Cello Saite wechseln

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Mapple84
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Hallo zusammen,

Ich muss bei meinem Cello die G Saite austauschen.
meine Frage ist wie ich es am besten anstelle bzw anfange.. soll die Saite erst am Feinstimmer gelöst werden oder am Wirbel?
Muss ich bei aufziehen der neuen Saite am Wirbel anfangen? die Technik wie ich die Saite am Wirbel zu wickeln ist habe weiß ich.

würde mich über Tipps sehr freuen:)
 
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ich löse die Saite zuerst am Wirbel und hänge sie dann am Feinstimmer aus.
Die neue Saite hänge ich zuerst am Feinstimmer ein, dann ins Loch des Wirbels und ab gehts.

Quasi wie die Dame hier im Video ab ca. 1:40 Klick

Dadurch hat man eine gute Kontrolle über den Vorgang; die Länge, ob sie beim Aufziehen richtig liegt und das Ballend der Saite schlackert auch nicht unnötig irgendwo rum.
 
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Hiho,

ein bischen Grundlagenwissen:

Im Gegensatz zu Gitarrensaiten, dürfen Marken-Saiten für Streichinstrumente nicht abgeschnitten werden.
Ansonsten beschädigt man die Umwicklung und das kann zum Ruin einer neuen Saite führen.
Bei Einzelsaiten die >50 Euro das Stück kosten können, sehr ärgerlich.

Wenn sich mehr als ein Loch im Wirbel befindet, dann ist ein zweites Loch nachgebohrt worden.
Alle Wirbel rutschen im Lauf der Zeit tiefer in den Wirbelkasten hinein, da sich das Loch in den Wirbelkastenwänden
unter dem Druck des Wirbels weitet.
Bei einem Konus (Cello) von 1:25 bedeutet 0,1 mm mehr Durchmesser -> 2,5mm tiefer in die Kastenwand. (das ist schon viel!)

Dabei wandert auch das Loch im Wirbel näher an die Kastenwand.
Ist dieses Loch bereits sehr nahe an der Kastenwand, muß ein neues Loch gebohrt werden, näher zum Wirbelkopf,
weiter in der Mitte der Wirbelkastens. Zum Aufziehen einer Saite nimmt man immer das Loch, daß am besten in der Mitte liegt,
oder das jüngste Loch, das näher am Wirbelkopf liegt.

Das Ende der Saite wird durch das Loch im Wirbel geschoben, bis etwa 2mm überstehen.
Den besten Halt bekommt die Saite, wenn man einmal überkreuzt, d.h. nach der ersten Wicklung über die Saite geht und weiter
in Richtung Wirbelkopf wickelt.
Das geht nicht immer: Wenn zu wenig Abstand zwischen Wirbel und Kasten-Boden, oder Rückwand da ist.
Ein Geigenbauer könnte hier den Wirbelkasten nachstechen und für mehr Platz sorgen.
Durch die Umspinnung ist aber soviel Grip auf dem Wirbelschaft, daß man auch auf eine Überkreuzung verzichten kann.

Optimal ist, wenn die letzte Wicklung fast, oder sogar mit Kontakt zur Kastenwand (nahe dem Wirbelkopf) liegt.
Die Saite sichert den Wirbel etwas gegen ein mögliches Herausrutschen und die Geometrie vermeidet einen Kontakt mit
davorliegenden Saiten, was wieder zu Beschädigungen führen kann. (z.B. D auf G).

Spezialfall Neu-Instrumente:
Bei neuen Instrumenten werden die Löcher im Wirbel nahe an den Wirbelkopf gesetzt (weil der Wirbel hineinwandern wird).
Der Abstand zwischen Loch und Kastenwand kann dann zu gering sein, daß alle Wicklungen einlagig drauf passen.
Hier wird (simpel) mehrfach vom Kopf weg-gewickelt, dann überkreuzt und die Saite mit wenigen Windungen an die Kastenwand gelegt.

Inzwischen hat sich meine Aufziehtechnik verändert:
Ich beginne immer am Wirbel, drehe die ersten Umwicklungen, fädele dann am Saitenhalter ein und wickle dann den Rest auf.
So habe ich immer Spannung auf der Saite und es verrutscht auch keine Wicklung.

Is n bischen ne Übungssache - ich mache sowas täglich mehrfach..

Das korrekte Aufziehen einer Saite zu zeigen, ist eigentlich ne Sache des Lehrers - auch hier wird
von den sogenannten "Profis" nicht immer alles richtig gemacht, geschweige denn erklärt..
Die Uschi im YT-Video ist schon nahe dran, aber ganz korrekt ist das auch nicht wirklich. ;)


cheers, fiddle
 
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