Funkstrecken ab 2010 schon nicht mehr nutzbar?

  • Ersteller DeSander
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Hallo Markus,

erstmal herzlich willkommen im Musiker-Board und vielen Dank für deine
Informationen. Mich wundert ein wenig, das viele User hier im Board erst
jetzt auf die Thematik aufmerksam werden, obwohl das doch schon recht
lange im Gespräch ist. Diverse Hinweise habe ich schon vor einem guten
Jahr hier im Board gegeben, scheinbar wurden diese immer überlesen.
Na ja, es macht ja auch nicht unbedingt "Spaß" sich mit sowas beschäftigen
zu müssen.

Wenn ich dich recht verstanden habe, dürfen wir den Text (Anschreiben
an Abgeordnete) von deinem Blog kopieren und ebenfalls an die jeweils
zuständigen Abgeordneten versenden ?

Dann kann ich nur dazu aufrufen von dieser Möglichkeit gebrauch zu machen,
bei dieser Größe des Boards müßten die ja förmlich an Emails ersticken.

Man könnte zusätzlich zu diesem Thread hier noch in jedem Unterforum
einen Sticker zu dieser Thematik plazieren, damit es auch jeder
mitbekommt und sich beteiligt.
 
Dein Wort in Gottes Ohr.

Die alten TV-Frequenzen werden ja nicht mehr verwendet, die betroffenen Bänder werden als "Digitale Dividende" bezeichnet, das, was nach der Umstellung auf DVB-T übrig geblieben ist.

Es geht hierbei um die Einteilung in die Schaltkanäle, die histiorisch bedingt sind: TV Kanäle 60 - 68

Der Feldversuch (mehr ist es ja nicht) der gerade in der Pampas gestartet wurde (warum denn nicht in einer Stadt mit hohem Renomé nähe Messezentrum? Ein Schelm, wer böses denkt... ;)), zeigt doch auf, dass die Technik sowie Infrastruktur, egal ob teilsubventioniert oder nicht, noch gar nicht in bezahlbaren Rahmen zur Verfügung steht. Und da die Art und Weise der Nutzung der Frequenzen mit den entsprechenden 0/1 Diensten international nicht nicht, oder zumindest nicht richtig harmonisiert ist, tut sich da erstmal nicht viel.

Man denke nur an UMTS und zu dem zeitpunkt war wenigstens das Geld noch vorhanden....
 
Na ja, Harald, trotzdem sollte man nicht ruhig zusehen bis das Kind endgültig
in den Brunnen gefallen ist. Zwanzig neue Funkstrecken schlagen zumindest
bei mir heftig ins Kontor und vielen anderen wird's genau so gehen.
Für mich jedenfalls ein Grund zumindest zu versuchen, jetzt noch Einfluß
zu nehmen. Der Abgeordnete des Rheinisch-Bergischen Kreises hat nun
eine Email mehr in seinem Postfach.
 
@Witchcraft: selbstverständlich könnt Ihr den Text in meinem Blog als Grundgerüst für ein eigenes Anschreiben an die Bundestagsabgeordneten nehmen. Schön mit ein paar Details aus dem eigenen Wahlkreis angereichert ist es zumindst mal nicht schädlich. Euren Abgeordneten findet Ihr unter www.abgeordnetenwatch.de
 
ein weiterer beweis dafür, dass solche "Konjunkturpakete" nur dafür da sind um durch die hintertür methode irgendwelche verordnungen für großkonzerne durchzuschieben...

ich mein das war die ganze zeit in den medien udn ich hab mich permanent gefragt "WTF ist ein Konjunkturpaket????"

jetzt weiß ich es :rolleyes:
 
Hallo,

Mich interessiert dieses Thema hier brennend. Welche Länder sind betroffen? Oder ist das ganze EU-weit. (sorry, wenn es hier schonmal beantwortet wurde)

Ich bin auch bereit, Initiative zu ergreifen, weil ich da schon etwas größere Bedenken haben. Das Gesetz ist dann doch wohl nicht immer zum Allgemeinwohl, und das sollte man äussern, da ich von diesem Thema jetzt zum ersten Mal lese, und ich mich jetzt bereits darüber aufrege!

Grüsse
 
@systray: im Grunde gibt es diese Veränderungen im UHF - Bereich weltweit. In Europa gibt es meines Wissens nach in England und der Schweiz schon ganz konkrete Gesetze, in weiteren Ländern steht es an.

Dabei hat das erst einmal nichts mit Europapolitik zu tun: durch die Umstellung von analogen zu digitalen Fernsehen (DVB-T) sind viele bisher genutzte Frequenzen freigeworden. Da die Veranstaltungstechnik Sekundärnutzer ist, also da funken darf, wo gerade noch ein wenig Platz ist, macht man sich auch keine großen Gedanken darüber. Daß der Staat Geld braucht wissen wir alle und so sollen die Frequenzen halt verkauft werden. In ländlichen Gegenden ist die Internetanbindung bis heute sehr lückenhaft, also wittert man da zu Recht ein Geschäft.

In Mietrecht ausgedrückt: der Hauptmieter hat von sich aus gekündigt und den Vermieter interessiert den Untermieter natürlich nicht, wenn es um die Neuvermietung der Wohnung geht. Der Untermieter muß sich jetzt halt selbst eine Wohnung suchen. Was schwer ist, wenn es kaum Wohnungen gibt und sie teurer sind, als er bezahlen kann.
 
@systray: im Grunde gibt es diese Veränderungen im UHF - Bereich weltweit. In Europa gibt es meines Wissens nach in England und der Schweiz schon ganz konkrete Gesetze, in weiteren Ländern steht es an.

Dabei hat das erst einmal nichts mit Europapolitik zu tun: durch die Umstellung von analogen zu digitalen Fernsehen (DVB-T) sind viele bisher genutzte Frequenzen freigeworden. Da die Veranstaltungstechnik Sekundärnutzer ist, also da funken darf, wo gerade noch ein wenig Platz ist, macht man sich auch keine großen Gedanken darüber. Daß der Staat Geld braucht wissen wir alle und so sollen die Frequenzen halt verkauft werden. In ländlichen Gegenden ist die Internetanbindung bis heute sehr lückenhaft, also wittert man da zu Recht ein Geschäft.

In Mietrecht ausgedrückt: der Hauptmieter hat von sich aus gekündigt und den Vermieter interessiert den Untermieter natürlich nicht, wenn es um die Neuvermietung der Wohnung geht. Der Untermieter muß sich jetzt halt selbst eine Wohnung suchen. Was schwer ist, wenn es kaum Wohnungen gibt und sie teurer sind, als er bezahlen kann.
Aber es hat sich schon längst ein Zweig etabliert, welcher Funksysteme bei PA-Anwendungen betrifft. Das kann man doch nicht alles in die Tonne kloppen?
 
Hab mal meinen Bundestagsabgeordneten (Wiefelspütz, SPD und van Essen, FDP - Laurenz Meyer spar ich mir mal) Mails mit dem Text ausm dem Tour-Blog geschickt, eventuelle Antworten dann hier.
 
Eine Idee wäre doch, wenn FunkSysteme zukünftig mit W-LAN arbeiten, und zwar im IEEE 802.11n, welcher doch immerhin 250 Meter reichweite "verträgt", die Bandbreite ist doch bei 248 Mbit/s brutto doch akzeptabel? Schliesslich gebraucht man Drahtlossysteme wie diese doch eher im freien oder zumindest auf der größe einer Bühne?

Bin jetzt kein drahtlos-Techniker, aber wäre das keine Idee?
Grüsse
 
Bin jetzt kein drahtlos-Techniker, aber wäre das keine Idee?

Nein, das ist absolut keine gute Idee. Wir haben es hier mit einer missionskritischen Echtzeitanwendung zu tun - dafür taugen IP bzw. paketbasierte Systeme nicht, wie man wunderbar an VoIP sehen kann.
Hinzu kommt haufenweise (unnötiger) Overhead für eine an sich relativ leicht analog zu lösende Übertragungsaufgabe.

Warum das Rad neu erfinden?
Oder anders gesagt: Warum lässt man im neuerdings für Breitbandinternet vorgesehenen Frequenzbereich nicht einfach ein paar Löcher, um eben das Rad nicht neu erfinden zu müssen?
Noch anders gefragt: Wo war doch gleich das Problem mit analogem terrestrischen Fernsehen? Reichen die x-hundert Kanäle, die nahezu jeder in DE per Astra empfangen könnte nicht aus?
Mal abgesehen davon, dass ich weder TV im Allgemeinen seit der Abschaffung hier im Haushalt 2006 noch DVB-T in irgendeiner Form vermisse: letzteres war rein technisch-qualitativ eine Totgeburt ohne tieferen Sinn.
Fragen über Fragen...
 
......dafür taugen IP bzw. paketbasierte Systeme nicht, wie man wunderbar an VoIP sehen kann.

Wie kommst Du darauf?
Inzwischen läuft ein Großteil der weltweiten Sprachkommunikation über problemlos mit VoIP.
Ohne das jetzt im Detail zu kennen bzw. bewerten zu können, halte ich grundsätzlich den WLan/VoIP Gedanken erst einmal für gut.

Topo :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen allerseits,

ich habe den Thread mal Durchgearbeitet und muß sagen: Uff! Wenn das wirklich alles so zutrifft, dan bin ich recht gefrustet, daß ich in ein paar Wochen mein 1 Jahr altes Headset und meine 12Wochen altes Funkmikro nicht mehr benutzen kann. Darum an Dieser Stelle mal meine Frage, die ich normalerweise per E-mail gestellt hätte, an den Musik Service. Eventuell kann er die Antwort hier im Thread auch posten.

Sehr geehrte Damen und Herren,
sicherlich ist Ihnen die Problematik um die Zuteilung der Frequenzbänder für Funkstrecken in der Veranstaltungstechnik nicht entgangen. In Ihrem Sortiment befinden sich immer noch viele solcher Geräte zum Verkauf die anscheinend in wenigen Wochen anscheinend nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Wäre es hier nicht angebracht uns als Verbraucher auf diesen Umstand hinzuweisen? Eventuell durch einen deutlichen Hinweis in der Produktbeschreibung?
Gerne lasse ich mir von Ihnen auch bestätigen, daß die ganze Diskussion nur Panikmache ist und die von Ihnen angebotenen Funkstrecken auch noch weiterhin störungsfrei einsetzbar sind.

Mit Freundlichem Gruß

Fish
 
Wie kommst Du darauf?
Inzwischen läuft ein Großteil der weltweiten Sprachkommunikation über problemlos mit VoIP.
Ohne das jetzt im Detail zu kennen bzw. bewerten zu können, halte ich grundsätzlich den WLan/VoIP Gedanken erst einmal für gut.
Latenzen sind hier das Problem. In der reinen Sprachkommunikation unter zwei Personen
von Ort A nach B irgendwo auf der Welt vielleicht noch hinnehmbar, geht das auf einer
Live-Bühne ja nun garnicht.
 
Guten Morgen allerseits,

ich habe den Thread mal Durchgearbeitet und muß sagen: Uff! Wenn das wirklich alles so zutrifft, dan bin ich recht gefrustet, daß ich in ein paar Wochen mein 1 Jahr altes Headset und meine 12Wochen altes Funkmikro nicht mehr benutzen kann. Darum an Dieser Stelle mal meine Frage, die ich normalerweise per E-mail gestellt hätte, an den Musik Service. Eventuell kann er die Antwort hier im Thread auch posten.

Sehr geehrte Damen und Herren,
sicherlich ist Ihnen die Problematik um die Zuteilung der Frequenzbänder für Funkstrecken in der Veranstaltungstechnik nicht entgangen. In Ihrem Sortiment befinden sich immer noch viele solcher Geräte zum Verkauf die anscheinend in wenigen Wochen anscheinend nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Wäre es hier nicht angebracht uns als Verbraucher auf diesen Umstand hinzuweisen? Eventuell durch einen deutlichen Hinweis in der Produktbeschreibung?
Gerne lasse ich mir von Ihnen auch bestätigen, daß die ganze Diskussion nur Panikmache ist und die von Ihnen angebotenen Funkstrecken auch noch weiterhin störungsfrei einsetzbar sind.

Mit Freundlichem Gruß

Fish


Also wenn du dir den ganzen Thread intensiv durchgelesen hast, dann sollte dir nicht entgangen sein, dass die Leute, die sich mit der Materie weniger dilettantisch befasst zu haben scheinen, als meine Wenigkeit (boah was n Satz :D) der Meinung sind, dass das alles bis jetzt noch recht wage Vermutungen sind und das tatsächliche Aus der Funkstrecken eher um 2015 vor der Tür steht (zumindest so wie ich das bisher verstanden habe) also gäbe es vor diesem Hintergrund auch keinen Grund zur Warnung, immerhin schreibt steht es ja weder auf Glühbirnen (ähnlich aktuelles Thema) noch auf Autos, die die grüne Feinstaubplakette voraussichtlich nicht erhalten, also von daher erstmal abwarten, was sich ergibt ;)
Gruß, Jan
€dit: Sorry wenn sich das n bisschen besserwisserisch anhört :)
 
So ein Mist!

Und wir wollten uns Anfang dieses Jahres komplett mit In-Ear und Instrumenten-Wireless ausstatten, aber das fällt dann wohl flach!

Meine letzte Info war 2015. Aber wenn das schon 2010 kommt, dann fällt diese Investition sicher aus!
 
Latenzen sind hier das Problem...
Wobei die eigentlich nur das Ergebnis sind, ihre Ursache ist eben die von Raumklang erwähnte untaugliche Übertragungsart für Echtzeit-Signale. Das Internet-Protokoll ist dabei auch nur eines von vielen an dieser Übertragung beteiligten Protokollen, die zum Teil auch als Kollisions-Protokolle ausgelegt sind. D.h. wenn ein Paket nicht vermittelt werden konnte, weil es zur gleichen Zeit mit einem anderen Paket auf der Leitung kollidierte, wird es so lange erneut gesendet, bis es endlich angekommen ist. Beim Bildaufbau von Firefox mag das in gewissen Grenzen noch unbemerkt bleiben...
Ein weiteres Problem ist das Routing, bei dem für das Paket der kürzeste Weg über die beteiligten Vermittlungsstellen gesucht wird. Für Wlan im Internet eine tolle Sache, für Echtzeit-Audio völlig überflüssig (eben Overhead) und zeitraubend, denn die Protokollframes werden im Paket auch mitgeschleppt, wenn gar nicht geroutet werden muß.

Ein digitales Übertragungsverfahren wäre dagegen nicht schlecht, da die viel schwankungsstabiler sind als analoge Systeme. Wird ein analoges Signal schwächer, fängt es beim Empfänger an zu rauschen, weil dort versucht wird, nachzuregeln. Wird ein Digitalsignal schwächer, ist das dem Empfänger erstmal egal, so lange er noch erkennen kann, ob überhaupt gesendet wird, denn er unterscheidet eh nur diese beiden Zustände gesendet (=1) oder nicht gesendet (=0).
Dafür gibt es aber inzwischen besser geeignete Verfahren, die auch verbindungsorientiert arbeiten (IP ist verbindungslos, sendet also einfach ins Blaue, wird schon auch irgendwann beim richtigen Empfänger landen), die deutlich effizientere Datenströme haben als ein Protokoll aus den 70er Jahren.
 
also von daher erstmal abwarten, was sich ergibt ;)
Genau, erstmal garnichts tun und sich entspannt zurücklehnen........
......und wenn es dann zu spät ist geht das Jammern los :mad:

Du bist aber schon den Links hier im Thread gefolgt ? Denn dort
stehen Ansagen, welche ich für recht konkret halte.

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie schrieb:
Die Ziele, die die Bundesregierung in der Breitbandstrategie formuliert, sind ambitioniert, aber realisierbar. Bis spätestens Ende 2010 sollen die heutigen Lücken in der Breitbandversorgung geschlossen und flächendeckend leistungsfähige Breitbandanschlüsse verfügbar sein. [ ] Insgesamt schlägt die Bundesregierung 15 Maßnahmen vor, die in den nächsten Wochen und Monaten mit hohem Einsatz vorangebracht werden. [ ]Die Frequenzen, die durch die Digitalisierung des Rundfunks frei geworden sind, sollen künftig teilweise (790 bis 862 MHz) für den Breitbandaufbau in ländlichen Gemeinden genutzt werden.

Maßnahme 6: Rasche Nutzung des Potenzials der Digitalen Dividende
Die Bundesregierung nimmt den Vorschlag (Anlage 2) für eine baldige Nutzung eines Teils
der Digitalen Dividende zur Kenntnis. Am 4. März 2009 wird sie die Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung
verabschieden. Die Änderung sieht eine Öffnung des Bereichs
zwischen 790 und 862 MHz für breitbandige Mobilfunkanwendungen vor. Sie schafft die
Voraussetzungen dafür, dass das Frequenzspektrum vorrangig der raschen Erschließung
bislang nicht mit Breitband versorgter Gebiete zugute kommt.
Und wo bitteschön liegt das Problem, die Entscheidungsträger
mit einer schnell verfaßten Email auf die Tragweite dieser
Geschichte aufmerksam zu machen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe nicht, weshalb man Internet per Funk vorranschreiten soll.
In Belgien hat das mit dem DSL-Ausbau auf ländlichen Regionen auch wunderbar geklappt, hier gibt es nur noch wenige Orte, die nicht mit DSL ausgestattet sind.

Was in Belgien klappt, klappt ganz sicherlich auch in anderen Ländern.
Grüsse
 
Ich verstehe nicht, weshalb man Internet per Funk vorranschreiten soll.
Weil es billiger ist, als bis in's letzte abgelegene Dorf Gräben auszuheben
und Kabel zu verlegen. Außerdem macht die Bundesregierung noch gutes
Geld mit dem Verkauf der Frequenzen an die Provider.
 
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