BOULDER CREEK Solitaire-Serie...?

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Hallo,

hatte schon jemand das Vergnügen, eine Gitarre aus der Solitaire-Serie von Boulder Creek antesten zu dürfen...?

Wäre schön, mal darüber was zu hören, insbesondere ein Vergleich mit ner normalen Western-Git. wäre interessant, was Lautstärke und Volumen für den Zuhörer angeht...

Der aktuelle Test in der Git.&Bass liest sich auf jeden Fall mal sehr interessant...!!!
 
Eigenschaft
 
Keiner?
Würde mich nämlich auch interessieren...
Danke!

Rock on!
Dave Dee
 
O.k. - ich hab´s gewagt und einfach mal eine bestellt und zwar die ECR4-N (massive Zederndecke u. massiver Palisanderkorpus)...

siehe hier: http://www.bouldercreekguitars.com/sol_ecr4ns.html

Optischer Eindruck: sehr gelungen - wenn auch das fehlende zentrale Schallloch anfangs genauso irritiert, wie das Monitorloch oben in der Zarge, schönes Abalone-Binding, keine offensichtlichen Schludereien bei der Verarbeitung...

Optik also schon mal gute Noten!

Haptik: Schön anzufassen mit der matten Lackierung/Lasur - allerdings natürlich mit dem Nachteil der höheren Empfindlichkeit, gerade bei Zederndecken ist das nicht zu verachten...

Das Wichtigste ist natürlich der Klang: Die Boulder Creek ist ne richtige Egoisten-Gitarre, sprich für den Spieler konstruiert! Durch das obere Monitor-Schallloch kommt da ganz schön was raus. Allerdings klingen die Bässe für mich dann im Vergleich zu den Höhen fast schon zu dominant - die gehen etwas unter.
Ansonsten hört sich die Boulder Creek wirklich gut und seidig an. Für den Zuhörer muss man durch den fehlenden Schalldruck nach vorne mit leichten Einbußen leben - hält sich aber in meinen Ohren in Grenzen und könnte man mit leben...

Die Bespielbarkeit war o.k. - ich denke, daß da schon noch einiges an Optimierungspotential da ist. Dürften 12-er Saiten montiert gewesen sein mit eher höherer Saitenlage und daher etwas anstrengender zum Greifen.
Hinzu kommt, daß der Hals etwas breiter und dicker daher kommt, wie die meisten Standard-Steelstrings und das ist für mich das Haupt-KO-Kriterium gewesen...

PU-System: Klingt sehr gut über Verstärker - klanglich fast schon in Richtung Ovation aber mit aggressiveren Höhen und weniger Bässen bei neutraler Stellung der EQs. Aber insgesamt gut tauglicher Bühnensound (für mein Geschmack)

Fazit: Schöne Gitarre mit klasse Optik und überraschend gutem Sound. Wer auf etwas außergewöhnlichere Gitarren steht, könnte hier fündig werden. Allerdings ist die Gitarre mit 829,-€ (günstigster Shop-Preis) auch nicht unbedingt ein Schnäppchen - da ist der ein od. andere Konkurrent nicht weit... UVP liegt bei 986,-€
 
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Schade, es scheint nicht viele Besitzer einer Solitaire hier zu geben, oder?

Ich besitze nun auch eine ECR4-NS und bin begeistert, und das obwohl ich hauptsächlich E-Gitarre spiele. Die Saitenlage ab Werk war bei mir übrigens schon sehr gut, da ist kein Gang zum Gitarrenbauer notwendig. Es macht einfach Spaß die Boulder Creek zu spielen, die Klang hat -wahrscheinlich auch Aufgrund der Zederndecke- so ein magisch schönes Schimmern, ein Schweben im Klang was sich perfekt für Singer/Songwriter Zeugs eignet, aber auch als Rhythmusgitarre gut kommt. Der Klang geht ein wenig in Richtung Klassikgitarre, so ist zumindest mein Eindruck. Im Gegensatz dazu klingt meine Takamine G-Series tiefer und dumpfer, auch das hat seinen Zweck, aber da fehlt mir dann doch der Zauber im Klang. Überraschend schön ist auch dass der Preamp die gleiche Klangcharakteristik wiedergibt die die Gitarre auch Akustisch hat. Gerade verstärkt klingt sie genauso gut wie rein akustisch und ist durch die Decke ohne Loch kaum Feedback anfällig, so dass ich auch gerne Rockzeugs auf ihr spiele was sonst nur auf einer E-Gitarre gut klingt, denn Crunch und sogar Distortion kann sie eben auch. Überraschenderweise harmoniert sie sehr gut mit meinem Fender Mustang III E-Gitarrenverstärker, beispielsweise mit einem cleanen Fender-Modell wie dem Super Champ klingt sie auch als Akustikgitarre sehr gut. Gut harmoniert sie auch mit meinem Blackstar HT-5R, gar nicht hingegen mit meiner H&K Attax 100 Transe. Die Deckenkonstruktion mit den Metallröhren macht sich übrigens tatsächlich in einem hörbar längeren Sustain bemerkbar.

Nur einen Punkt des vorherigen Berichts kann ich so nicht bestätigen: Akustisch finde ich sie nicht wirklich lauter als eine normale Dreadnought.

Die Zargen sind übrigens recht tief so dass nicht alle Koffer passen, mein schöner Ortega Koffer passt nicht mehr. Ich habe mir nun ein Softcase zugelegt, hier passt sie gerade so hinein, aber das Material gibt zum Glück etwas nach:


Ich finde es schade dass eine innovative Serie wie die Solitaire ziemlich untergeht, denn sie ist wirklich eine Innovation: Eine Akustikgitarre die es schafft flexibel wie eine Ovation zu sein und gleichzeitig auch rein akustisch noch -meiner Meinung nach- besser zu klingen als viele reine Akustikgitarren dieser Preisklasse.

Ich möchte praktisch gar nicht mehr aufhören sie zu spielen. :D
 
Hallo Xanadu,

ja wie sooft gilt auch hier mal wieder: Akustik-Gitarristen (ganz besonders!) sind neueren Sachen, bzw. Konzepten nicht sonderlich aufgeschlossen...

Egal ob das Ovation oder in diesem Fall Boulder Creek ist. Das Ergebnis würde viele überraschen, wenn sie sich überwinden könnten, einen Versuch zu wagen!

Ich kenne (auch in diesem Forum) einige, die zuerst höflich "abgedankt" haben, als es um einen Anspielversuch ging. Anschließend war man sich einig, dass es doch nicht soo schlecht klingt, wie man ursprünglich gedacht hatte.

Von den baulichen Vorteilen, klangliche Variabilität, etc. mal abgesehen. Auch für viele Musiker, die sich die meiste Zeit auf den Bühnen (egal ob im prof. od. semiprof. Bereich) aufhalten, würden die Vorteile im Regelfall immer überwiegen. Es zählt aber auch nach wie vor die Optik und Haptik. Und dann muss es halt die mächtige Dreadnought sein - auch wenn die ständig rückkoppelt und sich vor allem im Stehen unbequem spielen lässt (für mich zumindest)...

Auch mir geht es oft so: Ich bin dem Klang einer klassischen Dread od. Jumbo absolut nicht abgeneigt - es muss nicht immer Ovation (od. sonstwas) sein. Aufgrund eher kleinerer Körpergröße tue ich mich allerdings immer etwas schwer, das "Schlachtschiff" (heisst ja nicht umsonst so!) zu umarmen - vom einschneidenden Korpus und dementsprechenden Druckstellen mal abgesehen.

Wenn ich dann wieder meine Elite mit dem Contour Bowl in den Armen halte, passt es einfach wieder. Sie spielt sich einfach nicht so "störrisch", ist klanglich flexibler, die Rückseite verkratzt nicht, Temperaturschwankungen interessieren kaum, etc...

Viel Spass noch mit deiner neuen "Freundin"...:)
 
Ovations mag ich auch wegen des guten Handlings, auch wenn diese natürlich fast durchgehend für die Bühne optimiert sind und der rein akustische Klang doch merklich in den Hintergrund tritt bzw. zumindest eine deutliche andere Ausprägungen hat als bei einer klassischen Westerngitarre. :D

Ich muss zugeben dass das seitliche Schallloch der Solitaire für zu Hause sehr schön ist, aber die ganze Welt stellt es natürlich auch nicht auf den Kopf. Sie ist damit -neben der ganz normalen Funktion wie jede andere Dreadnought auch- eine Gitarre für einsame Egomanen alleine versunken mit ihren Instrument, mit ihr kann man gleichzeitig den akustischen Klang und den verstärkten uneingeschränkt genießen und hört sich vor allem viel besser selber rein akustisch. Bei einer klassischen Dreadnought würde man sich eher für eine Art, akustisch oder verstärkt, entscheiden, entsprechend abnehmen und beispielsweise das Schallloch mit einem Stöpsel verschließen um Feedback zu verhindern. Auch das führt zu guten Ergebnissen.

Also, falls euch eine Solitaire mal über den Weg laufen sollte, spielt sie zumindest einmal an um einen Eindruck zu bekommen was sich diese durchgehende Decke und das Schallloch tatsächlich auswirken. Meinem Eindruck nach hievt beides die Gitarre durchaus eine Klasse höher als der Preis vermuten lässt.
 

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