Improvisation über Tonart A-Dur mit Cis-Moll Pentatonik - was geht hier vor?

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Hallo Leute,

Neulich haben wir in unserer Coverband "Maria" von Blondie einstudiert.

Das Lied dürfte von der Tonart her A-Dur sein (das bekomm ich meistens noch hin).

Da ich beim arrangieren des Songs und den ersten Durchläufen das Solo noch nicht gelernt hatte, habe ich einfach mal drauf los improvisiert.

Nach 2-3 Versuchen hab ich festgestellt "okay Cis-Moll Pentatonik 1. Stufe scheint zu passen".
In dem Moment habe ich natürlich nicht nachgedacht sondern einfach ein paar Licks abgefeuert und es klang wirklich gut.

Deswegen habe ich das jetzt auch so beibehalten, aber die Gründe warum es gut klingt sind mir schleierhaft (Ja ich habe ein großes Defizit in der Harmonielehre :D).

Deswegen würde mich mal interessieren warum es eben passt.

Die Akkorde über dem Solo sind:

D E F#m F#m

D E F#m F#m

B B F#m F#m

B B D E


Schonmal danke im voraus :)!
 
Eigenschaft
 
Wenn dich der fehlende Grundton nicht stört - alle Töne der E-Dur Pentatonik sind diatonisch zu A-Dur. Kein Problem. Eine kleine Reibung könnte es beim Akk. H (Doppeldominante) geben, mit e vs. dis. Das gleiche Problem hätte man aber auch, wenn man zu E-Dur eine E-Dur-Pentatonik spielt.
 
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Die Töne der Cis-Moll Pentatonik sind alle in der A-Dur Tonleiter enthalten.

A-Dur Tonleiter:
A, B(engl.), C#, D, E, F#, G#, A

C#m Pentatonik:
C#, E, F#, G#, B, C#

Beides zusammen:
A, B, C#, D, E, F#, G#, A

Ähnliches funktioniert auch mit der Bm-Pentatonik:
A, B, C#, D, E, F#, G#, A

und natürlich mit der F#m-Pentatonik (= A-Dur Pentatonik):
A, B, C#,
D, E, F#, G#, A

=> 3 mögliche Pentatoniken für eine Tonart.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Die (Moll)Pentatonik auf der V. Stufe des Grundakkords wird von diversen Spielern (z.B. Eric Johnson, Joe Bonamassa) sogar oft bevorzugt eingesetzt. Statt der kleinen Terz enthält sie die große Sekunde.

Das kann aus gleich mehreren Gründen reizvoll sein:

- Geschlecht eines zugrunde liegenden Akkords wird verschleiert, wenn dieser ohne Terz gespielt wird (fehlende Terz dieser Penta dann keine Zuordnung zu)

- Passt sowohl zu einem Dur- wie auch zu einem Mollakkord (wieder wegen fehlender Terz)

- Enthält über einen Dominant-Dur7-Akkord die 7, was bei der normalen Dur-Panta nicht der Fall ist

- KLangliche Erweiterung um die gr. Sekunde/None

Fallstricke:

Passt nicht immer so einfach zu bestimmten gängigen Akkordfolgen, wie man es von den "normalen" Pentas gewohnt ist.

Der mit der "normalen, "gewohnten" Penta identische Fingersatz verführt sehr schnell dazu, dieselben Automatismen abzufeuern - das klingt dann nicht immer gut.

Mögliche Klangkonflikte oder Avoids, die man bei den "herkömmlichen" Pantas intuitiv zu vermeiden gelern hat, tauchen bei identischem Fingersatz nun plötzlich an anderen Stellen auf.
 
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Also erstmal vielen Dank für die Antworten!

Bei den Licks muss man wirklich etwas aufpassen man kann nicht alle seine "Standard-Nummern" raushauen - das ist mir auch aufgefallen.

Jetzt hab ich mich neulich mal über die Kirchentonarten informiert und jetzt die zweite Frage:

Hat das irgendwas damit zu tun? Aus einem Video das ich mir angesehen habe wurde das nämlich so ähnlich gehandhabt. Sprich es wurde der immer gleiche Pentatonik-Fingersatz das Griffbrett nach oben geschoben und so die verschiedenen "Modes" gespielt. (Zum gleichbleibenden Backing-Track versteht sich)

Habe ich also "modal" gespielt ohne es zu wollen :D?
 
Jetzt hab ich mich neulich mal über die Kirchentonarten informiert und jetzt die zweite Frage:
Hat das irgendwas damit zu tun?
Nur über umwege - die erklärung ist hier eine andere.
dein beispiel funktioniert ja nur, weil die cis pentatonik 5 töne hat, und diese mit den tönen von a dur identisch sind.
Wenn du cis moll anschaust, beissen sich ja die restlichen töne.

A-Dur Tonleiter:
A, B, C#, D, E, F#, G#, A

C#m Pentatonik:
C#, E, F#, G#, B, C#

C#-Moll Tonleiter:
C#, D#, E, F#, G#, A, B, C#
 
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Jetzt hab ich mich neulich mal über die Kirchentonarten informiert und jetzt die zweite Frage:

Hat das irgendwas damit zu tun?

Habe ich also "modal" gespielt ohne es zu wollen :D?

Nein hast Du nicht. ZUr Akkorfolge D E F#m B passt auch gar nichts anderes als Töne aus F#moll.

Ich würde mich bei dieser Akkordfolge ohnehin nicht auf die Penta beschränken. Mit den beiden restlichen Tönen aus F#m bekommt das viel farbiger und variantenreicher hin.


Aus einem Video das ich mir angesehen habe wurde das nämlich so ähnlich gehandhabt. Sprich es wurde der immer gleiche Pentatonik-Fingersatz das Griffbrett nach oben geschoben und so die verschiedenen "Modes" gespielt. (Zum gleichbleibenden Backing-Track versteht sich)

Dann waren es entweder keine Modes. Oder aber der Track bestand aus nur einem einzigen Akkord (bzw. Bezugston) - dann kann man natürlich alle Leitern der Welt (und mathematisch gesehen nahezu unendliches) drüberspielen.
Faustregel: Bereits ab verschiedenen 2 Akkorden ist ein bestimmtes Tonmaterial meist schon unveränderlich vorgegeben.
 
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Besagtes Video ab Minute 15:00:



Ist glaub wirklich nur ein Akkord - ist ja dann aber relativ sinnfrei...

In der Regel spielt man ja über klassische Kadenzen wie I VI V II man hat ja nie nur einen Akkord.

Kennt jemand einen guten Workshop für praxisnahen Einsatz von Modes?
 

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