Kantenabsorber: Dreieck oder Trapez??

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Hey Leute,

Da ich Anfang 2015 meinen ganzen Kram in neue Räumlichkeiten packen werde, in welchen ich hoffentlich auch die nächsten Jahre bleiben werde, wollte ich mein Studio ein wenig umbauen. Ich habe schon einiges an Erfahrung mit Raumakustik und habe schon eine Cloud, Diffusoren und Breitbandabsorber an der Rückwand und für die Erstreflektionen. Hierbei habe ich grundsätzlich eine Absorberstärker von 8-10 cm gewählt und das hat auch Wunder bewirkt.

Da ich meine Regie nun in einen kleineren Raum stellen werde als bisher möchte ich gerne auch die Ecken des Raumes akustisch behandeln. Eigentlich war ich mir ziemlich sicher dass ich die Ecken mit Tri-Corner Traps auffüllen möchte.

Entweder mit solchen vorgefertigten Absorbern oder als DIY mit Füllmaterial:
http://www.aixfoam.de/kantenabsorber-tieftonabsorber-und-bassabsorber-sh012

Nun habe ich bei Thoman jedoch diese Corner Traps gefunden:

Ich frage mich jetzt ob diese nur 10cm dicken Absorber überhaupt in Ecken den Bassbereich entscheident beeinflussen. Bei dieser geringen Dicke sollten eher Frequenzen um die 150-200Hz beeinflusst werden. Ich meine ok, der Abstand zur Wand wird den Absorber schon auch verstärken aber macht dass irgendwie einen Sinn?
Oder irre ich mich völlig? Ich finde die nämlich eigentlich ziemlich ästhetisch, die würden super in mein Studio passen.

Was würdet ihr mir raten? Gibt es etwaige Vorteile für die eine oder andere Bauweise?

lg Viktor
 
Eigenschaft
 
Die Sinnhaftigkeit hängt ganz stark von der Höhe der tiefen Frequenzen ab. Wenn du störende Frequenzen im Bereich zwischen 150 Hz und 200 Hz hast - dann go. Wenn die störenden Frequenzen tiefer sind und/oder ihre "Ursache" in einer tiefen Raum Mode haben, dann gibt es andere Möglichkeiten (z.B. diese hier: http://mbakustik.de/main.php?target=1-2-2-2_rab_resonanzabsorber ) Die Jungs von mbakustik berechnen dir auch wieviele du ungefähr brauchst, wenn sie eine Raumskizze und eine REW Messung haben.


Topo :cool:
 
Ja, irgendwie war mir ja schon klar dass eine solche Antwort auf mich zukommt ;)

Messen werde ich natürlich sowieso und dann mal weitersehen. Dachte nur es hat möglicherweise jemand schon Erfahrungen gemacht??

lg
 
Eine Selbstbaulösung ist IMMER günstiger.
Im Bassbereich bringen die gekauften Teile nichts bis garnichts.

Und unter einer Hypothenuse von 1m solltest du nicht anfangen, Geld auszugeben. Die Tiefe des Absorbers sollte dann mindestens 40, besser 60cm betragen.
 
Ich vermute mal, dass die EQ Acoustics Dinger auch im Frequenzbereich unter 100Hz was tun, allerdings halt sicher lange nicht so viel wie darüber.
D.h. Wenn du damit alle Ecken zukleisters wirst du auch den Bassbereich verbessern, aber konstante Nachhallzeiten wirst du damit vermutlich nicht erreichen, weil der Bereich über 100Hz sicher stärker bedämpft ist.
.. von Geradem Frequenzgang ganz zu schweigen.

.. wirklich günstig sind sind EQ Acoustic Teile jetzt aber auch nicht oder?
zumal im Vergleich die aixfoam 2 Teile im Preis inkludiert haben.

LG Jakob
 
ich habe mich kürzlich für die Hofa Basstraps entschieden und bereue es nicht.Die gehen runter bis auf ca.60 Hz.
was in meiner Situation funktioniert hat.

nur als Alternative.......
aber wie schon geschrieben wurde.natürlich erstmal Messen! ;)

lg,didi
 
Poröse Absorber bedämpfen die Schallschnelle. Das Schnelle-Maximum (Wellen-Bauch) liegt bei tiefen Frequenzen weiter von der Wand entfernt als bei hohen. An der Wand liegt ein Schwingungsknoten. (Stichwort "Reflexion am festen Ende"). Daher Muss man den Absorber eben weiter weg Stellen oder einfach dicker wählen, wodurch er ja auch Abstand zur Wand gewinnt. Der Schalldruck hingegen hat sein erstes Maximum direkt an der Wand ("Reflexion am losen Ende")

Die Reflexionsarten mit der enstehenden stehenden Welle kann man hier ganz gut sehen.
http://www.abi-physik.de/buch/wellen/reflexion-am-festen-losen-ende/
Man beachte aber, dass es sich bei Schall um eine Longitudinalwelle handelt und nicht wie die Grafiken nahelegen um eine Transversalwelle. Die Abbildung ist aber aus mathematischer Sicht trotzdem korrekt, da einfach zwei Größen gegeneinander aufgetragen werden.

Dem entsprechend können deine Trapeze schon auch im Bassbereich arbeiten. Dann muss das Volumen dahinter aber unbedingt abgeschlossen sein, damit sich die Welle nicht einfach um den Absorber herum beugt.
 
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Dem entsprechend können deine Trapeze schon auch im Bassbereich arbeiten. Dann muss das Volumen dahinter aber unbedingt abgeschlossen sein, damit sich die Welle nicht einfach um den Absorber herum beugt.
Wobei "abgeschlossen" jetzt nicht gleich "luftdicht verkittet" bedeutet.
 
Das muss nicht abgeschlossen sein. Entscheidend ist, dass genügend Material dort ist, wo sich auch Luft bewegt.

Hypothenuse von mind 1m halte ich für den wichtigsten Typ. Die 30x30-Teile sind zu klein.
Am besten ist Vollmaterial nicht zu dicht. Es geht aber auch nur entlang der Hypothenuse in 10 cm dicke. Ist nicht ganz so gut wie Vollmaterial, aber immer noch ziemlich gut.
Laut Ethan Winer ist aber 10 cm dick an den Katheten, also von der Raumecke 60 cm breit genaso gut, wie einmal entlang der Hypothenuse. Hab ich aber keine Erfahrung drin.
Wichtig ist, ganz oben und ganz unten. Also nicht nur an den Raumkanten, sondern richtig in den Ecken, wo drei Flächen aneinanderstoßen. Wenn es nichtüber die gesamte Höhe gehen soll, dann in der Mitte weglassen.

Viele Denken auch nur zweidimensional. Die Raumecken sind schon wichtig. Aber oben unter der Decke entlang wäre auch Platz. Also Bassabsorber in allen 3 Richtungen. Also nicht nur senkrecht, sondern auch vorn-hinten, links-rechts.
 

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