Cajonbau - Korpusstärke und Materialien

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tobi452
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Hi,

bin gerade im Begriff, meine selbst gebaute Cajon zu planen. Da ich Schreiner bin und die entsprechenden Möglichkeiten zum Bau habe möchte ich von einem Bausatz absehen.
Als "Vorlage" habe ich mir die Agile Pro von Schlagwerk genommen, also es soll eine ähnliche Snare Mechanik rein.
Die Frage, die sich mir nun stellt, ist, aus welchem Material ich die Cajon bauen soll. Da ich momentan leider die Zeit dafür nicht habe scheiden Massivholzausführungen (mit evtl. sogar gezinkten Ecken) aus, es wird also Birkenmultiplex bzw. Furniersperrholz Birke. Die Frage ist für mich jetzt viel mehr, wie sich die Korpusstärke auf den Sound auswirkt. Bei Schlagwerk ist der Korpus ja aus 9mm starken Platten, andere Herstellen (z. B. Pur) setzt bei manchen (allerdings Massivholzcajons) ja auf 15mm.
Einerseits könnte ich mir vorstellen, dass ein stärkerer Korpus in einem satteren Sound resultiert, auf der anderen Seite vermute ich aber, dass ein Korpus aus 9mm leichter schwingt und damit besser (voller, lauter) klingt.

Außerdem bin ich noch am Überlegen, mir in die Seitenteile, wie es Pur macht, Sound Chambers einzufräsen. Da stellt sich mir aber die Frage, wie groß und tief (also wie viel Material übrig bleibt) die für welches Ergebnis sein sollen.

Hat dazu jemand von Euch Erfahrungen? Würde mir sehr weiterhelfen!
 
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es wird also Birkenmultiplex bzw. Furniersperrholz Birke. Die Frage ist für mich jetzt viel mehr, wie sich die Korpusstärke auf den Sound auswirkt. Bei Schlagwerk ist der Korpus ja aus 9mm starken Platten, andere Herstellen (z. B. Pur) setzt bei manchen (allerdings Massivholzcajons) ja auf 15mm.
Einerseits könnte ich mir vorstellen, dass ein stärkerer Korpus in einem satteren Sound resultiert

Jawoll, dass stimmt. Mein erster selbst gebauter Cajon hatte glaube 12mm starkes Birkenmultiplex als Korpus und das kesselt ordentlich.
Zum Herumschleppen ringt einem das dann deutlich weniger Enthusiasmus ab. ;-)
 
"Kesselt" heißt für dich?
Ich befürchte, dass der Klang bei nem dicken Korpus nicht wirklich Volumen hat, weil ja 15mm schlechter in Schwingung zu versetzen sind, als 9mm.
 
vom Oliver weiß ich: ...je dünner der Korpus, desto BASS...!!
Sprich: bei rundum 4mm-Funierplatte ist der Bass derart überbetont, daß es sehr unausgewogen wird.
Wenn man eine resonante (laute) Kiste will, muß der Korpus dünn werden, wenn man eine knackige, prägnante Kiste mag, dann am Korpus etwas zulegen und dafür Schlag + Resoplatte dünner.

Ich habe bei meinem ersten Selbstbau verschieden dicke Seitenwände gemacht (12mm + 18mm), wollte ich als Effekt nutzen, ist aber so gut wie garnicht wahrnehmbar.


...die gezinkte Massivholzkiste lagert immer noch unbearbeitet in der Scheune...:rolleyes::D, aber ich kann momentan eh nicht spielen, die Arthrose hat mir eine angerissene Schultersehne beschert, das muß erst operiert werden...:twisted:
 
Stimmt, Bass hatte mein Erstlingsbauwerk mit den dicken Wänden nicht wirklich viel, mit "kesseln" meinte ich den Snare-Sound!
Das lag dann aber vielleicht auch nicht an der Korpusdicke, sondern evtl. eher an den langen Snareteppich-Elementen.
 
Hab meine beiden Selbstbau-Cajons aus 12mm-Birkenmultiplex gebaut. Haben einen sehr ausgewogenen Klang - also für meine Begriffe eine gute Verteilung zwischen Bass und Snare.

Von mehr als 12mm würde ich schon aus Gewichtsgründen abraten. So ein 12mm-Cajon wiegt schon 'ne ganze Menge.
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Was nimmst du als Schlagplatte?
 
Mit einem einzelnen Versuch das optimale Cajon hinzukriegen, kann klappen, ist aber unwahrscheinlich. Auf der Webseite von Schlagwerk habe ich mir das Prinzip der Agile Pro angeschaut: http://www.schlagwerk.de/produkte/cajon/cajon-agile/pro-cappuccino-soft-touch/ (Was meinen die mit "arisiert"?)

Hier sieht mans genauer: http://www.sticks.musikmachen.de/Ma...uer-String-Technik/SchlagwerkCajonAgilePro-02

Sieht aus wie der Versuch, nicht nach einer Sela-Kopie auszusehen. Mal ehrlich, warum übernimmst Du nicht das Prinzip der Sela-Bausätze? Für die Agile-Snare bräuchtest Du doch eine ca. 6 m lange Gitarrensaite. Wo kriegst Du die her?
 
Evtl. eine entsprechend dicke Klaviersaite? Gibts von der Rolle.
 
Die Sela-Snaretraversen gibt's auch einzeln zu kaufen. Kosten 25-30 EUR
 
Also, zu den Sound Chambers: Das sind Einfräsungen auf der Innenseite der Seitenteile, um durch die an diesen Stellen verringerte Materialstärke einen anderen, bongoartigen Sound zu erreichen (macht z. B. Pur). Die Frage ist dabei nur, wie groß und wie tief die sein müssen. Wäre super, wenn da mal jemand was dazu schreiben könnte, der eine Pur Cajon spielt.

Was ich als Schlagplatte nehme weiß ich noch nicht genau. Ich hätte aber auf 3mm Birkenmultiplex getippt, das ich leicht dünner schleife (Breitband ftw! :D) und dann (wahrscheinlich mit Palisander) furniere.

Von der Sela Snare bin ich nicht wirklich überzeugt, da ich mit Snare Teppichen in Cajons eher schlechte Erfahrungen gemacht habe (ich will eine sehr leicht ansprechende Snare, die man aber auch zurückschrauben kann wenns zu viel wird). Also eigentlich wäre ne La Peru perfekt für mich, die zu bauen ist mir aber (aufgrund eines mehr oder weniger gescheiterten Selbstbauversuches vor ein paar Jahren) zu heikel (wenn die Saiten nicht sauber auf der Schlagfläche aufliegen hat man ein Problem). Deswegen fand ich die Agile Pro Technik nen guten Kompromiss. Bzgl. der Saiten: eine ist 100cm lang, da reicht für zwei Wicklungen an der Schlagfläche. Und mit 4-5 Saiten kommt man dann schon hin.
 
Das Zauberwort für die Schlagplatte lautet "Flugzeugsperrholz"
 
Hallo Leute,

mein erster Beitrag, dachte ich gebe mal meinen Senf dazu. Ich bin absoluter Anfänger, saß nur einmal auf einer cp 436 (die duale von Schlagwerk) und war begeistert. Kurzerhand die Abmaße kopiert und nachgebaut. Habe den Korpus aus 15mm Birke Multiplex verleimt sowie zwei Schlagplatten mit je je 1.5 mm dünne Birke Sperrholzplatten verschraubt. Nun, ich wollte zwei Platten, wie die von mir bespielte cp 436 - hätte ich mal lieber länger recherchiert hätte ich eine davon in 4mm oder dicker gewählt. Auch die 1,5 hätten denke ich 2 oder mehr werden dürfen - seis drum. Ich muss noch einen direkten Vergleich zum cajon von schlagwerk abwarten, für mich hat mein Cajon aber jetzt schon einen sehr derben bass - kommt das vielleicht von der dünnen resonanzwand? Das Loch ist etwa mittig und 12 cm im Durchmesser
Habe unten noch zwei Lagen Schaumstoff eingelegt, wobei eine die Schlagplatten berührt und so leicht dämpft - klingt geiler.

Ist der Unterschied zwischen 15mm Korpus und z.B. 10mm Korpus wahrnehmbar? Meins fühlt sich sehr basslastig an.. was im Widerspruch zu "dünn = bass" steht
Überlege schon die zweite Version in "leicht" zu bauen.. habe Blut geleckt :evil:
 
Jetzt bräuchte ich noch mal ein paar Erfahrungen. Bzgl. der Snare: eigentlich gefällt mir die Technik mit gespannten Gitarrensaiten vom Klang her am Besten weil sie sehr fein anspricht. Zum Selbst bauen ist mir das aber zu umständlich. Glaubt ihr, dass wenn man wie bei der Schlagwerk 2inOne statt 2 Snareteppichen 4 nimmt eine feinere und leichtere Ansprache hat?
 
Nein, die Technik bei den 2inOne-Cajons finde ich ehrlich gesagt nicht besonders toll. Habe selbst bei meinem ersten Cajon versucht sowas mit auseinandergeschnittenem Snareteppich zu bauen. War nicht wirklich zufrieden damit. Die Snarespiralen verbiegen sich dann schnell und fangen an zu scheppern. Man ist ewig am fummeln, bis man den richtigen Druck auf der Snare hat.
Wenn du noch mehr Snareteppiche reinbaust wird der Sound nur noch undifferenzierter.

Bau lieber ein Traversen-System ein, wie bei den Sela-Snares (Schlagwerk kopiert die mittlerweile)
Vorteile:
+ höhenverstellbar
+ leicht abdämpfbar
+ mit einem Handgriff vollständig herausnehmbar
 
Hast du diese Sela Traverse im Einsatz?
 
Ja.

Die kannst du fertig kaufen oder als Schreiner sicher auch leicht selbst bauen.
Wenn du dir die Bilder anschaust, die du findest wenn du bei der Google-Bildersuche "Sela Traverse" eingibst wirst du die Funktionsweise sicher verstehen.

Der Snareteppich wird auf einem Stück Holz aufgeschraubt (so, dass die Snaresaiten aber noch frei schwingen können). Mit einem Schaumstopfpropfen lässt sich die Snare abdämpfen.

Innen im Cajonkorpus werden zusätzlich zwei Holzleisten eingeleimt.
Die Snaretraverse wird dann sozusagen zwischen der Schlagplatte und den Holzleisten festgeklemmt und hällt nur durch den Anpressdruck. Dadurch kann man die Snare dann in der Höhe verschieben oder aber, durch eine Drehung, ganz aus der Cajon herausnehmen.

Wenn du möchtest kannst du hinterher dann auch immer noch weitere Snares einbauen. Ist mit einem einzigen Handgriff erledigt.
 
Ah ok, danke für die Beschreibung!
Muss man die leisten selber einleimen bzw. welchen Abstand haben die zur Schlagfläche?
(Die Traverse selber bauen ist schwierig weil die üblichen Snareteppiche mit 13" zu lang sind und einfach abschneiden geht ja nicht)
 
Hallo an alle :)
Ich bin auch dabei mir 2 cajons zubauen - mit dem snaretraversen System
Ich wüsste auch gerne wie weit die halteleisten für die traversen von der Spielfläche entfernt sind - ich habe mir 10" snareteppiche aus dem Internet bestellt mit 16 Spindeln - 14 € pro Stück und keine Versandkosten

Und bzgl. der Spielfläche, gibt es irgendwo 2mm holz zu kaufen? Zum selber Furnieren - ich habe tineo für die Front (blind furnier / fur die Rückseite habe ich auch), wenn ich mir flugzeugsperrholz 3-Schichte hole und nochmal 2 Schichten drauf leime wird es doch eher schon zu steif und dick?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und das sind alle Maße die ich ich habe - für die, die sich auch eine traverse selber bauen möchten ^^
 

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