Das Faß ohne Boden

Down3r
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Moin Moin!

So langsam versteh ich die Welt nicht mehr...

Meine Band und ich bestehen seit Dezember 2004.
Das erste halbe Jahr, war so die Zeit, in der wir ein wenig rumexperimentierten und eigentlich nur just-for-fun gespielt haben.
Doch nach und nach tun sich immer größere Spalten auf.
Unser Gitarrist fährt total auf Guns 'n Roses ab :screwy: und versucht natürlich den Stil totalst in das komplette Band geschehen mit einzubauen.
Der Drummer steht auf SOAD, Metallica, u.ä, womit ich ja noch totalst einverstanden bin.
Ich, der Bassist, selber bevorzuge eher Sachen aus der Grunge oder Metal ecke.

Das Hauptproblem liegt nur momentan, bzw. schon länger, dabei, dass wir irgendwie statt unsere Vorlieben zu leben, immer mehr in die Pop-Ecke abdriften, was weder mir, noch dem Drummer wirklich gefällt.

Unsere Songs, scheißen auf ganzer Linie ab, naja, und unser Gitarrist, kommt weder mit Drop-Tunings noch mit härteren oder schnelleren Rythmen klar.
Das ist dann der Punkt, der im Endeffekt verhindert, dass wir unseren Stil ein wenig, in meinen Augen, verbessert.

Seit mindestens einem Jahr labern der Drummer und ich schon auf ihn ein, wenigstens mal was zu ändern, doch da ist weder ein Ansatz, noch sonstwas zu sehen.

Die einzige Lösung, die mir momentan dazu einfällt, ist die Band zu verlassen und mich anderweitig umzusehen, was nun wirklich die letze Lösung wäre, da mir viel an der Band hängt, und ich das nicht alles aufgeben will...

Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben oder mir von ähnlichen Erfahrungen berichten?

MfG

Down3r.
 
Eigenschaft
 
Das ist eine schwierige Situation. Das Grundproblem liegt im Prinzip darin, dass ihr offentsichtlich nicht vorher darüber gesprochen habt, was eure Vorstellungen sind und dementsprechend keine Ziele formuliert habt.
Es scheint mir so, als wäre der Gitarrist in eurer Band die dominante Figur, da ihr euch musikalisch sehr in seine Richtung entwickelt habt und eure Vorlieben komplett auf der Strecke bleiben. Das führt mich zu der Frage, warum ihr da nicht bei Zeiten gegen gesteuert habt? Ihr seid schließlich genau wie er ein Teil dieser Band.
Ich weiss jetzt nicht, wie weit ihr mit eurer Band (vorrangig eigene sachen oder Cover?) gekommen seid, vor allem in Bezug auf Auftritte, Aufnahmen,..., aber je nachdem, wie weit ihr als Band schon seid, ist es evtl ein bisschen spät zu sagen "alles scheisse, wir machen jetzt Metal", zumal euer Gitarrist da nicht mitziehen würde (du sagst, dass er nicht mit Drop-D und schnellen harten Rhythmen klarkommt - ich vermute mal eher, dass er das nicht möchte und sich deswegen nicht damit auseinander setzt).
Leider geht der einzige Lösungsweg, den ich sehe, in die gleiche Richtung wie deiner, da euer Gitarrist offensichtlich auch zu keinem Kompromiss bereit scheint. Allerdings frage ich mich, warum du die Band verlassen willst. Es gibt Gitarristen wie Sand am Meer und du und der Schlagzeuger scheint euch ja weitestgehend einig zu sein - also wäre für mich die logische Schlussfolgerung, dass ihr euren Gitarristen rausschmeisst und durch jemanden ersetzt, der musikalisch in die gleiche Richtung gehen möchte wie ihr (aber in dem Fall solltet ihr am besten gleich mit ihm darüber sprechen und musikalische Ausrichtung und Ziele festlegen ;) )

Gruß
 
Geht in die Richtung von nookie:

1. Jeder von Euch macht sich Gedanken, wie der sound/die stilrichtung sein soll.

2. Besprecht das offen gemeinsam. Wenn der Kompromiss für wen auch immer nicht tragbar ist, dann mag das traurig sein, ist aber so. Auf dieser Basis weiter zusammen zu sein, ohne das gleiche Ziel zu verfolgen, reibt Euch nur alle auf. Wenn Ihr denkt, Ihr findet einen Kompromiss, geht die Stücke durch - und guckt dass Ihr bei songs, wo es eher auseinandergeht zu einer gemeinsamen Vorstellung zu kommen. Wenn das klappt, hat es gute Chancen.

3. Wenn es weitergehen soll: Besprecht die Konsequenzen. Wenn Euer Gitarrist oder wer auch immer Nachholbedarf hat an Sachen, die für Euren Stil gebraucht werden, dann ist das halt so. Wenn er das dann nicht macht, könnt Ihr´s knicken. Das muss ihm und Euch klar sein. Das ist gewissermaßen die Nagelprobe. Kann auch sein, dass Ihr andere Sachen besprechen müßt, aber das ist von hier aus sozusagen nicht zu sehen.

4. Durchgemacht hat das wohl schon jede/r mal, der in einer Band oder Beziehung war. Entweder stellt man fest, dass man von Anfang an von falschen Vorausetzungen ausging oder dass es mit der Zeit einfach durch die Entwicklung von jeder/m einzelnen auseinanderging. Egal - es ist jetzt so.
Das ist selten schön und nie bequem - aber die Augen davor zu verschließen, ist so ungefähr mit Zielsicherheit das Einzige, dass das Leiden verlängert.

Eine Entscheidung steht an. Das ist so.
Besprecht das und trefft die fälligen Entscheidungen.

Mal so ein Hinweis: In Beziehungen und Bands kommt es mitunter vor, dass der Streßfaktor wo ganz anders liegt aber in die Band oder Beziehung heftig mit einwirkt. Darauf auch mal so den ein oder anderen Gedanken verschwenden.

Das wären so meine Hinweise/Erfahrungen.

Viel Erfolg,

x-Riff
 
Ihr müsst - wenn Ihr nur zu dritt seid - niemanden "rausschmeißen". Sagt ihm, dass ihr mehr in die härtere Richtung gehen wollt und fragt ihn, ob er ebenfalls dazu bereit wäre. Wenn er antwortet, dass er das weder kann noch will, sagt ihm einfach, dass ihr in dem Fall versuchen werdet, eine neue Formation zu gründen. Das ist dann zwar ein verschleierter Rausschmiss - aber eher im Stil einer akzeptierten Trennung als so eine "Zwei gegen ein"-Geschichte. Denn schließlich hat er es mit seiner Kompromissbereitschaft selbst in der Hand, ob Ihr Euch von ihm trennt oder nicht.

Was Ihr auf jeden Fall vermeiden solltet, ist weiter zusammen Musik zu machen und so eine "Zwei-Parteien-Wirtschaft" zu bewirken. Also jedesmal nach den Proben zu zweit über den bösen GItarristen abzulästern.

Es gehört allerdings nach meiner Erfahrung dazu und ist unvermeidbar, dass jeder immer mal ne Zeit lang "der Buhmann" ist. Es sollte dabei aber immer gerecht verteilt sein. Vielleicht bespricht der Drummer ja ähnliche Sachen mit dem Gitarristen über Dich? Gibt in fast jeder Band auch immer einen ohne feste Meinung.
 
Zitat von Antipasti:
Ihr müsst - wenn Ihr nur zu dritt seid - niemanden "rausschmeißen". Sagt ihm, dass ihr mehr in die härtere Richtung gehen wollt und fragt ihn, ob er ebenfalls dazu bereit wäre. Wenn er antwortet, dass er das weder kann noch will, sagt ihm einfach, dass ihr in dem Fall versuchen werdet, eine neue Formation zu gründen. Das ist dann zwar ein verschleierter Rausschmiss - aber eher im Stil einer akzeptierten Trennung als so eine "Zwei gegen ein"-Geschichte. Denn schließlich hat er es mit seiner Kompromissbereitschaft selbst in der Hand, ob Ihr Euch von ihm trennt oder nicht.

Zitat von Down3r:
Seit mindestens einem Jahr labern der Drummer und ich schon auf ihn ein, wenigstens mal was zu ändern, doch da ist weder ein Ansatz, noch sonstwas zu sehen.

Zitat von Down3r:
naja, und unser Gitarrist, kommt weder mit Drop-Tunings noch mit härteren oder schnelleren Rythmen klar.Das ist dann der Punkt, der im Endeffekt verhindert, dass wir unseren Stil ein wenig, in meinen Augen, verbessert.

--> Ich würde sagen, dass sie das schon getan haben - nur, dass sie ihm noch nicht angedroht haben, ansonsten eine neue Band zu gründen...(was imho nichts anderes ist als ein Rauschnmiss - und unbedingt netter finde ich die Tour auch nicht, als einfach einen Schlussstrich zu ziehen) .

Gruß
 
eigenartig finde ich das ihr nicht versucht eure verschiedenen musikalischen Einflüsse in Kreativität umzumünzen.

Ihr werdet nie eine Band finden in der der Musikgeschmack 100% homogen ist. Das gibts nicht und das wird es nicht geben.

Wenn ihr (du und der Drummer) mit dem Songwriting nicht zufrieden seid dann schreibt doch selber sachen und drückt sie dem Gitarristen auf. Er kann schließlich auch nicht zu allem das selbe spielen.

Zu einer kreativ funktionierenden Band gehört auch immer ein bisschen Spannung zwischen den Bandmitgliedern. Wäre doch echt langweilig, ohne kritik ist keine Entwicklung da.
 
Danke für eure Antworten und Ratschläge!!

Wir haben schon öfter mal Zusammengesessen und darüber gelabert, was das nun alles soll.
Ich hab auch schon öfter mal angedeutet und auch klipp und klar gesagt, dass ich eher in eine andere Richtung will, wo mir der Drummer in der Sache und heftigst-nickend zugestimmt hat.
Das Problem wurde dadurch nur nicht wirklich gelößt.

eigenartig finde ich das ihr nicht versucht eure verschiedenen musikalischen Einflüsse in Kreativität umzumünzen.

Das haben wir auch bereits durchgesprochen und getestet, nur bei dieser Variante ist keiner so wirklich begeistert von dem Output der dabei herrauskommt, und der allseitsbekannte "hook" ist bei diesen Versuchen ebenfalls nicht zufinden.

Naja, und den Gitarrillo rausschmeißen/vertrösten/mit Kompromissen hinhalten, oder wie auch immer, ist nich so mein Bedürfniss. Meintet Wegen soller auch mitm Drummer glücklich werden (nicht negativ gemeint), wenn dann diese Combo, oder eine Andere für mich.

Naja, jedenfalls werde ich "meinen" Leuten mal klarmachen, dass, wenn sich nichts ändert, oder keine andere Lösung gefunden wird, ich die Band dann schweren Herzes abschreiben werde und mich dann anderweitig um sehen werde (Was bei einer Neugründung das Problem ist, das in meiner Umgebung kaum Drummer zu finden sind, und wenn, dann sind sie bereits "vergeben").

Naja, trotzdem VIELEN DANK für eure Posts:great:

Down3r
 
Darf ich Dich mal ganz lieb und nett fragen wie alt Du bist?

Ich tippe so auf 16?

Es ist nämlich so, dass wenn man älter und unverkramfter wird, die "Band", das "Equipment" und sogar der "Stil" immer mehr in den Hintergrund gerät, und wirklich die wichtigen Dinge, die "Musik", und das "Gefühl" immer mehr in den Vordergrund rückt.

Gänsehaut bekommt man nicht, weil der Drummer so toll ist oder weil er so ein guter Kumpel ist, Gänsehaut bekommt man, wenn einem die coole Idee direkt in das Herz trifft, und DAS geht auf musikalischer Art in vielerlei hinsicht, am allerwenigsten aber mit Bandgeplänkel oder Grüpchenbildung! 'Hardrock' oder 'Pop' ist dabei in etwa so unwichtig, wie die Reifenmarke Deines Autos... Bring it on Buddy - coole Musik wird anders gemacht!

Denk' mal drüber nach?
 
Ich bin 19.

Naja, Du magst vllt recht haben, vorallem mit der Grüppchenbildung, nur es ist bei uns halt auch immer das Problem, wenn mal einer ne Idee hat, können sich nicht immer alle dafür begeistern.
Und ich denke mal um coole Musik machen zu können muss man sich schon in gewisser Hinsicht einig sein.

Und direkt Stil kann mir/uns auch latte sein, nur irgendwie geht mir der momentane Sound von uns auf den Sack. Das Wort "Stil" hab ich nur benutzt um mich klarer auszudrücken und um Missverständnisse auszuschließen, hat aber doch nich so ganz geklappt.:cool:
 
Oh Ohh... grosses Problem!

Wenn's nämlich groovt geht's genau nicht auf den Sack! Man schaue sich irgendwelche Jazz Ensembles an, oder Hardblueser oder meinetwegen Tanzgruppen... den geht's eben ganz und garnicht auf den Sack, die ziehen alle am gleichen Strang oder ticken im gleichen Rythmus... zumindest aber fühlen sie genau die gleiche "Idee".

Das musst Du lösen... ich glaube, Du nimmst Deinen Drummer, und Ihr macht Euer eigenes Ding... und sucht Euch Leute, die genau das wollen was Ihr (oder sie!) wollen...

WENIGER IST MEHR

EINE BAND IST EINE GRUPPE

VIRTUOSITÄT IST LANGWEILIG

Das solltet ihr Euch hinter die Ohren schreiben!
 
Ein freudiges Hallo an alle!

Ich hab mich jetzt letztendlich dazu entschoßen, eine neue Band aufzubauen.
Ich bin bereits dabei Leute dafür zusammeln

Ich hab den Drummer gefragt ob er mich dabei unterstützdem möchte, jedoch will er noch abwarten und gucken was daraus wird :)screwy:<- meiner Meinung nach).

Naja, jedenfalls werde ich diesmal darauf achten, das sich die Vorstellungen der Bandmitgleider zumindest an einem gewissen Punkt treffen, so dass man schonmal eine gemeinsame Grundlage hat.

Ich will mich nochmal für eure Ratschläge bedanken, und werd diese im Hinterkopf behalten, damit sowas nicht nochmal passiert.

MfG
Down3r
 
Yo - finde ich gut, dass Du eine Entscheidung getroffen hast.

Und bei der neuen Band einfach die Erfahrungen der alten Band beherzigen und mit einer gesunden Mischung aus Feuereifer, Neugier und Abgeklärtheit rangehen.

Viel Spaß und Erfolg!

x-Riff
 
Naja, jedenfalls werde ich diesmal darauf achten, das sich die Vorstellungen der Bandmitgleider zumindest an einem gewissen Punkt treffen, so dass man schonmal eine gemeinsame Grundlage hat.

Ich glaub man findet immer Unterschiede, was die Vorstellungen betrifft, aber das muss nicht schlecht sein. Unterschiedliche Vorstellungen und Vorlieben bedeuten mehr Vielfalt und mehr Potential, solange man es sinnvoll einsetzen kann und die Band nicht daran zerbricht.
In meiner ersten Band war auch von Metal über Rock/Pop bis hin zu Lateinamerikanischer Tanzmusik alles vorhanden, wir haben uns trotzdem bei "Rock" getroffen und nebenbei trotzdem noch die verschiedenen Stile bedient, was unglaublich spannend, aber auch anstrengend war, wenn es darum ging, sich auf etwas zu einigen.

In meiner aktuellen Band sind wir nur Metaler und ich dachte eigentlich, damit gibts in der Hinsicht keinerlei Probleme, aber denkste, der eine mag Black-, der nächste Thrash- und wieder ein anderer Melodic-Death-Metal. Und ich höre von alledem ein bisschen. Auch hier müssen wir wieder aufpassen, dass keiner mit seinen Vorlieben übergangen wird.

Fazit: Vielfalt ist auf keinen Fall schlecht. Und in jedem Fall ist es wichtig, Kompromisse einzugehen und über eventuell Problem zu reden :rolleyes:
 

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