[Kaufberatung] Kontrabass für Einsteiger

Monomomo
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Hallo liebe aufrechte Bassisten,

eigentlich spiele ich hauptsächlich E-Bass, spiele aber schon lange mit dem Gedanken, mir einen Kontrabass zuzulegen. Ich möchte meinen Schwerpunkt auf elektrischen Bässen lassen und den Kontrabass nur zuhause nutzen, als persönliche Herausforderung sozusagen. Falls ich irgendwann mal gut genug sein sollte würde ich ihn auch in ner Band einsetzen, darum gehts mir aber nicht.

Ich habe bisher nur auf einem Bass gespielt der laut Besitzer in Asien gebaut wurde, Korpus und Kopf deckend weiß lackiert mit einem nach Ahorn aussehenden Hals. Ich empfand die Handhabung als eher unangenehm, kann aber schlecht beurteilen inwiefern das für einen Ein-/Umstieg normal ist, oder was auf die Qualität des Instruments zurückzuführen ist, deshalb würde ich gerne von euch mal ein paar Tips einholen worauf man achten sollte und was man in welchem Preissegment erwarten kann. Bzw was man im niedrigen Preissegment erwarten kann. Ich würde die Ausgaben gerne so gering wie möglich halten und brauch auch keinen besonders guten Klang, sondern in erster Linie ein Instrument dass sich gut bespielen lässt.

Ich bin 1,96 groß und hab auch entsprechende Pranken, bringt mir da ein 4/4 mehr als ein 3/4? Laminierte 3/4 Sperrholz Kontrabässe bekommt man bei Thomann ab 550€, wo etwa auch die gebrauchten Instrumente bei eBay anfangen. Bei letzteren hat man allerdings oft keine Informationen über das Instrument und so leicht wie bei E-Bässen, wo man auf den ersten Blick Logos und spezielle Formen erkennt ist es hier nicht, Schlüsse aus einem Bild zu ziehen (zumindest für Laien).

Beste Grüße,
Michael
 
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Hallo,

ich bin, wie du gleich erkennen wirst, kein Experte, wollte mir aber selbst schon öfters nen Kontrabass anlächeln. Dabei habe ich noch das Glück, dass mein "Bass-Einstell-Typ" gelernter Geigenbauer ist und sein Lehrer, also der Geigenbauer selbst, direkt um die Ecke wohnt.

Natürlich sind die nicht fasziniert von den Thomann Bässen.

Je nachdem wie die Basis konkret ist kann das Ding - in Anbetracht des Preises - aber sehr wohl ganz anständig klingen. Ist halt ein Glücksspiel - wie es von HB E-Bässe mit Erle Body gibt, die können auch gut klingen. Die Serienschwankung ist natürlich zu beachten.

Ich weiß nicht, wie die Money-Back-Garantie bei Thomann bei Sperrgut hinhaut, denke aber, das ist kein Problem - nen verzogenen Hals merkst du uU aber erst nach der Garantie. Und das ist das Problem - die sind zwar auch im ganz günstigen Preisbereich schon aus Ebenholz - aber uU verziehen sie sich noch im Nachhinein. Im Gegensatz zu nem E-Bass ("mal mit dem Spannstab probieren" - den gibts ja beim KB nicht; oder notfalls neuer Hals) macht das das instrument dann aber unspielbar.

Vom Korpusholz und den Mechaniken usw. darfst du dir auch nicht allzu viel erwarten - aber dass sich das Sperrholz noch verzieht bezweifle ich - diese Basis lässt sich wohl eher schnell beurteilen.
Der Bogen ist der letzte Dreck - aber "dem geschenkten Gaul ..." - und immerhin hat ein Kollege von mir für seinen Geigenbogen etwa das dreifache bezahl, was Thomann für den ganzen Bass will, also auch in Ordnung und Bogenspiel auf Sperrholz ist wohl sowieso nicht das Wahre.

Alles in allem denke ich persönlich - für den Preis ein Schnäppchen, sobald er nen Ton macht und nicht instant auseinanderfällt.
Sorgen bereiten würde mir nur der Hals - und da sind Probleme wohl die absolute Ausnahme.

Nochmal ein paar hundert bis etwa noch einmal die Kosten des Kontrabasses (250-500€ grob gesagt) musst du definitiv einplanen für das Setup, das lohnt sich aber auch. Und dann ist der Bass auch gut bespielbar.
Hier hat jeder seine Präferenzen, wie beim E-Bass auch, aber die lernst du ohnehin erst kennen. Wie beim E-Bass eben. Ich persönlich hab mir damals exakt das Gegenteil von dem gekauft was ich wollte.

Beim Thomann kannst du dir auch gleich neue Saiten aufziehen lassen, ebenso empfehlenswert (grob eingelesen würde ich für nen brauchbaren Satz noch einmal 100€ aufwärts schäten - hier gibts nen tollen Saitenvergleich im Forum). Und scheinbar - das ist nur vom Hörensagen - stellen sie dir den Bass sehr viel besser ein, je genauer du deine Wünsche beschreibst.


Ich denke, ein gebrauchter Bass in dem Bereich.... ist das selbe, so mehr oder weniger. Eventuell schon mit nem anständigen Setup und entsprechenden Saiten, aber die Basis sollte in etwa die gleiche sein. Hier im Forum hat Moulin für seinen KB noch knappe 1500 verlangt - und das machte den Schnäppchen-Eindruck. Sonst wär gerade noch einer im Flohmarkt, aber wohl ebenso "zu viel für dich".
Ich meine, ab 1000-1500 gehts mit anständigeren Halbmassiven los, ebenso gibts natürlich besseres Sperrholz. (Alles auch vom großen T, aber in dem Bereich gibts natürlich Konkurrenz).

Mir persönlich sagen sie nicht so zu - ich hab aber auch das Billigste beim lokalen Laden gegen das Teuerste verglichen. Also quasi Sperrholzkiste gegen Meisterbass - das ist natürlich extremst unfair. Aber vorher hat das Sperrholz noch relativ gut geklungen. Seitdem gefällts mir nicht mehr. Aber der andere Bass war auch pipifein.


Alles in allem: Ich denke, für dich selbst zu Hause... why not, im schlimmsten Fall ists ne verdammt schöne Deko. Und wahrscheinlich hast du viel Freude daran - ob es jetzt ein Thomann Bass oder ein anderer ist. Und die Dinger sind vom Korpus ziemlich unkaputtbar - kann ich mich sogar raufstellen ;o)
Dei gebrauchten in dem Segment sind das gleiche wie das von Thomann, eventuell schon gut eingestellt, oder wirklich extreme Glücksgriffe (ich denke, in dem Preisbereich auch sehr selten).

4/4 ist wohl Orchestergröße - ich denke, auch wenn du "große Pranken" hast wäre 3/4 besser. Sind öfter erhältlich und ggf. leichter wieder zu verkaufen. Mehr Wumms haben sie nicht zwangsläufig, ist ja auch nur die Mensur. Unter Umständen in der Praxis vlt., aber in dem Preisbereich sicher zu vernachlässigen.

Bespielbarkeit kann auch bei nem 10000 € Bass nichts für dich sein - uU liegt dir ein 500€ Bass da mehr. Ist in erster Linie eine Sache des Setups, ich denke, eine gewisse Unbequemlichkeit lag bei dir einfach an dem generellen Umstieg. Kann man mim E-Bass vergleichen, wenn du nen Squier Preci gern spielst, dann wirst du wahrscheinlich mit nem USA Jazz Bass wenig Freude haben. So tendenziell.


Ich persönlich hätte - auch für mich selbst - wohl eine große Freude, sogar mit den Sperrholzgurken. Solang du keine übersteigerten Anforderungen hast halt.
Befreundete Instrumentenbauer würden sie nicht empfehlen - und auch das zurecht, aber die haben andere Ansprüche.

LG.
 
Hallo Linger, danke für deine Antwort

Natürlich sind die nicht fasziniert von den Thomann Bässen.

Je nachdem wie die Basis konkret ist kann das Ding - in Anbetracht des Preises - aber sehr wohl ganz anständig klingen. Ist halt ein Glücksspiel - wie es von HB E-Bässe mit Erle Body gibt, die können auch gut klingen. Die Serienschwankung ist natürlich zu beachten.

was die Hausmarken angeht bin ich eigentlich ganz zuversichtlich, vor ca. 10 Jahren hab ich mal einen Harley Benton gespielt der zum fürchten war und so war auch das Feedback im Netz, aber die haben sich in Qualität und Optik ganz schön gemausert

Ich weiß nicht, wie die Money-Back-Garantie bei Thomann bei Sperrgut hinhaut, denke aber, das ist kein Problem - nen verzogenen Hals merkst du uU aber erst nach der Garantie. Und das ist das Problem - die sind zwar auch im ganz günstigen Preisbereich schon aus Ebenholz - aber uU verziehen sie sich noch im Nachhinein. Im Gegensatz zu nem E-Bass ("mal mit dem Spannstab probieren" - den gibts ja beim KB nicht; oder notfalls neuer Hals) macht das das instrument dann aber unspielbar.

Vom Korpusholz und den Mechaniken usw. darfst du dir auch nicht allzu viel erwarten - aber dass sich das Sperrholz noch verzieht bezweifle ich - diese Basis lässt sich wohl eher schnell beurteilen.
Der Bogen ist der letzte Dreck - aber "dem geschenkten Gaul ..." - und immerhin hat ein Kollege von mir für seinen Geigenbogen etwa das dreifache bezahl, was Thomann für den ganzen Bass will, also auch in Ordnung und Bogenspiel auf Sperrholz ist wohl sowieso nicht das Wahre.

Ich hab grade mal auf der Website nachgeschaut, bis 31kg und Sperrgutsendungen werden per Spedition geliefert, sind aber in Ländern mit Versandkostenpauschale im Versand kostenfrei. Die 30 Tage Money Back Garantie gilt auch da, die entfällt nur bei "Waren, die nach Kundenspezifikation angefertigt wurden (z. B. Custom Cases), Verschleißartikel oder Produkte, die aus hygienischen (z. B. von Ihnen bereits benutzte Blätter für Holzblasinstrumente) oder lizenzrechtlichen Gründen (z. B. von Ihnen registrierte Software) nicht zurückgenommen werden können."
Das mit dem Hals ist immer nervig, eigentlich ist alles was es braucht vernünftig abgelagertes Holz, aber das braucht Zeit und irgendwo muss der niedrige Preis ja herkommen. Wenn ich über Thomman bestellen würde vertrau ich einfach mal auf den Checkup den die nach dem Erhalt aus Fernost machen, auch wenn der Bass nicht Top eingestellt kommt fällt denen vielleicht noch ein Mangel auf.
Auf den Bogen kann ich ohnehin verzichten, da kommen nur die Finger zum Einsatz :-D
 
Für Jazz und Rock ist die Qualität nicht ganz so wichtig wie für Klassik. Da Du keinen Bogen brauchst, willst Du also nicht streichen und da kann man mit den billig Dingern schon ein bisschenw as anfangen.

Bis man sich über ne Schwei Bespielbarkeit aufmüpft muss man erstmal 2 Jahre spielen. KB dauert ne Weile...
 
Hey Ho,

Die Sache mit der Rückgabe wär meine größte Sorge - hier hast du den überkompetenten Partner, das geht offensichtlich ohne Probleme. Bei der Rückgabe muss nur eine extra Spedition kommen, aber sonst geht es genau so unkompliziert.
Du scheinst zu wissen was du willst und erwartest sicher keinen Meisterbass für 500 € (bzw. jetzt eher 600 - gab mal einen unter 500) - also sag ich auch: Go for it! Bisschen nachinvestieren sollte halt drin sein, zumindest für nen anderen Saitensatz.

Die 30 Tage Money Back Garantie gilt auch da, die entfällt nur bei "Waren, die nach Kundenspezifikation angefertigt wurden (z. B. Custom Cases),

Da ich irgendwann sicher auch den "bestellen" Button drücke bei nem KB, vermutlich ebenso beim selben Lieferanten: Fallen darunter auch die Standard Kontrabässe, wenn man sie (halbwegs eingestellt) UND mit anderen Saiten bestellt? Also wenn ich mir andere Saiten direkt aufziehen lasse?

Bis man sich über ne Schwei Bespielbarkeit aufmüpft muss man erstmal 2 Jahre spielen. KB dauert ne Weile...

Ja, der Bassbauer macht das uU früher (wenn man ihn besucht). Mir gings beim E-Bass so, dass ich den gut spielen konnte. Ich hätt mir nie was gedacht, bis er eingstellt wurde - dann ging mir ein Licht auf.

Von der Einstellung hätt ich mir damals beim Vergleichen nix gedacht, der Sperrholzbass war aber sicher nicht Serienzustand. Aber keine Ahnung, wie das wirklich ist, das meiste davon kommt vom halt vom Hörensagen.



Ein Review über den KB würde mich übrigens sehr interessieren:D

LG
 
Es ist ja manchmal nicht verkehrt, wenn man auf sperrigen Instrumenten anfängt. Das ist nur meine Philosophie. Ich finde man muss sich imemr ein bisschen "hochspielen" und sein Instrument wechseln, wenn man es "überholt" hat. Das sehen manche aber anders naja... viel Spaß!
 
Da ich irgendwann sicher auch den "bestellen" Button drücke bei nem KB, vermutlich ebenso beim selben Lieferanten: Fallen darunter auch die Standard Kontrabässe, wenn man sie (halbwegs eingestellt) UND mit anderen Saiten bestellt? Also wenn ich mir andere Saiten direkt aufziehen lasse?
Nein, jedes Instrument wird "spielfertig" ausgeliefert, was eine Einstellung in der Streicherwerkstatt bei Thomann bedeutet. Inwiefern diese Arbeit einen versierten Bassisten zufrieden stellen würde sei mal dahingestellt, obwohl man immerhin grob angeben kann ob man ihn für Bogenspiel, Jazz oder Rock'n'Roll eingestellt haben möchte. Du kannst dir Wunschsaiten direkt bei der Bestellung mit aufziehen lassen und bezahlst nur den Ladenpreis der Saiten.

Es ist ja manchmal nicht verkehrt, wenn man auf sperrigen Instrumenten anfängt. Das ist nur meine Philosophie. Ich finde man muss sich imemr ein bisschen "hochspielen" und sein Instrument wechseln, wenn man es "überholt" hat. Das sehen manche aber anders naja... viel Spaß!
Seh ich genau so, habe ja auch mit meinem Budget kaum eine Wahl als mich hochzuspielen :-D deswegen such ich ja nach Tips bevor ich Geld ausgeb um das so angenehm wie möglich zu gestalten. Hätt ich das bei meinem ersten Bass richtig gemacht wär mir einiges an Frust erspart geblieben
 
ich bin ebenalls auf der Suche nach einem Einsteiger-KB.
Aktuell tuts ein EUB von NS Design.

Der Gebrauchtmarkt ist ja nicht so gross wie bei den E-Bässen

Überlegungen welche ich mir momentan mache sind:

- Ich miete mir ein Instrument für 4 Monate für 220.-
Das Instrument bin ich dann ohne Probleme wieder los, wenn die Begeisterung doch nicht so lange halten sollte oder ich dann einen eigenen gefunden hätte.


- Ich kaufe mir einen für 2000.- oder 3000.- in der Hoffnung, dass ich da etwas wirklich anständiges bekomme und dass ich den Bass in 1-2 Jahren dann auch mit einem Abschlag von vielleicht 500.- oder 800.- wieder verkaufen könnte. So gerechnet wäre das die günstigere "Miete"

Ich bin mir selber noch unschlüssig, was ich machen werde.
Die Thomann Bässe gefallen mir grundsätzlich gut, wenn ich die Preise anschaue.
Leider ist der Thomann für mich mit dem Auto 6h weit entfernt...
Thomann wäre für mich natürlich auch eine Alternative, da ich bisher immer gute Erfahrungen mit denen gemacht habe
 
Hallo,

ich weiß nicht, wie viele "Montagskontrabässe" es gibt. Bei E-Bässen kannst du zumindest auch bei nem Preis ü. 1000€ noch ein totes Stück Holz erwischen. Die Chance darauf mag sehr viel geringer sein als bei nem 100€ Bass, aber sie ist da. Ein Anfänger erkennt das aber vermutlich nicht mal - würde aber uU für unter 500 € zumindest das gleiche bekommen - vom persönlichen Geschmack und Anspruch an das Instrument - was sich meistens erst mit längerem Spielen entwickelt - einmal ganz abgesehen.

Da geb ich Fastel ganz recht (wenn das anders rüber kam, dann war es schlicht schlecht formuliert).

Ob man bei nem Kontrabass für 3000€ noch ein wirklich schlechtes Intrument bekommen kann, das weiß ich nicht. Insofern ist der Vergleich mit dem E-Bass nicht wirklich tauglich: Du kannst aber sicher ein sehr gefälliges Schmankerl oder ein weniger gefälliges, vlt. subjektiver eher unpassenderes Instrument dafür bekommen. Das wird ein Anfänger aber nur schwerlich erkennen.
Ein bekannter Berufsgeiger wollte sich einmal eine Zweitgeige kaufen: Er hat sich von billig bis ganz teuer durchgespielt und ging ohne etwas nach Hause.
Also sogar tolle Instrumente müssen nicht gefallen, selbst wenn sie objektiv gut klingen.

Und 500€ beim Verkaufen einzuplanen... wieder was, was für den T-Bass spricht, weil man dafür fast schon einen Neuen bekommt - auf dem man seine Vorlieben entwickeln und ein grundsätzliches Gespür fürs Instrument bekommen kann. Der Preis ist halt ein verdammt guter Köder (für mich zumindest). Und Money Back gibts halt da, vlt. mit minimalst mehr Aufwand bei einer eventuellen Rückgabe.


Wieder nur der Vergleich mim E-Bass; aber ich bin froh, mir nicht gleich nen Fender Bass gekauft zu haben - so konnte ich spielen und lernte langsam, was ich eigentlich wollte. Lernte die besseren Hölzer und andere Pickups erst zu schätzen. Und höre erst jetzt wirklich den Unterschied zw. nem Precision Bass und meinem Billigbass.

Die Gefahr, dass dir der Thomann Bass für immer den Kontrabass verderben würde, weil du evtl. ein "schlechtes" Exemplar bekommen hast... die sehe ich relativ gering, es wird halt gerne genannt, aber im Zweifelsfall kannst du ihn ja zurückgeben.


Und außerdem würde ich mich über viele viele Reviews über die Dinger hier freuen:D


Nur noch eine weitere Frage: Wenn ich mir Saiten aufziehen lasse (bei einer Online-Bestellung) und die Money Back Garantie in Anspruch nehmen will. Bezahle ich erstmal die Saiten (natürlich) und wenn ich ihn zurückschicke - kann ich die dann runter machen? Weil Thomann wird sie aufgezogen ja nicht zurücknehmen - aber gerade KB Saiten sind ja kein billiger Spaß. Oder senden die die Werkssaiten mit, damit ich sie evtl. wechseln könnte?


Und noch was, falls das wer weiß: bei den Bässen im unteren Segment (die mit Kosten zw. 550 und 600 €): Gibt es da noch Unterschiede, außer der Farbe? Natürlich, sind ja alles Unikate, aber in den Spezifikationen erst mal nicht, oder? Falls doch, worin bestehen die?
(konkret meine ich den weißen "Rockabilly", den roten "Diner" und den braunen "111er" mit einem Preisaufstieg von je ca. 10 €).

Ebenso interessant klingt für mich der "Slim" - mit etwa halber Korbusbreite, den wird aber hier niemand persönlich kennen, oder?
 
Nur noch eine weitere Frage: Wenn ich mir Saiten aufziehen lasse (bei einer Online-Bestellung) und die Money Back Garantie in Anspruch nehmen will. Bezahle ich erstmal die Saiten (natürlich) und wenn ich ihn zurückschicke - kann ich die dann runter machen? Weil Thomann wird sie aufgezogen ja nicht zurücknehmen - aber gerade KB Saiten sind ja kein billiger Spaß. Oder senden die die Werkssaiten mit, damit ich sie evtl. wechseln könnte?

dann könntest du auch einfach den Bass + die Saiten einzeln in den Warenkorb legen. Ich denke schon, dass die den Bass mit aufgezogenen Saiten zurücknehmen, ich glaube der Ausschluss bezieht sich nur auf Saitensätze die du benutzt hast und separat umtauschen willst, die würde niemand zurücknehmen :-D. Aber um sicher zu gehen und alle Fragen abzudecken kann ich dir den Service empfehlen, der ist immer freundlich und meistens sehr schnell https://www.thomann.de/de/helpdesk_service.html
 
Also sogar tolle Instrumente müssen nicht gefallen, selbst wenn sie objektiv gut klingen.
Das kommt mir auch so vor.
Von daher ist es vielleicht das Beste, mit jemandem loszuziehen, der Ahnung hat, und möglichst viele Bässe zu vergleichen. Vielleicht auch mal teurere und billigere.
Gibt es bei Dir in der Nähe einen versierten Baßbauer?

Ich hab häufig das Vergnügen, auf Jazz-Sessions Bässe zu spielen, die deutlich teurer sind als meiner (Sperrholz, ca. 35 Jahre alt, vor 15 Jahren gebraucht gekauft für 2.700 Mark, dann noch mal ca. 2.000 Mark reingesteckt, seither ist er ein prima Mucken-Baß :great:).
Objektiv sind die allermeisten mit Sicherheit besser, auch leichter spielbar (auch wegen der Saitenlage und weil ich Thomastik Spirocore Medium drauf habe, die ziemlich hart sind), Ausnahme war ein Baß, der zwar eine niedrige Saitenlage hatte, aber einen merkwürdig dicken und komisch geformten Hals, sodaß es trotz der Saitenlage in echte Knochenarbeit ausartete ;).
Allerdings kann man mit den meisten dieser Bässe nach meinem Empfinden nicht so dagegenhalten wie mit einem wie dem meinigen, wenn z.B. der Schlagzeuger aufdreht. So vom Gefühl her hab ich bei meinem Schätzchen den Eindruck, mit noch mal etwas mehr Kraftaufwand bei Bedarf noch mal was an Drive rausholen zu können. Bei den "Leichtbespielern" kommt da häufig nicht mehr viel, und einfach nur den Amp weiter aufzudrehen, ist irgendwie nicht dasselbe.

Ab und zu wird der Baß von hier durchreisenden US-Profis bei ihren Gigs gespielt, und im allgemeinen waren die zufrieden. Ein Profi aus Köln hat ihn neulich gespielt, und ihm fiel auf, daß er akustisch ziemlich laut sei.

Wohl gibt's bei so einem De-facto-2.500-€-Möhrchen natürlich Grenzen, und da dürfte ein teurerer Baß mehr zu bieten haben:
- Der Ton ähnelt dem, den ich von alten Paul-Chambers-Platten kenne. Mir gefällt er - aber er wird nicht jedem gefallen.
- ausgerechnet in der 1. Lage schnarrt die E-Saite (die für meinen Geschmack generell mehr schieben könnte), speziell auf dem tiefen G. Mein Baßbauer hat sich's schon angeguckt und mir gezeigt, daß das nun mal eine Folge der individuellen (Sperrholz-)Konstruktion ist. Er hätte mir statt dessen auch ein paar Hundert Ocken für Arbeiten am Griffbrett abknöpfen können. :rolleyes:
- zum Thema Arco-Ton hat sich oben schon Fastel geäußert: da ist zumal mit diesen Saiten nicht allzuviel drin.

Aus Neugierde hab ich meine Besuche auf der Frankfurter Musikmesse dazu genutzt, alles Greifbare an Bässen auszuprobieren, von China-Billigheimer bis zur Markneukirchner Edelschmiede. Natürlich jetzt rein als Jazzer und pizzicato.
Es war tatsächlich so, daß sich die preiswerten China-Bässe schon sehr nach einer Mischung aus Holz und Pappe anfühlten. Ich kann einiges ab, aber die machten wirklich keinen Spaß.

Auf den Ständen der deutschen Baßbauer standen dann viele Instrumente aus der 10-30.000-Euro-Liga. Da waren schon extrem feine Dinger bei - wenn ich allerdings denke, daß sie das Vier- bis Zwölffache von meinem kosten, wären sie mir für Jazz (!) einfach zu teuer - wenn so ein Ding dann noch sub-optimal verstärkt würde, wäre der Charme komplett weg.
Für einen Klassiker wäre das dann wieder was anderes, klarer Fall.
Der Spitzenreiter war ein alter Baß, dessen Wert mit 80.000 Ocken angegeben wurde. War schon interessant, aber ich glaube, um aus dem wirklich das "Plus" rauszuholen, hätte ich ausgefuchster Arco-Spieler sein müssen. Auch zu den 30.000-€-Bässen war der Unterschied für mein Empfinden gering.

Mit anderen Worten: Mir scheint, daß man mit einem guten (!) Sperrholzbaß im nichtklassischen Bereich zumal pizzicato schon sehr weit kommen kann. Also vielleicht am besten zu einem guten Baßbauer gehen und dort nach gebrauchten Teilen fragen, so in der Plusminus-4.000-€-Liga?

Ebenso interessant klingt für mich der "Slim" - mit etwa halber Korbusbreite, den wird aber hier niemand persönlich kennen, oder?
Du meinst Breite oder Tiefe...? :gruebel: In "Gitarre&Bass" war vor Jahren mal ein Test von solchen Dingern, die nur einen ca. 10 cm tiefen Korpus hatten. Den dürftest Du über die Archivsuche finden. Ich erinnere mich, daß es dort hieß, daß die Teile anders am Körper lägen als ein normal tiefer K-Baß. Kann ich mir auch vorstellen. Gerade beim Streichen auf der E-Saite wird das wahrscheinlich hakig.
 
Ich hab mir über Ebay Kleinanzeigen einen Thomann Sperrholz Bass aus Czechien (den für neu ca. 1.000,-) gekauft. Saitenlage über Steghöhe Einstellen hab ich selbst gepfuscht, zzgl. € 100,- für einen Satz neue Saiten. Bin damit sehr glücklich, würde ich wieder so machen. Sperrholz ist nicht zu verachten (stabil und temperatur resistent). Klang- und Spielvergleiche zu teuren Instrumeten hab ich jedoch nicht gemacht, konnte zum Zeitpunkt des Kaufs noch nicht spielen...
 
Auch wenn die Kontrabässe (speziell auch Thomann) in den letzten Jahren immer günstiger und Besser geworden sind, finde ich alles was grob unter 1200 € ist schwierig. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Ich empfehle meinen Schülern sich immer erst einmal einen Kontrabass auszuleihen. Wenn man eine weile spielt ist es meist einfacher zu beurteilen ob der Bass etwas für einen ist.
 
Auch wenn die Kontrabässe (speziell auch Thomann) in den letzten Jahren immer günstiger und Besser geworden sind, finde ich alles was grob unter 1200 € ist schwierig. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Ich empfehle meinen Schülern sich immer erst einmal einen Kontrabass auszuleihen. Wenn man eine weile spielt ist es meist einfacher zu beurteilen ob der Bass etwas für einen ist.

Ja, ich versteh das Gefühl schon, grade wenn man das Instrument ernsthaft spielt. Kann man sich auch irgendwo billige Bässe ausleihen? Und wenn ich drüber nachdenke, wer verleiht eigentlich alles Kontrabässe - Instrumentenbauer, Musikschulen und (Privat)Lehrer? Wenn ich ein Leihinstrument ausprobiere würde es sich ja anbieten, das auch zu behalten falls ich mich dafür entscheide dabei zu bleiben. Wenn man eh ein anderes bekommen würde, dann ist die Option Money Back auch nicht so unterschiedlich. Ich würde liebend gerne mehr ausgeben, hab schon lange, sogar vorm Einstieg in den E-Bass davon geträumt mal einen Kontrabass zu besitzen, aber finanziell sieht es für 1200+ in der Zukunft eher mau aus. Der Ibanez den ich ohnehin verkaufen will sollte vom Erlös dagegen einen Thomann "Billigbass" genau finanzieren
 
Gilt die Aussage, die man oft im Internetforen liesst, "dass die Thomann Bässe nicht spielfertig seien und man zum damit eh noch zum Geigenbauer müsse" auch für Instrumente, die man sich vor Ort im Laden aussucht und das Setup mit den Leuten aus der Werkstatt ansieht oder gilt das nur für Online-Blindkäufe?
Bei zweiterem würde mich das weniger überraschen, da die Vorlieben und Spielgewohnheiten ja doch recht varieren können.
 
Ob die in der Werkstatt auch das optimum rausholen kann der Laie leider nicht beurteilen. Ich habe schon viele Bässe von Thomann gesehen, und die ab 1200 sind sehr ok. Investier gleich in Vollholz, du kannst ihn leichter wieder verkaufen und er klingt besser. Das Problem ist, dass diese Bässe trotzdem immer noch ein Feintuning brauchen, was besonders am Anfang wichtig ist. Ein Spezialist steht dann doch nochmal einen guten Tag bei diesen Bässen um alles nochmal zu überarbeiten. Einen neuen Stachel brauchen die übrigens auch (fast) immer. Gibts bei dir denn keinen Bassspezialisten? Ein Ansprechpartner ist einfach wichtig damit du lange Freude am Bass hast. Die sind nämlich etwas wartungsintensiver als E-Bässe... ;)
 
Einen neuen Stachel brauchen die übrigens auch (fast) immer.
Inwiefern?
Ich schreibe dem Stachel jetzt nicht wirklich Veränderungen der Bespielbarkeit oder gar des Klangs bei. Das Ding muß straff sitzen und gut einstellbar sein.
 
Insofern als dass man den alten, billigen Stachel herausnimmt und einen neuen, hochwertigen einbaut. Der Grund für den Austausch ist ganz einfach der, dass die ganz billigen Stachel scheppern. Und das ist doch etwas störend... Zum Thema Stachelklang empfehle ich das Kapitel "The endpin - mightier than the soundpost" in Chuck Tragers Buch "the setup and repair oft the doublebass for optimum sound" Liebe Grüße aus der Kontrabassbau Meisterwerkstatt.
 
Der Grund für den Austausch ist ganz einfach der, dass die ganz billigen Stachel scheppern.
Okay, das klingt logisch. Also ein rein mechanisches Problem. So'ne Birne astrein einzupassen ist auch ein Geduldsspiel. Ich könnte mir (ohne dem Voodoo anheim zu fallen) gut vorstellen, daß da akustische Kopplung (durch Saitenhalter und Seil) eine Rolle spielt. Schließlich spielen Saitenhaltermaterial und Position des Untersattels akustisch auch eine gewichtige Rolle, obwohl sie eigentlich auf der "toten" Seite der Saiten liegen. Eine astreine Passung (und ich mache das auch nicht erst seit gestern) ist also zwingend. Dafür muß ich mir aber keine bei Vollmond von Jungfrauen geschriebenen Bücher besorgen. Das ist auch rein physikalisch zu erklären. ;)
 
Ich möchte auch gerne mit dem Kontrabass spielen beginnen, und wollte kurz fragen, was der Unterschied zwischen den drei Klassen, welche es bei Thomann (Laminierte Sperrholz Kontrabässe, Halbmassive- und Vollmassive Kontrabässe) gibt ist?
Das billigste Model wäre dieser Weisse, der mir jedoch trotz des billigen Preises sehr gut gefallen würde: https://www.thomann.de/at/thomann_kontrabass_rockabilly_weiss.htm
Für was will ich ihn verwenden?
Zuerst muss ich mal schauen, wie ich damit zurecht komme. Grundsätzlich komme ich aus der Dirigier, Klavier und Klarinettenbranche. Ich will vorerst mit dem KB durch zupfen in der Volksmusik begleiten, jedoch vielleicht auch ab und zu klassische Sachen spielen. Wäre da dieser weisse KB geeignet?
 

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