CD versus Laptop

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Vincent Stone
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Seit einem jahr bin ich in der recht engen Tangosparte als DJ im Einsatz. Ohne viel nachzudenken habe ich mir dafür Cd-Spieler und Mixer gekauft. Meine Kollegen benutzen dagegen alle Laptops. Neulich gab es eine Veranstaltung, wo mehrere DJs hintereinander aufgelegt haben, und ich war erschrocken, mit welch schlechtem Sound einige der Djs ihr Publikum abspeisten. Teilweise mit Ausgangsknistern, und diese unerträglichen mp3s. Lediglich eine Dj konnte mit ihrem Laptop einen guten Sound produzieren - er kam mir immer noch nicht so sauber vor wie meine CD´s, aber das war im Bereich des Unwägbaren. Meine Frage an Euch hier soll sein: Welche Faktoren bedingen bei einem Laptop einen guten Sound? (Denn das der einige praktische Vorteile bietet ist nicht von der Hand zu weisen).
 
Eigenschaft
 
Moinsen!

Naja da spielen 2 größere Faktoren eine Rolle.
1.) die Qualität der MP3, wenn diese in starker Kompression vorliegen. Wenn eine MP3 stärker als 16 kBit/sec komprimiert wurde, dann hört man die sogenannten Kompressionsartefakte. Weiterhin spielt die Quantisierung eine wesentliche Rolle bei der Qualität, hier entstehen Verluste bei der Kodierung, das resultiert aus der Schrumpfung der Datenmenge.
2.) die Soundkarte des Laptops oder des PCs, wenn diese eine Onboard - Soundcard ist, dann resultiert daraus auch schon mal eine schlechte Wandlung und demzufolge auch eine schlechte Qualität. Wenn man nun eine externe Soundkarte wie im DJ Bereich weit verbreitet die Traktorfamilie von NI, dann ist man mit dem Sound schon ganz weit vorn.

Beide Faktoren sind maßgeblich für den guten oder auch schlechten Sound verantwortlich. Kauft man sich also anstelle von CDs gute hochwertige MP3, dann ist der Unterschied nicht mehr auszumachen. Aber heutzutage spielt ja fast nur noch die Größe der MP3 Sammlung eine Rolle, Hauptsache man hat so viel wie irgend möglich mit dabei. Die Geiz ist geil - Mentalität sozusagen, viel haben wollen für wenig Geld.

Greets Wolle
 
Wenn bei einigen DJs nach Deinem Eindruck die Musiktitel schlecht klangen, kann die Schuld nicht pauschal dem MP3-Format an sich zugewiesen werden!

Dazu müßte abgeklärt werden, wie gut oder wie schlecht das Ursprungsformat war, aus welchen Quellen die DJs ihre Musik bezogen haben, auf welche Weise die MP3s erzeugt wurden (falls selbst erzeugt), welche Abspiel-Hardware genau zum Einsatz kam und wie die Einstellungen in der Wiedergabekette (Klangregler/EQs) konkret waren.

Auch wenn man es selbst gehört hätte, könnte man nur spekulieren. Ich glaube Dir die Aussage ... Anfang Oktober hatte ich ein ähnliches Erlebnis, wo ich dem DJ sogar ausrichten ließ, wie unglaublich schlecht seine Musik bezüglich Tonqualität klang. Das war eine Modenschau in einem Einkaufszentrum, wo ein sehr junger DJ seine Booth oben auf einem umgebauten Container hatte. Im Container konnten sich die Mädchen offenbar vorbereiten und umziehen, es lief gerade Pausenmusik. An der PA-Anlage konnte es nicht gelegen haben - das waren Tops und Subwoofer von Fohhn. Die Info kam beim DJ an, ich winkte ihm von unten zu. Ich hätte ihn gerne selbst gefragt, ob er seine Titel von YouTube konvertiert hat ...

Wie schon erwähnt, können MP3s mit entsprechenden Parametern entweder selbst erzeugt oder aus seriösen Quellen sehr gut klingen - zumindest für öffentliche Veranstaltungen völlig ausreichend in der Qualität! Auch Original-CDs können sehr schlecht klingen - z. B. wenn es sich um ältere Aufnahmen handelt, deren Aufnahmequalität nicht unseren heutigen Möglichkeiten und Ansprüchen entspricht.

Für Veranstaltungen gibt es zumindest aus Gründen der Tonqualität definitiv keinen Grund, bei Audio-CDs zu bleiben. Außerdem gibt es Alternativformate zu MP3 ... besonders bietet sich FLAC an - dieses absolut verlustfreie Format (Komprimierung auf etwa die Hälfte des Wave-Ausgangsformats) hat den wichtigen Vorteil, daß es sich taggen lässt. Die meiste DJ-Software kann FLAC abspielen.

Die enormen Vorteile des Handlings und des Abspielens von Titeln mittels DJ-Software hast Du ja selbst schon erkannt - aus Gründen der Klangqualität gibt es jedenfalls keinen Grund, den Umstieg nicht zu vollziehen (CDs/CD-Spieler können ja als Notfallsystem bereitgehalten werden).


eBill
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Faktoren bedingen bei einem Laptop einen guten Sound? (Denn das der einige praktische Vorteile bietet ist nicht von der Hand zu weisen).

Vieles wurde hier schon gesagt:
  • Qualität und Herkunft der MP3: Wenn ich sie bei iTunes oder Beatport kaufe oder sie selber von CD konvertiere, kann ich schonmal zu großen Teilen sicher sein, dass sie gut klingen
  • Soundkarte: Die interne SC des Klapprechners bietet sich hier nicht an. Hier sind die Interfaces von NI schon gut und können nur noch von Interfaces der Firma RME getoppt werden, die zudem auch bessere Treiber bieten.

Vorteile des Klapprechners:
  • breites Spektrum an Musik im Zugriff
  • Transport

Nachteile des Klapprechners:
  • der Rechner kann sich aufhängen
  • die Platte kann streiken
  • der Soundkartentreiber hakt und hängt sich auf
  • das Programm kann sich aufhängen
  • man verliert leicht den Überblick, wenn man tausende MP3s auf dem Rechner hat. Vor allem weiß man nicht, welches File nun welche Version ist oder wie die Qualität ist. Das kommt vor, wenn man ein MP3 Sammler ist, wie bereits oben beschrieben.
  • Da man die ganze Zeit auf den Bildschirm schaut, hat das für die Leute den Eindruck, als würde man Emails lesen, surfen oder chatten.

Vorteile von CD:
  • fällt ein CD Laufwerk aus, hat man noch das andere
  • die Musikauswahl ist beschränkt, dadurch hat man ein besseres Set, weil man gezielter die Musik auswählen kann
  • die meisten Clubs haben CD Laufwerke
  • ich kenne die Musiksammlung in- und auswendig

Nachteile von CD:
  • die CD kann nicht gelesen werden (bei schlechter Handhabung und Pflege)
  • die CD kann springen
  • man ist gezwungen, neu Titel auf CD zu brennen
  • brennt man eine ganze CD voll, dann verfällt man schnell dazu, das Set nur von dieser CD zu spielen und keine weitere Auswahl mehr zu treffen
Eventuell hilft diese Gegenüberstellung ein wenig.
 
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin durchaus nicht der Ansicht, daß mp3 ein adäquater Ersatz sind. Eigentlich komme ich ja vom Vinyl, aber da es für Tango kaum Schallplatten gibt, sind die CD´s schon der Kompromiß der Wahl. Wenn ich auf Laptop umsteige, dann werde ich auch von dort sicherlich die wav. Dateien verwenden. Nur: Wie sorge ich dafür, daß der Laptop diesen Sound auch wiedergeben kann. Die hilfreiche Antwort war: "externe Soundkarte Traktorfamilie NI". Was das ist, weiß ich zwar noch nicht, aber das läßt sich ja herausfinden...:)
 
Wenn eine MP3 stärker als 16 kBit/sec komprimiert wurde, dann hört man die sogenannten Kompressionsartefakte.

Also bei 16KBit/s hört man glaub eher nicht mehr so viel. Wolltest du 160 schreiben? ;)
 
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