Bekomme den AC/DC "Highway to Hell" Sound nicht hin

Rends
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Hi,
ich rede hier mal von der alten Highway to hell Version vom gleichnamigen Album.
Mein Problem, nachdem er "Highway to Hell" singt, kommt ja die berühmt berüchtigte Akkordfolge A, D, G, naja ok, eigentlich kommt es immer, aber wenn man sich an dieser Stelle mal das G anhört, so klingt es doch ziemlich clean , man sieht ja beinahe imaginär die Saite durch die Luft schwingen, wenn ihr versteht was ich meine.
So, nun versuch ich mit meiner Pacifica und meinem Vox VT40+ einen ähnlichen Sound hinzubekommen.
Nehme dann das "UK Rock" Marshall JCM800 Amp Modell, gar nichtmal soviel Gain, der Rest der Regler mehr oder weniger auf 12 Uhr und keine Effekte. Für die A und D Akkorde klingt es auch richtig gut, aber das G klingt im Vergleich viel zu dumpf und überhaupt nicht so metallisch..
Woran liegt das?
Ich heiß nicht Young mit Nachnahmen?
Mit ner Strat bekommt man kein Les Paul Sound hin?
Ich brauch nen 2. Gitaristen, der dann parallel mehr clean spielt?
Ich muss noch was an den Amp Einstellungen drehen?
Oder...?

Rends
 
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Hey,

DEN Geheimtipp kann ich dir natürlich nicht geben, aber vielleicht ein paar Denkanstöße.

1. Klar klingt eine Strat nicht wie eine SG (Angus) oder wie die Gretsch(denke zumindest, dass Malcom eine spielt).
2. Malcom hat alle PUs außer dem an der Bridge aus seiner Gitarre ausgebaut. Also kannst du für die Riffs schon mal überwiegend mit dem spielen.
3. Falls du es noch nicht kennst gibts von bonedo auch ein schönes play alike
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/play-alike-50-acdc-workshop.html

3. Angus hat meines Wissens mehr gain und treble drin als Malcom.


Kleiner Nachtrag:
4. Und ganz wichtig: Der Sound kommt immer aus den Fingern. Probier mal mit dem Anschlag rum.

Ich hoffe, das hilft schon ein wenig :)
 
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Genauso klingen wie die Young-Brüder wirst Du nicht können. Ein Großteil des Sounds kommt aus den Fingern.

Bei AC/DC ist es so, dass sie eigentlich keine Vorstufenzerre benutzen, sondern Endstufenzerre. Die entsteht, wenn man bei einen Röhrenamp die Lautstärke schön weit aufdreht. Irgendwann sind die Röhren gesättigt und ein cleaner Ton fängt an zu übersteuern. Darüberhinaus reagieren die Marshalls auch auf die Anschlagsdynamik, d.h. wenn man z.B. einen Ton leise anschlägt bleibt er noch clean, aber wenn man richtig in die Saiten langt kippen die Töne in die Übersteuerung. AC/DC spielen sowieso nur mit sehr wenig Verzerrung. Der fette, heavy Sound entsteht durch tightes Zusammenspiel der Bandmitglieder.
Angus Young spielt eine Gibson SG und Malcom Young eine Gretsch. Beide benutzen ziemlich dicke Saiten, was den Sound auch nochmal fetter macht.

Mit einem Modeller wirst Du den Sound nur ansatzweise erzeugen können, da sie nicht so dynamisch reagieren, wie ein Röhrenamp. Mit dem UK-Rock liegst Du bei deinem Amp schon mal richtig. Im VOX Toneroom gibt es auch Beispiele von Usern, wie sie ihren Amp für AC/DC einstellen. Bei der Pacifica würde ich dann den Steghumbucker auswählen.

Wie schon gesagt, den Sound wie auf dem Album wirst Du sowieso nicht 100%-tig nachahmen können. Aber einen Sound, der in die Richtung geht ist schon drin.
 
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Gibt es da auch nen Marshall Plexi? Der sollte noch mehr geeignet sein als der JCM. Ich glaube, das ist bei Vox nach verschiedenen Farben unterteilt, UK Rock steht für Marshall Clean, Marshall Crunch und Marshall dicke Eier. Dann nimmst du also den mittleren und stellst auf Gain: 13 Uhr, Bass 13 Uhr, middle und Treble voll auf.
Hat deine Strat nen Humbucker? Der kann nochmal nen gewaltigen Unterschied machen.
 
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Der kann nochmal nen gewaltigen Unterschied machen.

Kann, muss aber nicht. Gerade für AC/DC nicht. Auf den alten Sachen spielt Angus mit einer Gibson SG aus den 60ern. Da ist ein alter PAF verbaut. Der hat mal garnix mit den fetten Dingern von heute (Dirty Fingers oder AY Signature) zu tun.
Bei Malcom schon garnicht. Der spielte schon immer seine Gretsch mit dem Filtertron, der klingelt eh näher am Singlecoil, denn am Humbucker.
Wer fit ist, zaubert dir auch mit Singlecoils bzw. P90 einen authentischen AC/DC-Sound.


Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf. Grundsätzlich ist ein Marshall-Sound schon mal gut. Ob simuliert oder Röhre ist da erstmal nicht so wichtig (wobei gerade für die Dynamik Röhre oder eine gute Simulation solcher schon nicht verkehrt ist).
Malcolm spielt eher clean, also leicht angezerrt (auf der Powerage sogar komplett clean) und Angus kommt mächtig über die Endstufenzerre.
Für beide ist es nicht verkehrt, wenn man schon ein wenig lauter drehen kann. Leise funktioniert der AC/DC Sound imo nicht so wirklich. Da muss man schon ein wenig Gas geben.
Dünne Seiten sind Gift für einen druckvollen Sound. 10er sind Minimum, Malcolm spielt soweit ich das im Hinterkopf habe recht dicke Saiten. Kann er auch, mit Bendings hat er es eh nicht so. Malcom spielt dann auch eher Barree Akkorde oder Powerchords und offene Akkorde als Basis für den Sound. Angus legt gern reduzierte 2 oder 3 Klänge und Singlenotes als Leads drüber.
Entscheidend für den Sound dann letztenendes ist Timing (auf den Punkt, aber mit leichtem Laidback), die Betonung (die Jungs beginnen ihre Riffs seltenst auf 1) und ein fester Anschlag.
Gerade der Anschlag entscheidet hier zwischen Bämm und *hust, war was?*. Da muss schon ordentlich was dahinter sein. Ohne Attack wird das nix.
 
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Danke für eure Hilfe!
Werde mal in umgekehrter Reihenfolge antworten.
Nilseus,
Ja den Plexi gibt es auch (UK Rock - Rote LED), werde mit dem noch rumexperimentieren, der JCM klingt im Moment aber passender.
Und ja die Strat hat nen Humbucker, hab ich auch bislang benutzt.
Stratz,
ja den Toneroom werde ich mal erkunden, danke für den Tip!
LegendLuke,
oops, du hast ja Recht,die spielen gar keine Les Paul, naja, Gibson hatte ich da so im Hinterkopf.
Habe mir mal das Playalike bei Bonedo angehört, und da klingt das G auch so wie ich es gerne hätte.
Hab mir deswegen nochmal euren Tip vorgenommen " der Ton kommt aus den Fingern" und beim üben nochmals mein Spiel mit den Tabs von Songsterr verglichen. Siehe da hab ich die Lösung gefunden!
Habe das G nur auf der E Saite gespielt und die die A Saite abgedämpft. Ich muss aber ein G5 spielen, also mit den D,G,H Saiten und plötzlich sind die hellen Töne auch da!
Ist noch nicht ganz perfekt, aber ein Riesensatz in die richtige Richtung.

Danke noch einmal euch Allen!

Rends

PS: Asriel, danke für die Info. Wobei ich gar nicht weiß, welche Saitenstärke bei mir drauf ist. Sind noch die Originalen die Yamahe draufgezogen hat.
 
Ist noch nicht ganz perfekt, aber ein Riesensatz in die richtige Richtung.

Rends

Ist ja schon mal gut wenn das hilft. :)
Aber wie Azriel schon sagt, ist es ganz typisch, dass die Young-Brüder sich die Akkorde/Harmonien teilen. Ganz klassisch ist das Intro von "Shook me all night long". Es klingt immer nur deswegen so voll/gut/AC/DC, weil es eben nicht nur "stumpfe Powerchords" sind, sondern immer noch mit dem gewissen Extra...
 
Ja, 2 Gitarristen zu covern macht die Sache ja nicht einfacher.
You shook me all night long, da werden Erinnerungen wach. Eine meiner ersten Singles die ich damals gekauft habe und noch heute besitze :)

In diesem Sinne legen wir mal die B Seite auf: "Have a drink on you" ;-)
 
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Danke Azriel, bei dir lernt man oft was dazu. :)
 
In Vers sind die Chords A D/F# (Terzbass) G
Nur mal so als Hinweis, dass der Basslauf F# zu G letztlich den Riff zu diesem Riff machen. (nur als Info für den Fall der Fälle ;) )
Grüße
 
und noch was das nicht direkt die Soundeinstellung betrifft, aber sehr ausschlaggebend für den Klang ist :

welche von den beiden Versionen spielst du?

0--2--3
2--3--0
2--2--0
2--0--0
0--x--2
x--x--3

A-D-G

oder nur Powerakkorde in diesem Sinne:

2--7--x
2--7--5
0--5--5
x--x--3
 
Keine der beiden oberen Varianten ist korrekt, sondern die hier:

 
habe die Akkordreihenfolge nur vom TE übernommen und nicht weiter darüber nachgedacht....

wollte nur sagen, dass Lagerfeuerakkorde anders klingen als Powerakkorde...
 
Mittlerweile spiele ich es so wie in dem Video, mit dem Unterschied, das ich beim D Akkord nicht wie im Video den Zeigefinger, sondern meinen Daumen benutze.
Das kommt mir mehr entgegen, diese D so zu greifen, wie ich es von einem normalen D gewohnt bin.
 
So nun habe ich den Part mal aufgenommen. Muss mich in Garageband aber erstmal einarbeiten und ein paar Timingfehler sind auch drin, aber es geht mir ja um den Sound.
Habe direkt über Phone out aufgenommen, mir fehlt hier noch das Aufnahmeequipment. Über die Box finde ich den Sound noch etwas kraftvoller als über Phone Out und soweit ich weiß, wird der Sound noch vor der Röhre für den Phone Out abgezweigt.
https://soundcloud.com/rends-1/vox-vt40-highway-to-hell-cover
Links hört ihr meine "Malcom" Einstellung mit mehr Gain und Rechts meine "Angus" Einstellung etwas cleaner.
 
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Na das ist doch vom Sound her schon recht nah dran. Als nächstes solltest du das Abdämpfen üben, dann klingt das Ganze noch besser :great:
 
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Für Anfänger und erstmalig richtig mit Sound beschäftigen ist das doch sehr, sehr ordentlich.
 
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Ja, allerdings muss man auch sagen, dass man wohl auch im Zeitalter des Musikerboards und von Lernvideos auf Youtube und "How To einstell My Verstärker" mehr Möglichkeiten hat bzw das Lernen einfacher sein KANN, wenn man denn die Möglichkeiten auch richtig nutzt, wie Rends es getan hat.
 

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