Guter Hocker?

  • Ersteller gregor823543
  • Erstellt am
G
gregor823543
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.07.13
Registriert
18.10.07
Beiträge
29
Kekse
82
Hallo.

In sämtlichen Kaufberatungs-Threads lese ich immer wieder: "Kauf dir einen guten Hocker, so um die 100 Euro."
Was ich aber noch gar nicht gelesen habe, ist was einen guten Hocker ausmacht. Wohl kaum, dass er 100 Euro kostet. :)

Was unterscheidet zum Beispiel diesen Hocker: https://www.thomann.de/de/millenium_mdt4_drummersitz_rund.htm für 28 Euro
von diesem Hocker: https://www.thomann.de/de/dw_9100m_schlagzeughocker.htm für 209 Euro.

Optisch jedenfalls nicht viel. Klar wird die Verarbeitung schlechter sein und der billige Hocker vielleicht nicht so lange halten, aber wenn man überlegt, dass man für das selbe Geld fast 8 Stück bekommt, weiß ich ja nicht was sich da lohnt.
Was ich mich frage ist, wie soll mich der 209 Euro Hocker besser vor Rückenschmerzen bewahren, wie der Millenium, wenn doch im Prinzip beide eine runde gepolsterte Sitzfläche haben, beide höhenverstellbar sind und vom Prinzip unwesentlich anders wirken?
Vielleicht ist gerade der Hocker auch ein schlechtes Beispiel, weil da sicher einige Euros für das DW-Logo draufgehen, aber es gibt ja doch viele vergleichbare für 75-150 Euro, die optisch ziemlich ähnlich aussehen.

Was also macht einen guten Hocker aus? Welche Eigenschaften muss er haben? Weil einfach nur einen Hocker ab einer gewissen Preisklasse zu empfehlen, halte ich für unsinnig. Egal, was ich mir kaufen wollte, es gab in jedem Bereich Dinge die teuer waren, aber trotzdem schlecht und welche die vom Preis/Leistungsverhältnis heraus gestochen haben. Welche sind das, bei Drumhockern?
 
Eigenschaft
 
Was die Leute damit sagen wollen, ist wohl: kauf dir einen gescheiten Hocker und keinen Billigdreck. Der Betrag ist zweitrangig.
Es gibt hervorragende Hocker für wenig Geld , es gibt schlechte Hocker für sehr viel Geld....und hervorragende für viel Geld gibt's auch noch.......oh, und natürlich schlechte für wenig Geld :D
Wichtig ist die Qualität. Zuverlässig und stabil muß er sein. Was nützen dir 8 billige Hocker, wenn du sie nicht alle dabei hast und dir beim Gig das Bein abbricht (also nicht dein Bein, sondern eins vom Hocker...)? Er sollte drei Beine haben, bei vieren kann's je nach Bühne schonmal reichlich wackelig werden...
Dann muß er natürlich bequem sein - und zwar auch noch nach 3, 4, 5 Stunden. Es sollten einem werde der Hintern, noch der Rücken, noch die Knie wehtun - egal wie lange man draufsitzt. Hier ist Höhenverstellbarkeit sehr wichtig. Tipp für Kreuz und Knie: die Hüfte sollte niemals tiefer als die Knie sein! Oberschenkel also mindestens waagerecht. Aber auch die Polsterung. Nur weil eine Sitzfläche dick und weich aussieht, muß sie noch lange nicht bequem sein. Bei Sofas ist das dasselbe. Die Billigteile vom SB-Möbeldiscounter sehen genauso aus wie die vom althergebrachten Einrichtungshaus, aber wenn man sich draufsetzt, merkt man doch gewaltige Unterschiede.
Für mich ein wichtiger Punkt ist die Wärmeentwicklung. Ich hasse es, ein heißes Popöchen zu kriegen, manche stehen vielleicht drauf - ich nicht. Kunstleder ist für mich also tabu und auch Velour nicht grade optimal. Drum hab ich mir damals das Yamaha-Monster mit Mesh-Seat zugelegt (gibt's leider nicht mehr), hat stolze 200,- gekostet, aber ich hab's nicht bereut. Im Gegenteil, das Teil ist ein Traum und überlebt wahrscheinlich sowohl mich als auch die Kindeskinder und den nächsten Weltkrieg.
Umgekehrt hab ich mal das Topmodell von Basix probegesessen und war schwer beeindruckt, für lumpige 50,- Eurönchen ein Spitzenteil. War allerdings ein Abverkauf im Laden, dürfte also normal einiges mehr kosten.
Mein Proberaummitbenutzer schwört auf Tama 1st chairs, ich persönlich sitz da nicht so gut drauf. Und dann gibt's natürlich noch die Frage Sattel oder normal?

Alles in allem sollte man ausprobieren und auf keinen Fall knausern, sondern den Hocker kaufen, der am besten paßt - egal was er kostet. Wenn er günstig ist, hat man Glück gehabt. Wenn nicht, was soll's? In ein paar Wochen kümmert einen der Mehrpreis nicht mehr, aber man ärgert sich ein (Hocker-)Leben lang, wenn man 50,- weniger ausgegeben hat und nicht bequem sitzt.

Mein Schlagzeuglehrer hat einfach zwei Schreibtischstühle bei Ikea gekauft und sie nicht zusammengebaut, sprich: die Rollen und die Lehne weggelassen. Runde Sitzfläche aus Holz, eine Gewindestange zur Höhenverstellung und ein fünfbeiniges Unterteil. Das war nicht mal unbequem und er saß da jeden Tag mehrere Stunden drauf. Der einzige Nachteil für mich war, außer mit Jeans bin ich mit jeder Hose darauf gerutscht. Bei jedem Bassdrumschlag saß ich einen cm weiter hinten :p

Letzten Endes mußt Du entscheiden. Probier verschiedene aus und nimm dann den, auf dem Du am besten sitzt. Kümmer Dich nicht um den Preis. Wir Drummer geben soviel Geld für Humbug aus... Wenn der Hocker etwas teurer ist, dann kauf Dir die X-Hat oder die neue 17fach-Multiklemme oder den neuen Beater für die Fußmaschine halt etwas später. Ein guter Hocker ist Gold wert - meiner Ansicht nach eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste, Teil am Set.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
So sieht's aus!

Günstig ist nicht gleich schlecht, aber in den meisten Fällen kannst du leider davon ausgehen. Am besten einfach mal selbst Probesitzen gehen und selbst entscheiden, wie viel einem der Sitzkomfort wert ist.
...mir persönlich einiges. Wenn man doof sitzt, macht auch der Rest nur noch halb so viel Spaß. Den ~160€, die ich in meinen 1st-Chair mit Sattelform investiert habe, habe ich keine Sekunde nachgetrauert, ich habe wirklich noch nie bequemer gesessen.
Die 80€ für einen K&M-Hocker (mein erster Hocker) hätte ich, denke ich, aber wohl besser investieren können - zwar auch ein nettes Sümmchen und an sich auch ein netter Hocker; mittlerweile nerven da aber schon einige Sachen: Quietschende Gelenke, sich lösende Schrauben, Rost...

Zwei andere Boarduser und ich hatten die Ehre, drei Hocker von K&M testen zu dürfen. Kannst die Reviews ja mal durchlesen. Vielleicht verschafft dir das einen klein wenig größeren Überblick über die kleinen Details der einzelnen Preisstufen.
https://www.musiker-board.de/review...rum-throne-14055-nick-14042-rueckenlehne.html
https://www.musiker-board.de/reviews-drums/479051-review-k-m-14007-a.html
https://www.musiker-board.de/reviews-drums/479040-review-k-m-14000-drum-throne-gomezz.html
 
Naja, bei mir war es beispielsweise bei meinem ersten Hocker, der so um die 25€ gekostet hatte und von Stagg war so, dass er sehr, sehr dünn gepolstert war. Hat zwar anfangs gut ausgeschaut, aber die Polsterung war nach kurzer Zeit durchgesessen und er es war dann sehr unbequem, draufzusitzen.
Was bei billigen Hockern auch sehr schnell kaputt geht (ebenfalls Eigentest bei dem Stagg Hocker), ist die Befestigung, mit der die Sitzfläche auf dem Ständer befestigt wird (mir fehlt grad das Fachwort, sorry, das Ding, was unten an der Sitzfläche festgemacht ist). Das leiert sehr schnell aus und dann wirds im wahrsten Sinne des Wortes wackelig.
Der Rest wurde ja schon bestens beschrieben.

Im Endeffekt ist es deine Sache, ob du dir alle 3 Monate (wenn du on the road bist, wahrscheinlich jeden Monat) einen neuen Hocker kaufen willst oder lieber alle 10 Jahre :nix:

Was ich mir noch vorstellen könnte ist, dass die Billighocker evtl. keine Aufnahme für Rückenlehnen haben, die Option Lehne also komplett wegfällt.

PS: eine Erfahrung, die ich auch gemacht habe, ist, dass bei Billighockern die Höhenverstellbarkeit lange nicht so weit ist, wie bei guten Hockern, also die Range (wie ist dafür das deutsche Wort?!?!), in der man sie höhenverstellen kann.
 

Was unterscheidet einen - ohne irgend jemandem nahe treten zu wollen - einen KIA von einem Mercedes? Beides fährt doch, oder? ;)

Was also macht einen guten Hocker aus? Welche Eigenschaften muss er haben? Weil einfach nur einen Hocker ab einer gewissen Preisklasse zu empfehlen, halte ich für unsinnig. Egal, was ich mir kaufen wollte, es gab in jedem Bereich Dinge die teuer waren, aber trotzdem schlecht und welche die vom Preis/Leistungsverhältnis heraus gestochen haben. Welche sind das, bei Drumhockern?

Den von dir geposteten Millenium Hocker für 30 Euro kenne ich sogar, und ich kann sagen, dass mans darauf einfach nicht länger als 45min am Stück aushält, weil dir dann einfach der Ar*** weh tut ;) Also notiere Punkt 1: Polsterung. Eine gute Polsterung ist weich, so dass man lange drauf sitzen kann, aber auch nicht zu weich, dass man Rückenschmerzen bekommt.

Bleiben wir bei der Polsterung: gute Hocker sind selten mit Kunstleder (Plastik) bespannt, sondern mit Stofr. Der ist Atmungsaktiver, ergo schwitzt man an der betreffenden Stelle nicht so schnell.

Ja, dann natürlich die Verarbeitung der Hardware: Wie stark sind die verwendeten Rohre? Wirkt sich natürlich direkt auf die Stabilität aus. Wie gut ist der Hocker vernietet, um Knarzgeräusche zu vermeiden? Wie gut ist das Material verchromt? bekomme ich nach einem Jahr im Kellerprobenraum Flugrost auf der Hardware? Lässt sich der Hocker dann noch ordnungsgemäßg zusammenlegen ohne dass etwas klemmt?

Könnte man ewig so weiterführen, auf jeden Fall kann man aber zusammenfassend sagen, dass teure Hocker, teure Hardware generell ihre Daseinsberechtigung hat. Gerade der Sitzkomfort stößt bei billig-Hockern sehr schnell an seine Grenzen. Auf Bildern ist sowas aber natürlich auf den ersten oder auch zweiten Blick natürlich nicht ersichtlich, ebensowenig die Masse, die Massivität bzw Stabilität des Hockers... Ist dann halt aber wie immer eine Frage des Anspruchs den man stellt.

Gruß, Ziesi.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Qualität hat seinen Preis. Hochweritge Verarbeitung und Materialien kosten halt.

Wenn man aber schon Rückenprobleme hat und auch nicht unbedingt ein Leichtgewicht ist, sollte man lieber etwas mehr ausgeben.

Wie kann man einen guten Hocker erkennen?

Verarbeitung
Wenn Nieten schlampig befestigt sind, Schrauben knarzen und die Verchromung schlecht ist, kann der Stuhl nicht der beste sein

Stabilität
Der Hocker darf nicht wackeln und die Höhe darf sich nicht selbständig verstellen. Die Schrauben sollten leicht festzuziehen und zu lösen sein, aber sich nicht selbst losdrehen.
Die Gummifüsse sollten ausreichend dimensioniert und rutschfest sein.

Sitzfläche
Die sollte ausreichen gross und gut gepolstert sein. Ob rund oder Motorradsitz ist Geschmackssache.
Velour ist besser als Kunstleder. Wenn man schwitzt klebt man sonst unangenehm am Hocker fest.

Bis auf den günstigen 5608 (den ich eigentlich nur für Kinder empfehlen würde) kann ich eine uneingeschränkte Empfehlung für die Gibraltar Hocker aussprechen. Ich selbst habe den 9608 HM Hydraulic und finde das Preis-/Leistungsverhältnis schwer zu toppen.
 
Na ja, das meiste wurde ja schon gesagt was man so über Hocker sagen kann.
Nur noch einen kleinen Tip.
Wenn man mal von der Verarbeitung absieht (die natürlich gut sein sollte) ist es meiner Meinung nach wichtig,
dass man sich darauf wohl fühlt. Wenn du einen Hocker im Musikhaus Probegesessen hast, ist noch lange nicht gesagt
das es auch der richtige ist.
Am besten (viele Musikhäuser machen das) leihst du dir den Hocker deine Probesitzwahl mal aus für einen Gig. Erst wenn du mal
ein ganzes Konzert drauf gesessen bist, kannst du sagen der passt oder nicht.
Selbst wenn der Sitz bei Probesitzen sehr angenehm war, kann er nach 2 Stunden spielen doch schmerzen am Hinterteil hervorrufen.
Dann ist es nicht der richtige gewesen.

Gruss

Teddy
 
Pearl hat meiner meinung nach die besten :D ich selber hab den D-1000SPN Roadster Throne ist zwar teuer gewesen aber hat DIE Qualität xD Ne mal erlich Pearl hat auch günstigere modelle die nicht so schlecht sind, haben halt nicht die Extras wie der Teuerste, aber jah kann die halt empfehlen.
 
Liegt zwar etwas zurück, aber auf die Aussage mit den günstigeren Pearl-Modellen ein kleiner Denkanstoß.
Nicht immer ist das drin, was drauf steht...
 
am besten einfach probesitzen. dann wirst du sehen, was für dich am besten ist. sattelform oder rund - leder oder stoffbezug - einstellbare höhe usw.

ich persönlich werde mir wahrscheinlich demnächst den hydraulix round rider von tama holen
 
Ich persönlich kann dir da auch nur einen TAMA 1st Chair empfehlen. Ist nicht ganz billig, aber dein Rücken wird es dir Danken!
Benutze selber einen in Sattelform, da ich Doppelbass spiele und ich damit etwas sicherer sitze als auf nem "normalen" runden. Er kippelt und verrutscht nicht - ein Drummersitz, den ich mir immer wieder kaufen würde.
Am besten aber mehrere bestellen/ antesten und dir nen passenden aussuchen - so kannst du nix verkehrt machen! ;)
 
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meinem Gibraltar 9608-2TRW Drummer Seat. Der übrigens mit einer bequemen Motorrad-Sitzfläche ausgestattet ist.
Er kostet so um die 130 Euro.
 
Den Tama 1st Chair kann ich auch nur empfehlen. Ich besitze diesen Hocker zwar nicht, aber bei meinem Lehrer darf ich drauf sitzen und ich kann dir sagen das ist schon ein flottes Teil!
Ist denke ich auch einer der Bekanntesten in dieser Preisklasse, aber das hat seinen Grund. Er ist sehr gut gepolstert, schnell zu verstellen und er wackelt kein Bisschen.
Ich meine sogar, dass es etwas (!) leichter ist die BD zu spielen, kann aber auch nur Illusion sein. ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben