Dimmbare Pultleuchte, flickerfrei, gesucht

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HFU
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Moin,

für eine Installation in einem TV-Studio bin ich auf der Suche nach einer Schwanenhalsleuchte mit folgenden Kriterien:

- kaltweiß (wenn man zwischen kalt-/warmweiß überblenden könnte wäre das der absolute Hit, ist aber mittlerweile doch nicht mehr gefordert vom Kunden
- stufenlos dimmbar
- absolut flickerfrei auch im gedimmten Zustand, damit sich ja nix mit den Vorschaubildschirmen beißt
- muss sich irgendwie einigermaßen vernünftig am Tisch befestigen lassen (am liebsten wäre mir da fast ein "Baukastensystem", wo ich mir verschiedene Befestigungsvarianten wie Klemmfuß oder XLR4p zum einstecken aussuchen kann)

Kennt ihr da was? Das Geld spielt keine Rolle (sic! Wenn die Dinger pro Stück nen Tausender kosten ists denen auch wurscht, Hauptsache dat tut...)


Gruß Stephan
 
Eigenschaft
 
Ich würde ein übliches Halogen Littlite vorschlagen, das man mit einem passenden CTB-Filter wunderbar kalt machen kann (wenn man das denn aus irgendeinem merkwürdigen Grund wollen würde).
LED würde ich mir an der Stelle verkneifen, weil die mit einem handelsüblichen Phasenan- oder -abschnittdimmer flackern. Vielleicht nicht direkt sichbar für's Auge, im Kamerabild aber durchaus. Oder auch, wenn man mal den Kopf schnell bewegt.

Auch wäre mir ein kontinuierliches Spektrum wichtig, wenn ich so eine Leuchte neben einem Vorschaumonitor stehen habe. Nahezu jedes LED-Licht hat so schmale Peaks im Spektrum und drumherum nichts, dass es das Auge massiv irritiert. Bildsensonseren werden damit partiell überbelichtet während andere Bereiche im Bild im Rauschen versinken.
Das Auge kann das bis zu einem gewissen Grad ausgleichen, hat aber u.U. Probleme, sich wieder an ein breites Spektrum vom Monitor zu gewöhnen.
 
Ich würde eher auf LED schießen. Wenn das nicht direkt am Schwanenhals gedimmt werden muss, dann einfach mit einem regelbaren Gleichspannungsnetzeil versorgen (12V Schwanenhalsleuchte versorgt durch ein 0-12V Gleichspannungsnetzteil). Der Vorteil der LED ist, dass sich die Farbtemperatur nicht so stark ändert wie bei einer Glühlampe. Wenn sich die Farbtemperatur gar nicht beim Dimmen ändern soll, verwendet man eine PWM, allerdings eher im kHz Bereich. (So wird das bei uns gerne bei der Beleuchtung von Mikroskopen gemacht). Phasenanschnittsdimmer geht gar nicht.
Zur Befestigung eignen sich die XLR oder BNC gleichermaßen, dafür gibt es jeweils gute Einbaubuchsen, die man in den Tisch einlassen oder mit einem geeigneten Gehäuse daran befestigen kann.

Gruß
Christoph
 
Ob das PWM oder Phasenschnitt ist, macht für das Ergebnis keinen Unterschied.
Damit das bei LEDs nicht flimmert, muß die Frequenz der PWM ein gerades Vielfaches der Bildwiderholfrequenz sein und dann auch noch möglichst synchron dazu laufen. Selbst im kHz-Bereich tritt da schon mal Flimmern auf, wenn so eine Lampe zufällig im Bild landen sollte.
Halogen hat den massiven Vorteil der Trägheit, d.h. selbst mit relativ lahmer PWM wird da kaum ein Flimmern auftreten, weil das Leuchtmittel an sich so träge ist.
 
Flimmern ist bei LEDs kein Problem! Einfach ein 12V-Netzteil (da gibt's sicher auch welche ohne PWM, die nicht flimmern. Im Prinzip reicht schon ein Trafo, ein Gleichrichter und ein passender Kondensator). Regeln kann man das über einen einfachen Poti, wodurch man keinerlei Probleme hat.

Das Problem bei LEDs ist das Spektrum. Sieht man immer wieder daran, wie schlecht damit Pultbeschriftungen, oder sogar verschiedenfarbige Poti-Knöpfe zu unterscheiden sind.

Würde man aber auf hochwertige LEDs setzen und z.B. 3K und 6K kombinieren, davor noch eine Diffusionsfolie… dann könnte das Ergebnis schon deutlich besser ausschauen. Nur… das geht halt mir Halogen und CTC-Filter wirklich einfacher, zumal so etwas im Handel erhältlich sein sollte, während die üblichen LED-Funzeln ohne Mischbestückung kommen.

 
Wenn der brennende Poti kein Problem für dich darstellt, bin ich ja beruhigt.... :D Ich muss allerdings davon abraten, einen einfachen Poti als regelbaren Lastwiderstand zu verwenden.

Wenn Geld keine Rolle spielt und der sich keine fertige Lösung findet, würde ich zum nächsten Elektroladen gehen, der auch Entwicklung und Fertigung von Sonderwünschen anbietet und mir das ganze anfertigen lassen. Die Anforderungen sind überschaubar, Platinen mit Netzteilen und PWMs gibt es fertig zu kaufen und zwei verschiedenfarbige LEDs in einer Schwanenhalsleuchte unterzubringen, sollte auch niemanden überfordern.
 
Wenn der brennende Poti kein Problem für dich darstellt, bin ich ja beruhigt.... :D Ich muss allerdings davon abraten, einen einfachen Poti als regelbaren Lastwiderstand zu verwenden.

Geschieht hier aber z.B.



Und funktioniert mit LEDs problemlos, weil die auch noch unter den 5W bleiben ;)
 
Es gibt für solche Fälle zwar Leistungspotis, die auch die Leistung abkönnen, normalerweise können sie das aber nicht. Und ein normales Poti und ein dazugehöriger Spannungsregler ist in der Regel günstiger als ein Leistungspotentiometer.
 
ihr wisst schon das man eine LED nicht durch reduzieren der spannung dimmen kann?

das geht nur bedingt ein paar % und dann ist aus.

LEDs sind ausschließlich per PWM dimmbar

ich würde auch auf Halogensetzen, denn gute PWM steuerungen die kameratauglich sind, sind teuer.
 
Natürlich kann man LEDs über die Spannung dimmen. LED sind aber stromgesteuert und stellen nichtlineare Widerstände dar. Eine lineare Regelung ist deswegen nur eingeschränkt möglich, bspw. annähernd über ein negativ exponentielles Poti.
PWM ist dagegen allerdings unabhängig vom Verbaucher (LED oder Glühlampe) in etwa linear, flakert aber bei LEDs mit der Pulsfrequenz.
 
ihr wisst schon das man eine LED nicht durch reduzieren der spannung dimmen kann?

das geht nur bedingt ein paar % und dann ist aus.

LEDs sind ausschließlich per PWM dimmbar
Natürlich wissen wir das. Die Helligkeit von LEDs ist durch den Strom bestimmt, weswegen sie in vielen Schaltungen mit konstantem (geregeltem) Strom betrieben werden. LEDs haben eine Knickkennlinie, deren Knick-Spannung mit der Farbe zusammenhängt etwa 1.6V bei rot und so 4 .. 5 V bei blau und weiß (denn weiß wird häufig mit einer blauen LED + Leuchtphosphor realisiert).
LEDs werden daher nie direkt an einer Spannungsquelle betreiben. Betreibt man LEDs jedoch mit Vorwiderstand, dann kann man durchaus mit der geregelten Quellspannung vernünftig dimmen, denn der Vorwiderstand sorgt dafür, dass sich der Strom vernünftig verhält. Das geht also nicht nur mit PWM.

Die PWM hat lediglich den Vorteil, dass die LED im leuchtenden Zustand mit immer dem gleichen Strom betrieben wird und daziwschen aus ist. Gleicher Strom heißt gleiche Farbtemperatur und damit ändert sich die Farbe (bei der von mir erwähnten Mikroskopbeleuchtung) nicht. Es gibt aber weniger Licht, da weniger Photonen.
LEDs habe nämlich durchaus eine andere Farbe abhängig vom Strom. Das war gut zu sehen bei einem Gerät, das meine Nachbargruppe entwickelt hatte. Die Power On LED war mit Vorwiderstand betrieben, die anderen LEDs wurden gemultiplext (immer nur kurz an, dafür höherer Strom). Bei gleicher Helligkeit hatte die baugleiche Power On LED (aus dem selben Bestückungsgurt = selbe Charge) einen "wärmeren" Farbton.

LED-Taschenlampen mit nur einer 1.5V Zelle haben einen getakteten Aufwärtswandler, der den nötigen Betriebsstrom auf den Nennstrom einstellt. Die nötige Spannung an der LED stellt sich dann aus der Kennlinie ein und ist durchaus über 4V.

Gruß
Christoph
 
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Bei gleicher Helligkeit hatte die baugleiche Power On LED (aus dem selben Bestückungsgurt = selbe Charge) einen "wärmeren" Farbton.

Abhängig davon, welche Selektionsklassen du in dem Gurt hast, sind Unterschiede zwischen einzelnen LEDs der selben Charge bei identischer Beschaltung durchaus schon mit dem bloßen (geschulten) Auge erkennbar (speziell bei weißen LEDs).

Das soll jetzt aber nicht die sonstige Aussage deines Posts einschränken.
 

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