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Tommi_Berlin
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Hallo!

Hab bei der vorigen Probe erstmal ordentlich eine gewischt bekommen als ich meine Hand auf den Saiten von meiner Gitarre hatte und ein Mikrophon angefasst hab. Sogar als ich das Mischpult angefasst hab gab es ein Stoersignal. Allerdings wenn ich den Amp ausgemacht hab passierte das nicht.

An was kann das liegen? Stimmt evtl. etwas nicht mit meinem Racksystem oder liegt es an dem Stromkreis im Proberaum??

Gruss Tommi
 
Eigenschaft
 
Kann sein dass du evtl nen Rückstrom vom Amp bekommen hast.
Hast du denn aktive oder passive PUs?
Vielleicht stimmt was mit der Erdung der Gitarre nicht
Das kann sehr gefährlich werden, unter Umständen musst du den Löffel abgeben :eek:
So was hat mir jedenfalls mal mein Händler gesagt, also keine Garantie,
Trotzdem:Vorsicht!
 
Woran das liegen kann , kann ich nicht sagen , laß mal einen
Elektriker daran , und besorg dir von dem gleich ein
Erdungsarmband .
 
Folgendes dürfte passiert sein....

die Saiten deiner Gitarre sind über den Amp geerdet
das Mikrofon Gehäuse ist über den Mixer bzw. die Endstufe geerdet.

Wenn diese Beiden Geräte über einen seperaten Stromkreis laufen, kann es sein, dass (speziell bei älteren elektroinstallationen) diese seperaten Stronkreise ein unterschiedliches Masse-Potential haben.
Dieser Potentialunterschied ist dann die Spannung, die dir den Schlag versetzt hat.

Lass so gut es geht die Verstärker und die ganze Periphärie über eine gemeinsame Stecklerleiste laufen. Im Idealfall mit Sicherung und Netzfilter.
Dann solltest du keine Probleme mehr haben.

Ich darf aber meinem Vorredner wiedersprechen, dass ein Erdungsarmband in diesem Fall gar nichts bringt, außer eine weiter Möglichkeit eines Stromschlages!!! Vorsicht mit Körpererdung!!!

greets, Mecht!!
 
ja is ja auch wohl klar ... ob er einmal anpackt oder in ständigem kontakt steht durch so en armband?!!!
 
Tommi_Berlin schrieb:
Hallo!

Hab bei der vorigen Probe erstmal ordentlich eine gewischt bekommen als ich meine Hand auf den Saiten von meiner Gitarre hatte und ein Mikrophon angefasst hab. Sogar als ich das Mischpult angefasst hab gab es ein Stoersignal. Allerdings wenn ich den Amp ausgemacht hab passierte das nicht.

An was kann das liegen? Stimmt evtl. etwas nicht mit meinem Racksystem oder liegt es an dem Stromkreis im Proberaum??

Gruss Tommi

wir hatten das gleiche problem und du musst sehen dass die stromkreise von mischpult und verstärker getrennt sind. zwar kannst du deine effektgeräte und alles was mit deiner gitarre zusammenhängt in eine steckerleiste stecken aber das muss getrennt von den andere geräten im raum sein
 
Fuckeater schrieb:
wir hatten das gleiche problem und du musst sehen dass die stromkreise von mischpult und verstärker getrennt sind. zwar kannst du deine effektgeräte und alles was mit deiner gitarre zusammenhängt in eine steckerleiste stecken aber das muss getrennt von den andere geräten im raum sein

hat da nicht grad wer ausführlich das gegenteil empfohlen?
unseren bassisten hats neulich nämlich auch gestromt...
und mich hats schon mal nur an der gitarre gestromt, also an den saiten. da hab ich aber auch schweineschwitzige hände gehabt...
 
Das mit dem Schweiss auf den Händen habe ich auch. Ich kann manche Mikros einfach nicht anfassen. Das hängt irgendwie mit der Verarbeitung zusammen.
 
an soezielle techniker:kann es acuh sein, dass der ap noch nen gewissen rückstrom liefert wenn er ausgeschaltet ist?
müsste doch eigetnlich grade dann der fall sein oder???
 
Du musst drauf achten, dass Du Verstärker sowie PA an Steckdosen anschließt, die Geerdet sind... Vielleicht liegt es daran...

Ich hatte vor 2 Wochen genau das gleiche Problem, bin rückwärts gegen die Wand geflogen, als ich einen Schlag am Micro bekam... Echt übel!

Das hat auch nichts mit Schwitzigen Händen zu tun (naja, ein bisschen vielleicht), es ist nicht der Ausschlaggeber! Garantiert nicht!
 
wir hatten damals in unserm alten proberaum auch mal son scheiß (hat schön gezwiebelt inner hand)
bis wir den feststellten das alles an einem einzigen kabel hing also auch licht usw....
nur der witz war das dieses kabel GARNICHT geerdet war.....
so hatten wir auch immer probleme mit dem licht wenn wir gespielt haben.....

bei nem bekannten wars so das sie zwar alles getrennt angeschloßen haben also auch über mehrere sicherungen aber dennnoch zu viele geräte und ZACK hat er von seim mikro eine geflankt gekricht...

mir wurde mal gesagt das es nur wichtich ist das alles an EINER phase hängt also sollte zum proberaum z.b. nur EINE zuleitung mit EINER phase laufen ALSO SCHWARZ BLAU UND ERDUNG.....an diese kann man denn ja den sicherungskasten anschließen und die einzelnen geräte mit einzelnen sicherungen betreiben soviele man will hauptsache die hauptleitung ist richtig bephast und geerdet.....

so wurde es mir von nem elektriker erklärt

so ist es bei uns im neuen proberaum und bisher ist noch garnix passiert

für ausdrucksfehler und fehlerhaften technikwortschatz übernehm ich keine haftung
 
kann mich meinem Vorredner nur anschließem :great:

Hab auch mal das Glück gehabt bei einem Gig so ein Micro zu erwischen, nur leider bin ich gleich mit dem Mund rangegangen, :( hatte sofort blutige Lippen
 
Ich grabe jetzt mal diesen Uralt-Thread aus, denn ich habe schon seit längerem das selbe Problem.

Seit über einem Jahr probe ich mit meiner Band in meinem Keller mit einem Yamaha EMX 2000. Da ich mich als Gitarrist eher weniger mit dem Mischpult beschäftigt habe und nie irgend eine Beschwerde vom Sänger kam, fiel mir das Problem erstmal gar nicht auf. Irgendwann, als wir dann mal ein wenig gejammt haben, merkte ich allerdings sofort, dass das Mischpult geladen ist und man bei der Berührung des Mikros (+Gitarre in der Hand), einen Stromschlag bekommt. Wenn man gleichzeitig kein Instrument spielt, ist es auch nicht sonderlich tragisch. Jedenfalls hat es mich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr wirklich interessiert und ich hab mir auch nichts dabei gedacht

Da ich jetzt mich jetzt ein wenig als Background-Sänger mit einbringen möchte, stehe ich jetzt wieder vor dem Problem und möchte es jetzt auch endlich mal lösen. Mein Amp, Mischpult geht über eine Kabeltrommel. Der Bassamp + Pedalboard läuft über einen Dreifachstecker. Wobei das völlig egal ist, ob der Dreifachstecker angeschlossen ist oder nicht. Das Pult hat immer eine gewisse Spannung. Die Kabeltrommel habe ich auch bereits durch eine neue, hochwertige ausgetauscht. Hat aber auch nichts gebracht.

Jetzt ist es so, dass unser Haus recht alt ist und die Kabel nur oben erneuert wurden. Natürlich könnte es sein, dass unten was mit der Erdung nicht stimmt. Aber gäbe es noch eine andere Möglichkeit? Ansonsten lasse ich mal einen Techniker kommen, der sich das genau anschauen soll. Denn ich hab mit Technik gar nix am Hut. Daher auch meine Frage: Ist es evtl. sogar möglich, die Kabel auf eine andere Weise zu erden?

Das Problem ist allerdings nur das Mischpult. Alle anderen Geräte sind in Ordnung.
 
Jetzt ist es so, dass unser Haus recht alt ist und die Kabel nur oben erneuert wurden. Natürlich könnte es sein, dass unten was mit der Erdung nicht stimmt. Aber gäbe es noch eine andere Möglichkeit? Ansonsten lasse ich mal einen Techniker kommen, der sich das genau anschauen soll. Denn ich hab mit Technik gar nix am Hut. Daher auch meine Frage: Ist es evtl. sogar möglich, die Kabel auf eine andere Weise zu erden?

Ja, natürlich - gibt schon eine andere Möglichkeit. Du kannst ein fettes Loch in den Kellerboden bohren und Dir da eine Erdschiene vergraben. Aber bevor Du das jetzt in die Tat umsetzt, empfehle ich Dir dringend einen Fachmann hinzuzuziehen!!!

Per Ferndiagnose kann man da leider keinen tip geben meine ich und möchte auch die anderen Boardteilnehmer bitten weitere Empfehlungen zu unterlassen, sofern diese nur auf Hörensagen und gefährlichem Halbwissen beruhen.

Ein Stromschlag kann einem einen lustigen Kick verpassen und durch das ausgeschüttete Adrenalin vielleicht sogar ein gewisses Hochgefühl. Das ist der glückliche Fall.

Der unglückliche ist das man tot in der Ecke liegt oder dauerhafte gesundheitliche Schäden davon trägt. Es sind schon Leute von einem einzigen Stromschlag zum Schwammkopf geworden und konnten fortan keinen einzigen fehlerfreien Satz mehr schreiben;-)

Ich habe eine Weile als Elektriker gearbeitet und kann sagen dass Elektriker wesentlich vorsichtiger mit Elektrizität umgehen als Musiker. Das tun sie nicht weil sie feige sind, sondern weil sie sich der ernsten Gefahr bewußt sind.

Musiker dagegen kleben gerne mal irgendwo die Masse ab wenn es irgendwo brummt, weil sie mal irgendwo gehört haben dass das funktioniert - und siehe da: Es klappt! Brummen weg.

Was aber wenn in der nächste Probe die Sängerin tot im Proberaum liegt und sich einfach nicht mehr reanimieren lassen will? Was sagt ihr dann?? Macht Ihr dann auch wieder coole Sprüche, wie hier oben im gleichen thread zu lesen???

Ich bitte alle dringend bei den kleinsten Auffälligkeiten die Elektroinstallation betreffend umgehend einen guten Elektriker zur Überprüfung zu beauftragen.
 
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Hey Bassturmator,

vielen Dank für deinen Beitrag. Mir ist mit Sicherheit nicht bewusst gewesen, welche Gefahr das mit sich bringt. Ich weiß deinen Beitrag auf jeden Fall zu schätzen und werde nach den Feiertagen definitiv einen Elektriker kommen lassen. Das hätte eigentlich auch schon viel früher passieren müssen, immerhin ist auch noch nichts passiert. Ich gebe hier auch nochmal Bescheid, was dabei raus gekommen ist. Kann allerdings eine Weile dauern.

Es war auch überhaupt nicht meine Absicht, selbst etwas zu "basteln". Auf keinen Fall. Ich wollte nur nochmal nachhören, ob es ggf. doch eine Alternative gibt. Doch ich weiß ja jetzt, was zu tun ist ...
 
Ich kann mich Bassturmator nur anschliessen: lass einen Elektriker kommen - vor allem wenn du sagst, dass die Leitungen im Keller nicht neu gemacht wurden. Also wohl schon ein älteres Haus, das unter ganz anderen, heute unzumutbaren Standards gebaut wurde! Mit Strom sollte man nicht spassen und ich bin immer wieder froh über eine gute Absicherung - ist zwar etwas OT - aber unser jüngster Hund kam auf die Idee das Kabel vom Dreifachstecker unterm Schreibtisch durchzubeissen, als ich ihn 2 Minuten alleingelassen hab. Zuerst hab ich mich ja gewundert, dass der FI geflogen ist, dann war ich aber heilfroh, dass es eben gleich passiert ist und nicht erst nachdem der Hund gebraten war - und es scheint ihm nicht so viel ausgemacht zu haben, er hat noch ein zweites Verlängerungskabel auf dem Gewissen, erfreut sich aber bis heute bester Gesundheit...
Also, lass lieber den Elektriker kommen - selbst wenn es was kostet hast du dann die Gewissheit, dass die Elektrik sicher ist!
 
Liebe Leute,
doch, es kann weitere Ursachen für die beschriebenen Beobachtungen geben, - verursacht durch Baugruppen, die es vor einigen Jahren noch gar nicht gab und die her weniger mit PE-Erde und genutzter Phase zu tun haben. Mich wundert es gerade, dass auch der E-Fachmann in Threat nicht auf diese Dinge zu sprechen kam.
Dagegen nutzt auch kein Erdstab bis zum Mittelpunkt der Erde ... Aber nun Spaß beiseite. Es geht bei der Sicherheit für Leib und Leben des Musikers um ein ernstzunehmendes Thema. Also packen wir es mal an.

Vorab möchte und muss ich meine Enttäuschung über den Musikus-Fachhandel kundtun, darüber, wie wenig (bis gar kein) Elektrik-Grundwissen die meisten der ausgebildeten Fachverkäufer von Amp.-Produkten haben, beraten aber oft mit gewisser Selbstsicherheit (woher auch immer) arglose Gitarristen-Kunden mit Pseudo-E-Fachwissen oder Meinungen von ebenso fachwissen-befreiter, selbständiger Handelsvertreter einiger Hersteller. Mit u.U. den schlimmen Folgen.
Da dem armen Kunden, der sich weiterhin blutige Lippen am Mikro oder verbrannte Fingerkuppen beim Fingerpiking holt, weiterhin nicht fundiert geholfen wird, gibt es dann diese Themen hier im Musikerboard. Oder gibt es vielleicht vergleichbare Foren mit solchen Fragen wie "Welches PE-Kabel muss ich in meinem Haus-Stromverteiler-Kasten umverdrahten, damit sich mein Trockenrasierer nicht mehr an der Wange festbrennt ?" Nein. Davon lassen wir die Finger. Und holen ohne jede Diskussion den Fachmann. --- Aber der Laie probiert es arglos an Hunderte-kW-bestromten Bühnen ! Hilfe ! Naja, vielleicht sorgt das für Adrenalin. Zumindest bei mir, wenn ich darüber in den Foren lese.
Ich rede mich (als Gitarrist und Elektronik-Ing. mit vielen Jahren Erfahrung als Entwickler) unter Musikern und vor (elektrisch-ahnungslosen) Verstärker-Verkäufer oft fusselig, komme aber selten durch. Die Menge der Fragen und der fragenden Musiker wird immer größer. Wundert mich aber nicht, denn die Signaltechnik der Bühnen wird immer komplexer. Eine Mindest-Ausbildung in Sicherheit an E-Anlagen für PA- und Amp-Verkäufer gibt es wohl nicht, -- Hauptsache man weiss, was cool klingt und cool aussieht.

Will's kurz halten und niemanden unnötig in elektronischer Schaltungstechnik belehren. Also bei Physik-Phobie bitte JETZT zum letzten Absatz springen!

Zum Signalweg der Gitarre und dessen Erdbezug vorab ein paar vielleicht überraschende News: Es ist seit Jahren nicht mehr so, dass der (Sicherheits-!)Schirm der Gitarre (der an der Metallbridge zu liegen hat und somit 0Ohm zum Schirm der Out-Buchse haben sollte) zwingend durch alle neuen Effekte, Pedale und Modeler-Racks bis zum Amp geht. Irrtum.
Und nein, es ist nicht mehr so, dass bei aktiv- arbeitenden Pickups überhaupt noch die Bridge der Gitarre an die Out-Masse gelegt ist. Diese Fräsung für die GND-Leitung zu den Bridge-Schrauben sparen manche Hersteller (wo die Sonne aufgeht...) einfach ein. Denn die aktiven brauchen diese Masse nicht. Damit endet der Schirm des Kabels noch VOR den Saiten, er geht nur bis zum (-) des PU-Switch. Mit allen Gefahren für den Musiker.
Betroffene: Gerne mal nachmessen.

Und weiter:
Gerade die digitalen Effekte arbeiten mit DA/AD-Wandlern und kleinen Prozessoren dazwischen, die nicht 0-bezogen arbeiten, da sie ansonsten bei dem ganzen E-Schmutz auf PE ständig abstürzen und neu booten würden. Solche "digitalen Kracher" würde den Gitarrenamp oder über DI die PA gefährden. Also undenkbar.
Die Effekt-Baugruppen werden über isolierte AC/DC-Wandler aus Steckernetzteilen versorgt, sind also streng isoliert aufgebaut und haben nur eine sog. "isolierte-Quelle-Erdung", eine Art Hilfs-Erde, damit sich nichts im Effekt statisch aufladen kann. Das ist nur ein R in kOhm-Bereich gegen Masse der Out-Buchse, aber keine Verbindung zu PE mehr. Das ist keine Dummheit der Entwickler (bin selber einer, muss mich also erklären), sondern eine notwendige Lösung, - ein Work Around. Nur uralte Effekte und sehr einfache analoge Schaltungen (oft Boutique-Teile) ziehen Masse von In nach Out durch. Was aber in großen Pedalboards und langen Signalketten Brummen provoziert. Irgendwann gibt es dort Ausgleichsströme mit der Grundfrequenz 50Hz u. Vielfache davon. Wenn nicht, dann hat es einen meistens unguten Grund. (messen wir unten noch aus..)
Weiterhin gibt es etliche analoge Switches und aufwendigere analoge Router im Markt, die ein GND-Lift intern zum Out haben, um nicht Brummschleifen zwischen versch. Amps zu erzeugen. Wenn PE also nicht an JEDES isolierte Gerät geführt ist, ist dort auch PE unterbrochen. (Mit den Folgen für die Lippen...)
Soweit klar ? Kennen alle Brumm-Geplagten.
Technisch gute Lösungen (gegenüber diff. GND-Lift) sind Transformer-Schaltungen, womit eine saubere Auftrennung von Signal-GND und Supply-GND gelingt. Dann brummt es nie UND der Gitarrist ist in Sicherheit. Das aufwendig und gelingt leider nur in festen Rack-Aufbauten oder im Studio: man hat dann sozusagen 2 getrennte Massen für EIN Signal, die erst kurz vor der Endstufe zum Stern geschaltet werden. Das ist dann perfekt, denn Ableitströme fließen nicht über Signalerde.
Diese ersten beiden (bzw. 3) Dinge müssen dringend beachtet werden, bevor man sicher behaupten kann, alles sei blitzsauber geerdet.
Mein Tipp für die nächste Probe: Ein Multimeter mit Wid-Messung besorgen (sollte man aber immer im Koffer haben, wenn auf fremde Bühnen geht, bitte immer frische Batterie dabei !...) und mal den R zwischen a) der Gitarrensaite (Gitarre bitte umhängen) bis b) zu einer PE-Klemme an dem Spannungsverteiler messen, an dem der Amp versorgt wird. Dazwischen sollte nicht mehr als 0,8...1,0 Ohm zu messen sein, am besten darunter !

So, nun wird's komplizierter. Bisher war alles niederfrequent und gut überschaubar. Nun wirds hochfrequent, unsichtbar und auch böse.
Grundsätzlich müssen wir nun einen Trennung machen: zwischen niederfrequenten Störsignalen und hochfrequenten Störern in isolierten Versorgungsschaltungen. Letztere gab es in der Musikwelt der 50..80er Jahre noch gar nicht. Leo Fender hatte also damit noch nicht zu kämpfen.
Jeder kann sich vielleicht an ein Kribbeln erinnern, wenn man das (Birnen-)-Alu-Notebook gerade auflädt und leicht das Gehäuse berührt. Oder wenn der DVD-Player ein Alugehäuse hat und es sich kribbelig anfühlt, wenn man die Oberfläche leicht berührt ? Hier liegt der Hase im Pfeffer. Das sind nicht unerhebliche HF-Ausgleichsströme, die in Schaltwandlern entstehen, enorme Energie haben können und überall gegen 0 abfließen. Gerne auch über die Haut, was über die der Lippen besonders wehtut.
Tja, diese Schaltwandler erobern gerade unseren Planeten, sie sind die Nachfolger früherer Netztransformatoren-Kästen. Diese Wandler sind sehr praktisch, denn sie sparen Raum, Gewicht, machen weniger Wärme, sind billig herstellbar und können dicke Leistungen. Jedes Gerät, dass als Supply-Eingang nur noch ein DC-Eingang hat, aber einen "dicken Stecker" dabeiliegen hat, holt sich einen weiteren "Schmutzfink" ins Haus. Allein durch die Handy-Nutzung werden fast Millarden solcher Dinger betrieben. Ja, auch die in-der-Presse-hoch-gelobten neuen 9VDC-Supplies von ääähh.. CHEF sind im Inneren nichts anderes als HF-Spritzen. Es ist nun mal deren Physik.
Bei den im MHz-Bereich schaltenden Stromwandlern im Inneren der Wandler entstehen enorme Spannungs-Spitzen an den HF-Transistoren, die so steil und energiereich sind, dass man sie nicht mehr mit herkömmlichen Kondensatoren gegen Masse kurzschließen kann, sie sind schlicht zu LANGSAM, - aber sehr gut auf der Haut zu merken. Die Entstörung dieser Spritzen, die nur 10...100 Nano-Sekunden lang sind, ist technisch aufwendig, sehr teuer und verlangt Spezialbauelemente, die oft von Herstellern eingespart werden. Addieren die Spannungsspitzen sich von mehreren Geräten in einer Kette zu einem ganzen "Schwall", also zu einem hohem Störsprektrum, zB. auf einem PE-schwebenden Schirm, dann empfindet man das bei Berührung als millionenfachen Stromschlag. Also sehr sehr viele im 10...100 Nano-Sekunden-Takt. Daher fühlt es sich "anders" an, sehr fies unangenehm, aber nicht so schlagartig und "verkrampfend" wie ein 230V-Anfasser. (hier spricht die Erfahrung... :-(
Die Entstörbauelemente, die das aushalten und zum Teil glätten, also zB HF-Entstörkondensatoren für Wandler (sog. Hochvolt-MLCC), die ich in 9VDC-Wandlern für Pedalversorgungen einsetze, haben eine Mindest-Spannungsfestigkeit von 1.000 V (!) Zur Sicherheit baue ich bei stärkeren Wandlern sogar 2kV-Typen ein. (2.000 Volt!)

Soweit erst mal der Hintergrund dieser neuen Phänomene, - ich hoffe, noch verständlich erklärt. Die Lösung hierfür ist etwas komplizierter und wird umso aufwendiger, je mehr digitale Komponenten (ja, auch die Notebooks und Ei-Geräte gehören dazu !) in der Signalkette verwendet werden. Auch wenn sie nur remoten. Denn die nutzen eigene Massen UND bringen HF-Schmutz in die Ketten, der richtig wehtun kann.

Lösung ? Ja, es gibt sie. Ist aber nicht einfach.
Erster Tipp: Bitte als erstes dabei zögern, jedes billige Gerät bunt und durcheinander mit ..zig Wunderstecker über den 20. Unterverteiler versorgen, dann einschalten - und, sofern es nicht brennt, losspielen. Das geht heute schief.
Weiterer Tipp: je billiger ein Gerät mit über 500 Funktionen ist und um so heisser dessen Mini-Steckernetzteil dabei im Betrieb wird, desto größer ist dessen Stör-Giftspritze. Im Zweifel: besser mit hochwertigen AC/DC-Netzteilen, die primär einen Schukostecker haben, versorgen ! Also auf NORM-Spannungsversorgung achten.
Grundsätzlich, so meine ich, muss man sich mal mit einem Fachmann zusammensetzen, um ein Versorgungskonzept UND ein Erdkonzept der ganzen Bandtechnik zu erstellen. Dazu gehört heutzutage auch eine niedrig-induktive HF-Erdung sowie eine durchgängige Schutzerdung. Einmal ordentlich gemacht, gibt es danach weder Brummen, noch festgebrannte Finger, noch HF-Strom-gefolterte Sängerinnen. Nur würde eine umfassende Beratung darüber ein Fachbuch füllen; es passt hier nicht her. So gerne ich das wollte. Vielleicht später mal..
Ich wollte zumindest auf die physikalischen Hintergründe aufmerksam machen und mal sensibilisieren. Es ist nicht immer "die Masse" - es gibt nun leider mehrere. Die einfache Welt der 50Hz ist nun vorbei. Die neue (Birnen-)Welt ist digital, viel bunter und lauter, - bringt aber leider neuen, unsichtbaren "Schmutz" mit, der nicht unter alte Teppiche passt. Die Physik verhandelt nicht mit uns.
Auch nicht mit Musikern.

Sorry für die Physik-Stunde zu Neujahr ...

alles Gute für alle Gitarristen und Bassisten in 2015 !!

Gast138255
 
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Sooo, vielen Dank für die ganzen extremst ausführlichen Antworten! Leider habe ich nicht alles so recht verstanden ... aber das essenzielle hab ich schon verstanden.

Heute war ein Elektriker da. Das komplette Haus ist geerdet. Jede einzelne Steckdose im Keller wurde überprüft. Die im Proberaum sogar mit drei verschiedenen Messgeräten, erst extra nochmal los gefahren, um noch andere zu holen. Daran liegt es definitiv nicht! Zumindest weiß ich jetzt aber, dass zumindest da keine Gefahr besteht.

Er meinte, es könnte davon komm, dass sich das Kabel in der Kabeltrommel durch das enge anliegen erhitzt und bei einem (fast) Dauerbetrieb sollte man das Kabel komplett ausrollen und in die Ecke legen. Da ich aber schon mehrere Kabeltrommeln und auch Verlängerungskabel ausprobiert habe, kann es der Grund nicht sein. Schaden tut es sicherlich nicht, das wird trotzdem noch gemacht.

So, jetzt hat er mein Board da auf dem Boden gesehen, das in einem Case auf dem Boden liegt. Der Teppich ist aus Kunststoff. Er meinte, der Case könnte dafür verantwortlich sein. Oder eines der Pedale hat einen Defekt. Da ich die Stromversorgung allerdings auch schon oft aus hatte, als das Mischpult im Betrieb war und trotzdem eine Spannung drauf war, fällt das weg. Das Board habe ich jetzt mal aus dem Case raus genommen, Ergebnis: Keine Spannung mehr auf dem Mischpult! ABER: Das war schon öfter der Fall. Beim nächsten mal war wieder eine Spannung da. Ich beobachte das Ganze jetzt mal, bin aber optimistisch und denke, es komm davon. Wenn nicht, wird es schwierig ...
 
Hey,
dann muss weitergesucht werden ! Es ist ja dann der Mixer. Zuerst muss aber geklärt werden: Wenn "Spannung" anliegt - wo am Mixer ist die denn messbar ? Wie bemerkst Du das denn ? Am Chassis ? Wieviel Volt ist es ? AC oder DC ? Wogegen und womit ist sie messbar ?
Dass der Elektriker nichts an PE findet, konnte ich fast voraussagen. Sein Rat mit der Kabelrolle ist eher lustig...
Hier hilft jetzt nur system. Fehlersuche. Es schaut so aus, als ob das interne Netzteil des Mixers einen Defekt hat, ich tippe drauf, dass das NT ab und zu PE verliert. Da muss aber der Hersteller-Service ran.
Als Fachmann und Ing. kann ich hier nur sagen: der Mixer muss eigentlich sofort gesperrt werden ! Ihr dürft ihn bis zur Klärung nicht verwenden. Bitte sei Dir bewusst: Du machst Dich u.U. strafbar, wenn demnächst jemandem von Euch etwas passiert - weil Du / Ihr wissentlich unsicheres Equipment weiterhin benutzt. 230V sind kein Spaß mehr.
Auch wenn Du nun nach Spannungen am Chassis suchst: ab jetzt mit Gummi-Garten-Handschuhen und eine 2. Person ist in Deiner Nähe. Das ist Pflicht !

Take Care !
Gast138255
 
Hey,

Messgeräte sind bei mir keine Vorhanden! Was mir jetzt aufgefallen ist: Die Spannung ist nicht mehr dauerhaft da. Sprich beim Gehäuse vom Mixer, bei den Mics etc. Wenn ich kein Instrument in der Hand habe, fühle ich auch keine Spannung. Wenn ich eine Gitarre an den Saiten berühre und gleichzeitig das Gehäuse etc. anlange, fühle ich sie wieder. Das Ganze aber auch nur, wenn die Gitarre am Amp angeschlossen ist. Aber komischerweise auch nicht immer. Ich kann nicht sagen wann, aber manchmal ist trotz angeschlossener Gitarre keine Spannung vorhanden.

Das ist das, was mir/uns aufgefallen ist.

Den Mixer benutze ich jetzt erst mal nicht mehr, bis das Ganze etwas klarer wird.
 

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