Fingersatz bei Ukulele: immer gleich oder flexibel?

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der christian
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Hallo,

ich versuche mir gerade ein paar Akkorde auf der Ukulele selbst beizubringen. Ich habe mir in Word ein paar Akkorddiagramme erzeugt mit Akkordvarianten, wie ich sie im Netz gefunden habe, zum Beispiel hier. Dabei notiere ich den Fingersatz direkt in die schwarzen Kreise, die zeigen sollen, welche Saiten man wo runterdrückt. (Ich verstehe nicht ganz, warum das nicht öfter so gemacht wird: ich finde oft nur schwarze Kreise, und den Fingersatz separat... warum?)

Und nun frage ich mich, ob ich mich immer an diesen Fingersatz halten soll, oder ob ich das flexibel handhaben soll. Sagen wir C: mit welchem Finger soll ich die unterste Saite runterdrücken? Bei obiger URL finde ich als Fingersatz: mit 3 (Ringfinger). (Woanders fand ich: 4). Ich spiele All of me (Jazz-Standard), das beginnt mit C, und Finger 3 erscheint mir gut, den kann ich für das folgende E7 gleich auf der Saite lassen (nur einen Bund weniger). An einer anderen Stelle in diesem Song folgt C auf F-Moll. Beim F-Moll habe ich den kleinen Finger (4) auf der untersten Saite, bereits in der richtigen Bundposition für das C-Dur, ich muss nur noch die anderen beiden Finger lösen. Dann habe ich dort also das C-Dur mit Finger 4 gegriffen.

Soll ich? Soll ich besser nicht? Dabei stellt sich mir die Frage nicht nur für diesen Akkord...

Für eine starre Zuordnung spricht vielleicht, dass man sich so Griffe für bestimmte Akkorde fest angewöhnt und weniger überlegen muss. Oder ist es didaktisch gesehen besser, auf das vom Fingersatz abstrahierte Griffbild abzuzielen und eben nicht den genauen Fingersatz mitzulernen, weil man dann "weiß", welche Saiten wo runtergedrückt werden müssen, und mit der Zeit lernt, dies automatisch "effektiv" zu machen, ohne deshalb "stur" zu werden? Ich hatte mal Klavierunterricht, und da notiert man ja selten den Fingersatz mit, in der Annahme, dass sich die richtige Auswahl der Finger mit der Zeit automatisiert, und dass man eben gerade diesen oder jenen Akkord je nach Zusammenhang mal so, mal so greifen soll...

Sicher gibt es dazu sehr dezidierte Meinungen von Gitarren/Banjo/Ukulele-Lehrer_innen... oder etwa nicht?

Herzlichen Dank im voraus
Christian
 
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Hallo im Forum!

Nein, du hast keine feste Fingerposition pro Griff sondern spielst so, wie es im Kontext der davor und danach gespielten Akkorde einfacher ist.
Idealer Weise so, dass du die Finger beim Griffwechsel möglichst wenig bewegen musst.
Zerbrich dir da als Anfänger nicht den Kopf darüber, das geht später automatisch.

Und es ist nicht nur so, dass du für einen Akkord verschiedene Finger setzen kannst, du kannst den gleichen Akkord auf dem Griffbrett auch noch anders greifen.
Das ist bei der Gitarre mit 6 Saiten natürlich noch variabler.
Auch da denkt ein Gitarrist meist nicht darüber nach, ob er die ein oder andere Variante nimmt, wenn er ein Akkordschema begleitet, auch das geht automatisch.

GEH
 
Besten Dank für die prompte Antwort, kam für meine erste Übungssession pünktlich! :) Dachte ich mir fast (von meinen Erfahrungen mit dem Klavierspielen her, wo man als Jazzer ja auch nur einen Akkordbuchstaben sieht und je nach Lust und Laune und Kontext sonst was draus macht), aber ... ich wollt halt nix falsch machen... nicht dass mir nachher einer sagt: ist ja klar, dass das bei dir nix wird, so lernst du es ja nieee!

Ukulele geht echt fix. Halbe Stunde, und ich spiele schon fast flüssig einen kleinen Song. Mir hilft natürlich mein Akkorddiagramm inkl. Fingersatz, aber ich weiß jetzt zumindest, dass ich da denjenigen Fingersatz eintragen kann, der mir am ökonomischsten erscheint, unabhängig davon, ob er von einem anderen Fingersatz differiert. Also für Anfänger sind Akkorddiagramme mit Fingersatz sicher gut. Später werde ich sicher auch mal in der Lage sein, davon zu abstrahieren...

Wobei mir zu den Akkorddiagrammen einfällt: ist es nicht "undidaktisch", dass der schwarze Punkt vertikal gesehen mittig zwischen zwei Bünde gemalt wird? Müsste der nicht ganz dicht am unteren den beiden Bünde, zwischen denen er sitzt, gemalt werden? Um einen immer wieder daran zu erinnern, dass man besser dicht am Bund greift. Dann - so scheint mir - braucht man weniger Kraft, und die Fingerkuppen tun nicht so weh.

Viele Grüße
Christian
 
Wobei mir zu den Akkorddiagrammen einfällt: ist es nicht "undidaktisch", dass der schwarze Punkt vertikal gesehen mittig zwischen zwei Bünde gemalt wird? Müsste der nicht ganz dicht am unteren den beiden Bünde, zwischen denen er sitzt, gemalt werden?
Ich vermute das Griffbild ist auf einer kleineren Abbildung so leicher mit dem Auge zu "erfassen".
Eine "Didaktik" welcher Finger und wo ganz genau innerhalb des Bundes steckt da nicht dahinter.


Ukulele geht echt fix. Halbe Stunde, und ich spiele schon fast flüssig einen kleinen Song.
Das schöne an so einem Instrument ist, dass du schnell mit ein paar Akkorden Songs spielen kannst.
Mit flotten Zupfsystemen und Solos wird es aber gleich schwieriger.
Stellt sich dann immer die Frage, ob der Spieler auf dem Niveau "Mit 3 Akkorden um die Welt" stehen bleibt ...
 

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