Geige UND Bratsche?

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Silverstring
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Hallöchen!


Ich bin ganz neu hier, weil ich gerade erst angefangen habe Geige zu lernen.

An sich hätte mir wohl auch das Cello gefallen, aber ich bn doch bei der Geige gelandet. Bevor ich mit der Geige angefangen habe, habe ich auch kurz mit der Bratsche geliebäugelt, da ich tiefe, dunkle Töne gern mag (daher auch die Idee mit dem Cello). Allerdings kannte ich kaum Stücke für Viola und habe auf Anhieb nur das Violakonzert von György Ligeti gefunden, das ich so furchtbar fand, dass ich mich für die Geige entschieden habe.

Tja, jetzt habe ich ein paar tolle Sachen für die Bratsche entdeckt ( z.B. Bartóks Violakonzert), sodass ich jetzt weiß, dass die Bratsche doch sehr schön klingen kann und mir meiner Entscheidung für die Geige nicht mehr hundertprozentig sicher bin.

Daher meine Frage: Kann man beides parallel lernen? Oder nach einiger Zeit mehr oder weniger einfach auf die Bratsche wechseln und mehr oder weniger beides spielen? Ich weiß, dass die Bratsche größer ist und man sie daher etwas anders halten muss und die beiden unterschiedlich besaitet sind, aber wie groß ist die Schwierigkeit, die Spielweise der Geige auf die Bratsche zu übertragen? Und ist es so schwer, vom Violinenschlüssel zum Altschlüssel zu wechseln?

Alternativ freue ich mich aber auch über Links zu Geigenstücken, die was Tiefes, Bedrohliches, Düsteres haben, wie eben erwähntes Violakonzert.
So wie z.B Bartóks Zweites Violinenkonzert (man merkt, ich mag Bartók :D )Wenn sich da nämlich genug findet, bleibe ich bei meiner Geige :>

Ich bedanke mich schon mal für die Antworten :)
 
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Hallo Penny Pigtails,

herzlich willkommen hier im Forum.


Da ich auch gerade erst mit dem Lernen beginnen will haben wir so zimmlich die gleichen Vorraussetzungen.

Aber aus meiner Sicht ist es besser sich nur auf "ein" Instrument dieser fast gleichen Art zu konzentrieren. Das grösste Problem sehe ich hier nicht in der anderen Stimmung und den Noten, sondern schlicht und einfach an der anderen Mensur "Saitenlänge". Diese Tatsache macht aus meiner Sicht ein ständiges wechseln der Instrumente recht schwer, das diese fast gleich und dennoch verschieden sind. Würdest Du jetzt z.B. zur Geige noch Gitarre oder Klavier lernen, so wäre dies unbedenklich durch die komplett andere Haltungs und Spielweise.

Ein späterer Umstieg vom einen zum anderen Instrument könnte zwar funktionieren, aber bei paralleler, wechselnder Spielweise habe ich so meine Zweifel. (auch auch die Gefahr hin jetzt als eigentlich noch Laie, mit Steinen beworfen zu werden) ;)


Viele Grüsse, Stefan
 
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Hi Penny Pigtails!

Auch von mir ein Willkommen! Volle Zustimmung zu Stefans Beitrag :great: ! Auch ich würde zunächst mal ein Instrument lernen, bevorzugt Geige. So nach zwei Jahren kannst Du dann die Bratsche dazu nehmen. Warum zuerst Geige? Die Haltung und Spieltechnik des Instruments ist ja für sich schon komplex genug, die Größe der Bratsche macht das nicht unbedingt einfacher.

Ich kenne einige Geiger und Bratscher, die trennen ihre Instrumente aber - soweit ich weiß - alle nach Einsatzzweck, also z.B. Geige im Orchester, Bratsche in der Kammermusik oder Geige im Pop und Bratsche in der Klassik.

Den Altschlüssel für Bratsche muß man halt lernen, aber das ist kein Hexenwerk und kommt mit der Zeit, wir Basser spielen ja im Baß-, Tenor- und Violinschlüssel, das geht schon.

Im ansonsten recht grauslichen und fehlerhaften Wikipedia-Artikel zur Bratsche gibt es immerhin eine ganz brauchbare Liste mit Bratschenkonzerten, falls das nicht reicht: http://imslp.org/index.php?title=Category:Scores_featuring_the_viola&transclude=Template:Catintro .

Schöne Weihnachten noch!

Thomas
 
Danke für eure Anregungen!

Ja, so hab ich mir das vorgestellt, nach 1, 2 Jahren die Bratsche einzuschieben.

Diese Tatsache macht aus meiner Sicht ein ständiges wechseln der Instrumente recht schwer, das diese fast gleich und dennoch verschieden sind. Würdest Du jetzt z.B. zur Geige noch Gitarre oder Klavier lernen, so wäre dies unbedenklich durch die komplett andere Haltungs und Spielweise.
Das dachte ich mir auch, das Problem ist mir aus den Sprachen bekannt. Lernt mal Niederländisch, wenn ihr schon deutsch, englisch und französisch könnt :rolleyes:

Aber es ist schön zu hören, dass es nach einer Weile schon geht :) Ich hatte jetzt nicht vor, täglich ein anderes Instrument in die Hand zu nehmen, zumal ich ja kein eigenes Instrument habe, sondern auf einer Leihgeige spiele.

Im ansonsten recht grauslichen und fehlerhaften Wikipedia-Artikel zur Bratsche

Ja, den Artikel fand ich auch furchtbar xD Zum Inhalt kann ich nichts sagen, aber der Schreibstil ist irgendwie nicht der eines Lexikons. Da habe ich übrigens Ligetis grauseliges Violakonzert her xD
Danke für den anderen Link!

Aber eigentlich suche ich Lieder für die *Geige*, die halt nicht so hoch und quietschig sind, sondern eben düster. Aber vllt mach ich dafür auch lieber einen eigenen Thread auf...
 
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Ich spiele nun schon seit 5 Jahren Geige, und hatte eigentlich nicht die Absicht zusätzlich noch Bratsche zu spielen. Doch vor drei Wochen bekam ich unverhofft eine Bratsche geschenkt, ein ganz ordentliches Schülerinstrument. Und nun habe ich im wöchentlichen Wechsel bei meiner Lehrerin einmal Bratsche und einmal Geige. Meine Sandra (Lehrerin) war ganz erstaunt wie gut ich schon mit der Bratsche zurechtkomme, und mir macht es sehr viel Spaß! Hätte ich allerdings schon nach einem Jahr Geigenunterricht mit der Bratsche beginnen wollen, dann hätte ich vermutlich nicht so viel Spaß gehabt.
Der Bratschenschlüssel ansich ist nicht so schwer zu erlernen, den habe ich schon ganz gut im Griff. :great:
Liebe Grüße,
Etrawgew.;)
 
Ich gehöre zur Geigen/Bratschenfraktion. Man kann beides spielen (auch in einem Konzert), aber für Anfänger würde ich das nicht unbedingt empfehlen.

Die Bratsche hat einen tollen Sound, den ich nicht mehr missen möchte. Du kannst sehr viel Stücke für Viola umschreiben (dabei besser mehr als weniger oktavieren). Lernen würde ich aber nur eines der Instrumente. Die Bratsche ist schwerer, erfordert mehr Kondition (2-3 Stunden ohne Pause zu üben/proben sollte irgendwann möglich sein, wenn Du es ernsthaft betreiben willst). Es gibt aber auch leichte und schwere Instrumente (wobei die leichteren dann i.d.R. auch empfindlicher sind). Und es gibt natürlich sehr viel Größenunterschiede.

Für den Bratschenschlüssel habe ich etwa 6 Monate gebraucht. Das Bratschenspiel war nach einem Monat schon ganz brauchbar. Aber ich hatte davor auch schon an die 30 Jahre gegeigt. Ein weiterer Aspekt: Es gibt mehr Geiger, die noch zusätzlich Bratsche spielen als umgekehrt (und viele gelernte Bratscher mögen das Geigenspiel lange nicht so sehr). Da das Instrument ingesamt etwas träger ist, sind meines Wissens die Anforderungen etwas niedriger als bei der Geige (in der Praxis, beim Musikstudium macht das sicher wenig Unterschied).

Wenn ich beide Instrumente regelmäßig spiele, ist das Wechseln innerhalb kurzer Zeit problemlos möglich, da sich die Finger und der Körper sich an das Instrument gut erinnern. Aber schon nach einer Woche Spielpause brauchst (nach der normalen Einspielphase) Du ein paar Minuten, bis nach dem Wechsel die Intonation wieder gut klingt.

Letztendlich hängt die Instrumentwahl auch davon ab, ob Du nur klassische Musik oder auch andere Bereiche (Jazz, Folk, Blues etc.) spielen willst. Da ist die Bratsche deutlich seltener vertreten. In der Kammermusik dagegen ist die Viola fast immer die schönste Stimme (man sagt auch, daß ein Quartett nur so gut ist wie sin Bratschist :)

Keine leichte Entscheidung. Ich würde heutzutage trotzdem wahrscheinlich die Bratsche wählen.
 
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Danke für eure Einschätzungen :)
Keine leichte Entscheidung.

Da hast du wohl recht :/ Ich kann mich wirklich nicht entscheiden. Momentan bin ich noch bei der Geige, aber mein Geigenlehrer spielt auch Bratsche und kann mir das sicher auch bei bringen.
Und da ich momentan noch nicht so viele Stunden hatte, wäre ja auch noch nicht so viel verloren, wenn ich gleich wechseln würde :/ Ach ich weiß nicht :( Mir gefällt einfach beides sehr gut.

An der Bratsche gefällt mir das Sanfte, Düstere, an der Geige mag ich die Kraft und die Verzweiflung, die sie rüberbringen kann.

Ich käme mir aber auch blöd vor, jetzt zu sagen, dass ich lieber Bratsche lernen will, ich weiß auch nicht, wieso :/ Zumal ich ja auch nicht sicher sagen kann, dass mir die Bratsche besser gefällt. Ich würde meinen Geigenlehrer ja gern mal bitten, auch mal seine Bratsche mit zu bringen, aber ich will ihm halt auch keine Umstände machen und so.
 
Hallo Penny,

ich bin auch ein Geigen- und Bratschenspieler (auch wenn ich meine schöne Bratsche schon lange nicht mehr ausgepackt habe..)
Die Technik ist die selbe wie bei der Geige, nur alles etwas größer - du gewöhnst dich sehr schnell daran (1-2 Tage!).

Den neuen Schlüssel kann man trainieren, keine große Sache.

Ich würd heute sagen, es ist fast wurscht, ob Geigen- oder Bratschenunterricht zu nehmen.
Bei Geigenliteratur ist mehr Höchstschwierigkeit geboten.. (das muß man halt zugestehen), aber
man kann diese Technik sofort auf der Bratsche einsetzen.
Das soll aber nicht heißen, daß reiner Bratschenunterricht weniger weit führen kann.

Die Ton- und Klangentwicklung muß auf der Bratsche ebenso intensiv trainiert werden.


cheers, fiddle
 
Also Bratsche zu lernen wenn man Geige kann ist recht leicht. Ich hab quasi direkt wo mitgespielt als Bratscher, als es mal dazu kam und bereue es auch nicht, weil man als Bratscher viel gefragter ist :) Eventuell spiele ich relative auch besser Bratsche als Geige. Anyway einfach -2 beim Lesen denken und schon gehts los. Es ist am Anfang etwas schwer hin und herzuswitchen aber mit der Zeit geht das.
 
Den neuen Schlüssel kann man trainieren, keine große Sache.
Naja ;)
Meine Tochter spielt eigentlich seit nun ca 10 Jahren Geige und für die Brandenburgischen Konzerte fehlte eine Bratsche. Man fragte sie, ob sie sich das zutrauen würde die Bratsche zu übernehmen. Da sich meine Tochter (fast ;)) alles zutraut, sagte sie zu, lieh sich ein Instrument und spielte letzten Fraitag das Konzert. Auf meine Frage wie sie mit dem Bratschenschlüssel zurechtkam, meinte sie, der wäre ihr egal gewesen. Das erzählte ich heute einer Musikerkollegin (Cellistin), die darauf meinte, dass sie sehr gerne Bratsche spielen würde, aber absolut nicht mit dem Schlüssel klar kommt. Und diese Kollegin spielt (wie meine Tochter auch) zudem noch Klavier.
Also gehen schon die Meinungen darüber auseinander ;)
 
Das erzählte ich heute einer Musikerkollegin (Cellistin), die darauf meinte, dass sie sehr gerne Bratsche spielen würde, aber absolut nicht mit dem Schlüssel klar kommt. Und diese Kollegin spielt (wie meine Tochter auch) zudem noch Klavier.
Zur Entlastung meiner Cello-Kollegin möchte ich sagen, dass wir Cellisten öfter im Tenorschlüssen spielen, der optisch wie der Altschlüssel (Bratschenschlüssel) aussieht, aber eine Linie tiefer notiert ist (aber dann eine Oktav höher klingt :gruebel: - grade überfragt - sorry). Auf jeden Fall 2 Schlüssel in SEHR ähnlich :mad:
 
Also ich kenne recht viele Cellisten, die kein Problem mit dem Bratschenschlüssel haben.

Allerdings haben die meisten davon auch keine Bratsche.


cheers, fiddle
 
Ich kenne kein Stück für Cello, das im Bratschenschlüssel=Altschlüssel 30px-Altschluessel.png steht. Im Tenorschlüssel 30px-Tenorschluessel.png stehen aber viele, da hat man als fortgeschrittener Cellist dann oft keine Schwierigkeiten mehr.


[C beider Bilder bei Wikipedia]
 
Ich kenne kein Stück für Cello, das im Bratschenschlüssel=Altschlüssel Name: 30px-Altschluessel.png Hits: 2 Größe: 1,6 KB steht.

Ich vermute, die mir bekannten Cellisten auch nicht :D
Ich, persönlich, habe auch überhaupt keine Schwierigkeiten mit Geigenliteratur im Bass-Schlüssen.
 

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