Gratis-Downloads von Songs der eigenen Band Pro und Kontra

daenni
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Hi zusammen,

habe gerade ein bisschen darüber nachgedacht, was eigentlich dafür oder dagegen spricht, auf der bandeigenen Website oder an sonstigen Adressen (Myspace, Last-FM... gibt ja vieles...) Gratis-Downloads von ganzen Songs anzubieten (kleine Bands ohne Plattenvertrag wohlbemerkt).

Im Prinzip wäre es der Promotion der Band doch ziemlich hilfreich, da man MP3s besser untereinander austauschen kann (verschicken per ICQ, Blutooth, was auch immer...) und weil man ein oder zwei Songs der Band als Fan immer und überall hören kann, so oft man möchte.

Andererseits kann ich auch verstehen, dass Bands, die bereits ein Album aufgenommen haben, dieses auch verkaufen möchten und DESHALB keine Gratis-Songs anbieten. Aber heutzutage reicht es so weit ich weiß aus, dass irgendwer auf diesem Planeten die CD im Netz hochlädt - und schon kann es auf illegalem wege auf die eigene Festplatte landen.

Wie seht ihr das?
 
Eigenschaft
 
Aber heutzutage reicht es so weit ich weiß aus, dass irgendwer auf diesem Planeten die CD im Netz hochlädt - und schon kann es auf illegalem wege auf die eigene Festplatte landen.
Eben, und dagegen kommt man eh nicht an.

Ich selbst habe musikalisch gerade nichts ernshaftes laufen, aber wenn das nochmal was wird, würde ich sogar meine Musik direkt unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlichen. Bedenke, dass ein gewöhnlicher Gratis-Download (sofern du da nicht explizit weitere Rechte einräumst) sich im Umgang nicht von einer bezahlten CD unterscheidet. Wenn jemand den Gratis-Download-Song in einer Tauschbörse verbreitet oder bei Youtube hochlädt, dann handelt er illegal.
 
Wie seht ihr das?

Wir machens so: einige Titel werden zum kostenlosen Download auf unserer Website angeboten, wir verkaufen aber weiter auch regulär CDs. Die Downloads sollen einerseits Appetit auf den Kauf des richtigen Albums machen, andererseits auch promoten.

Und auch wenn sich die Leute unsere CD dann nicht kaufen, sondern sich vom besten Kumpel, der sie vlt schon hat kopiert, who cares? Wir sind keine Profiband die davon leben muss. Wir sind froh, wenn die Leute unsere Musik hören wollen, dadurch kommt man wiederum an Gigs. Und das, was sich mit CDs verdienen lässt ist im Gegensatz zu einigermaßen bezahlten Gigs eh eher der kleinere Teil des Bandeinkommens.

Gruß, Ziesi.
 
falls ich mal was veröffentliche, würde ich zuerst ne auflage von n paar hundert cds (oä) machen, um die produktionskosten zu decken, danach würde ich die songs zum freien download anbieten.
 
Ich als "stiller Hörer" bevorzuge es, wenn ich von einer CD 2-3 Songs sozusagen probehören darf. Mir fällt so die Entscheidung leichter ob mir die Musikrichtung, der Stil usw. gefällt und ob ich das ganze Album kaufen will. So wird es ja auch auf Myspace gehandhabt und ehrlich gesagt o entscheide ich inzwischen oft ob ich auf ein Konzert von einer Band gehe oder nicht.
Nachteile: Sobald sich jemand die CD gekauft hat und die Songs im Netz hochladet bekommt sie wirklich jeder... was ich vor allem bei kleineren/ nicht so bekannten Bands sehr schade finde, denn manche haben wirklich Potenzial und könnten das ausbauen - so wird ihnen die Chance dazu genommen.
 
Mit meiner Band habe ich nun auch eine professionelle "Demo CD" im Studio aufgenommen, deren Kosten wir natürlich auch in irgendeiner Weise decken wollen.
Andererseits möchte man die Zuhörer auf Myspace und Co. auch von der guten Qualität der Songs überzeugen, man will ja potenzielle Fans gewinnen und an Gigs kommen. Jedoch sind auf der CD nur 3 Songs (hauptsächlich zu Bewerbungszwecken).

Wir haben uns überlegt, auf unsere Homepage und auf Myspace nur ein Medley, bzw. Teile der einzelnen Songs zu stellen - mit dem Verweis, dass man diese CD auch kaufen kann. So wird den Leuten die Musik schmackhaft gemacht, sie wissen vorher, was sie kaufen. Und wenn alle ganz fleißig kaufen, dann können wir ihnen auch bald eine CD mit mehr Songs bieten:)

Und obwohl es nur Songausschnitte sind, macht es in meinen Augen mehr her, als die alten, kompletten Songs mit dem "Proberaumaufnahmegerät".
 
Nachteile: Sobald sich jemand die CD gekauft hat und die Songs im Netz hochladet bekommt sie wirklich jeder... was ich vor allem bei kleineren/ nicht so bekannten Bands sehr schade finde, denn manche haben wirklich Potenzial und könnten das ausbauen - so wird ihnen die Chance dazu genommen.

Den Satz verstehe ich nicht. Warum wird das Potential einer Band zerstört wenn "jeder" ihre Musik hat? Immerhin kennt sie dann auch "jeder".

Mal allgemein zu dem Thema: Ich hab so viel Musik, und ich bekomme so viel aus dem Internet (legal und unter der Creative Commons) und wenn ich ein gutes Internetradio einschalte kann ich mich stundenlang mit mir neuer, aber durch die Bank weg guter Musik beschallen lassen.

Ich lass mir dann doch nicht von einer Provienzband mit 30 Sekunden Häppchen anfüttern und kauf dann für 10 Euro das Demotape, weil das die einzige Möglichkeit ist an gute Musik ranzukommen.

Es ist natürlich nicht so dass ich keine CDs von kleinen Bands kaufe, aber ich mach das ganz sicher aus anderen Gründen. Und zwar will ich die Bands unterstützen und etwas von dieser zuhause im Regal stehen haben - und da ist es mir total wurscht ob ich die Musik bereits auf dem Rechner hab oder nicht oder ob man sie auch auf Myspace hören könnte, das spielt gar keine Rolle.


Ich wette auch drauf, eine Band die bekannt ist und derren MP3s legal im Inet stehen verkauft mehr CDs als eine die zwar völlig strikt ihre Musik beschützt hat - aber die dann genau deswegen auch niemand zur Kenntnis genommen hat.
 
Ich habe mit meiner Band im Januar unsere Debut EP veröffentlicht - unter Creative Commons. (Der Hörproben Thread hier).

Ich stimme den Aussagen von Matthias komplett überein, vor allem ist das auch, was wir erfahren haben. Unsere erste Auflage von 50 Stk. war innerhalb von 3 Wochen ausverkauft, quer durch die Welt - von den Usa durch Europa, bis nach Australien. Dank Paypal, etc ja kein Problem mehr. Myspace Page Views, LastFm Hörer und Scrobbels explodierten, die Leute bedanken sich, dass sie etwas für lau bekommen haben. Wenn dann von den Downloads 50 sich so schnell dazu entscheiden, das Ding zu kaufen, gerne - ansonsten hätten es nämlich nur Freunde/Bekannte/Besucher von Gigs getan - Reichweite: regional.

Auf unserer Myspace Seite kann man sich Bilder vom handgefertigten Artwork ansehen, ich glaube die Aufmachung spielt für Musikliebhaber und Sammler eine sehr große, zu oft unterschätzte Rolle.

lg sebu

PS: Ich bin der Meinung, dass in der heutigen Zeit (Übersättigung mit Musik, etc) durch das CC-Konzept nicht ich etwas verschenke, sondern mir der Zuhörer etwas schenkt: seine Aufmerksamkeit.
 
Ich mach mehrere musikalische Sachen. Die ambitionierteren werden defintiv nicht verschenkt. Und wenn dann zur Promotion limitiert in Stückzahl oder Zeitfenster. Da steckt zuviel Arbeit, Geld, Konzeption und Leidenschaft drin um es zu verscherbeln.

Die anderen Sachen, meist wenig aufwändige Spontangeschichten und Experimente, verschenke ich. Es steckt genug Essenz drin, damit es jemanden gefallen könnte, aber die qualitative Umsetzung würde keinen Verkauf rechtfertigen. Für so Hobby-Sachen ist das Internet prima.
 
Ich habe mit meiner Band im Januar unsere Debut EP veröffentlicht - unter Creative Commons. (Der Hörproben Thread hier).
Coole Sache, flott mal reingehört, gefällt mir. Habs gleich auf meine Festplatte transferiert. ;)

Ich hörs mir nochmal in Ruhe durch und wenn die CD neu aufgelegt wird versuch ich nochmal an euch zu denken. :great:

Ladet das doch mein Jamendo hoch, ich bin sicher da findet das Resonanz und man hat eine ordenliche Download Möglichkeit.
Ich mach mehrere musikalische Sachen. Die ambitionierteren werden defintiv nicht verschenkt. Und wenn dann zur Promotion limitiert in Stückzahl oder Zeitfenster. Da steckt zuviel Arbeit, Geld, Konzeption und Leidenschaft drin um es zu verscherbeln.
Creative Commons != verschenken.

Das ist ja der Witz an der Lizenz. Man kann sich recht einfach und rechtlich völlig wasserdicht eine für alle verständliche Grundlage zusammenzimmern was mit der Musik passieren darf und was nicht.


Ich denke das Hauptmißverständnis daran ist dass viele das mit Public Domain verwechseln. Meine Musik ohne Bedingungen der Öffentlichkeit schenken wollte ich auch nicht.
 
habe gerade ein bisschen darüber nachgedacht, was eigentlich dafür oder dagegen spricht, auf der bandeigenen Website oder an sonstigen Adressen (Myspace, Last-FM... gibt ja vieles...) Gratis-Downloads von ganzen Songs anzubieten (kleine Bands ohne Plattenvertrag wohlbemerkt).

Da spricht nichts dagegen und viel dafür. Ich erinnere da mal an die amerikanische ImproBand Phish:

http://de.wikipedia.org/wiki/Phish schrieb:
Obwohl die Gruppe selten im Radio oder auf Musiksendern zu hören war, entwickelte sich durch Mundpropaganda und den Austausch von Live-Konzerten eine große Fangemeinde.

Die haben ihre Konzertbesucher/Fans regelrecht dazu aufgefordert, ihre Konzerte mitzuschneiden und die Mitschnitte untereinander auszutauschen. Was sonst auf Konzerten immer streng verboten ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Phish

Damals gab's allerdings Myspace und Youtube noch nicht. Von daher ist's heute schwer, von alternative Verbereitungsmöglichkeiten zu profitieren, weil sie jeder nutzen kann, der eine Kamera hat und seit 2 Wochen Gitarre spielt.

Und weil's eben jeden zur Verfügung steht, bleibt's trotz Myspace und Youtube dabei, dass nur das "Gewisse Etwas" einen aus der Masse raushebt.
 
Den Satz verstehe ich nicht. Warum wird das Potential einer Band zerstört wenn "jeder" ihre Musik hat? Immerhin kennt sie dann auch "jeder".

Wenn ich schon Musik mache, dann will ich damit (zumindest in einer Band) auch einen kleinen Profit für mich herausschlagen (schon alleine um diverse Kosten abzudecken). Wenn mein Album nun frei im Internet zum Download bereitsteht, dann gehe ich davon aus, dass sich relativ wenige Personen die CD kaufen - ergo ist es für mich eher ein Verlustgeschäft.
Hat man Geld, kann die Band weiter investieren, sprich neue CDs aufnehmen und verkaufen oder TShirts bedrucken lassen oder....

Zumindest es das meine Meinung...
 
Falke89 schrieb:
Wenn ich schon Musik mache, dann will ich damit (zumindest in einer Band) auch einen kleinen Profit für mich herausschlagen (schon alleine um diverse Kosten abzudecken).
Also ich würde erstmal Musik machen, einfach weil ich die Musik machen will :) Kostendeckung wäre aber natürlich was feines, und Verdienst darüber hinaus ist natürlich auch schön.

Falke89 schrieb:
Wenn mein Album nun frei im Internet zum Download bereitsteht, dann gehe ich davon aus, dass sich relativ wenige Personen die CD kaufen - ergo ist es für mich eher ein Verlustgeschäft.
Und ich glaube da irrst du dich (oder hast dich vielleicht auch etwas von der Propaganda der Musikindustrie beeinfluss lassen ;)) Es mag sein, dass dann nicht besonders viele Leute deine CD kaufen - aber glaubst du wirklich, dass sich mehr Leute die CD kaufen würden, wenn du die Musik nicht zum kostenloses Download anbieten würdest? Zunächst mal kannst du den illegalen Weg sowieso nicht unterbinden. Und seien wir doch mal realistisch: Alleine hier im Board gibt es tausende User, die alle eine Band haben. Jeden Tag werden hunderte neue Bands gegründet und Musik veröffentlich. Wieviele CDs soll ich mir denn kaufen? Es ist heutztage ziemlich unwahrscheinlich, dass man mit seiner Band so einfach Geld machen und davon leben kann. Gerade als neue Band ist es doch zunächst mal viel wichtiger bekannt zu werden. Aus rein "küstlerischer" Sicht geht es natürlich eh nur darum, aber selbst wenn ich das wirtschaftlich betrachte, ist das am Anfang nicht verkehrt. Woanders wurde gerade diskutiert, dass es üblich ist, als kleinere Band dafür zu bezahlen, dass man als Vorband irgendwo auftreten darf - also dafür zahlt dass man bekannter wird! Dagegen schränke ich ja die Verbreitung meiner Musik ein, wenn man die nur auf CD kaufen kann. CDs kauft man sich heute bewusst, weil man den Musiker unterstützen will, einem ein schöne CD mit Artwork wichtig ist usw. An die Musik an sich komm ich auch so, dafür muss ich keine CD kaufen (und auch keine kostenpflichtigen Downloads nutzen). Auch auf legalem Weg, nämlich indem ich einfach Radio höre. Es gibt so viele Webradios, wo auch spezielle Untergenres laufen.

MatthiasT schrieb:
Das ist ja der Witz an der Lizenz. Man kann sich recht einfach und rechtlich völlig wasserdicht eine für alle verständliche Grundlage zusammenzimmern was mit der Musik passieren darf und was nicht.

Ich denke das Hauptmißverständnis daran ist dass viele das mit Public Domain verwechseln. Meine Musik ohne Bedingungen der Öffentlichkeit schenken wollte ich auch nicht.

Umgekehrt wissen auch viele nicht, dass ich (außer runterladen und privat anhören) keine Rechte verteile, wenn ich kommentarlos einen kompletten Song auf meiner Website stelle. Und dass ich dann (obwohl er "kostenlos downloadbar" ist) andere verklagen könnte, wenn sie das über Tauschbörsen oder auf ihrer Website verbreiten, im Radio spielen, auf einen Sampler brennen und verkaufen, etc. Denn für all das haben sie keine Lizenz erworben. Oder gibt es da mittlerweile irgendein Gerichtsurteil, dass Otto-Normalbürger davon ausgehen kann, dass Musik "frei" ist, wenn sie kostenlos downloadbar ist?

Viele sind sich tatsächlich der REchtslage nicht bewusst, und es wird auch oft "kostenlos" mit "frei" verwechselt. "Urheberecht" und "Vergütung" haben aber zunächst mal ja nichts miteinander zu tun. Daher verstehen auch viele (ging mir früher auch so) denn Sinn der CC-Lizenz nicht.

Übrigens kann man meines Wissens nach deutschen Urheberrecht seine Werk gar nicht in die Public Domain stellen ;) (also in der Praxis schon, indem ich halt alles erlaube, rechtlich behalte ich aber die Urheberschaft).
 
Und ich glaube da irrst du dich (oder hast dich vielleicht auch etwas von der Propaganda der Musikindustrie beeinfluss lassen ;)) Es mag sein, dass dann nicht besonders viele Leute deine CD kaufen - aber glaubst du wirklich, dass sich mehr Leute die CD kaufen würden, wenn du die Musik nicht zum kostenloses Download anbieten würdest? Zunächst mal kannst du den illegalen Weg sowieso nicht unterbinden. Und seien wir doch mal realistisch: Alleine hier im Board gibt es tausende User, die alle eine Band haben. Jeden Tag werden hunderte neue Bands gegründet und Musik veröffentlich. Wieviele CDs soll ich mir denn kaufen? Es ist heutztage ziemlich unwahrscheinlich, dass man mit seiner Band so einfach Geld machen und davon leben kann. Gerade als neue Band ist es doch zunächst mal viel wichtiger bekannt zu werden. Aus rein "küstlerischer" Sicht geht es natürlich eh nur darum, aber selbst wenn ich das wirtschaftlich betrachte, ist das am Anfang nicht verkehrt. Woanders wurde gerade diskutiert, dass es üblich ist, als kleinere Band dafür zu bezahlen, dass man als Vorband irgendwo auftreten darf - also dafür zahlt dass man bekannter wird! Dagegen schränke ich ja die Verbreitung meiner Musik ein, wenn man die nur auf CD kaufen kann. CDs kauft man sich heute bewusst, weil man den Musiker unterstützen will, einem ein schöne CD mit Artwork wichtig ist usw.

Da bin ich voll bei dir. Genau diesen Punkt wollte ich mit meinem vorigen Post (praktisch) verdeutlichen. Leute, die die CD kaufen und den Künstler unterstützen wollen, ist es egal ob sie die CD bereits am Rechner haben. Außerdem ist es heutzutage fast schon Gang und Gebe, dass sich viele erst ein Album downloaden, um zu sehen, ob es überhaupt gefällt.

Meine Band ist übrigens mit einem guten Plus ausgestiegen - bei einem VKP von 5€. Zugegeben, wir haben die Cd nicht in einem Studio aufgenommen, sondern zuhause und auswärts mastern lassen. Die Qualität ist mMn durchaus ausreichend.

@Matthias: Danke fürs Anhören und die netten Worte. EDIT: bei jamendo ist es bereits, aber eher um die User dort aufmerksam zu machen, als anderen eine Download-Alternative zu geben. Archive.org und Megaupload haben für viele eine Konnotation von "Gratis", wobei Menschen, die Jamendo noch nicht kennen, eher an ein bezahltes Downloadportal denken.
 
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Es gibt so einen schönen Satz "Willst du etwas gelten, mach dich selten".

Mit MP3-Downloads erreicht man eh nur Durchlaufpublikum. Ich verliere als Hörer das Interesse, wenn ich bei MySpace angebettelt werde, ich möge doch bitte die Musik für lau saugen. Selbst wenn ich mal reinhöre und die Musik okay ist, dann fehlt mir der Respekt solche Sturm & Drang Jungspunde künstlerisch ernst zu nehmen.

Künstler prostituieren sich nicht, sie werden entdeckt. Damit meine ich nicht, daß ein Künstler nichts tun sollte für die Promotion. Nur eben nicht so, daß der Hörer das Gefühl bekommt, daß der Ramsch nichts wert ist. Und genau das strahlen kostenlose Downloads aus.
 
Mit MP3-Downloads erreicht man eh nur Durchlaufpublikum. Ich verliere als Hörer das Interesse, wenn ich bei MySpace angebettelt werde, ich möge doch bitte die Musik für lau saugen.
Also die meisten Bands bei myspace erlauben downloads eben nicht. Mit dem Ergebnis, dass viele sie einmal hören und nie wieder. Wer bookmarkt sich denn tausend Bands und oder kauft sich gar CDs nach dem ersten myspace-hören? Wenn eine Band allerdings auf meiner Festplatte ist, dann stolper ich höchstwahrscheinlich öfters drüber und wenn ihre Songs gut sind, dann haben sie gute Chancen, dass ich mir auch eine CD kaufe, anderen von ihnen erzähle, auf Konzerte gehe, etc.
Künstler prostituieren sich nicht, sie werden entdeckt. Damit meine ich nicht, daß ein Künstler nichts tun sollte für die Promotion. Nur eben nicht so, daß der Hörer das Gefühl bekommt, daß der Ramsch nichts wert ist.
Ganz abgesehen von der Frage nach einem objektiven Wert von Kunst - bei Musik kauft der Hörer ja nicht das Werk sondern eine Hörlizenz. Und deren Wert sinkt sowieso beständig, weil das Internet riesige Mengen an guter Musik kostenlos zur Verfügung stellt.
 
Man kann Wert auch suggerieren. Zum einen indem man hochqualitative Arbeit anliefert und zum anderen indem man sie als solche in der Aussendarstellung behandelt. Und ich finde das sollte man auch, wenn man nicht gerade Feierabend-Musiker ist. Schliesslich lebt man für diese Sache, wieso sollte man dann so tun als hätte das keinen Wert?
 
Man kann Wert auch suggerieren. Zum einen indem man hochqualitative Arbeit anliefert und zum anderen indem man sie als solche in der Aussendarstellung behandelt. Und ich finde das sollte man auch, wenn man nicht gerade Feierabend-Musiker ist. Schliesslich lebt man für diese Sache, wieso sollte man dann so tun als hätte das keinen Wert?

Wo ist denn die Musik nichts mehr wert wenn man sagen wir mal die Verbreitung unter bestimmten Bedinungen erlaubt?

Die Ghosts I-IV war ebenfalls frei, und für NIN in den ersten 30 Stunden schon 1.7 Millionen wert.
Der Wert von Musik definiert sich über ihre Qualität, vielleicht sogar noch über das damit verbreitet Gedankengut und die Künsterpersönlichkeit dahinter - aber doch nicht über den Distributionsweg.


Das ist eine der Entwicklungen des Internets. Milliardenschwere Betriebsysteme wie BSD und Linux sind völlig frei für jegliche Nutzung, Veränderung und Verbreitung. Informationen derren Beschaffung die Arbeit von Generationen darstellt stehen für jeden offen.
Information - ob das nun Fachwissen, Musik oder ein Programm ist, ist frei kopierbar verliert durch Verbreitung nicht an wert.
 
Natürlich tut sie das. Ich produziere, verkaufe nichts, habe Verlust gemacht, kann nur mit geringerem Budget weitermachen, Ergebnis wirkt provisorisch .... ja ... und dann kann ichs sowieso gleich verschenken.

Was anderes wärs natürlich, wenn Tonstudios, Grafiker und Presswerke auch unentgeltlich arbeiten würden. Dann kann von mir aus jeder meine CD umsonst haben. Solange das nicht passiert kostet meine Mini-CD auf physikalischem Tonträger 7 € und als MP3-Album 5,99 €. Punkt.
 
Ob jemand seine Musik verschenkt oder nicht ist jedem selbst überlassen!
ich verschenke sie über Jamendo.de und auf meinem Portal.
Die Hörproben sind halt Werbung für Konzerte, wenn man welche macht!
Du kriegst schneller Gigs wenn du jemanden anschreibst und auf die Hörproben verweist.
Dann spielst du halt in kleinen Clubs und vertickst dort deine Tonträger.
Je mehr du tourst, lohnt sich dann auch der finanzielle Aufwand.
Aber das ist halt mit Arbeit verbunden. (Harte Arbeit)

Da ich meine Musik verschenke und nicht toure bleibt nix hängen. Aber das ist mir egal!
Anerkennung habe ich doch und das ist der Lohn, den ich gerne entgegennehme.
Da ich halt einen Beruf habe der mich voll in Anspruch nimmt und der mich ernährt ist mir das Musikmachen halt ein gutes Hobby. Mehr nicht!

Wenn du davon Leben willst geh auf Tour.
Mit Tonträgern verdient heute keiner mehr grossartig Geld.
Und für den Verfall des Wertes von Musik sind die Majors schuld.
Einfach mal das Öffi-Radio einschalten und auf dem Sender 4x am Tag den gleichen Song um die Ohren gehauen kriegen.
Nach 6-8 Wochen auf nimmerwiederhören von der Radioplaylist verschwunden (na gut, nicht alles aber vieles)
Ich wunder mich das er noch gekauft wird.
Für die Party die Festplatte und unterwegs der I-Pod. bzw Handy.
Tonträger?
Zum Sterben verurteilt (daran sind nicht die P2P-Börsen schuld)
Warum sind denn die Konzerte nun so voll?

Weil die Mukke auf der Platte liegt und live nun mal live ist :great:
Da verkaufste deine CDs als Fanartikel, nimmst Knete für T-Shirts ein. Poster und son Kram.
Warum hält die Gema denn nun auch für so was die Hand auf?
Weil es Einnahmen bringt.

http://www.handelsblatt.com/technologie/webwatcher/konzerte-gema-fordert-600-prozent-mehr;2136841

An Tonträgern wird nix mehr verdient.
Ist so!
Ändert sich auch nicht mehr!
Sehe das als Fanartikel an.
 
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