Ich verstehe mit meinen bisschen Theoriekenntnissen nicht wie ich den "Key" für den Song rausfinden soll.
Hier die Akkorde: ... Wie passen diese zusammen?
Der Song fängt mit G an und - noch wichtiger - er endet auch in G. Das spricht zunächst für G-Dur. Auch die Hauptfunktionen C (Subdominante) und D (Dominante) kommen vor. Fast immer kommt vor dem G (Tonika) ein D. Dies nennt man einen "
authentischen Schluss". Er hat die stärkste Schlusswirkung und macht im Song besonders deutlich, daß G die "Heimat" (Tonika) ist.
Nun zu den anderen Akkorden, die in dieses Klischée der Hauptfunktionen (Tonika, Dominante, Subdominante) nicht direkt hineinpassen:
F, Eb, A, Am und Cm
Ambros macht durch diese Akkorde den Song abwechlungsreich, jedoch sind diese mit Bedacht (bzw. musikalischem Gefühl) ausgewählt.
Der Song beginnt mit den Akkorden G F D G:
Da haben wir nach dem Erklingen der Tonika G gleich das F. Dieser Akkord hat in G-Dur nichts zu suchen, denn da gibt es keinen Ton f, sondern dafür das f#.
Es scheint für einen Moment so, als ob wir uns gar nicht Dur befinden, sondern vielleicht eher im
mixolydischen Modus. Das folgende D macht aber klar, daß F nur ein kleiner Ausflug war und das in D enthaltene f# zeigt, daß nun wohl doch eher die Töne von G-Dur gelten.
Ich höre das F in diesem Fall nicht subdominantisch, sondern von der Klangwirkung her, eher als eine Variante der Dominante. Die enthaltenen Töne f, a und c, sind auch in Dm7 enthalten. Dieser Akkord klänge an dieser Stelle sehr ähnlich und wäre der vermollte Dominantseptakkord. (Dm wäre die Parallele zu F.)
Dann die die Akkorde C Eb A D G:
C ist die Subdominante und insofern eine gängige/klischéehafte Abwechslung.
Wie ist jetzt aber das Eb zu erklären, das ja in G-Dur nicht vorkommt?
Ich höre es als eine Verwandte der vermollten Subdominante, also Cm. Die Töne eb und g sind beiden Akkorden gemeinsam. Eine Eintrübung der Stimmung, die man beim Wechsel von Dur nach Moll empfinden würde, wird erscheint im Text: "olle hom des fade Aug." Mit Eb erscheint zwar ein Dur-Akkord, doch einer der mit Cm eng verwandt ist (Parallele).
Zurückgeführt zur Tonika wird die Akkordfolge über die Doppeldominante A und die Domimante D.
Refrain: G Am F G (Beginn)
Das Am ersetzt die Subdominante C. F höre ich wieder als Ersatz der Dominante.
Interessant, daß im weiteren Verlauf Am und A direkt aufeinanderfolgen, freilich mit ganz unterschiedlicher Funktion: Am subdominantisch und A doppeldominantisch.
Der Spannungshöhepunkt ist bei der Dominanten D "ane pickn" (eine kleben, Ohrfeige) erreicht. Wirkungsvoll folgt mit "Danke" die Auflösung zur Tonika. (Schöne Verbindung von Harmonie und Text!)
Refrain: G Am Cm G D G (Ende)
Hier taucht die vermollte Subdominante Cm selbst auf und danach wird im Text gesagt, was auch harmonisch "wahr" ist: Mit G D G (authetische Kadenz) "es ist wahr, es ist wahr" wird klargestellt, daß trotz der vielen Ausflüge in andere Harmonien, G-Dur die eigentliche Heimat des Songs ist.
Prima, wie Ambros Harmonie und Text oft sehr passend verknüpft!
Viele Grüße
Klaus