Frage zur Echtheit einer Guarneri Geige

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ChristopherB
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Hallo alle zusammen :) ich bin neu hier im Forum und hoffe das ich auch die richtige Rubrik gewählt habe.

Ich habe eine Frage zur Echtheit einer Joseph Guanerius Fecit Geige und hoffe ihr könnt mir etwas weiter helfen.

Im inneren der Geige befindet sich ein Zettel wo der Name Joseph Guanerius Fecit Creamonae 1726 drauf steht.
Mir ist kla das es sich auch um eine Fälschung handeln kann, was ich aber durch zu wenig Erfahrung nicht sagen kann.

Zudem habe ich ein paar Bilder gemacht in der Hoffnung das man so erkennen kann ob sie echt ist oder nicht.

Danke schonmal im vorraus.

1.jpg2.jpg3.jpg4.jpg5.jpg
 
Eigenschaft
 
Hi ChristopherB!

Willkommen bei uns Streichern! Aber leider, leider: Keine Guarneri, eher Manufakturinstrument um 1900, Schnecke könnte (unter großem Vorbehalt) auf Mirecourt/Vogesen hinweisen.

Es gibt Millionen solcher Geigen - aber nur ganz wenige, die auch Millionen wert sind...

Ich kenne jetzt keinen Originalzettel einer Guarneri, aber so kleine Fehler wie der nicht latinisierte Vorname oder auch Jahreszahlen abseits der Lebensdaten des "Schöpfers" finden sich in "Kopien" häufig.

Lesenswert in diesem Zusammenhang: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=416 . Seit 1958 ist das Einkleben "gefälschter" Zettel in der BRD "eigentlich" verboten, ältere Instrumente sind davon nicht betroffen.

Zum Trost: Was müßte man sich dauernd Sorgen um das Instrument machen wenn es echt wäre und die Versicherungsprämien dürften auch immens sein ;).

Grüße

Thomas

P.S. Hab'mal nachgeschaut, Guarneri verwendete tatsächlich den Namen Ioseph (Joseph), trotzdem ist der Zettel so echt wie ein 17 € Schein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

So eine habe ich auch, seinerzeit keine 100 DM.
Aber mit dem schelmischen Versuch, gleichzeitig eine Stradivari sein zu wollen (Insignienstempel, und dann auch noch Bodenplättchen) hat diese immerhin einen gewissen Unterhaltungswert.;)

Grüße
Kylwalda
 
Hi Christopher,

ich glaube auch nicht, daß das ein Italiener ist.

- ich sehe keinen Anschäfter
- die Randarbeit kenne ich anders
- die Schnecke ist vollkommen untypisch und eher lieblos gestochen
- Instrumente aus dieser Zeit sind mindestens 1-2 mal ausgebuchst worden (Wirbel erneuern) - hier nichts.
..sehr unwahrscheinlich, daß der Hals + Schnecke komplett ersetzt wurde!!
- der Wachs-Stempel auf dem Zäpfchen: A.S. -> Antonio Stradivari und sowas kenne ich nicht von Stradivari.
(wobei dieser Stempel auch später drauf gekommen sein kann..)

Man müßte sich die Geige genauer anschauen, denn es gibt manchmal ganz nette "Fälschungen".

Ich hatte vor zwei Monaten eine echte Joseph Guarneri in der Hand und das war was gaaanz anderes.

Ein Hinweis noch: ich bin kein Experte für alte Italiener! - das ist auch sonst keiner hier im board.
Seltene und wertvolle Dachbodenfunde gibt es nicht mehr. Auch auf einem Flohmarkt wird man Instrumente
der benannten Herkunft nicht finden, außer sie sind geklaut worden und der Dieb hat keine Ahnung, was er
da in Händen hat - aber: dann wäre dieses Instrument auch in einem ganz anderen Zustand!


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen nochmal :)

Ich bin sehr überrascht wie schnell die Antworten kamen und auch sehr dankbar dafür.

Ich finde es auch toll wie detalliert ihr mir geantwortet habt, nochmals vielen Dank :)

Ihr habt mir sehr weiter geholfen und ich bin ein stückchen schlauer geworden.

Nun hängt sie wieder an der Wand da ich leider dieses Instrument nicht behersche....
und ich witme mich jetzt wieder dem Klavier spielen.

lg Christopher
 

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