[Effekt] Morley Mark Tremonti Signature Wah

Frox
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Morley Mark Tremonti Signature Wah Review

Einleitung

Lange spiele ich jetzt nun wirklich nicht Gitarre – im Oktober 2012 habe ich angefangen, mir das Gitarrespielen selbst mit einer Westerngitarre beizubringen. 2013 folgte dann die E-Gitarre, eine PRS SE Mark Tremonti Custom. Ich mache keinen Hehl daraus, dass der Herr Tremonti mein absoluter Lieblingsgitarrist ist, ich mir die Gitarre aber nur gekauft habe, weil sie mir gefallen hat. Es standen auch andere PRS SE Modelle zur Auswahl, die Tremonti Custom bot zu ihrem Preis aber das beste Gesamtpaket und lies sich prima bespielen.

Nun ist es natürlich schon lustig, dass mein erstes Effektpedal ausgerechnet das Mark Tremonti Signature Wah von Morley werden sollte, das Zustandekommen dieses Kaufs lässt sich aber schnell erklären. Als absoluter High Gain Wah Fanatiker – ich liebe Soli mit Wah Pedal, sowohl von Mark Tremonti als auch von Tony Rombola (Godsmack) und vielen anderen – war klar, dass ein solches Pedal als erstes gekauft wird. Ein Freund von mir besitzt ein Dunlop Crybaby Classic GCB95 F – dieses fand ich klanglich gar nicht übel, jedoch störte mich hier der so typische Fuß-Schalter, den man erst betätigen muss, bevor es losgehen kann. Es war also klar: elektro-optische Potis müssen es sein, die klassische Variante ist nichts für mich.

Tremonti Wah 02.jpg

Nachdem ich wieder einmal anhand Thomann-Seiten den Markt studiert habe (wer kennt das nicht), standen für mich zwei Kandidaten zur Wahl: Das Mark Tremonti Signature Wah von Morley und das Dunlop Crybaby 95Q. Beide besitzen elektro-optische Potis und einen Booster, das Dunlop noch die Einstellmöglichkeit für den Klang. Zugegeben: Das Mark Tremonti Wah hätte ich ohne den mir mittlerweile bekannten Namensgeber sicherlich nicht in die Auswahl mit einbezogen, aber gut.

Letztendlich war der Preis für mich dann das ausschlaggebende Kriterium, sodass ich mich für das 109€ teure Tremonti Wah entschied und gegen das Modell von Dunlop, welches mit 135€ zu Buche schlägt. Also ab in den Einkaufswagen und bestellt.

Lieferumfang

Die Verpackung des Wahs ist designtechnisch jetzt nicht unbedingt die absolute Meisterleistung, aber gut. Nach dem Öffnen offenbart sich: Eigentlich nichts ist dabei. Lediglich das Pedal und eine nun doch wirklich sehr dürftige Auswahl plus Werbeprospekt. Naja, mehr braucht es zwar nicht, aber Goodies wie Aufkleber finde ich immer ganz nett. Ein Netzteil oder eine 9V Batterie sind übrigens nicht (!) enthalten, was ich für diesen günstigen Preis in Ordnung finde. Ist schließlich made in USA, das Pedal. Da ist der Lieferumfang schon in Ordnung, wenn man den Preis im Auge behält.

Die Bedienungsanleitung findet ihr auch im Internet direkt bei Morley Pedals, unter Tech Talk gibt es außerdem Videos, welche einige manuelle Anpassungen wie das Wechseln der Feder erklären.

Tremonti Wah 01.jpg


Das Wah-Pedal


…fühlt sich so dermaßen stabil an, ich glaube, das Teil könnte man morgens auf eine Autobahn werfen, am Abend wieder aufsammeln und es würde immer noch funktionieren. Das Wah ist komplett aus Metall hergestellt, auf dem Fußpedal selbst ist noch eine rutschfeste Hartgummi-Fläche im Riffelblech-Stil aufgeklebt. Das sieht nicht nur gut aus, sondern stellt auch sicher, dass der Spieler zu jeder Zeit einen „festen Stand“ hat.

Tremonti Wah 03.jpg Tremonti Wah 05.jpg

Der „Wah Boost“ Poti regelt die Intensität des eingebauten Boosters und lässt sich von sieben bis fünf Uhr einstellen. Auf der rechten Seite befinden sich der stabile Klingeneingang sowie der Anschluss für ein 9V-Netzteil, auf der linken Seite logischerweise der Klinkenausgang. Beim Einstecken rastet der Stecker richtig schön ein – perfekt. Darüber hinaus befindet sich rechts vom Fußpedal ein rotes LED-Lämpchen, welches bei aktiviertem Wah aufleuchtet – sehr praktisch bei Gigs im Dunkeln, auch wenn ich das Pedal unter diesen Bedingungen noch nicht getestet habe. Auf der Unterseite findet sich das leicht zu öffnende Batteriefach (Plastikdeckel), außerdem lässt sich der Boden durch das Herausdrehen von vier an den Seiten liegenden Kreuzschrauben problemlos abnehmen – das gibt freie Sicht auf das Innenleben.

Tremonti Wah 04.jpg

Die Bedienung

…ist kinderleicht. Zum Aktivieren muss lediglich der Fuß (ob der rechte oder der linke dem Spieler überlassen) auf dem Pedal platziert werden. Jetzt nach vorne wippen und schon geht der Spaß los. Zum Deaktivieren reicht es, den Fuß wieder vom Pedal zu nehmen – eine Feder sorgt dafür, dass das Wah in die Ausgangsposition zurückgleitet und deaktiviert wird.

Leider haben die Morley-Entwickler eine völlig dämliche Delay-Funktion eingebaut, sprich: Ist der Fuß vom Wah, bleibt der Effekt noch einige Millisekunden aktiviert. Das klingt nicht schlimm, raubt aber Präzision beim Spielen und ermöglicht manche Wah-Effekte nicht. Gut, dass sich diese Dummheit durch Aufschrauben und das Drehen an einem internen Poti deaktivieren lässt: You have Control, Yeha!


Der Sound

Vorab für alle Mark Tremonti Fans: Der typische Wah-Sound lässt sich – oh Wunder – perfekt reproduzieren.

Jetzt aber zum Sound: Das Mark Tremonti Wah ist ganz klar für den High Gain Bereich gebaut worden und da gehört es auch hin. Wer also nicht in diesem Gebiet zu Hause ist, der sollte sich nach einem anderen Modell umsehen, denn das Tremonti bringt für Clean- oder Crunch-Sounds einfach viel zu viel Power mit. Das bedeutet nun nicht, dass es gelegentliche Ausflüge in diese Musikrichtungen nicht bestehen würde – ich finde, dass der Sound im Clean-Bereich durchaus passabel klingt, auch Crunch geht in Ordnung. Aber klassisch ist das Tremonti eben nicht.

Im High Gain entfaltet das Pedal dann aber die gesamten Möglichkeiten. Bewegt man das Wah zu ca. einem Drittel bis zur Hälfte nach vorn, kommt der Klang schön von unten her, viel Bass und Mitten. Danach, ab einem gewissen Punkt, sägt und kreischt es dann aber ganz schön – da nimmt der Höhenanteil stark zu. Man braucht schon etwas Zehenspitzengefühl, um aus dem Pedal einen schönen Wah-Sounds herauszukitzeln, da man nicht sehr viel Wippen muss, sondern eher kleinere Fußbewegungen nötigt sind. Für Grobmotoriker also vielleicht eher ungeeignet, da hatte das Dunlop Crybaby Classic GCB95 F von meinem Freund einen größeren Spielraum, d.h. hier konnte mehr gewippt werden und der nasale Klang fiel eher weg. Was nicht heißt, dass man an diesem nasalen Sound nicht sogar Gefallen finden könnte – mir gefällt’s nämlich ab und zu :-D

Der Booster ist übrigens eine super Sache, verleiht dem Wah ordentlich „Durchschlagskraft“ gegenüber dem Rhythmus-Sound.

Aufnahmen kann ich keine bieten, hab aber mal ein paar Videos angefügt, auf denen man den Klang gut hört.



Ab 2:30



Ab 2:58



Fazit

Für High Gain Gitarristen ist das robuste, einfach zu bedienende und somit idiotensichere Mark Tremonti Signature Wah von Morley definitiv ein interessantes Produkt – das Antesten lohnt sich. Wer eher nach einem Wah für den Clean- oder Crunch-Bereich sucht, ist hier aber an der falschen Adresse.

Mir persönlich gefällt das Wah sehr gut und ich kann es nur empfehlen :);-)

---> Zur Produktseite



Pro:

+ Preis
+ sehr stabil
+ eingebauter Booster
+ toller High Gain Wah Sound
+ elektro optische Potis


Contra:

- kein Netzteil
- für Clean und Crunch eher ungeeignet
- (nasaler Klang und viele Höhen ab bestimmtem Punkt)​
 
Eigenschaft
 
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