Clarineau - ich habe es nun auch getan

Ralinem
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Ich habe mich jetzt auch einmal an der Aktion "Bucht-Instrumente suchen ein neues zuhause" (mein 1. ebay Instrument) beteiligt. Und es ist ein Kunath-Pocket-Clarineau geworden:

(hier der Link zu neuen Instrumenten: http://www.kunath.com/de/Rohrblatti...au/Pocket-Clarineau--deutsche-Griffweise.html

817_076_1.jpg


Ein Clarineau ist eine Frühform der Klarinette, oder Zwitter zwischen Klarinette und Blockflöte. Es besitzt ein Mundstück mit einem Rohrblatt wie eine Klarinette (oder Sax) und die Instrumente von Kunath orientieren sich an der Griffweise der Blockflöte. Es gibt sie auch von anderen Herstellern mit unterschiedlichen Griffweisen (und anderen Namen wie Saxonett z.b.).

Ich habe die einfachste und preiswerteste Bauform aus Kostengründen gewählt; keine Klappen und Tonumfang nur eine None (von c' - d''); bzw. wenn man einen fortgeschrittenen Ansatz hat mit der Möglichkeit in die Duodezime (Oktav+Quinte, also ab g'') zu überblasen; wobei man dann eben ein nicht spielbares Intervall dazwischen hat. Will man das Instrument ernsthaft spielen, würde ich mir dann das 3-klappige kaufen, aber das ist um ein mehrfaches teurer und da gibt es dann auch noch die Auswahl von Edelhölzern Palisander, Grenadill oder Rosenholz bei Kunath, die dann nochmal preislich teurer sind.

Die deutsche Griffweise, da es nun mal kein anderes gebrauchtes Instrument gebraucht gab, und es kommt mir in erster Linie auch erst einmal auf den Ansatz an und ob es eine zusätzliche Option ist.


Ich bin mal gespannt - das Instrument soll in der 2. Wochenhälfte kommen....
 
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Einer feine Lösung, der Tenor-Klarinettensound im Format einer Sopran-Blockflöte. Na ja, so in etwa.

Ich habe mich zwar für die Firma TUPIAN entschieden, aber da ist die Griffweise eine andere, es wird der kleine Finger der linken hand zusätzlich verwendet, was eine intuitivere Spielweise ermöglicht, wenn man sich bisher noch nicht um Blockflöten gekümmert hat .

Die Clarineau von Kunath bringt Vorteile, wenn man die Blockflöte bereits spielen kann, man muss sich nicht erst umgewöhnen.

Du wirst auf jeden Fall deine Freude haben ... und erst mal ein paar Tage mit dem richtigen Ansatz kämpfen ;)
 
Der erste Instrumenten-Bucht-Kauf verlief sehr erfreulich; Versand war vorbildlich und das Instrument TOP!

Klar ist der Ansatz erst einmal ungewohnt und das beiliegende Blatt war für den Anfang wohl auch zu stark, aber ich habe meine ersten Melodien gespielt und improvisiert. Gleich werde ich erst einmal zu meinem Musikladen gehen und ein anderes Blatt erstehen.

Das Clarineau fühlt sich im Vergleich zu einer Sopranflöte schon wie ein Prügel an, die Dicke ist ungefähr so wie der Kopf einer Altflöte, das Gewicht etwa doppelt so hoch wie eine Sopranflöte (ca. 175 g, Sopranflöten liegen bei ca. 80-100g, meine Alt Rottenburgh wiegt ca. 200g).

Die ersten 5 Minuten reichten mir jetzt auch erst einmal; ich spüre schon den ein und anderen Muskel im Mundbereich, den ich bisher noch nicht aktiv gespürt hatte. ;)

Irgendwie macht das Ding schon Spaß :D:D - vom Greifen her eben wie eine Blockflöte, so dass ich mich nur auf die Tonerzeugung und den Ansatz konzentrieren muss.
 
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Schieb das Blatt mal 1/2 - 1mm höher, ggf. erreichst du damit schon dein Ziel!?

Bei MIR war genau DAS die Lösung :)
 
Vom Vorbesitzer war ein völlig verkehrtes Blatt dabei; Deutscher Schnitt 2,5. Jetzt habe ich erst einmal den richtigen französischen Schnitt und 3 unterschiedliche Stärken von 1,5, 2 und 2,5 gekauft.
 
Jaaa, wenn das Blatt nicht zum Mundstück passt ... dann kann's auch nicht klappen!
 
Ui, prima. Ich les hier mal interessiert mit. Ich hab mich mal vor einer Weile für ein Saxonett interessiert. Das klingt so ähnlich, wie ein Clarineau! :)
 
Ui, prima. Ich les hier mal interessiert mit. Ich hab mich mal vor einer Weile für ein Saxonett interessiert. Das klingt so ähnlich, wie ein Clarineau!

Ich hatte auch schon früher ein Auge auf diese Instrumente geworfen.

Clarineau (von Kunath) und Saxonett (von Jupiter) sehen von außen schon sehr ähnlich aus (von Hohner habe ich bei ebay auch eine ähnlicher Bauart gesehen), Klarinettenmundstück mit Blatt (Reed) und ein zylindrisch gebohrtes Fußteil mit Grifflöchern wie bei einer Blockflöte, der Famlienbetrieb Tupian hat eine andere Bohrung für die Löcher. Dann gibt es noch das Xaphoon aus Bambus, das sehr große Intonationsschwankungen haben soll, und deren Versionen aus Kunststoff.

Die o.g. Instrumente gibt es alle schon zum "Schnupperkurs" unter 100 € neu; mit der Blockflöte gibt es allerdings doch recht wenig gemeinsames, ausser der Griffweise, sofern sich die Grifflöcher-Bohrungen wie bei Kunath und Jupiter an der Blockflöte orientieren.

Es ist eher ein Einstieg in die Famile der (Einfach-) Rohrblatt-Instrumente, also Klarinette und Saxophon. Im folgenden spreche ich insbesondere vom Kunath, da ich die anderen Hersteller nicht kenne. Das preiswerteste Modell von Kunath, das "Pocket-Clarineau" hat ein original Boehm-Mundstück von Zinner mit einer Zinner Blattschraube, als genau das gleiche, das eine herkömmlich b-Klarinette hat. Bei den modernen Klarinetten gibt es 2 unterschiedliche Bauweisen/Beklappung, die Deutsche Bausweise (nach Oehler) und die Französische (nach Boehm). Inzwischen habe ich mich so viel mit Klarinetten auseinandergesetzt, dass ich die verschiedenen Bauweisen zumindest grob auseinanderhalten kann.

Der normale Tonumfang des Pocket Clarineau von Kunath (und ebenso wohl die einfachen Modelle der anderen Hersteller) sind nur eine None, von c' bis d'' (klingend); mit Übung ist auch ein Überblasen in die Duodezime (also ab g'') möglich. Damit ist man natürlich im Tonumfang eingeschränkt. Für einen höheren Tonumfang gibt es dann die 2-Klappen Versionen, die per Klappe überblasen werden können, der Problemton ist allerdings f#'', für den es keinen eigenen Griff gibt, und der nur über Ansatztechnik erreicht werden kann. Diese Schwäche merzt dann die 3-Klappen-Version aus, zusätzlich lässt sich auch noch das h spielen, und die Intonation im oberen Bereich wird einfacher; die zusätzlichen Klappen muss man dann allerdings auch bezahlen. Im oberen Preissegment gibt es dann auch statt Birnen-Holz die Edelhölzer Palisander, Grenadill und Rosenholz.


Der entscheidende Unterschied zur Blockflöte ist allerdings das Mundstück und die Art der Tonerzeugung. Insofern ist das Clarineua eher eine "Schnupperversion" zur Klarinette, oder eine kleine tragbare Taschenversion, aber ich glaube kaum, dass ein Klarinettist (oder Saxer) die als vollständiges Instrument wahrnehmen, denn die Beklappung gibt es ja nicht ohne Grund, allerdings sind selbst Einsteigerklarinetten deutlich teurer.

Die Tonerzeugung mittels Rohrblatt erfordert schon deutlich mehr Aufwand als bei der Blockflöte - dessen sollte man sich bewusst sein. Wie bei Klarinette, Saxophon (oder auch Blechblasinstrumenten) muss man also kontinuierlich am Ansatz, an der Lippenmuskulatur und der Tonerzeugung insgesamt arbeiten.

Obwohl ich gestern nur kurz und mit einigen Pausen (3 x 3-4 min.) spielte, spürte ich abends noch ein Kribbeln auf den Lippen - uff gerade noch rechtzeitig aufgehört. Heute ging es dann schon besser (2 x 8 min). Ich werde mir wohl auch noch einzelne Unterrichtsstunden buchen (mal schauen, wo ich jemanden finde), denn so völlig autodidaktisch wird das eher schwierig; da fehlt dann einfach die Korrektur durch einen erfahrenen Lehrer.

Ich werde aber weitermachen mit dem Clarineau - 30 min täglich habe ich dafür schonmal eingeplant. Ich betrachte das sozusagen als "Breath-Bodybuilding". ..und ich habe den Eindruck, dass ich auch einen positiven Effekt auf das Blockflötenspiel spüre. Vlt. werde ich auch irgendwann einmal zur Klarinette greifen - gestern hatte ich zumindest beim Kauf neuer Reeds erstmals eine Klarinette in den Händen.


Auf jeden Fall wollte ich irgendwann auch einmal die "Zirkularatmung" üben - das finde ich faszinierend. Vor dem Beginn mit der Blockflöte überlegte ich mir, ein Didgeridoo dafür zu kaufen, bin davon aber wieder abgekommen und habe stattdesssen mit den Holzblasinstrumenten angefangen.
 
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Kennst Du denn auch den Unterschied vom Clarineau zum Saxonett?
 
Das Kunath "Pocket-Clarineau" mit deutscher Bohrung entspricht dem Jupiter-Saxonett; Kunath hat ein Klarinttenmundstück (und Blattschraube) von Zinner, Saxonett von ESM.

Kunath bietet zudem auch barocke Bohrung an und die höherwertigen 2klappigen und 3klappigen mit erweitertem Tonumfang.


Eine extra Schule braucht man eigentlich nicht - das entscheidende, der Ansatz mit dem Rohrblatt-Mundstück, lernt man nicht über ein paar Seiten Text, sondern eher über einen korrigierenden Lehrer, oder zumindest über Lehrvideos. Ich hatte mir jetzt erst einmal eine Klarinettenschule aus der Bibliothek ausgeliehen, die ist aber völlig überflüssig. Als Basis kann man eine Sopranflötenschule nutzen für Grifffolgen oder einfache Melodien.
 
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Was ein richtiger Klarinettist mit so einem Instrument spontan anzufangen weiss, habe ich hier gesehen.

Ab 3:30 Minuten wird es etwas ruhiger, da open Air "gespielt" wird!

 
Das Video mit Heribert Eckert (Philharmonisches Orchester Heidelberg) findet man u.a. ja auch auf der Kunath-Homepage:
http://www.kunath.com/de/Rohrblattinstrumente/

Das ist dann genau das gleiche, das ich jetzt auch habe; nur der Klang... nuja, der ist bei mir noch "leicht" anders. :rolleyes:
 
Na mit dem KLANG ... das dauert eben ... nichts ist so einfach wie eine Blockflöte ;)

Was bei mir sofort prima geklappt hatte...
das Wasser läuft unten "in Strömen" raus, da ist 'ne Blockflöte absoluter Kinderkram gegen :)
 
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Was bei mir sofort prima geklappt hatte...
das Wasser läuft unten "in Strömen" raus, da ist 'ne Blockflöte absoluter Kinderkram gegen :)

Das ist bei mir nicht so - ich habe wohl dazu schon zu viel Blockflöte gespielt.
 
@Ralinem Wenn bei dir kein Kondenswasser rausläuft, dann bläst du wahrscheinlich nicht genug. O-Ton Lehrer: Das Ding ist keine Blockflöte. Jetzt blasen Sie mal! ;)
 
Das Kunath "Pocket-Clarineau" mit deutscher Bohrung entspricht dem Jupiter-Saxonett; Kunath hat ein Klarinttenmundstück (und Blattschraube) von Zinner, Saxonett von ESM.

Kunath bietet zudem auch barocke Bohrung an und die höherwertigen 2klappigen und 3klappigen mit erweitertem Tonumfang.


Eine extra Schule braucht man eigentlich nicht - das entscheidende, der Ansatz mit dem Rohrblatt-Mundstück, lernt man nicht über ein paar Seiten Text, sondern eher über einen korrigierenden Lehrer, oder zumindest über Lehrvideos. Ich hatte mir jetzt erst einmal eine Klarinettenschule aus der Bibliothek ausgeliehen, die ist aber völlig überflüssig. Als Basis kann man eine Sopranflötenschule nutzen für Grifffolgen oder einfache Melodien.

Okay. D.h. eigentlich sind Clarineau und Saxonett das Selbe, in sofern sie die deutsche Bohrung haben, ja? Das macht es dann einfacher, weil ich ja schon weiß, wo ich das Kunath-Teil herbekomme.
Klingt aber so, als wäre es nicht so leicht, einfach mal so eben drauf los zu spielen.
 
Das macht es dann einfacher, weil ich ja schon weiß, wo ich das Kunath-Teil herbekomme.
Also das Kunath Clarineau natürlich über den Kunath Blockflötenshop; das Jupiter Clarienau gibt es bei Thomann und auch beim Händler um die Ecke, wo ich dann die Blätter etc. gekauft habe.

Oder aber bei ebay, wo gerade jemand wieder sein Instrument verkauft, mit dem er nicht zurecht kommt.

Klingt aber so, als wäre es nicht so leicht, einfach mal so eben drauf los zu spielen.
So ist es. Der Hauptunterschied ist eben das Mundstück mit dem Rohrblatt, das einen komplett anderen Ansatz benötigt als die Schnabel- und Gefäßflöten.

Die Atemmuskulatur einerseits wird deutlich gefordert, Lippenmuskulatur zur Formung des Tones andererseits. Grob kannst Du Dir das Vorstellen, wenn du die Lippen über/unter die Zähne legst, zusammendrückst und dann versuchst, Luft dadurch zu pressen - so ähnlich anstrengend ist die Tonerzeugung auf einem Rohrblatt-Mundstück.

Zu Tonerzeugung kannst Du ja auch einmal ins Klarinetten-Forum schauen.

Thomann hat eine ganz schönen Ratgeber über die Tonerzeugung auf Mundstücken der verschiedenen Blasinstrumente ins Internet gestellt:

https://www.thomann.de/de/onlineexpert_topic_mundstuecke_fuer_holzblasinstrumente.html

@Ralinem Wenn bei dir kein Kondenswasser rausläuft, dann bläst du wahrscheinlich nicht genug. O-Ton Lehrer: Das Ding ist keine Blockflöte. Jetzt blasen Sie mal! ;)
Bei MIR war genau DAS die Lösung :)

Von Euren Posts her, gehe ich davon aus, dass Ihr Euch auch an Clarineaus versucht habt?! Wie sind Eure Erfahrungen? Spielt Ihr noch?
 
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...
Von Euren Posts her, gehe ich davon aus, dass Ihr Euch auch an Clarineaus versucht habt?! Wie sind Eure Erfahrungen? Spielt Ihr noch?

Mittlerweile habe ich 3 Stück in verschiedenen Tonlagen, was bedeutet, ich werde da weiter machen!

Allerdings habe ich mir ja zwischenzeitlich auch diverse TinWhistles und zuletzt die Blockflöten (wieder) angelacht.

Letztere nehmen z.Z. den größten Zeitanteil in Anspruch, denn einerseits ist die Bandbreite an verschiedenen Instrumenten/Herstellern/Klängen immens und interessant, andererseits - und das ist wohl der Hauptgrund - arbeitet eine Blockflöte "quasi digital" verglichen mit den Clarineaux:

X Finger auf die Löcher ... der gewünschte Ton X kommt! PRIMA!!!

Na ja, etwas übertrieben gesagt vielleicht, da gebe ich den Heerscharen von spontan entrüstet aufgesprungenen Blockflötisten beiderlei Geschlechts recht, ganz so einfach ist es natürlich nicht!
Aber mit dem Mundstück einer Klarinette... Junge/Mädchen, das ist dagegen ein echtes Kunststück den gewünschten Ton überhaupt zu produzieren... hätte ich mir auch einfacher vorgestellt!

Aber der wunderbar dunkle Ton aus so einem kleinen Holzröhrchen zu einem vergleichsweise humanen Preis... das ist schon faszinierend und macht für mich den Reiz!

Zur Blockflöte, da greife ich alle paar Minuten mal schnell zu, um etwas zu versuchen.

Die Chalumeaux/Clarineaux ... da muss ich mental drauf vorbereitet sein ... und bin nach 15 Minuten Üben, in Schweiss gebadet !!!

Kurz gesagt:
Nur um es mal zu versuchen? OK, bei einem Freund oder auf der Messe!
Ansonsten: Hartes Ganzkörper-Training!


PS
Bei empfindlichen Nachbarn: Vergiss die Clarineaux... LEISE ist kaum möglich, die macht richtig POWER! Da gehe ich vorsichtshalber in den "Übungsraum" (Bügelzimmer im Keller!)
Eine Blockflöte ist dagegen ein leiser Windhauch den ich beruhigt im Wohnzimmer erzeugen kann ... und klingt dabei auch noch gut!

Meine Meinung!
 
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übrigens: wer Fragen zu den Instrumenten der Fa. TUPIAN hat - die weibliche Hälfte der Firma ist unter genau diesem Nick hier im Forum unterwegs!
 
In Ordnung. Ich bleib dann mal besser bei Blockflöte und Okarina. Muss eh aufpassen, dass ich nicht zuviel mache... .
 

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