Ibanez INF wirklich schlecht?

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wosch666
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Hallo erstmal,

ich lese nun schon über ein Jahr hier mit und man landet ja auch über google bei vielen Themen hier und so bleibt ja auch einiges im Kopf, aber eine Sache hat mich immer wieder verwirrt.
Wenn hier die Sprache auf die Ibanez INF PUs kommt, dann könnte man meinen das hier der totale Schrott verbaut wird udn Schrott heisst ja nicht "die klangliche Auslegung trifft mich meinen Geschmack", sondern Schrott bedeutet "Ausschussware, zu nichts zu gebrauchen".

Nun, ich bin Anfänger, habe eine Cort X-2 mit Powersound HBs und daher sicher nicht den Hochwertigsten Vergleich, aber ich habe mir z.B. auf Youtube die ganzen Vergleich Videos der einzelnen PUs angeguckt und ich kann wirklich nicht behaupten das ich, mit meinem ungeübten Ohr, die Ibanez INF als "schlecht" empfinde.
Im Gegenteil.

Nun hatte ich vor demnächst eine neue E-Gitarre im Bereich 500€ zu kaufen und neben den Ibanez INF bekommt man da meistens die EMG H4, ESP LH-150, ESP LH-200 oder Bluebucker und ähnliches.
An aktiven noch die Ibanez CAP und für etwas mehr Geld auch die ersten mit EMG 81/85.

Da aktive für mich nicht in Frage kommen (sehe die Vorteile eher auf der Bühne und mit Band, was bei mir wohl kaum noch passieren wird) müsste man die INF ja mit den oben genannten passiven vergleichen und da kann ich beim besten Willen keine Schwäche der INFs erkennen.
Das einzige was mit auffiel war, dass die recht basslastig waren und daher bei sehr tiefen Tönen etwas matschten, aber ehrlich gesagt mochte ich gerade das etwas basslastige.
Die EMGs wirkten da etwas abgeschnitten.

Was ist also an den INFs im Vergleich zur Konkurenz schlecht udn welche sind denn in der Preisklasse besser?
 
Eigenschaft
 
Mit Verzerrung und Effekte klingt (fast) jeder PU gut. Die Frage ist, wie's clean klingt und wie dynamisch der PU ist. Wenn ein PU clean gut klingt, dann kann man auch vielfältigere Töne (mit entspr. Effekten etc.) rauszabuern.

Wenn ein PU clean "fad" klingt, wird zwar mit Verzerrung gut klingen, aber dafür immer gleich... fad eben.

- - - Aktualisiert - - -

Apropos... INF habe ich gehabt und nach ein Paar Jahren war ich damit nicht mehr glücklich... hat irgendwie immer gleich geklungen.
 
Naja. aber gerade das habe ich als Unterschied zu meinen Powersound empfunden.
Die Powersound klingen verzerrt gar nicht verkehrt, nur clean gibt es irgendwie da gar nicht. Clean klingt wie leicht angezerrt :)
Die INF an einer Ibanez S420 haben aber Clean Hammer geklungen (mein Empfinden).
Das fand ich wirklich beeindruckend.
 
Erlaubt ist was gefällt.^^ Ich persönlich ziehe Marken-PUs vor, auch wenn das etwas mehr kostet. Ich bin aber einfach zu faul später neue PUs einzubauen, besonders weil dann die alten auch noch rumliegen.

Aber wenn die die INF gefallen, warum nicht? Ich mag z.B. auch die EMG HZ, obwohl die vielen nicht gefallen und ich selber eigentlich kein Freund der anderen EMG's bin.
 
Mein Problem ist ja, dass die INFs so dermassen schlecht geredet werden, dass ich Angst hätte wirklich was schlechtes zu kaufen und ich den kauf später stark bereuen würde und mir die Fehler einfach nur NOCH nicht auffallen. In der Preisklasse, bei den Gitarren die mich interessieren, bekomme ich halt EMG HZ, INF oder ESP LH-150/200.
So auf den ersten "blick" gefielen mir die INFs am besten, aber es muss ja einen Grund haben, dass die meisten, besonders hier im Forum, das gruseln kriegen wenn von denen die Rede ist.
 
Eigentlich gibt es keine schlechten Tonabnehmer, wenn man mal von Verarbeitungsmängeln wie Mikrofonie und ähnlichen Dingen absieht.

Über die klangliche Einfärbung, die ein Magnettonabnehmer im Zusammenspiel mit der restlichen passiven Gitarrenelektronik vornimmt, kann man nach Belieben streiten. Klangempfinden ist eben eine sehr subjektive Sache...

Es gibt jedoch Tonabnehmer, die für bestimmte Anwendungen besser oder schlechter geeignet sind. Ein "böser Bube" aus dem hochohmigen High-Gain-Lager hat meist eine vergleichsweise kleine Resonanzfrequenz von 2kHz oder sogar weniger und die Resonanzspitze ist auch nicht besonders ausgeprägt.

Der in vielen Epis an der Bridge-Position eingesetzte HOTCH ist dafür ein gutes Beispiel: 1,76kHz und 2,4dB ergeben eben keine besonders große Betonung.
Ein Tokai MKII (Bridge) liefert da mit 2,4kHz und 4dB eine deutlich "hellere" und stärkere Betonung. Wenn man das braucht, liegt man mit dem Hotch oder einem vergleichbaren Pickup natürlich verkehrt!

Man kann dann natürlich einen anderen Tonabnehmer kaufen... oder man nimmt einen Impedanzwandler, einen Lastkondensator von 220pF, verlegt das Volume hinter den Impedanzwandler und siehe da: 2,45kHz und 4,25dB.

Es geht natürlich auch anders herum und das wesentlich einfacher: Eine Parallelschaltung von 470pF und 330kOhm bringen den Tokai MKII (Bridge) auf 1,7kHz und 2,4dB. So macht man aus dem "guten" Tokai einen "schlechten" Hotch! Alternativ kann man sein Kabel natürlich auch um 5 Meter verlängern und erreicht so einen ähnlichen Effekt.

So, und was lernt uns das alles?

Man kann das Übertragungsverhalten von Magnettonabnehmern mit recht einfachen Mitteln in einem weiten Bereich beeinflussen. Ob einem ein getunter Hotch oder ein kastrierter Tokai gefällt, ist allerdings wieder eine rein subjektive Sache. Allerdings, wenn ein getunter Hotch "besser" ist, dann kann der Tonabnehmer ansich doch nicht schlecht sein, oder?

Ulf
 
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Zum ESP LH-150 kann ich Dir sagen, dass er von G&B kommt. Das ist ein asiatischer OEM-Ausstatter, der die Dinger für ESP (Ltd), PRS (SE) und diverse Cort-Modelle liefert. Bei Axes'r'us bekommt man die Dinger als G&B Hot Tobasco Humbucker im Zubehör. Ich habe sie in meiner Cosmorama (LP junior Style) und in einer Strat verbaut und die klingen eigentlich saugeil für mich.
Die Ibanez INF PUs habe ich nur in Ibanez-Gitarren ausprobiert, aber die mag ich nicht. Ich kann aber auch mit den Ibanez-Gitarren (zumindest mit den Flitzefinger-Powerstrats) an sich nicht soviel anfangen. Da mag ich Ltd und Charvel lieber. Das ist natürlich alles subjektiv, daher gebe ich SADIC recht: Wenn's gefällt, dann gefällt's!
 

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