Halbverminderten / vermindertem Vierklang unterscheiden

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Ich übe gerade das erkennen von Akkorden.

Probleme habe ich zwischen halbvermindertem und vermindertem Vierklang zu unterscheiden. Natürlich nur wenn die Noten gleichzeitig angeschlagen werden.

Wenn die Töne sequenziell angeschlagen werden dann ist es leicht weil man ja als letztes Intervall beim halbverminderten eine grosse Terz hat.

Beim gleichzeitigen Anschlag fällt es mir jedoch schwer den Unterschied festzustellen.

Jetzt meine Frage: Auf was muss ich achten bzw. hören? Gibts da sowas wie einen Trick oder Eselsbrücke oder muss man das einfach öfter üben?

THX!
 
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Mir hat es an manchen Stellen geholfen ein (mir) bekanntes Lied/eine Melodie als Vergleich im Kopf heranzuziehen, in dem genau ein Intervall oder Akkord vorkommt, den ich gerade suche, oder halt nicht.

Als simples Beispiel: Wenn ich mich frage, ob etwas ein großer Terz ist, höre ich im Kopf den Jingle von der Telekom und Vergleiche. Große und kleine Sechste vergleiche ich mit James Bond... Ich sollte mir mal eine art persönlichen Katalog erstellen...
 
Ja bei Intervsllen kein Problem, aber es geht mir um die Unterscheidung zw. vermindertem und halbverminderten Vierklang.
 
Also wenn es nur um das Unterscheiden zwischen halbvermindert und vermindert geht, wäre ein Ansatz zum Beispiel sich ans Klavier zu setzen und einmal ganz in Ruhe

in mehreren Tonarten erst einen halbverminderten, und dann einen verminderten Akkord zu spielen. Dabei versuchst du für dich persönlich ein Adjektiv(e) zu finden, dass deinem Empfinden nach

"halbvermindert klingt .... als vermindert" oder "vermindert klingt .... als halbvermindert" erfüllt.

Ja bei Intervsllen kein Problem, aber es geht mir um die Unterscheidung zw. vermindertem und halbverminderten Vierklang.
Bist du der Meinung keine Lieder /Stücke mit (halb-)verminderten Vierklängen zu kennen?
 
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Bist du der Meinung keine Lieder /Stücke mit (halb-)verminderten Vierklängen zu kennen?

Ne aber bei intervallen ist es viel Simpler. Da gibts für jedes Intervall einen bekannten Song gibt den man sozusagen im Ohr hat.

Zb. The Simsons für den tritonus oder Enterprise für b7 usw.

hab mir aber mittlerweile eh schon eine kleine Eselsbrücke gebastelt und zwar kling der halbverminderte dem dom7 etwas ähnlicher als der verminderte. So kann ich sie halbwegs auseinanderhalten.

Ich mach jetzt jede Früh direkt nach dem Aufstehen wo das Gehör noch jungfräulich ist 10 min gehörtraining.
 
Das Hören von Akkorden hängt stark von Hörgewohnheiten ab. Wenn ich zum Beispiel selten Messiaen oder von ihm inspirierte Komponisten höre, werde ich mit einem Mollakkord mit hinzugefügter kleiner None (die bei ihm häufig sogar in enger Lage direkt am Grundton erklingt) nicht viel anfangen können. Wenn ich mich aber in Messiaens modale Musik richtig hereingehört habe, werden mir meine Assoziationen beim Hören dieses Akkordes tausend farbige Wege zeigen, was alles dazu passen könnte und welche interessanten Akkorde als nächstes erklingen könnten (zum Beispiel Fis-Dur mit einer einzelnen #11 dazu - herrlich!).

Man sollte also Akkorde nicht nur isoliert betrachten, sondern auch den jeweiligen Kontext assoziieren und innerlich hören können.

Der halbverminderte Septakkord ist normalerweise die II. Stufe in einer Mollkadenz, also zum Beispiel Dm7b5-G7-Cm. Der halbverminderte will also in meinen Ohren also immer gerne weiter zum Dominantsept, und von dort aus zur einer Molltonika.

Der vollverminderte dagegen besteht nur aus kleinen Terzen und ist ein sehr spannungsreicher Klang, der im Prinzip überall hin kann. Meistens ist er ein Dominantseptakkord mit kleiner None, dem der Grundton fehlt, also zum Beispiel gis-h-d-f wäre ein (E)7b9 über der Terz, die logische Fortsetzung, wenn man die Töne so auffasst wie beschrieben, wäre also zum Beispiel a-moll. Da aber jeder Ton im vollverminderten Septakkord enharmonisch verwechselt werden und somit die Leittonfunktion übernehmen kann, die bei dem genannten Beispiel das gis hatte, kann die Fortsetzung aber auch ganz anders sein, und genau in dieser Schwebefunktion wird der Akkord gerne gebraucht, er ist ein sehr wichtiger Modulationsakkord. Daraus ergibt sich der gleichzeitig sehr spannungsreiche und gleichzeitig schwebende Klang, er gibt einem das Gefühl, jetzt könnte alles mögliche passieren.
 
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