Fender "The Twin" - Falsche Entscheidung gewesen?

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burnpotter
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Hallo Leute,

Vorgeschichte:

vor einigen Wochen habe ich hier nach einem Fender "The Twin" gefragt, weil einer bei mir um die Ecke in einem sehr guten Zustand verkauft wurde, für sehr wenig Geld.
Generell mag ich den Fender-Sound sehr gerne, verabschiede mich manchmal in bluesige Gefilde, meistens dümpel ich aber im Post Rock, Stoner, Ambient, Alternative rum.
Der Amp steht auf dem Bauernhof meines Vaters rum, wo ich mich jetzt gerade auch befinde, ich kann ihn also richtig weit aufreißen.

Clean hatte er mich absolut umgehauen, obwohl er, je lauter er wird, natürlich ein extrem Eierschneider ist und schnell, vor allem im (lauten) Bandsetting, unangenehm wird.
Nun spiele ich ja wie gesagt auch gerne etwas verzerrt, nichts extremes in den Metal-Bereich, aber einen guten Rhythmus-Crunch und manchmal auch over the Top mit Fuzz.
Vor zwei Wochen konnte ich mal wieder mit alten Freunden jammen und habe den Amp direkt mitgenommen und mir auf Verdacht einfach mal einen HB Vintage Overdrive mitgenommen, der Fender zerrt für sich selber ja nicht wirklich.

Viel einstellen konnte ich dabei allerdings nicht, wir wollten ja loslegen und im Bandgefüge war mir nicht so viel aufgefallen. Heute bin ich allerdings mal wieder nach Hause gekommen und habe mir noch ein paar andere Overdrives bestellt, da ich einfach das richtige finden wollte. Ich konnte alle schon in meinem Studenten-Zimmer an meinem Tech 21 Trademark 60 anspielen und sie gefielen mir tatsächlich ziemlich gut. Es handelt sich fast nur um Joyo/Harley Benton-Pedale.

Eigentliche Problematik:

Jedenfalls konnte ich mit einem Caline Orange Burst und einem Joyo Deluxe Crunch so ziemlich alles an Sounds abrufen was ich brauchte und es klang wirklich gut.
Heute habe ich das ganze an dem Fender "The Twin" getestet und es gefällt mir alles gaaaaaaar nicht. Ich kriege den Clean-Kanal des Amps nicht richtig eingestellt mit den Pedalen. Es klingt harsch und kratzig, die Höhen lassen sich kaum bändigen. Trotzdem ist das ganze irgendwie dumpf und hat überhaupt kein Bassfundament und das bei einem 2x12-Amp. Gerade am Bridge-Humbucker macht das gar keinen Spaß (Hss-Strat). Es wird passabel, wenn ich den Amp so verstelle, dass er sich clean gar nicht mehr nach Fender anhört. Aber ich habe den Amp doch genau für diesen Sound gekauft. Morgen werde ich das ganze nochmal ganz in Ruhe testen, aber eigentlich bilde ich mir ein, dass ich weiß, wie ich was einstellen muss, damit es klingt.

Nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob der Twin nicht ein Fehlkauf war. Fehlkauf ist vielleicht nicht richtig ausgedrückt, ich habe für ihn 330€ bezahlt mit 1 Jahr alten Röhren.

Ich will den Sound, den ich gut finde mal auf ein Beispiel runterbrechen:



Gerne darf der Amp für sich gar nicht so charakteristisch sein, sondern eher unauffällig, damit er Pedale wirklich gut frisst. Beim Fender wird das zwar auch immer behauptet, aber es gibt auch einige Gegenstimmen im Netz, die ihn nicht unbedingt als absolut pedalfreundlich darstellen, und die ich mittlerweile nachvollziehen kann.

Ich hätte da eventuell an einen Peavey Classic 50 gedacht. Der Classic 30 hat mir glaube ich zu wenig Bassfundament, wir werden nämlich bald in einer 3er-Formation spielen, da darf die Gitarre schon gerne ihren Raum einnehmen. Auch ein Hiwatt wäre toll, aber die sind glaube ich zu teuer. Ich brauche Vorschläge :)

Der Amp sollte einen schönen Clean-Sound haben, aber vielleicht etwas wärmer als der Twin. Außerdem wäre ein zweiter Kanal toll, der leicht zerren kann, damit nicht die komplette Zerre aus den Pedalen kommen muss. Beim Tech 21 klang das zwar gut, aber in höheren Lautstärken schreibe ich das Problem des Plastik-Sounds auch dem wenigen Zerrvermögen des Fenders zu. Alternativ ist auch ein 1 Kanaler okay, den ich mit dem Volume-Poti regele. FX-Loop ist aber ein Muss, ich habe einige Delays und Reverbs und die müssen untergebracht werden.


Danke für eure Hilfe und die Ausdauer den Text durchzulesen :)
 
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zum Twin kann ich dir jetzt leider wenig sagen. Wenn du Alternativen suchst, die sowohl hervorragend clean wie auch verzerrt können und sich sehr gut mit Pedalen vertragen, kann ich dir den Palmer Fat50 wärmstens ans Herz legen. Und mit 50 Watt definitiv genug Power. Ich nutze den Amp in beiden Kanälen, wobei ich im Zerrkanal das Gain sehr niedrig (9 Uhr) fahre für einen leichten Crunchsounds. Als Zerre liegt bei mir ein OKKO Diablo davor, der verträgt sich mit beiden Kanälen bestens. FX Weg hat er auch, zwei schaltbare Mastervol, und eine schaltbare Gain-Anhebung für beide Kanäle. Bei dem Amp kann man auch ohne Pedale glücklich werden, jedoch nimmt er auch gerne Zerrer wenn man andere Soundfarben möchte.
 
Hi burnpotter!

Hey, das Video gefällt mir richtig gut :great:

Hat die Band auch einen (für Europäer aussprechbaren) Namen?


Zum Twin...

Bevor du dir jetzt was neues zulegst, würde ich mich erstmal etwas mit dem Amp beschäftigen.
Ich kenne den Amp selbst nicht so gut - aber der hat doch ungefähr zwei Dutzend Knöpfe, oder ;)
Dazu kommen noch die Knöpfe an deinen Pedalen UND die Knöpfe an deiner Gitarre - sollte mich wundern, wenn man da nichts passendes eingestellt kriegt...

Mein Tip: Amp auf halbe (oder 1/4tel) Leistung und alle Tonregler auf 12 Uhr. Dann das "Volume" langsam hochbringen und schauen was (frequenzmäßig) stört und diese absenken (treble/middle/bass), bzw. das was fehlt evtl. anheben.

Dann stellst du deine Pedale so ein, dass es gut klingt - nicht so wie du denkst dass die Regler stehen müssten ;)


cheers - 68.


P.S.:

Das mit dem "schrillen" Sound ohne Bass-Fundament könnte auch von einer zu-kalten Bias-Einstellung der Endstufenröhren herrühren - das würde ich evtl. nochmal checken lassen...
 
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Wenn du mit Pedalen arbeitest solltest du keinesfalls den Kanal 2 nutzen; des weiteren die Leistung auf low schalten. Ich habe zur Zeit einen in gebrauch den ich vor 2 Jahren renoviert habe - schöner cremiger Sound.
 
Das Problem an sich ist nicht imo nicht der Amp, sondern auch die Lautsprecher. Es gibt ja durchaus Amp Konzepte, die z.B. konsequent die Schaltung eines Fender mit der eines Marshall in einem Gerät vereinen. Leider ist solch eine Lösung trotzdem meist mit einem gewissen Kompromiss verbunden. Ein Fender klingt eben auch deshalb nach Fender, besonders weil das Gehäuse und die Lautsprecher optimiert sind für dessen Sound. Selbt ein originaler verzerrter 2203 Marshall klingt über die Lautsprecher eines Fender Vibrolux einfach nur schrecklich. Anders herum erreicht ein Fender über eine Marshall 1960 niemals die gewünscht Brillanz und verliert einen Großteil von dessen Charme.

Vielleicht mal über nen Kemper und ein Fullrange System nachdenken. Damit lässt sich klanglich eigentlich so ziemlich alles abdecken.
 
Hi!

... Selb(s)t ein originaler verzerrter 2203 Marshall klingt über die Lautsprecher eines Fender Vibrolux einfach nur schrecklich...

;)
Es gibt ganz sicher Amp/Speaker-Kombinationen die schneller/leichter zu einem gewünschten Ergebnis führen als andere, aber ich behaupte mal ganz kess, dass man auch diese Kombination so einstellen kann, dass man tolle Sounds herausbekommt.
Man muss nur mit den Ohren arbeiten, und nicht mit vorgefertigten "Bildern"...

cheers - 68.
 
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Als Twin " Neuling " :

Welcher Twin ist es denn überhaupt ? 100er 135er ? ... und da gibts glaub noch zig Versionen von .

Welche Lautsprecher sind verbaut ? Weber , JBLs , Fender , Celestion ?

Lautsprecher machen bei Twins ne Menge aus ! ..... hab da grad ne Testreihe hinter mir :bang::bang: .
 
Hi burnpotter

Der Fender "The Twin" ist ein hervorragender Amp. Er bildet halt alles ab was reinkommt und verträgt sich daher auch bestens mit guten Effektgeräten. Persönlich kenne ich die HB/Yoyo Teile nicht so gut aber ich denke die gehen alle in Richtung Boss OD bzw. Tubescreamer.
Der Sound einer zerrenden Röhre besticht auch durch seine Kompression, diese kannst du vor allem mit Fuzz oder Fuzzähnlichen Overdrivepedalen am ehesten erzeugen. Ich würde dir empfehlen einfach mal andere Verzerrer, Big Muff , MXR + , Rat , oder nen einfachen Fuzz zu probieren.
Die kannst du mitunter gebraucht ab 50,- bekommen. Ein Booster vor dem Twin ist auch ne witzige Sache, damit bringst du ihn ein wenig in die Kompression.
Die Gitarren im Video klingen für mich schon nach Röhrenverzerrung , das wird mit dem Fender nix, der bleibt Clean bis zum jüngsten Tag.
Die Peaveys gehen ja auch eher in die Fender Bassman Richtung.
Als Alternative zum HiWatt versuch mal was Britisches Laney Gh 50L oder Marshal JCM 800 gehen mitunter gebraucht sehr viel günstiger her als ein Hiwatt.

Wenn du nen wirklich unauffälligen neutralen Amp, welcher alle Pedal nimmt suchst, empfehle ich dir den Kauf eines guten Transistor Amps ( Roland Jazzchorus etc. ) allerdings wird dies nicht unbedingt billiger.


Ich würde bei dem Preis den Fender behalten und mit ihm üben, ich musste bisher auch noch bei jedem neuen Amp lernen ihn zu spielen.
Das er dir im Bandgefüge nicht negativ aufgefallen ist,ist doch schon ein gutes Zeichen.

Alleine im Übungsraum bei Vollgas ist ein Fender Twin , egal welches Modell, meiner Meinung nach immer eine herausforderung.
Da steht man gleich mal mitten in ner Kathedrale und der Sound erschlägt einen. Kenn ich auch. Musste ich auch erst lernen.
 
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Danke für die umfassenden Antworten :)

Die Band heißt übrigens té, werden glaube ich aber nur in Asien promotet und die Songs findet man nur, in dem man die Schriftzeichen aus Youtube herauskopiert :D

Es handelt sich im übrigen um den Fender "The Twin" Red Knob mit 100 Watt. Nach den Lautsprechern gucke ich gleich nochmal.
Er hat zwei Kanäle, der Drive-Kanal ist ganz und gar nicht beliebt, allerdings habe ich die Pedale trotzdem mal durch beide Kanäle gejagt.

Ich habe heute Abend viel Zeit und klemme mich natürlich dahinter. Eventuell mache ich auch ein paar Soundfiles. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an einer falschen Bias-Einstellung liegt, clean klingt er ja wunderbar.
Ich wollte unbedingt einen Fender, weil ich momentan auf einem SRV/Hendrix/Mayer-Trip bin, das allerdings so gar nicht meinen eigentlichen Musik-Vorlieben entspricht. Dann war der Twin günstig zu haben und bei meinem alten Herrn kann ich den so weit aufdrehen, wie ich möchte. Nur hat sich nun leider kurzfristig Bandtechnisch etwas ergeben, sodass ich ihn etwas umfunktionieren muss.

Ich hatte leihweise früher sogar mal auf einem Peavey Classic 30 gespielt und ganz egal, wie das für den Fender ausgeht, der Peavey war in jedem Fall pedalfreundlicher.

Das Orange Burst ist tatsächlich eher tubescreamer-artige OD, aber der Deluxe Crunch doch schon eher Distortion, daran sollte es nicht liegen. Ich kriege an dem Tech 21 ja auch genau das raus, was ich von den Pedalen erwarte: OB macht eine leichte crunchartige Verzerrung, DC einen vollen Rhythmus-Crunch und beide gestackt sind dann halt relativ heavy.

Bevor ich über einen anderen Amp nachdenke, werde ich die nächsten Tage natürlich viele Stunden mit Testen verbringen. Trotzdem bin ich mir nicht so sicher, ob in diesem Trio ein mittenlastigerer Sound nicht eher von Vorteil wäre. Diese Gedanken schalte ich jetzt aber einfach mal ab!
 
nur damit ich es richtig verstehe
wir sprechen von dem berüchtigten Red Knob Twin?
http://ampwares.com/amplifiers/fender-twin-red-knob-the-twin/
Nicht von einem Blackface Twin Reverb, Silverface Twin Reverb oder einem Reissue?
Viele mögen die darin verbauten Eminence Speaker nicht (ich auch nicht)

klar kann man jetzt die lange Reise des Speaker swap antreten (Celestion G50S wäre mein Tip), aber ob Du da glücklich wirst.
lieber wieder verkloppen und einen Amp holen der so klingt wie Du magst.

BTW: der Amp sollte sich mit Pedalen gut verstehen, welche klassisch analog funktionieren.
Modelling Pedale als Soundverbieger, wie auch viele Overdives inszwischen angeboten werden, eignen sich weniger

die ZVEX Sachen harmonieren hervorragend mit Fenderamps ;-)


hoffe das hilft
 
BTW: der Amp sollte sich mit Pedalen gut verstehen, welche klassisch analog funktionieren.
Dem kann ich nur beipflichten.

Meiner Meinung nach sind Red Knops zu Unrecht verschrien, hab lange über den Red Knop unseres damaligen Gitarristen gespielt.
Sicher klingt der ein wenig anders als die klassischen Twins , allerdings kann die Herkunft in absolut keinem Fall geleugnet werden. Ich würde sogar behaupten das er mit dem "härteren" Eminence für vieles besser geeignet ist. Ich fand ihn als Post Rock Amp Super.

Zu den Effekten kann ich nur sagen Distortion ist nicht gleich Distortion
vergleich mal den Boss DS1, den Rat, den MXR+ und nen Big Muff. Alles klassische Vertreter der Riege Distortion.
Ok beim Big Muff wird oft diskutiert ob er ein Fuzz oder Distortion ist. Ich zähle in zu den Distortion Pedalen.

Tech21 vs. The Twin = Transistor vs. Röhre = Äpfel vs. Birnen

Wieso bleibst du nicht beim Tech21, das ist ein guter Amp und klanglich so neutral das du alles damit anstellen kannst ?

Verkaufen?
So wie sich das anhört ist der Amp in gutem Zustand.
Verkaufe ihn, ich denke mindestens 500,- müssten drin sein.

Meine Empfehlung
Hol dir dafür nen Laney GH 50L ne 2x12er und evtl. nen ordentlichen Verzerrer
Beim GH 50l kannst du in sekundenschnelle die 6l6 gegen EL34 tauschen und damit hast du echt viel abgedeckt.
Mit den 6l6 bleibt er Clean und Fett mit den el34 rotzt er los a´la HiWatt, Carlsbro Marshall und Co.
 
Es braucht hier keinen neuen Amp; der Red Knob kann auch zahm.
Ich hab so ein Teil erst restauriert; wollte ihn ursprünglich weiterverkaufen - habs aber dann gelassen: Das Ding hat mich fasziniert.
Allerdings habe ich die Speaker gegen 2 x Jensen Neo getauscht - das klingt wärmer und schont der Rücken.
 
Die Suche nach dem heiligen Gral - Uaaah das kenn ich. Wenn ein Twin die Pedale nicht verträgt liegt es oft an einer falschen Biaseinstellung oder auch an einem selbst oder auch an den Tretern.

Ich habe zwar keine The Twin, aber einen alten Fender Pro Reverb (SF), den ich nach dem Gebrauchtkauf gleich hatte überholen lassen (Tremolo und Hall gingen nicht). Der Techniker sagte mir, dass die Biaseinstellung sehr heiß eingestellt ist, hatte es wegen des Sounds aber so gelassen. Aha, Bias macht doch was am Sound! Der brummt nicht , der rauscht nicht. Obwohl kein Mastervolumen vorhanden (dieser wurde vom Vorgänger zurückgebaut) klingt der Fender mit allen Tretern die ich habe gut ja richtig geil und das selbst wenn die Volumen am Fender, Zerre, und Gitarre wohnzimmerfreundlich leise eingestellt sind. .... mit den Klangfarben der verschiedenen Verzerrern natürlich. Die alten CTS-Speaker hatten jeweils mindestens 15 Risse, einige davon bis zu 10 cm. Trotzdem habe ich diese mit Teefilter als Decklage und UHU (ohne Lösungsmittel) aufwendig und sehr zeitintensiv repariert. Jetzt klingt das Teil einfach fast nur nach "Papa was a rolling stone"!:great:. Die Speaker machen einfach ne Menge aus. Deshalb hatte ich sie gerettet. Meine Marshalls klingen über die beiden CTS-Speaker farblos, umgekehrt den Fender über Celestions gespielt gilt das selbe! Aber - die Zerren klingen anders als über einen Marshall!!!

Was die Bässe angeht, entweder bringen es die Eminence einfach nicht (bin sowieso kein Freund von den Eminencespeakern), oder sonst was stimmt nicht. Bei meinem Amp klingt ein Abstopper mit der rechten Hand auf der Gitarre, als wenn die Tür zuknallt - WUMM! ... und das selbst wenn die Bässe nur auf 3 gedreht sind! Und mehr Bässe das es nur so wummert geht auch noch! Gerade die alten Fender Twin, Deluxe Reverb und wie sie alle heißen hatte zwei Sachen in Petto - Bässe und Höhen - und das sollte doch der Red Knop auch liefern????

Ich würde mich nochmal mit dem Twin auseinandersetzen und ggf. einen weiteren Verstärker besorgen, oder auch mal öfter direkt vergleichen und probieren. Ein objektiver Rat ist wirklich schwierig.

Im direkten Vergleich klingt für mich mal ein Marschall besser, mal ein Fender. Ich spiele sie im Zimmer immer zusammen - in Wohnzimmerlautstärke oder auch mal mehr:D und da kann ich gut vergleichen. Schlecht sind sie beide nicht, die Klangfarbe ist anders (Speaker, ick hör dir trapsen). Je nach Stilrichtung ist mal der eine oder andere besser - deshalb ist keiner der beiden schlecht.

Was ich natürlich auch mache und das halte ich für wichtig, ist auch mal die Tonregler der Gitarre mit zu benutzen. Bei einem Marshall mach ich das fast nie, aber über einen alten Fenderamp gespielt bringt das ne Menge. Das geht fast gar nicht ohne. Die Klangreglung am Fender ist auch etwas effektiver. Es ist schon ein soundmäßiger Unterschied, ob ich den Brightschalter an habe (hat der The Twin diesen?) und die Höhen etwas weg drehe oder den Brightschalter ausschalte und die Höhen mit dem Höhenregler kompensiere - die Frequenzkurve ist hörbar anders, weil sich in der Klangreglung die Regler (Bässe, Höhen Mitten) immer gegenseitig etwas beeinflussen. Insbesondere der Tiefpunkt der Mitten verschiebt sich bei Änderung des Höhenreglers. Hab ich den Brightschalter an, senke ich die Höhen zur Kompensation etwas und die Mittensenke wird etwas zu den Höhen verschoben. Da der Brightschalter an ist verliere ich keine Höhen. Der Amp klingt anders. Drehe ich jetzt noch die Bässe fast weg so auf 1 (nicht auf 0), dann heben sich sogar etwas die Frequenzen um 700hz bis 1000 hz an und der Sound wird echt pappiger - so in etwa wie bei Eric Claptons "Lay down Sally".
 
Also vorweg denke ich nicht, dass die Pedale, auch wenn es "Plagiate" sind, so viel schlechter als die Originale sind, dass der Sound unerträglich wird. Ich habe jetzt noch andere Pedale getestet, die ich einfach mal mitbestellt habe, denn nicht jedes Pedal kann bekanntlich mit jedem Amp.
Mit dem Bad Monkey anstatt dem Orange Burst als Anblaser und dem Deluxe Crunch mit weit zurückgeregeltem Presence- und Tone-Regler, komme ich dem Sound, den ich möchte näher. Allerdings klingt das ganze an den Single Coils wesentlich homogener, als am Humbucker in der Bridge. Da kommt dieses "Plastik-Artige" noch etwas zu Vorschein.


Ich glaube ich habe mir da vielleicht etwas zu viel erhofft von dem Fender und gedacht, dass ich den Fender Clean behalten kann und mit einem Pedal davor eine schöne Marshall-Zerre zaubere. Wäre das ohne weiteres möglich, dann würde das wahrscheinlich jeder so machen ^^.
Vielleicht war ich mit dem Erstellen dieses Threads etwas voreilig, eine Blues-Zerre mit dem Bad Monkey war nämlich doch ohne weiteres drin, wenn man mal etwas rumstellt. Dann ist der Clean zwar nicht mehr so schön glasig, weil man den Höhen-Boost rausnimmt, aber immer noch meilenweit besser als ein Marshall. Im Übrigen: Da sind Fender Special Design-Speaker drin, keine Eminence! Ein Tausch der Speaker kommt für mich aber nicht in Frage, ich glaube dann wird das ganze wirklich zu einer neverending Story!

Ordentlich komprimierte Zerre geht aber nicht wirklich gut, da schimmert der Clean-Kanal einfach immer noch etwas durch. So ein Pedal setzt man wohl besser vor einen leicht crunchigen Kanal. Ich glaube der Fender schneidet mir zu sehr für das Projekt, was wir vorhaben. Das schmerzt etwas in der Seele, weil er doch ein Schnäppchen war und einige Sachen wirklich viel Spaß daran machen, aber andererseits bekomme ich ihn sicherlich mit etwas Gewinn wieder verkauft.

Der Laney GH50 hört sich echt nicht schlecht an, nicht so charakteristisch wie ein Fender, aber eventuell dadurch leichter zu bändigen? Irgendwie haben mir auch die Laney VC30 es angetan. Die 212-Variante kostet ja gerade mal 450€ bei Thomann. Dann hätte ich auch einen neuen Verstärker und müsste mir 3 Jahre lange erstmal keine Sorgen machen.
Natürlich wäre auch ein Mesa eine Überlegung wert, da der einen fenderähnlichen Cleankanal hat, gleichzeitig aber auch über viel Zerrvermögen verfügt, auch wenn das nicht unbedingt britisch ist. Nur sind die mir leider viel zu teuer.
 
Hallo burnpotter!

Ich spiele selbst seit Jahren einen Red Knob Twin,
das Problem mit ätzend, schrill klingenden Zerrpedalen kenne ich.


Was mir geholfen hat:

Den Clean-Kanal wirklich nur für Cleanes bis leicht Angezerrtes benutzen.

Für Drive Sounds den 2. Kanal mit wenig Gain ( bei mir ca. 9-10 Uhr) benutzen, und dann am EQ drehen, bis es mit den Tretern passt.

https://www.musiker-board.de/threads/welche-aby-box-muss-kann-sollte-es-sein.576950/#post-7110625

Außerdem könnte man noch über einen Speakertausch nachdenken.
Momentan werkeln bei mir ein Celestion G12 H 100 und ein WGS ET 65 im Twin,
das klingt für dreckige Sounds in meinen Ohren schon 'ne ganze Ecke besser als die blau gelabelten Original ( Eminence?) Speaker.

Gruß

Der Ludolf
 
Hallo burnpotter,

ich bin auch ein Red Knob Spieler und viele Jahre war das mein Hauptamp. Den Tip mit anderen Speakern würde ich Dir auch ans Herz legen. Ich habe den Amp mal mit einem WGS G12C / G10C (Adapterring) gespielt und fand ihn schon deutlich wärmer als mit den verbauten Eminence. Ich glaube aber, dass ein Pärchen ET65 ein absoluter Volltreffer für den Amp sein müssten. Und dann sollte es wirklich nicht mehr schrill klingen (ohne allzuviel von dem fenderigen Schimmern dafür zu opfern)

Es gibt aber noch eine ganz andere hilfreiche Baustelle: Versuche doch mal ein bisschen mit den Röhren(typen) im Gainkanal zu experimentieren, das macht wirklich einen Unterschied. Mit tubescreameresken Pedalen hatte ich allerdings auch keinerlei Spaß (außer vielleicht meinem King of Clone).
Für Booster hingegen finde ich den Preamp zu stabil. Ich denke dass das mit Black- oder Silverfaceamps besser funktioniert.

Der The Twin an und für sich aber ist klasse. Und der Preis sehr sympathisch. Erwarte aber nicht 500 wenn Du Deinen loswerden wolltest (was ich nicht empfehle!). Ich sehe selten mehr als 400 für einen Red Knob.

Zwiebler
 
Mein Tipp für den Red knob. Der hat doch 4 eingänge. Geh mit der Gitarre in den ersten eingang, dann mit einem patchkabel vom 2. Eingang des clean Kanals in den 1. Eingang des verzerrten kanals. Als zerrpedal kann ich den jackhammer von marshall sehr empfehlen, den im overdrive Modus gefahren und zwischen Gitarre und amp gehangen, War Jahre lang mein sound. Man macht mit der Methode aus dem teil einen einkanaler, kann aber die beiden Kanäle mach seinem Gusto mischen. Fantastisch was dann aus der Kiste kommt.
 
Hi @Bad_Brain,

eigentlich ein sauguter Tipp... aber beim Red Knob Twin verhält es sich so, dass es zwei Eingänge für switchable und die anderen beiden Eingänge genau das simulieren. Es bedarf keines Patchkabels dazu, das ist bereits Teil der Schaltung...

Zwiebler
 
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Probiers aus! Man mischt dadurch beide kanäle, ich würde nicht schreiben wenns bei mir nicht funktioniert hätte. Und es geht hierbei mehr um die signalführung denn das eigentliche mischen der Kanäle. Direkt in den von 3. Eingang Von links klang definitiv anders als die von mir erwähnte methode.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich probiers noch mal. Bei meinem RK Twin ist es folgendermassen: bei meinem SIND die mittleren Eingänge Mischkanäle. Es gibt keinen Eingang für den Zerrkanal. Den kann ich nur mit einem Footswitch oder per Push/Pull Poti aktivieren.
Ich gebe Dir aber Recht, dass der Sound der dabei rauskommt sehr amtlich ist.
Probiers doch mal ungepatcht in die mittig liegenden Eingänge reinzugehen. Wahrscheinlich ist das genau der selbe Effekt...
 

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