Größe der Bratsche und Nasalität

  • Ersteller JohnMcCartney
  • Erstellt am

Welche Bratschengröße hat den schönsten Klang (subjektive Einschätzung)...?

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  • 14,5"

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  • 15"

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  • 15,5"

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  • 16"

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  • 16,5"

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  • Umfrageteilnehmer
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J
JohnMcCartney
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Hallo,

ich frage mich, ob es einen Zusammenhang zwischen der Größe einer Bratsche und der Nasalität bei höheren Tönen gibt?
In die Extreme gedacht: Eine Geige klingt nicht nasal, aber ein Cello in der Höhe oftmals sehr.

Klingt also eine kleinere Bratsche tendentiell weniger nasal?

Gruß, John
 
Eigenschaft
 
Das mit der Geige kann man nicht so generalisieren, aber es stimmt zumindest für die meisten Geigen.
Meine Bratsche ist nahezu nasal-frei, aber ich kann da nicht direkt einen Zusammenhang entdecken zur Größe.

Ich denke es sind mehrere Faktoren:
- Bratsche wird praktisch immer erste und dritte Lage gespielt
- Intonation ist bzw. war über viele Jahre ein Problem
- Saiten werden nur sehr selten gewechselt

Ich persönlich denke, daß die Durchschnittsgröße (knapp unter 16") den typischsten Bratschensound hat. Kleinere Instrumente haben tendentiell eher einen "Alt-Sound" wie bei manchen "zweiten" Geigen (die selten in hohen Lagen auf der E-Saite gespielt werden). Die größeren gehen dann schon stark in Richtung Cello ("Tenor-Sound"). Natürlich gibt es bautechnisch gesehen noch diverse weitere Faktoren sowie die Saiten selbst, die den Sound in die eine oder andere Richtung ausschlagen lassen können.

Mit Sicherheit gibt es Instrumente die zu Niedrigpreisen produziert werden und dann nasaler klingen als gut ausgearbeitete Instrumente. Diesen Aspekt würde ich aber in diesem Fall lieber mal ausklammern, damit es nicht zu kompliziert wird. Ein guter Geigenbauer kann immer noch viel aus einem Instrument rausholen, wenn es nicht von vornherein vergurkt ist (habe ich selbst bei meiner Geige erlebt).
 
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Ok, das verstaubte Bratschen-Portal wurde geöffnet - jetzt habt ihr den Salat:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tenor-Viola

hier werden drei Größen angegeben, die in der Barock-Zeit gleichzeitig in Orchestern im Einsatz waren.
Der Grund: die unterschiedlichen Klangcharakteristika.

Aus meiner letzten "Bratschensound-Forschunsreihe" ist ein nasaler Klang bei keiner Größe erwünscht.
Ich selbst spiele eine kleine 38er, die ich sehr offen und "diskant" eingestellt habe.
Das gefiel auch unserem studierten Bratschisten sehr, der seit kurzem im Verkauf mit im team ist.

Ich kenne das Attribut "nasal" bei Streichinstrumenten nur als negativ.
Das kann weder ein Klangideal, noch ein Klangmerkmal sein - auch nicht bei Bratschen.

Wenn eine Bratsche nasal klingt, dann ist sie schlecht gebaut, und/oder schlecht eingestellt.

Wie das mit den hohen Tönen ist, kann ich schlecht einschätzen.
Also, wenn ich mir einen Heinrich Schiff auf seinem Montagnana Cello anhöre, dann
fällt mir nix Negatives auf - das klingt so, wie ein Cello in den hohen Lagen klingen muß.
Ja, vielleicht etwas nasaler - kann sein - aber ich vermisse hier nix. Das ist ein Cello und keine Geige.

Ist ein breites Thema, was du da aufgerissen hast.. ;)

cheers, fiddle
 
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Das Thema ist zwar schon älter, aber ich kann glaube ich noch einen interessanten Aspekt beisteuern:

Dadurch, dass es eine Vielzahl von Viola-Bauformen mit zig Parametern gibt, ist die Länge des Korpus nicht der zwingend ausschlaggebende Faktor.

Bratschen mit kürzerem Korpus können durchaus eine längere Mensur als 'größere' Bratschen haben. Mein Nachbau einer Gasparo da Saló ist z.B. 39,5cm lang und hat eine Mensur von 36,2cm. Die Bratsche einer Freundin ist 41,5cm lang, hat im Vergleich aber eine deutlich kürzere Mensur.
 
Das Thema ist zwar schon älter, aber ich kann glaube ich noch einen interessanten Aspekt beisteuern:

Dadurch, dass es eine Vielzahl von Viola-Bauformen mit zig Parametern gibt, ist die Länge des Korpus nicht der zwingend ausschlaggebende Faktor.

Bratschen mit kürzerem Korpus können durchaus eine längere Mensur als 'größere' Bratschen haben. Mein Nachbau einer Gasparo da Saló ist z.B. 39,5cm lang und hat eine Mensur von 36,2cm. Die Bratsche einer Freundin ist 41,5cm lang, hat im Vergleich aber eine deutlich kürzere Mensur.

Kannst du dein Empfinden zur Ausgangsfrage

Klingt also eine kleinere Bratsche tendentiell weniger nasal?

in Bezug auf eure Bratschen (Mensur und Korpuslänge) mal hier äußern?
 
Klar, gerne. Ich würde den Klang meiner Bratsche 39,5cm Korpus/36,2cm Mensur mit Evah Pirazzi CDG und Larsen A als "geigig" bezeichnen. Der Klang der Saiten G, D und A ist hell und klar, aber deutlich weicher als bei einer Geige. Die A-Saite einer Geige klingt z.B. viel beißender und schriller. Die C-Saite klingt kraftvoll und holzig, aber nicht melancholisch.
 
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Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag: Ich habe nur Carbonbögen (Carbondix). Die klingen ja meist kühler als Holzbögen.
 
Zu meinem Beitrag ergänzend: Der Sound (klein: Richtung alt -> Geige, groß Richtung Tenor -> Cello) sein noch zu ergänzen, daß auch die Dicke des Instrument (ich vermute dickere Instrumente klingen mehr nach Geige) und ganz besonders die Symmetrie eine Rolle spielt. Schwächer nasal klingende Instrumente haben also solche Eigenschaften. Trotzdem klingt A-Saite meiner Geige vollkommen anders als die A-Saite von meiner "dicken" Bratsche.
 

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