Einschätzung einer spontanen Melodie

[Naria]

Hallo,

ich bin absolut neu hier und auch absolute Anfängerin was das "entwickeln" eigener Musik angeht. Jetzt beschäftige ich mich schon seit einigen Wochen mit Akkorden, Melodien, Rhythmen und wie man das Ganze zu etwas Hörbarem zusammensetzen kann. Meine Vorerfahrung im musikalischen Bereich ist eher auf niedrigem Niveau. Noten lesen habe ich größtenteils wieder verlernt, ist schon länger her. Normalerweise wollte ich mich wieder in dieses Thema einarbeiten, um für Videoprojekte Hintergrundmusik zu erstellen und so keine rechtlichen Probleme zu haben und im besten Falle auch gute passende Musik. Nur komme ich irgendwie auf keinen grünen Zweig. Nun zweifle ich langsam an meinem "Talent", denn heute kam mir eine Melodie in den Sinn, die ich erstmal schnell pfeifend aufgenommen hab, damit sie nicht verloren geht. Dann hab ich sie mal per Midi-Keyboard im Music Maker (bitte schlagt mich dafür nicht) eingespielt und einigermaßen so bearbeitet, dass sie klingt wie ich sie mir vorstelle. Nicht perfekt, hier und da könnte es runder klingen und das Timing noch besser sein und die Anschlagsstärke der einzelnen Töne passt auch sicherlich nicht wirklich, aber ich war zufrieden mit dem Melodiestück. Es klingt in meinen Ohren recht fröhlich und ich habs als Ohrwurm jetzt fest im Kopf. Jetzt kommt das große Aber. Während ich an dieser Melodie gearbeitet habe, hat es jemand gehört und eine ganz andere Empfindung gehabt. Grob gesagt wird die Melodie als unvorhersehbar empfunden und als "chaotisch". Ein Lied mit dieser Melodie als Basis kann derjenige sich nicht vorstellen. Leider bin ich da auch an einem Punkt angekommen, wo ich nicht weiß, wie ich diese Melodie zu einem Lied machen kann (einfach ausgedrückt, ich weiß), aber ich finde sie immer noch gut.
Lange Rede, kurzer Sinn. ich wüsste gerne von euch, wie ihr die Melodie empfindet und ob ihr ihr eine Chance geben würdet zu einem fröhlichen Lied zu werden.
Eine Begründung eurer Einschätzung wäre natürlich super, damit ich am Lied, oder an mir arbeiten kann

Gruß, Sabrina


P.S.: Hab die Melodie als .zip hochgeladen, da MP3 leider nicht geht und mein Music Maker kein Midi exportiert.

 

[Be-3]

Hallo Sabrina,

die Melodie entspricht im Prinzip einem Wechsel zwischen "Backe, backe Kuchen" und rhythmisch wie melodisch etwas konfus wirkenden variierenden Einschüben.
Wenn Du versuchen würdest, Deine Notenkenntnisse auszugraben/zu reaktivieren und alles aufzuschreiben, wirst Du - zumindest, wenn Du Dich an die akustische Vorlage hältst - ganz schön ins Schleudern kommen. Oder sind eingeschobene Taktwechsel beabsichtigt?

Die fatale Ähnlichkeit zum erwähnten "Backe, backe Kuchen" rückt es jedenfalls schon automatisch in die Nähe eines mehr oder weniger fröhlichen Kinderliedes.

Viele Grüße
Torsten

 

[hmmueller]

Die Rhythmuswechsel kannst in dieser Version nur Du hören. Damit das verständlich wirst, musst Du ein passendes Arrangement drunterlegen (ja ich weiß ... muss man irgendwie können ... aber ist halt so). Zu einem Beispiel, wo mir (Laie) praktisch dasselbe passiert ist, siehe diesen Text von mir http://musikalischeschreibereien.blogspot.de/2013/12/zwei-erkenntnisse-einem-kanon-erstens.html.

Das Backe-backe-Kuchen-Problem solltest Du auch lösen: Irgendeine "Figuration" (sprich: Melodie auf einen kleinen Umweg schicken) löst die direkte Assoziation - siehe z.B. mein angehängtes JPG (weiß schon, dass Du mit Noten vielleicht nicht ganz auf Du-und-Du bist ... schreibst halt in einem Musikprogramm runter ...)

Harald M.

 

[Lisa2]

Hallo Sabrina
Hast Du mal versucht, den Rhythmus aufzuschreiben? Dabei klärt sich vermutlich schon einiges.

Hier ein paar spontane Überlegungen:
Die Ähnlichkeit zu "Backe, backe Kuchen" oder anderen Kinderliedern (z.B. Ringel-rangel-rose ) würde ich jetzt nicht als "fatal" bezeichnen. Der an Kinderlieder erinnernde Einstieg weckt allerdings im Zuhörer Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Das löst verständlicherweise Widerspruch aus.
Ich finde die Idee irgendwie gut, die Ausführung müsste aber noch verbessert werden. Synkopen und Taktwechsel müssten sauberer gespielt werden. In der jetzigen Form "stolpert" der Rhythmus noch. Die Synkopen sind zu ungenau. Ich würde an Deiner Stelle die Melodie (Tonfolge) so lassen, wie sie ist und den Rhythmus nur so weit minimal verändern, dass die synkopischen Verschiebungen klare Notenwerte ergeben. Dann ansehen, welches Taktgefüge sich daraus ergibt. Auf keinen Fall die 3/4-Takte zu 4/4-Takten verlängern. Dann wird der Rhythmus langweilig.

Gruß
Lisa

 

[Naria]

Das ging ja schnell Danke für die Antworten. Nachdem ich von euch auf "Backe, backe Kuchen" aufmerksam gemacht wurde, ist mir jetzt auch die Ähnlichkeit aufgefallen. Fast schon peinlich, dass ich das nicht selber gehört habe. Ich denke ich sollte mich erst mal auf einfachere Dinge beschränken und auf lange Sicht noch mal mein altes Musiktheoriewissen auffrischen. Dann schaffe ich es vielleicht auch, dass sich solche Sachen nicht nur in meinem Kopf gut anhören
Bis dahin speicher ich meine spontanen Einfälle weiterhin für später, wäre ja schade, wenn sowas verloren geht, vielleicht bin ich irgendwann so weit, dass ich Ideen besser umsetzen kann.
Danke auf jeden Fall für eure Einschätzung und konstruktive Kritik, find ich toll

Gruß, Sabrina

 

[Claus]

...hochgeladen, da MP3 leider nicht geht und mein Music Maker kein Midi exportiert.

Aber sicher geht das.
Du brauchst dazu nur einen kostenlosen Soundcloud-Account. Dort lädst Du am besten wav-formatiert hoch, denn Soundcloud komprimiert das Material selbst.
Anschließend kannst Du deinen Soundcloud-Link zum Stück ganz einfach per "copy & paste" in deinen Beitrag einfügen.

Schlichte und äußerst einprägsame Melodien sind nicht nur die Grundlage von Kinderliedern, sondern auch von unzähligen Hits aus Pop, Jazz und Klassik.

Gruß Claus