Frage zu Akkorden

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Hallo, ich habe dieses Semester angefangen Musik zu studieren und nun wird in der Klausur diese Aufgabe ran kommen.

Bildschirmfoto 2015-01-31 um 01.28.05.png

Die Lösung habe ich schon dazu. Nur weiß ich leider nicht wie ich die Akkorde genau bestimmen kann damit ich D, S und T rausbekomme beziehungsweise auch wieso es bei der 10. Folge eine Dominante ist.



Bildschirmfoto 2015-01-31 um 01.30.21.png



Vielen Dank für euer Hilfe.
 
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Moment. Du kennst schon die Aufgabenstellung und die Lösung? Was ist denn das für eine Klausur? ;)

Zum Thema. Die Lösung verrät ja schon, was hier passiert. Es handelt sich um eine Modulation von D-Dur nach F-Dur über den verminderten Septakkord (D^v) in Takt 6. So weit, so gut. Wie erkennt man das? Am einfachsten ist der Endteil. Der letzte Akkord deutet an, dass man in F-Dur sein könnte. Die Takte 8-12 bestätigen diese Vermutung durch eine eindeutige F-Dur Kadenz. Der Quartsextvorhalt zur Dominante in Takt 10 ist dabei ein klassisches Mittel für Schlusswendungen. Der Anfang ist etwas verschnörkelter, weil der Bass chromatisch von D nach A läuft. Wenn man aber den Bass außen vor lässt erkennt man eine ziemlich klare D-Dur Kadenz. Hat man das erkannt ist das Bezeichnen der Funktionen eigentlich ziemlich geradeaus.

Ist dir damit geholfen oder ist noch etwas unklar?

PS: Willkommen im Forum und so! :)
 
Nur kurz einen Blick darauf geworfen. Vor ca. 30 Jahren musste ich so etwas auch machen.
Mich machen dabei einige Dinge "stutzig":
1. Das Ganze hat kein (allgemeines) Vorzeichen, so das ich von C-Dur/A-Moll ausgehe.
2. Die ersten 4 Töne sind: D, Fis, A, D, was D-Dur entspricht.
3. D-Dur ist in C-Dur nicht die Tonika, sondern die "Doppel-Dominante" (Dominante von G-Dur, G-Dur = Dominante von C-Dur)
4. u.s.w.

Ich weiss nicht, ob ich das jetzt zu "kompliziert" sehe.
 
1. Das Ganze hat kein (allgemeines) Vorzeichen, so das ich von C-Dur/A-Moll ausgehe.

Das ist ja kein "echtes" Notenbeispiel, sondern eine eigens formulierte Aufgabe.
Da ist es meines Wissens durchaus üblich, auf jegliche Generalvorzeichen zu verzichten, so daß man nicht in seiner Analyse beeinflußt wird (vor allem, weil in diesem Fall eine Modulation auftritt).

Ein Teil der Aufgabe ist offensichtlich auch, jeweils die Tonika zu bestimmen.
Am Anfang höre ich da (notfalls vor meinem geistigen Ohr) grundsätzlich eine mehr oder weniger typische D-Dur-Kadenz und empfinde deshalb D-Dur als Tonika.
Ebenso verhält es sich am Ende mit F-Dur als Schlußakkord.


Ich weiss nicht, ob ich das jetzt zu "kompliziert" sehe.

Ich würde schon sagen, wenn man mit C-Dur als Tonika und dadurch mit D-Dur als Doppeldominante begönne, wäre es ziemlich schwer, das alles in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.
Vor allem, weil man Generalvorzeichen nicht hören kann, sollten sie eigentlich für eine harmonische Analyse völlig irrelevant sein. Schließlich handelt es sich nur um eine Schreib-/Lese-Erleichterung. ;)

Viele Grüße
Torsten
 
Für mich wäre dann im vorletzten Takt die Tonika (T), der Schlusstakt wäre dann S.
Sieht für mich ein bischen wie eine "Bach-Kadenz" aus.

gruss ralf
 
"Heiteres Tonika-Raten mit RMACD" Quentin-Zirkel hats ja bereits erklärt, ne Modulation ist drinnen, und der Trick geht so:

Beginn mit T in Oktavlage in D-Dur, dann Dominante, aufgeteilt in S65/5 , D7/3, dann wieder Tonika als T7/3, gefolgt von S/3. T7 sorgte bereits für eine gewisse harmonische Instabilität, und die macht sich der Komponist zunutze, indem er die S als DD zur neuen T nutzt. Man würde jetzt die neue Dominante erwarten, doch der K. bringt statt dessen den Dv zur neuen Tonika. Der "Witz" am Dv ist, dass er sowohl dominantisch zur alten wie auch zur neuen Tonika ist. Das ist nur möglich, wenn alte und neue Tonika im Kleinterz- oder Tritonus-Abstand stehen. Anschließend die "neue" D7, wobei nur ein Ton alteriert werden muss - nämlich hin zum Grundton der neuen D. Damit sind wir bereits in der neuen Tonika F-Dur angekommen, welche durch eine modifizierte T - S - T - D - T Kadenz bekräftigt und abgeschlossen wird. Die Tonika erklingt hier dreimal: als T/3, als D64, und schließlich als T mit dem obligatorischen und (ab)schließenden Quintfall. Das funktioniert deshalb, weil zwischen D-Dur und F-Dur eine kleine Terz liegt und somit die enharmonische Verwechslung, die im Dv begründet liegt, genutzt werden kann.
 
Klingt zwar plausibel, aber ich halte die Begründung für falsch.

Man braucht bei Skalen (& Funktionsharmonik) einen Bezugspunkt (die Tonart).

Die Akkordfolge (z.B. D - em - G- am) hat je nach Tonart unterschiedliche Funktionen.
 
Man braucht bei Skalen (& Funktionsharmonik) einen Bezugspunkt (die Tonart).

Die Vollkadenz am Schluss mit Quintfall endet definitiv auf F - Dur.
Der Beginn - hier D-Dur mit Grundton im Bass und in Oktavlage - ist ein typischer Tonika-Akkord. Dieser wird durch die Kadenz bestätigt. Dass die Kadenz nicht mit T, sondern mit T7 fortsetzt, ändert daran nichts.

Man kann die Kadenz auch mit einem Vorhalt oder einer (Neben-)-Funktion beginnen. Dann folgt aber sofort eine Kadenz, passend zur Zieltonart. Ist hier nicht der Fall. Die zum ersten Akkord passende Skala ist einer Durtonart (Skala auf D) zu entnehmen. Leitereigen , für die Folgeakkorde passend, ist hier D-Dur zu wählen. Die Folgeakkorde (S,D) bestätigen die Wahl dieser Skala.
 
Der D-Dur-Akkord ist in Grundstellung (ohne Umkehrung). Das bedeutet aber nicht zwangläufig, das der die Tonika bildet.

Ich halte das Ganze für eine "akademische" Fragestellung.
 
Klingt zwar plausibel, aber ich halte die Begründung für falsch.
Sorry, aber deine Begründung nach dem Motto "Da stehen doch keine Vorzeichen..." ist auch nicht gerade übergeugend. Ansonsten spricht nämlich eigentlich nichts für C-Dur. Was soll man z.B. mit dem A-Dur Septakkord machen? Tripeldominante? Warum kompliziert wenn es auch einfach geht? :nix:

Übrigens wird auch in "echten" Noten nicht nach jeder Modulation (die hier zweifelsfrei stattfindet) die Vorzeichnung geändert. Von daher ist die Deutung in der Musterlösung schon recht naheliegend. Ich weiß auch nicht so recht warum du dich so dagegen sträubst.

Ich halte das Ganze für eine "akademische" Fragestellung.
Da es sich um eine Klausuraufgabe aus einem Musikstudium handelt besteht daran wohl wenig Zweifel. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Quentin Zirkel,

ich habe nur beschrieben wie ich das machen würde. Ich sträube mich nicht dagegen, weil mir die Aufgabenstellung schlicht "egal" ist.

Und das ich solche Aufgabenstellungen lösen musste, ist mehr als 30 Jahre her. Bin inzwischen fast
ein "Rock 'n' Roll Opa".
 
Die Lösung habe ich schon dazu. Nur weiß ich leider nicht wie ich die Akkorde genau bestimmen kann damit ich D, S und T rausbekomme beziehungsweise auch wieso es bei der 10. Folge eine Dominante ist.

Vielen Dank für euer Hilfe.

Das harmonische Prinzip - warum die Akkordfolge so gesetzt ist wie hier steht - haben wir erklärt, ebenso wie aus dem harmonischen Zusammenhang bestimmt werden kann, was die Dominante ist. Was Dominanten und Subdominanten sind, ist (hoffentlich) klar, wenn nicht, dann: S ist auf IV. Stufe, D auf der V. Stufe der zur Tonika gehörenden Skala; d.h. S steht auf T4 und D auf T5. Wie man Akkorde bestimmt und was Lage und Stellung sind, sollte ebenfalls schon klar sein.

Als "Bonus" im vorgelegten Track kann man sowohl die chromatisch absteigende Basslinie ab Anfang nennen als auch den dominantischen Vollverminderten (5. Folgeakkord), der zu beiden Tonarten D-Dur und F-Dur dominantisch ist.

Der 10. Folgeakkord D64 ist enharmonisch die Tonika mit der Quinte im Bass. Er wird funktionsharmonisch als dominantischer Vorhaltquartsextakkord gedeutet, der in die Dominante aufgelöst wird. Der D64 nimmt den Grundton der Dominante vorweg.
 

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