Instrumentenwechsel von Trompete auf (Ventil-)Posaune/Basstrompete

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Hallo Zusammen,

ich spiele bisher Trompete und überlege aus verschieden Gründen in die Tonlage der Posaune/ins Posaunenregister zu wechseln.

Ich würde dabei gerne bei der Spielweise mit Ventilen bleiben, da ich dann weniger umlernen/neu lernen muß.

Ursprünglich kannte ich da nur die Alternative der Ventilposaune, inzwischen habe ich aber auch die Basstrompete kennen gelernt, die teilweise auch als Marching-Posaune bezeichnet wird.

Es gibt für alle Instrumente/Bauformen preislich durchaus vergleichbare Instrumente. Somit stellt sich die Frage, welche Bauform meinen Bedürfnissen eher gerecht wird. Primär möchte ich ein größeres Mundstück haben und weiterhin mit Ventilen spielen können. Zusätzlich sind Posaunenstimmen oft einfacher zu erlernen, als Melodien, wie man sie auf der Trompete vorwiegend spielt. Nun bräuchte ich ein paar Entscheidungshilfen. Sind z.B. die Mundstücke von Ventilposaunen, Marching-Posaunen und Basstrompeten vergleichbar? Ist es eine große Umstellung von den Perinet-/Pumpventilen auf Drehventile? Ist eine Art der Ventile besser für den Außeneinsatz bei kaltem Wetter geeignet bzw. weniger empfindlich (gegen festfrieren) als die andere Ventilart? Gibt es sonst irgendwelche grundsätzlichen Unterschiede der Instrumente, besonders welche, die die Spielbarkeit maßgeblich beeinflussen?

Ich bin auf Eure Kommentare gespannt, besonders interessant wären natürlich auch Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Instrumenten oder selbst angestellte Vergleiche mit den unterschiedlichen Bauformen.

Viele Grüße - Harald
 
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Hallo Harald,

viele Fragen ... ich kann nur ein wenig meine Erfahrungen mitteilen.
Ich spiele nebenher Tuba und ein wenig Posaune, bin also eher der Basstyp. Hauptinstrument E-Bass, siehe Avatar-Bild.
Und ich bin persönlich ein Freund der Basstrompete, seit ich eine gebrauchte King "Flugabone" erworben habe.
Eine nach Flügelhorn aussehende Basstrompete mit Perinet-Ventilen.

flugabone.jpg

Die Flugabone hat denselben Rohrverlauf wie meine Tenorposaune, klingt aber - u.a. der vielen Windungen wegen - weicher und weniger aufdringlich. Das ist im Ensemble oft schöner als eine Posaune.
Ich spiele auf beiden dieselben Mundstücke, da ist kein Unterschied.

Was Ventile angeht: Ich habe Drehventile an den Tuben, Perinet an der King, gar keins an der Tenorposaune.
Für mich sind die Ventilarten kein Problem. Meine Drehventile sind sehr wartungsfreundlich, da muß ich fast nie was tun.
(Vor allem gemessen an einem Posaunenzug.) Perinet braucht mehr Pflege, war mein Eindruck, aber es kommt auch stark auf das einzelne Exemplar von Instrument an.
Bei Ventilen sind die Geschmäcker sehr verschieden, das gibt's bei den Trompeten aber auch.
Wer schneller einfriert, kann ich nicht sagen. Saxophone sind dagegen wohl eher empfindlich :)

Zur "marching trombone": Da geht die Terminologie leider oft auseinander. Manche "marching trombones", die ich gesehen habe, waren eigentlich "marching baritones", also konische Bügelhornmensur. Riesige Dinger. Die fand ich ergonomisch und klanglich eher "schwierig".

Eine Basstrompete ist sicher keine schlechte Wahl. Man kann ganz normale Posaunenstimmen damit spielen und hat noch einen Exotenbonus dazu ;)
Es haben mich schon einige Leute auf meine King angesprochen.

Interessant könnte sein, wie Du mit dem Ansatz klarkommst. Ich kenne selber nur einen Trompeter, der eine Oktave tiefer gerutscht ist.
Der ging dann auch gleich weiter zur Bassposaune ...

Soweit meine wenigen Erfahrungen. Weitere Stimmen ?

Alexander, der Omnimusicus
 
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Hallo Alexander,

die "Ansatz-Frage" war der Ursprung der Überlegungen. Unsere Kinder haben beide nacheinander von der Trompete zur (Zug-)Posaune gewechselt und haben seither keine Probleme mehr mit dem Ansatz, egal wie lange sie spielen. Deshalb haben sie mir den Vorschlag gemacht mal ihre Posaunen auszuprobieren. Ich habe (bezogen auf die Naturtöne, Zug 1) auf Anhieb den gleichen Tonumfang wie mit der Trompete. Unser Sohn hat dabei die Erfahrung gemacht, daß die meisten Posaunenstimmen eigentlich in der 1./unteren Oktave bleiben.

Ein weiteres Thema für mich ist das Auswendig Spielen. Damit tue ich mich grundsätzlich unendlich schwer. Da haben Begleitstimmen, wie die Posaunenstimme, den Vorteil, daß sich vieles ständig/häufig wiederholt. Ich müßte also bei weitem nicht so viel auswendig lernen und mir entsprechend viel weniger verschiedene Sachen merken, als wenn ich mit der Trompete Melodie oder 2. Stimme spiele.

Da wo ich mit Noten spielen kann, kann ich ja auch weiterhin Trompete bzw. Melodie (auch mit der Basstrompete) spielen, das "läuft mir dadurch ja nicht weg". Aber vom auswendig spielen und vom Ansatz/der Ausdauer her dürfte es für mich im Posaunen-Register um einiges leichter werden.

Viele Grüße - Harald
 
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Hallo Harald,

... und haben seither keine Probleme mehr mit dem Ansatz, egal wie lange sie spielen.

Beim Ansatz ist natürlich die tiefere Lage bedeutend weniger stressig, das ist richtig.
Ich kann z.b. als Tubist relativ gut in den Urlaub fahren und kann danach weiterspielen ohne allzu große Verluste.
(Meist nehme ich zwar ein Mundstück mit, aber das ersetzt das Üben nicht wirklich)
Das geht bei der Trompete nicht gut. Und die Posaunenlage liegt so dazwischen.

Mir als Tubist ist sowieso rätselhaft, wie man mit solch "mikroskopischen" Mundstücken wie bei der Trompete Musik machen kann :rofl:

Ein weiteres Thema für mich ist das Auswendig Spielen. Damit tue ich mich grundsätzlich unendlich schwer. Da haben Begleitstimmen, wie die Posaunenstimme, den Vorteil, daß sich vieles ständig/häufig wiederholt.

Hm, da finde ich aber gerade Begleitstimmen viel heikler zum auswendig spielen, weil sie eher "unkantabler" sind als Melodie oder Bass-Stimmen. Sie machen alleine normalerweise wenig Sinn und für mich sind sie schwerer auswendig zu lernen.

Da habe ich den ernstgemeinten Vorschlag: Komm doch gleich mit zur Tuba !
- Die Bass-Stimmen sind oft viel eingängiger, weil sie durch das Harmoniegerüst bestimmt werden.
- Du bist mit der Tuba überall willkommen und kannst gleich mitspielen.
- Die Tuba spielt fast immer, kein mühseliges Zählen mehr von 263 Takten Pause (ok, kommt auf die Musik an)
- Ohne groß Üben kannst Du drei Stunden am Stück spielen.

Das sind doch alles gute Gründe für den Tiefbass, oder ?? :)

Ok, seufz ! Ich hab's probiert ... wer spielt schon freiwillig Tuba.
Schade eigentlich, gute Tuben sind wichtig.
Wär's mal einen Versuch wert ?

Gruß,

Alexander, der meist tiefbassende Omnimusicus
 
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Vielleicht interessiert es ja.
Für seine Basstrompete in C hat Josef Gopp im letzten Jahr die Auszeichnung "Deutscher Musikinstrumentenpreis" erhalten.

http://www.josefgopp.de/?id=20

Falls man sich für hochwertige Instrumente interessiert, hat man als Trompeter in Deutschland das Schlaraffenland vor der Haustür. Es gibt eine ganze Reihe hervorragender kleiner Meisterwerkstätten im Land, die im Vergleich zu den Top-Markeninstrumenten aus dem Handel bei erlesenster Qualität auch preislich interessant sind.
 
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Hallo Alexander,

Hm, da finde ich aber gerade Begleitstimmen viel heikler zum auswendig spielen, weil sie eher "unkantabler" sind als Melodie oder Bass-Stimmen. Sie machen alleine normalerweise wenig Sinn und für mich sind sie schwerer auswendig zu lernen.

Posaunenstimmen bestehen häufig aus Akkordtönen und einem sich wiederholenden Rhythmusmuster/-pattern...da sich die Akkorde wiederholen, manchmal sogar in einer gleichbleibenden Akkordfolge, wiederholen sich eben auch die zu spielenden Töne entsprechend (oft)...das Rhythmusmuster/-pattern bleibt oft ebenfalls gleich, mal abgesehen von Fills, Breaks, Läufen z.B. alle 4 oder 8 Takte...insgesamt hat man schnell ein paar Rhythmen beieinander, die man sich merken und gut spielen kann und die Anzahl der verwendeten Töne ist auch deutlich überschaubarer als bei Melodien, die oft sogar harmoniefremde Töne (Approaches/Wechsel-/Durchgangsnoten und Suspends/Vorhalte, etc.) enthalten...

Ich kann dabei natürlich nur von dem ausgehen, was ich bisher an Posaunenstimmen gesehen habe... ;)

Da habe ich den ernstgemeinten Vorschlag: Komm doch gleich mit zur Tuba !
- Die Bass-Stimmen sind oft viel eingängiger, weil sie durch das Harmoniegerüst bestimmt werden.
- Du bist mit der Tuba überall willkommen und kannst gleich mitspielen.
- Die Tuba spielt fast immer, kein mühseliges Zählen mehr von 263 Takten Pause (ok, kommt auf die Musik an)
- Ohne groß Üben kannst Du drei Stunden am Stück spielen.

Das sind doch alles gute Gründe für den Tiefbass, oder ?? :)

Ok, seufz ! Ich hab's probiert ... wer spielt schon freiwillig Tuba.
Schade eigentlich, gute Tuben sind wichtig.
Wär's mal einen Versuch wert ?

In unserem Fall (Marching Instrumente) wäre das dann zwar das Sousaphon, aber das Problem ist eigentlich, daß da beim Anschaffungspreis unterhalb der vierstelligen Zahlen selbst bei gebrauchten Instrumenten kaum etwas zu machen ist...andernfalls würde das auch meine Frau mal reizen sich am Sousaphon zu probieren...so bleibt sie eben bei den Templeblocks/Jamblocks...

Viele Grüße - Harald

P.S.: Ich habe vor kurzem im Bekanntenkreis das Angebot bekommen mal Tenorhorn zu probieren...das könnte ich geliehen bzw. sehr günstig bekommen...da könnte ich auch bei den Ventilen bleiben... ;)
 
Hallo Harald,

na, dann auf zum Tenorhorn. Ist auch schön !

Ich war schon drauf vorbereitet, daß meine Tubawerbung nicht wirklich fruchtet, aber der Tiefbass kämpft mit allen Mitteln :D

So ein Sousaphon ist schon teuer, das ist richtig.
Ich habe mal selber in ein Jupiter-Sousaphon aus Fiberglas reingeblasen. Da war ich echt ernüchtert, wie schlecht ein Instrument von knapp 4000 Euronen Neupreis sein kann ... Schwer ist so ein Teil auch. Ich spiele ein Helikon mit knapp 10 Kilo, und der Rücksitz des Autos ist gleich voll :(
Ein Tenorhorn ist da schon handlicher.

Aber Bass macht Laune. Vielleicht packt's Euch ja mal ...

Alexander, der Omnimusicus

PS: Templeblocks anstelle Sousaphon ist natürlich ein böses Foul ... ! :D
Klingt mir so, als wärt Ihr jetzt grad an Fasching stärker unterwegs, oder ??
 
Hallo Harald,
habe früher im Verein Trompete gepielt, dann auf Posaune umgesattelt, dann aber (weil mir der Bass-Schlüssel nicht zusagte) auf Tenorhorn gewechselt. Ich weiß nicht, welche Musik Du spielst, solltest Du in einem Musikverein musizieren,
probier doch wirklich mal ein Tenorhorn aus. Da reicht ein gut gepflegter Ansatz leicht für 2 Stunden.
Als Hobby spiele ich gerne meine verschiedenen Saxophone, da kommt mir der Ansatz vom Tenorhorn zu gute und umgekehrt auch. Probiers mal.
Tenorsaxer
 
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Hallo Alexander,

Templeblocks anstelle Sousaphon ist natürlich ein böses Foul ... ! :D

So würde ich das nicht sagen, denn meine Frau hat vorher noch nie ein Instrument gespielt und da war der Einstieg über die Kleine Trommel/Marschtrommel zu den Templeblocks bzw. über ein Rhythmusinstrument doch einfacher, als wenn sie es gleich mit einem Melodie-/Blasinstrument versucht hätte...derzeit denkt sie über die Alternativen Sousaphon oder (Tenor-)Saxophon nach...

Klingt mir so, als wärt Ihr jetzt grad an Fasching stärker unterwegs, oder ??

Eigentlich war das mal so geplant...wir waren seit 2007 in einer neu gegründeten Guggenmusik und dadurch an Fasnacht viel unterwegs. Leider gab es schon 2009 einen ersten großen Krach und danach immer wieder neue Probleme...wir haben uns in den letzten 15 Monaten auch schon immer wieder mal andere Vereine angeschaut, aber noch nichts wieder gefunden, was wirklich paßt...unser alter Verein existiert nur noch auf dem Papier...diese Fasnacht waren wir mit der (schweizer) Guggenmusik, bei der meine jüngere Schwester seit 1999 spielt als Gastspieler unterwegs, leider wäre der Weg zu den Proben mit ca. 40 km doch sehr weit...es ist bisher noch nicht wirklich etwas Neues in Sicht... :(

P.S.: Ich habe in der Zwischenzeit angefangen das Arrangieren von Liedern/Noten zu lernen, jetzt fehlt nur noch eine Möglichkeit die Lieder mit jemandem zu spielen... ;)

---------- Post hinzugefügt um 12:52:12 ---------- Letzter Beitrag war um 12:38:49 ----------

Hallo Tenorsaxer,

unsere Kinder spielen beide die Posaune im Violinschlüssel in B, weil sie den von der Trompete kennen, im Blasorchester der Schule bekam unser Sohn oft Posaunen-Noten im Bass-Schlüssel und hat sie sich dann zuhause mit einem Notensatzprogramm in den Violinschlüssel umgeschrieben...das wäre also nicht das Problem...inzwischen bekommt er oft Noten für die Bariton- oder Tenorhorn-Stimme im Violinschlüssel und muß nix mehr umschreiben.

So richtig aktiv spielen wir erst seit 2007 und bisher eigentlich nur Guggenmusik...da ist alles vertreten von Posaunennoten im Baßschlüssel über die so genannte "schweizer Notation" der Posauen im Violinschlüssel in B bis hin zu reinem "Zahlensalat" (nur die Zahlen für die Züge aufgeschrieben) oder lernen nach Gehör ganz ohne Noten. Das macht die Sache zumindest für mich aber nicht einfacher, da ich eben nicht auswendig spielen kann und eigentlich auch die Notenwerte brauche, weil ich mir sonst ja wieder den Rhythmus auswendig merken muß... :(

Ich würde eben in die Begleitstimmen (Ventil-Posaune, Basstrompete oder Tenorhorn) wechseln um es mit dem auswendig lernen und vom Ansatz her etwas leichter zu haben...da, wo ich auch mit Noten spielen kann, würde ich auch weiterhin gerne Trompete bzw. Melodie spielen...mal sehen was dabei rauskommt... :gruebel:

Viele Grüße - Harald
 
Ist nicht böse gemeint, aber läuft es nur mir kalt den Rücken runter, wenn man so etwas liest?
 
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Nö. Nicht nur dir. Ist auch nicht böse gemeint.
 
Tach auch,

bunte Noten hatte ich für meine Plastikklarina. Da war ich 4 oder 5 Jahre alt.
Danach ab 7 Blockflöte mit normalen Noten. In einheitlichem Schwarz.
Danach ab 10 Posaune. Auch alles in schwarz, aber mit neuem Schlüssel.
Hat bei mir funktioniert und bei Millionen anderer Posaunierenden auch.
Kann also nicht so falsch sein, das Posaunespielen so zu erlernen. So als Tip für deine Mitmusiker.
Statt Ventilposaune würde ich mal ein Bariton probieren.Das klingt schonmal besser.
Und man kann damit "Ferkelbass" spielen.
Bis denne

Matt

Es kann einen gewissen Kultstatus einer Band mit guten Musikern geben, wenn diese absichtlich schlecht spielen.
Beispiel, die Band "Theimmerechtscheisse" mit dem Motto "Ein Schlager ins Gesicht".
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=iH9lPaDgeV0
Andersrum aber weniger.
 
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Hallo Matt,

Tach auch,

bunte Noten hatte ich für meine Plastikklarina. Da war ich 4 oder 5 Jahre alt.
Danach ab 7 Blockflöte mit normalen Noten. In einheitlichem Schwarz.
Danach ab 10 Posaune. Auch alles in schwarz, aber mit neuem Schlüssel.
Hat bei mir funktioniert und bei Millionen anderer Posaunierenden auch.
Kann also nicht so falsch sein, das Posaunespielen so zu erlernen. So als Tip für deine Mitmusiker.

Ich verstehe nicht wirklich, was ich mit diesem Kommentar anfangen soll!?!

Ich selbst habe bisher jedes Instrument nach Noten gelernt, von der Blockflöte, über Melodika zum Akkordeon und zuletzt die Trompete. Auch die chormatische Mundharmonika hab ich von Anfang an nach Noten gespielt. Unsere Kinder haben sowohl die Snaredrum als auch die Trompete und danach die Posaune nach Noten spielen gelernt (es gibt auch Posaunenschulen im Violinschlüssel in B). Einzig der Bass-Schlüssel ist uns nicht so geläufig, weil wir ihn eben kaum brauchen. Die typischen Melodieinstrumente spielen im Violinschlüssel und beim Akkordeon stehen die Akkordsysmbole unter den Bass-Noten. Ich wüßte auch nicht welchen Mitmusikern ich irgendwelche Tipps geben sollte. Ich bin schon dafür, daß man auch Notenlesen lernt, aber vorschreiben kann ich das niemandem. Wenn es in einer Musik für vieles überhaupt keine Noten gibt bzw. nur die Zahlenkombinationen für die Griffe oder Züge, dann wartet da sicher auch niemand auf meine Tipps, erst recht nicht, wenn eine solche Musik schon 20 oder 50 Jahre genau so spielt. Da kann ich höchstens versuchen damit klar zu kommen oder mir eine andere Musik suchen, bei der ich brauchbare Noten bekomme...denke ich... :gruebel:

Statt Ventilposaune würde ich mal ein Bariton probieren.Das klingt schonmal besser.
Und man kann damit "Ferkelbass" spielen.

Ich kann grundsätzlich jedes Instrument probieren, wenn ich es zumindest leihweise mal spielen kann. Das bringt mich aber nicht wirklich weiter. Es ist naheliegend Instrumente in Erwägung zu ziehen, die einerseits bezahlbar sind und andererseits in der entsprechenden Musik schon vertreten sind, denn sonst gibt es gegebenfalls weder Musiker, die man um Rat fragen kann noch passende Noten. Bezahlbar sollte so ein Instrument vor allem auch deshalb sein, weil man damit auch im Winter, bei Frost, auf der Straße spielt und es auch nicht immer gut versorgen/aufbewahren kann, z.B. wenn man sich in einer Gaststätte oder Halle aufhält. Die Beulen und Kratzer sind da einfach vorprogrammiert und wären bei einem guten Instrument wirklich ärgerlich. In der Guggenmusik gibt es oft nur Trompeten, Posaunen und Sousaphone. Selbst Tenorhörner sind da schon eher die Ausnahme und spielen gegebenenfalls auch "nur" die Posaunenstimme mit. Wenn es überhaupt Noten gibt sind die fast immer im Violinschlüssel in B notiert. Mit einem Tenor-Saxophon kann man z.B. auch die Posaunenstimme mitspielen, mit einem Alt-Saxophon kann man nur mitspielen, wenn eine entsprechende Stimme/entsprechend transponierte Stimme existiert.

Eine Ventilposauen klingt im Zweifelsfall auch nicht viel anders als eine Zugposaune, ich müßte nur eben die Zugpositionen nicht neu erlernen. Eine Bass-Trompete spielt ebenfalls in der Tonlage der Posaune und hat Ventile wie die Trompete. Eine Marching Trombone ist wohl eigentlich auch nix anderes als eine Ventilposaune in kurzer Bauform oder eine Bass-Trompete. Alle 3 Instrumente/Bauformen gibt es in vergleichbaren Preislagen. Sowohl Zugposaune als auch Ventilposaune konnte ich schon mal ausprobieren.

Was hätte ich denn davon, wenn ich "Ferkelbass" spielen könnte? Die oben genannten Instrumente/Bauformen sind alle noch irgendwie in der Nähe der Trompete, werden also auch ähnlich gehalten und sind eben erschwinglich. Ein Tenorhorn kam nur in Betracht, weil ich eines geliehen bekommen könnte, das ich vielleicht auch günstig, gebraucht abkaufen könnte. Ob ein Bariton nun irgendwie besser klingt als irgend ein anderes Instrument ist dann ja letztlich wohl vor allem Geschmacksache...

Es kann einen gewissen Kultstatus einer Band mit guten Musikern geben, wenn diese absichtlich schlecht spielen.
Beispiel, die Band "Theimmerechtscheisse" mit dem Motto "Ein Schlager ins Gesicht".
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=iH9lPaDgeV0
Andersrum aber weniger.


Was soll denn andersrum überhaupt sein? Schlechte Musiker, die absichtlich oder aus versehen gut spielen???

Bei Guggenmusiken kommt der Klang vom "falsch spielen" schon alleine dadurch zustande, daß in den meistens Guggenmusiken niemand sein Instrument stimmt, die meisten wissen wahrscheinlich nichtmal, daß ihr Instrument einen Stimmzug besitzt oder die Züge sitzen so fest, daß man sie nicht mehr bewegen kann. Wenn man mal eine Guggenmusik hört, die ihre Instrumente vor dem Auftritt stimmt, dann hört man das auch sofort am Gesamtklang... :eek::D;)

Ein zweiter häufiger Grund für den Eindruck vom "falsch spielen" entsteht dann spätestens, wenn beim Spielen an Fasnacht auf der Straße bei Frost die Ventile mehr oder weniger oft/häufig einfrieren. Dann kann einfach nix mehr stimmen, vermeiden läßt es sich aber bei unter -5° dann irgendwann nicht mehr... :eek::D;)

Nichts desto trotz, bringen mich all diese Gedanken und Überlegungen über diese Dinge, die man als Einzelner eh nicht ändern kann, keinen Schritt weiter...unsere Guggenmusik, wo es von Anfang an ausarrangierte Noten gab und wir auch mit Noten spielen konnten, gibt es nur noch auf dem Papier und bei allen anderen Guggenmusiken, muß man es eben so nehmen, wie es ist und versuchen zurecht zu kommen oder man muß weitersuchen, bis man eine Musik findet, bei der alles wieder paßt... :gruebel::(

Viele Grüße - Harald
 
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Tach nochmal,

gebrauchte Bariton-Hörner oder Tenorhörner mit einer gewissen Qualität sind meist billiger als die raren Ventilposaunen oder Basstrompeten entsprechender Qualität.
Dass eine Ventilposaune genauso klingt wie eine Zugposaune sehe ich anders.
Bis denne

Matt
 
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