Bias und Vorgehen bei Röhrenwechsel

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Hallo zusammen,

habe einen JCM800 - glaube gute 5-6 Jahre. Laufzeit so ca. 5-6 Stunden je Woche.
Die Endstufenröhren habe ich bisher nicht gewechselt.
Man sagt ja immer, dass man das tun sollte, wenn sie klingeln.
Tun sie nicht, klingt auch alles super, aber die Zeit sagt mir, dass da mal neue rein müssten.
Richtig oder weiterspielen, bis es raucht? :D (Ironie!)

Wie auch immer:
Hat jemand Erfahrung beim Röhrentausch beim 800er? Da gibts ja so tolle Adapter bei Tubetown zum Einmessen. Taugen die was, ist das leicht zu bewerkstelligen? Bin auf dem Gebiet kein DAU, aber auch kein Profi und wenn jetzt 9 von 10 Leuten sagen - bring lieber weg, dann tue ich das. Wobei ich den Tausch schon lieber selbst machen würde, um es in Zukunft selbst durchführen zu können.

Danke und Cheers
 
Eigenschaft
 
Kommt Kinders, vor ein paar Tagen haben wir uns ersthaft noch über den Wirkungsgrad von Lautsprechern und dessen physikalische Gesetzmäßigkeiten gestritten. Wenn es aber um das "Handwerkszeug" eines Gitarristen geht, weiß keiner mehr Bescheid?? Hat denn niemand mal seine Röhren getauscht, hier spielen doch fast alle ne Röhre - glaube ich jetzt nicht! :gruebel:
 
Hallo cyclone!

Ob die Röhren nun durch sind oder eben nicht, kannst Du nur in einem direkten A/B Vergleich ausmachen.
Der Vorgang Röhrenverschleiss ist ein schleichender und kein von Heute auf Morgen Prozess.
Sicherlich wirst Du einen "Aha"-Effekt feststellen, wenn Du mal frische Kolben in den Amp schiebst.
Ob Dir der Sound dann auch noch so zusagt, entscheiden Deine Ohren.

Prinzipiell ist zu sagen, daß der notwendige Biasabgleich (also die Einstellung der negativen Steuergittervorspannung/Ruhestrom) kein Hexenwerk ist. Wir reden hier von einem Röhrenamp, nicht von Raketentechnik.
Allerdings herrschen in einem solchen Amp definitiv tödliche Spannungen bis zu 500 Volt.
Geht man also äußerst konzentriert und mit der gebotenen Vorsicht (eine Hand auf dem Rücken<--kein Witz) sowie dem entsprechenden Werkzeug zu Werke, kann man sich da herantrauen. Vielleicht sogar unter Beobachtung eines erfahreneren Röhrenamp-Users.
Wie diese Vorsichtsmaßnahmen aussehen, kannst Du der TT-PDF zur Biaseinstellung entnehmen:
http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf

Solltest Du Dir noch unschlüssig über den passenden Satz Röhren sein, hilft Dir auch das hier:
http://www.tube-town.net/info/doc/tt-tubemap-marshall.pdf
http://www.tube-town.net/info/doc/tt-tubemap.pdf

Ich persönlich empfehle Dir Svetlana Röhren mit dem =C= winged Logo.
Qualitativ imho die hochwertigsten und über ihr gesamtes Spektrum enorm musikalisch.
Nicht empfehlen kann ich Dir die JJ-Röhren, die qualitativ einfach nach meinen Erfahrungen wirklich das Schlußlicht setzen. Mir sind da mittlerweile 3 Sätze 6L6GC begegnet, die schlicht mechanisch versagt haben.

Falls noch Fragen sind, her damit!


beste Grüße,

Oliver


Edit: Mann, bin ich ein Lahmarsch.........:D
 
OK, danke noch mal für die weiteren Infos - super!!
Bin ja kein Neuling, so is auch nicht. Habe schon hier und da bei alten Amps Röhrenwechsel gemacht, allerdings mit Pi*Daumen beim Bias. :D
Es gab Zeiten, da haben die Amps bei uns mehr ohne Gehäuse gestanden, als mit ...

Meinem 800er wollte ich das jedoch nicht antun und das schon ordentlich haben. Darum halt auch noch mal die Fragen hier an Leute, die das öfter machen.
Mit den JJs war ich bisher eigentlich ganz zufrieden. Naja, wollte ich jetzt mal die TT probieren ... vielleicht werden es auch Svetlanas ... danke für den Hinweis
 
Servus,

die Winged =C= und auch die TTs sind zu empfehlen für den JCM800 wobei ich die TT's für im Gesamtmix durchsetzungsfähiger halte also die schön rund klingenden =C=s. Eine weitere Alternative wären EH 6CA7, eine Röhre die einen Mix aus EL34 und 6L6 darstellt und sehr glockig klingt gegenüber den Svetlanas. Die Finger weglassen würd ich von SovTek, die angesprochenen Qualitätsprobleme bei JJ kann ich nicht bestätigen.
Bias Einstellen ist kein Hexenwerk beim 800er, Grundkenntnisse von Messtechnik und Elektrotechnik im allegmeinen sollte man aber schon haben da wie gesagt potentiell tödliche Spannungen im Amp herrschen.

cu
bluesfreak :cool:
 
[...]
Eine weitere Alternative wären EH 6CA7, eine Röhre die einen Mix aus EL34 und 6L6 darstellt und sehr glockig klingt
[...]Grundkenntnisse von Messtechnik und Elektrotechnik im allegmeinen sollte man aber schon haben da wie gesagt potentiell tödliche Spannungen im Amp herrschen.

Dass die EH 6CA7 nu besonders "glockig" klingt, kann ich so nicht bestätigen.

Viel wichtiger aber ist der Hinweis auf die lebensgefährlichen Spannungen in Röhrenamps.
Wer nicht wirklich 100% weiß was er tut, der schone lieber sein Leben und seine Gesundheit und gibt nem E-Techniker 'ne Hand voll Euro, damit der das Bias-en macht.
Es sei denn man glaubt ganz fest an Wiedergeburt oder so, dann kann man ja leichtfertiger mit seinem Leben spielen und auch ohne ausreichend Knohow an einem eingeschaltetem Röhrenamp rumschrauben ... :gruebel:
 
Schau mal bei Tube-Town unter der Rubrik DIY, da ist die ganze Geschichte sehr gut erklärt.
Weil einfach neue Röhren rein un einstellen is nicht. Du musst noch die Anodenspannung messen und anhand dieser Spannung den Ruhestrom ermitteln.
Bestell dir den Messadapter. Eine der besten Investitionen die ich die letzten Jahre gemacht hab :D
Gruß
Chris
 
Wir haben damals im Studium im Physiklabor an 5KV-Spannung experimentiert - mit Schutzbrille :D
Das sollte kein Thema sein. Man fässt ja nix an - Messadapter rein, Röhre drauf - einschalten und mit gut isoliertem Schraubdreher einstellen.
Das Ding kannste ja offen kippen, damit man von unten ran kommt. Notfalls zieht man sich noch nen paar Arbeitshandschuhe drüber.

Den Messadapter werde ich bei Tubetown fertig kaufen (Bausatz habe ich da und nie Zeit gefunden), dann gleich ein Satz TT-Röhren.
Ich denke, dass es wirklich mal Zeit ist - hoffentlich klingt der dann nicht völlig anders ... :rolleyes: denn dann kaufe ich in Zukunft nur runtergeranzte Röhren! :D
 

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