Hallo zusammen,
ich habe bisher mit 2 Bands bei Emergenza teilgenommen. Das war in den Saisons 2007 und 2010 in der Region Frankfurt. Die Shows fanden durchweg in guten Clubs statt. Vorrunde und Semi-Finale im "Rind" in Rüsselsheim (ca. 300 PAX) sowie das Regionale Finale (Hessenfinale) in der Frankfurt Batschkapp (> 600 PAX). Der Sound war bei allen Show sehr gut. Die Bandbetreuung durch Backliner usw. war auch immer gut.
Vor jedem Gig hat jede Band ca. 20 Minuten Soundcheck, so dass man sich mit der Backline vertraut machen kann. Diese bestand 2007 aus Gitarren- und Bassamps der Marke Genz Benz sowie einem Mapex Pro M Schlagzeug und Sabian AA Cymbals. Seit 2009 hat emergenza allerdings die Backline gewechselt. Die Bands spielen über Marshall JVM Gitarren Verstärker, Marshall Bass Verstärker und einem Sonor S-Classix Schlagzeug und Sabien AA Cymbals. Die Backline wird zwischen den Bands nicht getauscht, auch nicht die Top's oder Snare, Becken etc. Allerdings ist das vorhandene Material auch wirklich brauchbar.
Übrigens sei noch erwähnt - bei Emergenza spielen nicht nur Pop Bands. Ich habe mit meiner Pop/Rock Band zu den softesten gehört. Da haben schon einige Bands aus der Fraktion Hard&Heavy mitgespielt.
Bei uns war das mit der Abstimmung so: In der ersten Runde treten 8 Bands an. Davon kommen 4 Bands weiter, das Voting erfolgt per Handzeichen. Sollte eine Band aufgrund von wenigen fehlenden Stimmen ausscheiden, gibts i.d.R. eine Wildcard für die nächste Runde, da sich der Veranstalter bei der schnellen Zählerei auch sicher mal um ein paar Stimmen verzählen kann.
In der zweiten runde kamen von 8 Bands (je 4 aus einer Vorrunde) nur noch 2 oder 3 Bands weiter ins Regio-Finale in die Frankfurter Batschkapp. Das Voting verfahren war ähnlich.
Im Regio Finale spielten dann sogar 9 Bands mit. Die 6 Bands, die nach dem Publikums-Voting am besten da standen, wurden nochmal von einer Jury bewertet. Diese Jury ermittelte den Tagessieger und verteilte die Sachpreise. Da ich mit meinen Bands jeweils hier ausgeschieden bin, kann ich leider nicht berichten wie es ab hier weitergeht
Insgesamt ist das ganze natürlich eine sehr zwispältige Sache. Man bezahlt erstmal 75€ um überhaupt mitspielen zu können und anschließend muss man noch Karten verkaufen. Wir haben uns jeweils noch Sponsoren gesucht und deren Banner abends im Club aufgehängt. Mit diesen Sponsorengeldern konnten wir die Karten unter dem regulären Preis verkaufen um so unseren Fans einen attraktiven Preis für die Karten anbieten zu können. Das war aus unserer Sicht auch notwendig, da die wenigsten "Fans" wirklich 8-10 € für eine Vorrunden Show ausgeben wollen. Und die "Fans" der meisten Bands bestehen eben nich nur aus wirklichen Fans, sondern eben auch aus Tanten, Onkelt, Opas und Omas, die nach dem Auftritt "ihrer" Band wieder nach Hause gehen. Das ist aber unumgänglich, wenn man bei Emergenza weiter kommen will. Man muss eben Mann und Maus mobilisieren.
Ich denke wenn man alle Ausgaben (Amneldegebühr, Sponsorengelder etc.) zusammennimmt dann haben wir allein von unserem Bandkapital sicher 500 € reingesteckt. Außerdem hat Emergenza natürlich auch mit den Tickets ganz gut an uns verdient. Wir hatten in jeder Runde ca. 80-100 Leute dabei.
Alles in allem wars aber ne tolle Erfahrung, wir haben mal in der Batschkapp gespielt (da kommt man auch nicht alle Tage rein) hatten super Shows und haben eine Menge Kontakte zu Bands und anderen Leuten aus dem Business geknüpft. Auch mit der Managerin für unsere Region stehen wir immer noch in Kontakt. Wir haben im Rahmen unserer Saison auch mal nen Gastslot bei einer anderen Vorrunde bekommen... Ebenso gabs auch mal ein paar Tickets für die Musikmesse. Es kommt aber eben auch ganz drauf an, wie man sich dem Veranstalter gegenüber verhält. Einige Bands die früh ausgeschieden sind, weil sie keine Leute mitgebracht haben, waren natürlich enttäuscht und haben nur über Emergenza geschimpft und die Schuld für ihr Ausscheiden bei Emergenza gesucht - und dafür bekommt man eben keinen Gastslot o.Ä.
Letzten Endes muss aber jeder selbst entscheiden, was er davon hält.
Es haben viel mehr Leute für uns die Hand gehoben als wir Karten verkauft haben. So grob wird man sich wohl nicht verzählen können. Toll war, dass die meisten Zuschauer, die von Anfang an da waren, auch bis zum Ende geblieben sind und dass sich die Bands auch ins Publikum gemischt haben. Entgegen unserer Befürchtungen hat sich der Club nicht gegen Ende dramatisch geleert. Die Stimmung war bereits gut, die Leute ordentlich besoffen, da fiel es leichter als Frontfrau das Publikum zum Feiern zu animieren.
