Habt Ihr einen Compressor bei cleanen Sounds im Bandkontext grundsätzlich immer an?

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Hallo,

ich habe als Compressor den Mad Professor Forest Green Compressor:


Nun habe ihn auf meinem Pedalboard und festgestellt, dass er meinen cleanen Sounds mit einer Music Man Silhouette und dem Marshall JMD:1 Durchsetzungsfähigkeit verleiht. Dabei habe ich alle Regler auf der sog. 12 Uhr-Stellung. Die bessere Durchsetzbarkeit kann ich auch gut gebrauchen, denn der andere Gitarrist unserer Band setzt auch schon mal einen Booster ein, ich glaube es ist der TC Electronic Spark Mini Booster, und ist mit seiner Telecaster sowie einem Fender-Amp clean sehr präsent.

Mir ist bewusst, dass durch den Compressor die Dynamik reduziert wird und eine Glättung erfolgt, aber solange man es mit der Kompression nicht übertreibt, gefällt es mir ganz gut.

Wie macht Ihr das? Habt Ihr im Bandkontext auch grundsätzlich bei cleanen Sounds an oder nicht?
Gibt es auch Nachteile, die trotz bessere Durchsetzbarkeit der Gitarre aus Eurer Sicht dagegen sprechen?
Das würde mich interessieren.

Beste Grüße
Dieter
 
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Mache regelmäßig frische Saiten drauf. Da braucht's keinen Kompi. :great:
 
Ich wechsle ja alle paar Wochen auch die Saiten und benutze den Compressor ja nicht zum Kompensieren des Höhenverlusts von alten Saiten. Von daher verstehe ich Deinen Beitrag gerade nicht.
 
Also wenn es dir / den anderen so besser gefällt mit _immer an_, ist es doch egal was Andere sagen. Wenn du nicht merkst, dass fehlende Dynamik stört, ist doch alles gut. Ich habe grundsätzlich garkeinen Kompressor, denn ich liebe den offenen Sound meines Vox. Dafür läuft immer ein Booster, mit dem Volumepoti an der Gitarre steuere ich die Kompression.
Nachteile könnten sein, dass man bei Soli des anderen Gitarrero oderallgemein bei Parts, in denen man sich gerade gezielt durch den Anschlag in den Hintergrund spielen will, zu präsent ist. Eventuell zusätzliches Rauschen, was bei einem guten Kompressor aber nicht sonderlich stören sollte, dann doch ehr verstärktes Brummen in Spielpausen durch bspw. Singlecoils.
 
Ich hab meinen Comp so eingestellt, dass mein Cleansound mit Comp ungefähr im dynamischen Mittel des Cleansounds ohne Comp liegt. Meist ist der aktuell an aber es gibt bestimmte Parts in denen ich den ganzen Dynamikumfang will, bis hin zum leichten Breakup, wenn ich voll reinhaue. Da lasse ich ihn dann aus.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass Dynamik im Bandkontext überbewertet ist. Wichtiger ist für mich Exaktheit und ein konstanter Sound. Den liefert ein Comp einfach, kein Grund den Vorteil nicht zu nutzen.
Wobei ich den typischen Sound eines Comp noch wichtiger finde, als die Dynamik
 
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Öh... ich hab noch nie so richtig verstanden, wozu ein Kompressor gut sein soll an der Gitarre, aber das hängt natürlich vom Stil, den technischen Gegebenheiten und Geschmack ab.
Der Clean-Sound meines Laney VH100R ist ziemlich rund, fett und durchsetzungsfähig. Da brauch ich also kein Kompressor. Trotzdem ist es noch dynamisch genug, damit ich durch härteren Anschlag auch den Clean-Sound in der Lautstärke steigern kann.
Ein Kompressor empfinde ich also bei der richtigen Ampwahl nur als Geld- und Platzverschwendung aufm Board. :D
 
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Ich denke, das kann man nur einschätzen, wenn man selbst mal einen eingesetzt hat.
Es geht nicht nur um die reine Compression sondern auch die Anreicherung des Sounds.
Ich habe auch einen, setze ihn aber nicht bei jedem Song ein, nur, wenn ich damit einen bestimmten sound haben möchte oder eben als Sustainer.
 
Spannend wie vielfältig hier die Ansichten zum Compressor-Einsatz sind.
BTW: Unser Bassist sind bei manchen Songs auch einen Compressor ein und das passt da wie die Faust aufs Auge. :rock:
 
... Unser Bassist sind bei manchen Songs auch einen Compressor ein ...
Und wenn unserer das macht, bekomme ich immer Pickel. Der mulmt dann alles platt.
Vielleicht kann er aber auch einfach nicht damit umgehen ... :gruebel:
 
Also bei unserem Bassisten klingt das richtig druckvoll und einfach geil. :p
Ich denke, dass es aber neben einer Einstellungssache, auch auf den ausgewählten Compressor und die Musik ankommt.

Ich verwende den Compressor ausschließlich bei cleanen Sounds, d.h. bei unseren Funk-, Soul- und Pop-Songs.
Bei den Rocksongs mit Verzerrung lasse ich ihn aus. Da reicht mir schon die Amp-eigene Kompression beim Zerrsound.
 
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Ich nehm nen Kompressor vor allem bei modulierten CleanSounds (Tequila Sunrise, Still haven't found, Hotel C) und wenn ich Slide spiele da ich da teilweise wenig Dynamik brauchen kann.
Allerdings hab ich schon einiges an Compressoren durchgestestet und auf den kleinen Board tut ein HB Dyna Comp seinen Dienst und auf dem großen Board ein Carl Martin Classic Compressor
 
Hab ich zigmal probiert, nen Compressor zu verwenden.
Und zwar den DynaComp MXR, den CS-3 (vom be-5 Multi) und einen Squeezer von T-Rex, den ich meinem Sohn zum Bass-Spiel überlassen habe.
Aber was immer ich versuche, wenn einer an ist hab ich keine Möglichkeit mehr, meine Passagen zu variieren, er plättet ( ...oder glättet :) ...) das Signal dermaßen daß ich ihn nur bei Police- oder sonstigen cleanen Arpeggio-Sachen verwenden kann.
Ab und an ganz nett, so squishy Rythmus-Sounds, geht bei Funky stuff auch noch, aber mir fehlt der Einfluß auf die Lautstärke und Zerre...
Und mein Clean-Sound ist eher fett und trägt schon allein, ist mit runtergedrehter Gitarre und TS.
Grundsätzlich paßt ein Compressor aber beim richtigen Spieler schon, tut auch manchem Bandsound gut.
Also - - ich brauch ihn nicht und nehm ihn nur, wenn ichs be-5 mithabe.
 
Ich habe meinen Kompressor (Wampler Ego, den ich übrigens liebe) bei cleanen Sounds immer an.

Allerdings bietet er die Möglichkeit, das komprimierte mit dem cleanen Signal zu mischen, und ich lasse den Regler meistens so in der Mitte. Dadurch hat man getragene Noten, aber die Dynamik bleibt doch irgendwie erhalten.
 
Ansonsten bin ich der Meinung, dass Dynamik im Bandkontext überbewertet ist. Wichtiger ist für mich Exaktheit und ein konstanter Sound. Den liefert ein Comp einfach, kein Grund den Vorteil nicht zu nutzen.
Wobei ich den typischen Sound eines Comp noch wichtiger finde, als die Dynamik

Kieck an - Ich bin da der gegensätzlichen Meinung das Dynamik der mit am meisten
unterschätzte Faktor im Bandkontext ist (Metal und extrem aggressives Zeug mal aussen vor gelassen).
Viele Bands sind so um Exaktheit und Konstanz bemüht, das eben Dynamik, Groove und
Zusammspiel u.a., häufig unter den Tisch fallen.

Kompressor benutze ich live nie, da ich fast nie gänzlich clean spiele.
Diese ganz milde Zerre (und ihre Kompression) reicht mir dann aus.
 
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Kompressor benutze ich live nie, da ich fast nie gänzlich clean spiele.
Diese ganz milde Zerre (und ihre Kompression) reicht mir dann aus.
Faszinierend! ich spiele fast ausschließlich ganz clean oder kräftig verzerrt (HiGain).
Eine ganz milde Zerre würde wegen ihrer Kompression wahrscheinlich den Kompressor überflüssig machen.

Ich denke, dass es band-individuell ist, ob mehr an der Dynamik, am Groove, dem Zusammenspiel oder was auch immer gearbeitet werden muss. Das kann von Song zu Song, nein sogar von Songstelle zu Songstelle anders sein. Just my two cents.
 
Ganz clean und ganz verzerrt das läßt einem aber verdammt wenig Spielraum, ist im Grunde ziemlich undynamisch.
Besonders wenn man clean noch nen Comp an hat.
Das wäre mir so eng wie ein Korsett.
Gerade das ausloten von Nuancen, ich dreh in einem Stück bestimmt zehn- zwanzigmal am Vol.-Regler der Gitarre, ist das Salz in der Suppe...!
Also wenn Gesang ist, wenn eine ruhige Passage kommt, im Solo bei längeren, sich steigernden Sachen, zum Faden in bestimmte Stellen, wenn ich genau überlege passe ich mehrmals im Stück meine Lautstärke an, je nach Bass oder Drumsound.
Ich kann nur empfehlen, den kräftig ANgezerrten Bereich mal länger zu probieren.
So starke Zerre plättet auch die Interaktion mit der anderen Gitarre.
Es gibt da ein Stück daß ich mit dem Sänger gemeinsam, zweistimmig spiele.
Ohne Vol. -Poti könnte ich das bei Proben oder auf der Bühne nicht vernünftig einpegeln.
Mein Fuzz steht auch auf stark gezerrt, läßt sich aber wunderbar runterregeln und für Soli hochziehen.
Will Dir natürlich nicht reinreden, aber man kann ( krasser Metal mal ausgenommen...) einen cleanen Sound mit leichtem Overdrive, der so eben in den Obertönen auftaucht und etwas "Kante" macht auch gut auffrischen.
Und jederzeit durch kräftigeren Anschlag präsenter werden.
Abgesehen vom wichtigsten Element im Bandsound -TIMING - ist das dynamische, mit offenen Ohren die ganze Band hörende und nicht plättende banddienliche Spiel ganz wichtig.
Wobei ich jetzt nicht speziell Dich meine ... hab Dich ja noch nie gehört... :)
 
Also ich spiele sehr wenig mit dem Volumeregler der Gitarre, sondern mehr mit unterschiedlichen Amp-Einstellungen (Lautstärke, EQ und Effekte), die ich über MIDI wechsele. Bisher benutzte ich dafür einen einfachen MIDI-Footcontroller und seit Neuestem mit dem G LAB GSC-4 (siehe https://www.musiker-board.de/review...ntroller-mit-fx-looper-amp-switching-etc.html) eine eierlegende Wollmilchsau. ;)

In meiner früheren Rock-Coverband hatten wir eher Songs, bei denen ich auch mal den Volumeregler einsetzte (z.B. Still Got The Blues, Whatever You Want, Cocaine). Lag da aber an der Musik. Bei den Songs, die wir bei Stool Pigeon spielen, hat sich für mich die Notwendigkeit noch nicht ergeben.

Ich denke, ich muss schon aufpassen, dass ich bei meinem Gitarrenspiel nur songdienlich die Dynamik glätte, aber eben nicht im negativen Sinne plätte. So gesehen ist es gut, dass wir auch schon mal Aufnahmen von unseren Proben machen und da kann ich dann meine Spielweise und meinen Sound kritisch hinterfragen/analysieren.

Bei den rockigen Songs von Stool Pigeon spielt der andere Gitarrist übrigens eher leicht angezerrt (Crunch). Ich glaube, unter anderem auch dadurch ergänzen wir uns gut.
Da die Stärke meines Amps (siehe https://www.musiker-board.de/reviews-e-git/540979-amp-marshall-jmd-1-50-head.html und den Test bei Bonedo) eher im cleanen sowie stark verzerrten Bereich liegt und bei leicht verzerrten Sounds nicht so dynamisch ist, werde ich aber mal bei Gelegenheit schauen, ob ich da nicht auch ordentliche Crunchsounds hinbekomme. Andernfalls werde ich vielleicht mal einen passenden Verzerrer (Fuzz mag ich irgendwie nicht) testen und ggf. mir gönnen.
 
Bei ganz klar strukturierter Musik, wo alles seinen Platz und seine Länge hat, ist ein vorprogrammiertes Soundmenu ja auch entspannend und hilfreich.
Dazu ist es in meinen Combos viel zu offen vom Arrangement.
Ich spiele bei Soli immer wie es grade gefällt, nur mit Zeichen wird die Länge festgelegt.
Ab und an zeigt mir der Drummer an, ich soll noch nen Solo-Durchlauf dranhängen oder möchte ne leise Passage einbauen.
Manchmal ändern wir on the fly ein bißchen was, da muß man genau auf die anderen achten.
Spielt der Basser einen Solo-Part, weiß ich nie wie lang der ist.
Deshalb find ich das Arbeiten mit dem Vol.-Poti so wichtig.
Zum Fuzz:
Manche Fuzzen (zB. das 69er und das 70er Fuzz, kann man, wenn ziemlich aufgedreht, auf prickelndes Clean runterdrehen.
Mein 69er Klon klingt, moderat eingestellt, sehr nach Amp, aber nach nem alten Marshall mehr.
Ist aber Geschmackssache, klar.
Initialzündung war mal nen Roger Chapman-Konzert ... die haben jedes Stück mindestens zehn Minuten gespielt, ganz lässig angefangen und ganz nach Gusto auf- bzw. abgebaut ... da war Interaktion alles.
Seitdem kämpfe ich für offene Abläufe und eingeschobene Jam-Parts.
Könnte ich da nur clean oder vollverzerrt, ohne die ganzen Nuancen dazwischen bringen, wär ich soundmäßig aufgeschmissen.
Wobei ich vollverzerrt eh nur in kleinen Fenstern brauche ...
 
Ja Geschmackssache.
Ich setze Compressoren auch gerne ein.
Allerdings mag ich sie nur bei SC bestückten Gitarren.
Benutze n MXR Custom Comp.
Den darf mann dann a ber auch gerne als Comp wahrnehmen.
 
Hi Waffeleisen,

mit Deinen Combos hast Du erkennbar ein ganz anderes Konzept und da würde ich wahrscheinlich auch mehr mit dem Volumeregler arbeiten.

Bei Stool Pigeon werden die Songs ausgearbeitet und das ich nicht mit dem Volumeregler arbeiten muss, sondern mit einem Klick auf dem Footcontroller meinen Sound wunschgemäß geändert bekomme, entspannt mich und ich kann mich besser auf das Spielen konzentrieren, wobei mich schon der schnelle Wechsel des Pickups mit dem Tonabnehmer-Wahlschalter während eines Songs etwas stressen kann.

Beste Grüße
Dieter

- - - aktualisiert - - -

Allerdings mag ich sie nur bei SC bestückten Gitarren.
Ich setze meinen Compressor auch nur mit SC (und cleanem) Sound ein. :D
 
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