Hustenreiz

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erniecaster
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Hallo!

Seit Jahren singe ich in diversen Bands Background und auch mal Leadvocals - natürlich ohne jede Ausbildung. Dabei habe ich immer wieder ein Problem:

Ab einer gewissen Tonlage (nach oben hin) löst sich irgendwas in den Bronchien und ich muss nach ein paar Takten husten. Was mache ich falsch?

Ich weiß jetzt nicht, wie ich das Problem besser beschreiben soll (bin eigentlich Gitarrist), daher antworte ich gern auf Rückfragen, um das Problem einzukreisen.

Vielen Dank!

erniecaster
 
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Eine Hörprobe wäre gut. Noch besser ein Video.

Wird dein Hals bei hohen Tönen eng? Hast du Schwierigkeiten, gleichzeitig hoch und leise zu singen?

Die Bronchien liegen in der Lunge. Hast du wirklich das Gefühl, dass sich dort etwas löst? Ich vermute eher, dass du (Stichwort: ohne Ausbildung, höhere Tonlagen) mit schlechter Technik singst und zu viel Kraft einsetzt, so dass es zu Reizungen der oberen Atemwege kommt.
 
Eine Hörprobe wäre gut. Noch besser ein Video.

Wird dein Hals bei hohen Tönen eng? Hast du Schwierigkeiten, gleichzeitig hoch und leise zu singen?

Die Bronchien liegen in der Lunge. Hast du wirklich das Gefühl, dass sich dort etwas löst? Ich vermute eher, dass du (Stichwort: ohne Ausbildung, höhere Tonlagen) mit schlechter Technik singst und zu viel Kraft einsetzt, so dass es zu Reizungen der oberen Atemwege kommt.

Mhmm klingt auch nach Schleimhautreizung, dass passiert bei Überlastung gern mal...

@TE:
Notfalls lass auch mal einen HNO drüber gucken, Ferndiagnose bei sowas ist immer etwas schlecht, da man nicht in den Hals gucken kann. Normalerweiße sollte da keine Husterei entstehen, wenn du hoch singst - entweder es geht oder es wird hauchig, weil oben die Kraft fehlt. Da man dann gerne dazu neigt die Töne zu drücken, ohne entsprechende Technik natürlich, ist das eher verschlechternd als fördernd. Wenn du gern singen willst, würde ich da zum GU raten.
 
Ja, poste mal eine Hörprobe.
Gesang, der Hustenreiz auslöst, ist rein technisch gesehen kein guter Gesang, da wirst du etwas dagegen unternehmen müssen.
 
Hallo!

Vielen Dank für die Antworten. "Bronchien" ist vermutlich falsch, dass etwas aus den oberen Atemwegen kommt, ist eher der Fall. Tatsächlich passiert das in Lagen, in denen ich mich nicht wohlfühle, wenn ich gleichzeitig versuche, starke Töne zu formen. Ich setze vermutlich zuviel Kraft ein.

Das passiert mir auch nur bei Songs, bei denen ich die richtige Tonart/Tonlage noch suche. Grundsätzlich versuche ich, für Songs Wohlfühllagen zu finden, in denen ich mich dann tummele.

Hilft ja alles nix. Zwar bin ich in der Lage, meine (in einem Akustikduo intensiv eingesetzten) Backgroundvocals plus ein, zwei Songs Leadvocals auch über ein zweistündiges Konzert sauber abzuliefern, ohne hinterher heiser zu sein. Dennoch kann es wohl nicht so verkehrt sein, einen Gesangslehrer zu suchen.

Ihr habt mir den richtigen Anstoß gegeben. Danke dafür!

Gruß

erniecaster
 
Nö....süß, Ihr Zwei !

Oder, Antipastili ?
 
Ich hör da auch nix schlechtes raus. Hast du eventuell eine Aufnahme mit Hustenreiz? Dann kann man genau hören, wann das Problem auftritt.
 
Hallo!

Erstmal Danke für´s Reinhören. Ich habe jetzt mal versucht, das Husten zu provozieren - tatsächlich passiert es in höheren Lagen (außerhalb der Wohlfüllagen), wenn ich dort versuche, sehr kräftig zu singen.

Für die übernächste Woche ist eine Probestunde mit einem Vocal-Coach angesetzt. Ich bin sehr gespannt, was da passiert.

Gruß

erniecaster
 
Einige meiner Schüler hatten das gleiche Problem. Wir haben festgestellt, dass es meist in der Kopfstimme passiert ist, wenn sie an ihrem absoluten Lautstärkelimit waren. Ein Ticken leiser und der Hustenreiz war verschwunden und das Problem somit gelöst...

Liebe Grüße
DanVinee
 
Hallo!

Da ich es ja doof finde, wenn man in einem Forum sein Problem vorträgt und nach Lösung des Problems dem Forum dann keine Rückmeldung gibt, hier ein kleiner Bericht.

Gestern hatte ich eine Probestunde bei einer Gesangslehrerin. Die gute Frau war einigermaßen überrascht, als sie mich bat, etwas zu singen und ich direkt und ohne Scham losgesungen habe. Ergebnis: Sie mag meine Stimme (was soll sie sonst sagen?), ich treffe die Töne, beim Atmen merkt man, dass ich das nie "gelernt" habe. Die Stütze ist nicht besonders ausgeprägt.

Die Husterei kommt daher, dass ich spät und dann unkontrolliert in die Kopfstimme "kippe". Teilweise versuche ich, für die Bruststimme zu hohe Töne noch rauszuquetschen, dann kommt der Hustenreiz. Ein, zwei, drei Übungen - ich huste nicht mehr. Na gut, ich huste nicht mehr so oft, nach einer Dreiviertelstunde ist das Thema nicht durch. Aber ich weiß jetzt, wie ich daran arbeiten kann.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiteren Gesangsunterricht nehmen möchte. Das ist für mich ein zeitliches Problem. In der Zeit könnte ich auch weitere Songs lernen oder einfach zuhause mehr Musik machen und wäre dabei noch komplett flexibel. Meine Meinungsbildung ist aber noch nicht abgeschlossen.

Ich würde mich über weiteren Input von euch freuen.

Gruß

erniecaster
 
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ich treffe die Töne, beim Atmen merkt man, dass ich das nie "gelernt" habe. Die Stütze ist nicht besonders ausgeprägt.

Die Husterei kommt daher, dass ich spät und dann unkontrolliert in die Kopfstimme "kippe". Teilweise versuche ich, für die Bruststimme zu hohe Töne noch rauszuquetschen, dann kommt der Hustenreiz.

Das ist doch ganz typisch für Gesangsanfänger bzw. Sänger ohne Stimmbildung (manche Leute stützen von Natur aus gut, die brauchen dann aber auch keinen Unterricht).
Um an deiner Atemtechnik und am Übergang zu arbeiten, mußt du aber nicht hunderte von Gesangsstunden nehmen. Die Basics hat man relativ schnell drauf und kann (vorausgesetzt, man ist halbwegs musikalisch und hat ein funktionierendes Körpergefühl) mit dem im Unterricht Gelernten auch selbständig weiter arbeiten.
Ich habe viele Schüler, die Gesangsstunden geschenkt bekommen haben - meistens so um die 5 bis 10 Stunden. Mit denen fokussiere ich mich auf die Grundlagen der Stimmbildung. Und sie nehmen ihre Stunden immer auf.
 
Hallo Bell,

danke für deine Antwort.

Tatsächlich überlege ich im Moment, Unterricht zu nehmen. Dabei bin ich mir aber nicht sicher, in welche Richtung das gehen soll.

An sich würde ich gern an den Songs "technisch gecoacht" werden, die ich faktisch auch singe. Das würde mir vermutlich auch mehr Spaß machen und mich mehr Richtung Gesang motivieren als Übungen mit Fauchen, Summen, Hauchen etc. Anders formuliert - und zwar böse - habe ich an der Arbeit an den Basics wenig Spaß sondern würde mich gern ins Leben stürzen.

Gehe ich recht in der Annahme, dass es Wunschdenken ist, so vorzugehen? Falls das totaler Schwachsinn ist, redet mir das bitte aus!

Ich werde das natürlich mit der Lehrerin durchsprechen, klar.

Gruß

erniecaster
 
Man kann natürlich auch so vorgehen.
Macht manchmal sogar mehr Sinn, es gibt tatsächlich Leute, die Gesangstechnik viel besser in der Praxis, sprich anhand ihrer Songs, umsetzen können anstatt mit technischen Übungen, Tonleitern und Vokalisen.
Man kann an einzelnen Passagen arbeiten, z.B. sich bei Höhenproblemen "von unten anschleichen", also eine bestimmte Passage tiefer transponieren und dann in Halbtönen nach oben arbeiten .... oder erstmal nur auf einem Vokal singen.... es gibt soooo viele Möglichkeiten. Wenn deine Lehrerin kreativ ist, wird ihr da schon einiges einfallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Wunschdenken. Mein Unterricht sieht zu 90% so aus. Es sei denn, ein Schüler will unbedingt Fauchen, Jaulen, Wimmern - der Kunde ist König :D
 
Ich war früher ein Technik-Freak, hab Gesangsübungen für mein Leben gern gemacht und konnte die auch praktisch ganz gut umsetzen. Aber ich verstehe, daß es nicht jedem so gehen muß. Und sing-it hat recht, der Kunde ist König - also kommt es nur noch darauf an, ob deine Lehrerin frei unterrichten kann und mag.
 
Hallo zusammen,

jetzt wärme ich das Thema nochmal auf.

Seinerzeit habe ich mich aus verschiedenen Gründen gegen den Gesangsunterricht entschieden. In der Zwischenzeit ist meine Band auseinander gegangen, übrig blieben (auf der guten Seite) mein Drummer und ich (Gitarre plus Backgroundvocals). Eine doofe Kombi. Der Drummer bekam von mir ein Cajon verordnet, ich stellte die elektrische Gitarre an die Seite und spiele akustisch und musste die Leadvocals übernehmen.

Das ist ein Jahr her. Wir proben einmal die Woche, die Proben werden durch Üben zuhause vorbereitet. Ich muss nicht mehr husten, ich habe mehr Druck, mehr Volumen, mehr Ausdauer, treffe Töne, an die ich früher nicht mal gedacht hätte. Tatsächlich bin ich überrascht, was da manchmal rauskommt.

Gerade sind wir an Behind Blue Eyes von The Who und ich kann den Part von Roger Daltrey in Originaltonart singen. Ich bin wirklich total happy und überwältigt. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass ich auf dieses Niveau komme. Das soll jetzt bitte keine Selbstbeweihräucherung sein, ich bin immer noch kein Mördersänger und werde nie einer.

Wie habe ich das geschafft? Erstens viel singen, zweitens auf den Körper hören. Wann kommen die Töne, woher kommen sie, wann kommen sie nicht? Ganz wichtig - mein Bandpartner und ich harmonieren menschlich, es ist völlig okay, bei Proben auch mal daneben zu hauen, wenn man in der "Findungsphase" ist.

Nicht zuletzt transponieren wir die Songs üblicherweise in passende Tonarten. Dabei fällt mir auf, dass die meisten Songs besser kommen, wenn ich mich ein klein bisschen bemühen muss und nicht vollständig in der Wohlfühl-Range bleibe.

Soviel als Rückmeldung.

Viele Grüße

erniecaster



P.S. An dieser Stelle mal ein Lob. Ich bin viel in Gitarrenforen unterwegs - nirgendwo gibt es ein so angenehmes Miteinander gepaart mit Kompetenz. Chapeau!
 
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Alles ist eine Entwicklung.
Schön, dass Du Dich weiter herausgefunden hast und das mitteilst.

Alle Themen mit ihren vielen individuellen Antworten können Suchenden so viel verdeutlichen, eröffnen

Dafür liebe ich diese Plattform hier
 

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