Down- & upward compression & expansion

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Moderne Dynamik-Prozessoren wie der Fabfilter Pro-MB beherrschen die vier Bearbeitungsverfahren Abwärts- und Aufwärtskompression sowie Aufwärts- und Abwärtsexpansion. Da ich bislang nur die "klassische" Kompression und Expansion kannte, musste ich mich erstmal schlau machen. Also habe ich mir die Arbeitsweise aller Verfahren mal aufgezeichnet und wollte sie hier mal zur Verfügung stellen.

Anfangs erscheint die Bezeichnung der Verfahren widersprüchlich, denn Aufwärtskompression ist tatsächlich eine Expansion der leisen Stellen. Aber das Resultat ist eben eine Dynamikreduktion des Gesamtdynamikumfanges - und damit auf's Ganze gesehen eine Kompression.


Ebenso ist es mit dem Expander: eine Abwärtsexpansion ist eine Kompression der leisen Stellen mit dem Ergebnis einer Vergrößerung des Gesamtdynamikumfanges.

Der Expander macht Lautes lauter (upward) oder Leises leiser (downward),

der Kompressor macht Lautes leiser (downward) oder Leises lauter (upward).

Abwärtskompression und Aufwärtsexpansion haben gemeinsam, das sie auf Signale wirken, die oberhalb des Thresholds liegen (laute Stellen): Signale > Threshold

Aufwärtskompression und Abwärtsexpansion haben gemeinsam, das sie auf Signale wirken, die unterhalb des Thresholds liegen (leise Stellen): Signale < Threshold

(Eine hochaufgelöstere Grafik kann man sich auf meiner Website unter Extras herunterladen).

Gruuuß,
Heiner

compression_&_expansion.jpg
 
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Ist die "upward compression" nicht einfach eine parallele kompression, nur dass fabfilter das ganze sehr einfach steuerbar verpackt und man sie sich nicht mit einzelnen spuren zusammenbauen muss?
 
Ist die "upward compression" nicht einfach eine parallele kompression[...]?

Nein. Das liest man mitunter, aber es stimmt nicht. Man könnte Parallelkompression vielleicht als einen Workaround für Aufwärtskompression betrachten, weil das Resultat ähnlich sein kann. Aber bei der Aufwärtskompression lässt Du die Peaks oberhalb Threshold komplett unangetastet, was bei Parallelkompression nicht möglich ist.
 
Wer möchte kann sich auch den Thread auf rec.de anschauen. :D
 
ah, habs gefunden. nee, auf die diskussion hab ich keine lust, dazu hab ich auch gar nicht das knowhow, mit halbwissen hab ich im musikerboard schon genug geglänzt :D


wenn das tatsächlich so funktioneren soll wie auf den diagrammen gezeigt, dann halte ich diesen effekt ehrlich gesagt für ziemlich überflüssig und kann mir auch nicht vorstellen wo man das sinnvoll einsetzen könnte. Da nehme ich lieber gleich einen auto-leveler o.Ä. und behalte mir dynamik und rauschabstand. wenn dann will ich eine konstante verdichtung des klangs, entweder mit multiband- oder parallel-kompression


edit: und mir fällt gerade ein, dass ein upward-kompressor nicht wie ein normaler kompressor arbeiten kann. das makeup gain muss ja ebenfalls zeitlich gesteuert werden, da sonst laute passagen übersteuern. das führt zu einem recht komplexen zusammenhang von attack, release, threshold, kompressionsrate und verstärkung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch Kompression wird die SNR eigentlich immer verringert und durch Expansion vergrößert. Die upward compression bietet dabei aber den Vorteil, dass die Transienten erhalten bleiben.

Bei upward compression kommt die Aufholverstärkung/das Make-Up-Gain auch nicht zum Einsatz, da ja die Pegelspitzen erhalten bleiben.
 
Stimmt, Denkfehler, er macht ja im Arbeitsbereich das Signal nicht leiser, sondern lauter. Im Grunde ist das ja die Funktion eines Auto-Levelers mit Kennlinie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da nehme ich lieber gleich einen auto-leveler o.Ä. und behalte mir dynamik und rauschabstand.

Ambee, das musst Du mir erklären, wie ein Auto-Leveler es vermag, Dynamik und Rauschabstand beizubehalten! Schiess los!

M.E. kombiniert nämlich ein Auto-Leveler die vier Verfahren der Dynamikverarbeitung.

Und daher kann es auch sein, dass Du die Verfahren gezielter und selektiver einsetzen möchtest, als der Auto-Leveler es vorsieht.

wenn das tatsächlich so funktioneren soll wie auf den diagrammen gezeigt, dann halte ich diesen effekt ehrlich gesagt für ziemlich überflüssig und kann mir auch nicht vorstellen wo man das sinnvoll einsetzen könnte.

Wenn Du Dir mal ein paar Presets des Fabfilter Pro-MB anhörst und Dir dann Band für Band anschaust, wie das Ding den jeweiligen Effekt erzielt, wirst Du verblüfft sein, das Upward Compression und Downward Expansion ziemlich effiziente - und elegante - Verfahren der Audiobearbeitung sein können.
 

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