Keine günstige, gebrauchte Instrumente unter 100€.

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Doc Brown
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Hallo Gemeinde,

das muss ich nun doch mal los werden, weil ich vergeblich ein gutes Instrument für einen Anfänger unter 150€ gesucht habe:

Das Problem bei der Suche nach gebrauchten Geräten ist dieser Preisbereich. Gitarren und Combos in dem Bereich oder die dann sogar nur noch um 100€ oder darunter kosten, werden wohl nicht mehr verkauft, vermutlich weil sich der Aufwand nicht lohnt. Das verhält sich bei Keyboards leider genauso. Da gibt es einfach keinen Markt. Schade für jemanden, der für den Anfang nicht mehr ausgeben kann oder will. Man muss dabei auch bedenken, dass sich das Equipment aus den einzelnen Teilen nebst Zubehör sehr schnell hoch summiert. Man ist dadurch gezwungen ein billig komplett Set zu erwerben, anstatt hochwertige Produkte mit für die Funktion und das Erlernen des Instrumentes unwesentlichen Gebrauchsspuren.

Beispiele:
Jemand möchte E-Gitarre lernen. Dafür benötigt er:
E-Gitarre, Gurt, Kabel, Combo, evtl. Effekte, Ersatzsaiten, Stimmgerät, Gigbag, Notenständer, Gitarrenschule, Theorie Lehrbuch, Noten und Unterricht (Lehrer, Video oder Software/Internet).

Beim Keyboard sieht es vergleichbar aus, benötigt wird kaum weniger:
Keyboard, Ständer, Sitzbank, Verstärker und Boxen (oder Kopfhörer), Kabel, Notenhalter, Tasche/Koffer, Gitarrenschule, Theorie Lehrbuch, Noten und Unterricht.

Jemand möchte akustische Gitarre lernen. Er kauft sich also die Discounter Gitarre für 80€ anstatt eine gute gebrauchte, die mal €150 gekostet hat und dabei besser klingt und vor allem Stimmstabil ist. Er würde auch gerne nochmal 5-10€ in neue Saiten investieren, aber in dem Bereich ist leider kein Instrument in den Anzeigen zu bekommen. Dafür gibt es massenhaft gebrauchte Instrumente für 300-500 oder mehr. Für den Anfänger ist das nicht zu stemmen und wer so viel ausgeben kann, der legt dann evtl. gerne noch etwas drauf und kauft ein neues Instrument.

So, habe fertig und meinen Frust abgelassen!

LG Doc Brown
 
Eigenschaft
 
Du bekommst im gesuchsten Preissegment massenhaft Startersets bei Thoman.
https://www.thomann.de/de/cat.html?gf=gitarrensets&ls=100&oa=pra
Solche Sachen sind natürlich nich besonders hochwertig, aber besser ausgesucht als Hobel beim Discounter.

Der Kauf von gebrauchten günstigen Waren lohnt sich eigentlich selten, v.a. wenn die Warengröße hohe Versandkosten verursacht.
Du bekommst im Online-Handel i.d.R. 3 Wochen Rückgaberech, Gewährleistung und eine kostenlose Zusendung.
Wenn du die Versandkosten bei Gebrauchtkauf draufrechnest musst der Verkäufer schon extrem weit runter, damit sich das für den Käufer interessant wird, der verzichtet ja auch auf das Rückgaberecht und sitzt ggf. auf der Ware.
Zudem verkauf z.B. niemand eine halbwegs gute günstige A-Gitarre, denn jeder ist glücklich so etwas für's Lagerfuer zu haben. So ein Ding wird nur abgegeben, wenn es gar nichts taugt, deshalb auch für Neueinsteiger uninteressant.

Zu meckern gibt es aber wirklich gar nichts, denn Instrumente sind heute deutlich günstiger als früher.
 
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Eben immer nur Sets mit qualitativ entsprechendem Inhalt. :bad: Eine gute, gebrauchte E-Gitarre oder ein Keyboard findet man für unter 100€ aber nicht.

E-Gitarre und Keyboard sind fürs Lagerfeuer eher weniger geeignet. :eek:

Der Kauf von gebrauchten günstigen Waren lohnt sich eigentlich selten, v.a. wenn die Warengröße hohe Versandkosten verursacht.

So wird es wohl sein. Aber was machen die Leute dann damit, sammeln, verschenken, Sperrmüll? :gruebel:

Durch die günstigen Neugeräte gibt es dann keinen Gebrauchtmarkt in der Preisklasse. Und das finde ich eben sehr schade. :( Wegen der Neupreise "meckere" ich doch gar nicht.
 
Hallo Doc

Also;...aus Erfahrung kann ich sagen, dass immer wieder höherwertige Instrumente (meistens E-Gitarren) zu Schnäppchenpreisen auf den bekannten Online-Verkaufsportalen zum Verkauf angeboten werden.
Logischerweise wird aber auch eine US-Fender oder Gibson relativ selten für 100€ zu erwerben sein...;)
Der "Wertverlust" bei Elektronik ist allerdings um einiges höher als bei Saiteninstrumenten - z.Bsp. ein Yamaha PSR-weiss-der-teufel-was, dass vor mehreren Jahren noch gut und gerne 2000€ gekostet hat - bekommt man heute fast nachgeworfen...

HA!!...hab grad mal die E-Bucht angeworfen; bei den Vintage-Gitarren ist grad ne Acoustic Morris Jg.'78 drin, Startpreis 1€, Auktion dauert noch 4 Tage....wer sich ein wenig auskennt, weiss dass Morris in den '70-'80ern sehr gute Acoustics aus Japan lieferte:great:

-japanischer Luxor JazzBass (EUR 31.49)
-Ovation Collector (EUR 50.99)
-Ovation Celebrity deluxe (EUR 58.00)
-Kramer American Showster (EUR 59.00)
-Tokai Strat (EUR 101.00)
-Tokai Les Paul (EUR 151.00)
-Tokai Strat Silver Star (EUR 154.90)
-...usw...

Man sieht - Möglichkeiten zu Schnäppchen gibts immer wieder; warum dafür auch immer ein Neukauf tätigen?

Wenn man solche Märkte und Verkaufsbörsen mal genauer unter die Lupe nimmt, fällt einem aber ziemlich schnell auf - dass neue Billigprodukte recht häufig anzutreffen sind; doch gebraucht findet man diese praktisch nirgendwo...entweder wurden diese runtergespielt, verbastelt oder sind von alleine auseinander gefallen...also - wer kauft sich schon ne billig-Pressspan-Gitarre aus China second-hand; wenn er für ein paar Euro mehr den gleichen Schrott neu haben kann....niemand:nix:

Anders sieht's halt eben bei den Geheimtipps aus - doch welcher Neuling kennt diese schon...

Gruss Biskaya

btw...wenn eine adäquate Stromquelle vorhanden ist; dann lässt's sich am Lagerfeuer mit E-Gitarre & Keyboard musizieren (auch schon gemacht) - zur Not funzen auch die kleinen Roland-Brüllwürfel mit Batterien:D
 
E-Gitarre und Keyboard sind fürs Lagerfeuer eher weniger geeignet. :eek:
Ach es gibt heute so kleine Verstärker ... :p

So wird es wohl sein. Aber was machen die Leute dann damit, sammeln, verschenken, Sperrmüll? :gruebel:
Versteigern, weil du da vielleicht einen Dummen findest, der zu hoch steigert. :D
Aber im Ernst, du kannst den Leuten doch nicht vorwerfen, dass sie ein günstiges Instrument einfach an Kinder von Bekannten verschenken oder dass sie ihnen das vermutlich Erstinstrument ans Herz gewachsen ist.

Ich kenn das in meinem Umkreis auch so. Wer ein altes Instrument von geringem Wert hat, der fragt im Chor oder bei Bandkollegen, ob das jemand will oder etwas für ihre Kinder brauchen etc.
Unter einem bestimmten Betrag wollen die Leute nicht zwingend Geld damit machen oder es gar verpacken und zur Post tragen sondern wollen einfach, dass jemand das Ding abholt und gut.

Aber machen wir doch ein Beispiel:
Ein gutes Gebrauchtinstrument - und ich nehm an du willst etwas gutes - hat einen Verkausfwert von ca. 2/3
D.h. du bekommst für 100 Euro maximal ein Instruement für 150 Euro neu und bezahlst vielleicht 10 Euro Versand.
Das neue Instrument käme versandkostenfrei, d.h. wegen der mageren 40 Euro kaufst du die Katze im Sack und kannst sie nicht einmal zurückgeben.
Lohnt sich nicht wirklich ...
 
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Beim Keyboard sieht es vergleichbar aus, benötigt wird kaum weniger:
Keyboard, Ständer, Sitzbank, Verstärker und Boxen (oder Kopfhörer), Kabel, Notenhalter, Tasche/Koffer, Gitarrenschule, Theorie Lehrbuch, Noten und Unterricht.
Mit Keyboards unter 200 € ist es schon deshalb schwierig, weil in dieser Preisregion die Geräte technisch derart unterausgestattet sind, daß kaum mehr ein Wertverlust stattfindet. Um die 100 € kriegt man praktisch nur Billigstmaterial, das selbst Anschlagdynamik vermissen läßt. Bontempi, Medeli, Classic Cantabile, McCrypt, ich weiß jetzt nicht, ob's von Hemmingway auch Tischhupen gibt, jedenfalls die ganze Billig-"Marken"-Schiene sowie die kleinsten Modelle einschlägiger japanischer Hersteller, etwa Yamaha PSR-E2**. Natürlich auch diese abartigen Leuchttastenkeyboards. Sprich, Geräte, die als Zielgruppe die ahnungslosen Billigkäufer haben.

Mit viel Glück findet man in der Preisregion mal ein abgelegtes, was weiß ich, PSR-E303 oder noch älter, vielleicht auch einen japanischen Einsteigerarranger aus den 90ern, aber die sind technisch auch nicht weiter - Anschlagdynamik etwa gab's damals nur bei den wirklich großen Modellen.

Wenn man einen Anfänger-Arranger kauft, braucht man weder Notenpult noch externe Lautsprecher, geschweige denn einen Amp, denn beides ist hier beigelegt (es sei denn, ein Vorbesitzer hat's verbummelt) bzw. eingebaut.

Wenn tatsächlich beides benötigt wird, hat man es nicht mehr mit einem "simplen" Arranger-Keyboard zu tun, sondern mit einem Synthesizer.

Sehen wir zunächst mal davon ab, daß das nicht gerade ein Soloinstrument für Anfänger ist, denn ein Synthesizer stellt einem keine "virtuelle Begleitband" zur Verfügung (eine Workstation könnte das, aber nicht out of the box, das wäre also Programmieraufwand, wohingegen jeder Billigst-Arranger das sofort kann, und ein Synthesizer, der keine Workstation ist, kann es überhaupt nicht), was die Frustrationsschwelle für den Einsteiger auf dem Weg zur erfolgreichen Darbietung eines ganzen Stücks weiter verschiebt, und daß es keine dedizierten Synthesizerschulen, Synthesizerlehrer oder Synthesizerlehrbücher zwecks Spielenlernens gibt, wie es das alles für "Keyboards" (im Sinne von Arrangerkeyboards) gibt - Synthesizerlehrbücher drehen sich nicht ums Spielen auf der Klaviatur, sondern um Sounderstellung mit subtraktiver Synthese.

Auf jeden Fall ist es noch aussichtsloser, einen vollwertigen, auch mal ernsthaft stand-alone ohne zusätzliches Equipment einsetzbaren Synthesizer für einen zweistelligen Preis aufzutreiben. Niederpreisige Rompler aus den 90ern (so die Klasse von Roland U-20, JV-30, XP-10) findet man kaum, und wenn, dann in der Bucht, und dann gibt's immer jemanden, der für einen Synth mit Uraltsamples, verrauschten Effekten und 24 Stimmen (heutzutage gelten 64 schon als grenzwertig) über 100 € zu zahlen bereit ist, wenn er genau den Sound haben will. Billiger als das wird's auch nicht mehr, zumal man Keyboardeinsteigern heutzutage nur dann was anderes als einen Rompler verkaufen kann, wenn sie das explizit wollen und entweder wissen oder in Kauf nehmen, daß sie dann eben keine realistischen Pianos, Bläser und Streicher und so haben. Die Digitalsynthesen der 80er sind mittlerweile ein solcher Kult, daß selbst ein Yamaha DX11 (4OP-FM), Korg 707 (4OP-FM, nur 49 Tasten) oder Roland D-10 (LA) nicht mehr billiger wird, im Gegenteil. Und über Analog brauchen wir gar nicht erst zu reden - ein 30-35 Jahre alter Analogsynthesizer mit überhaupt nur einem einzigen Oszillator, also auch nur einer Stimme, kann schon mal preislich in der Region einer zwei bis drei Jahre alten Einsteigerworkstation liegen - und drüber.

Man will einen Anfänger ja auch nicht gleich mit miesem Material verschrecken, oder? Ein Gerät, das vor 20 Jahren schon Budgetklasse war, ist heute eigentlich indiskutabel - wie gesagt, außer man sucht als Fortgeschrittener genau diesen Sound. Die hochwertigen Synths dieser Zeit sind preislich noch lange nicht ins Zweistellige abgerutscht und werden es auch nicht mehr, denn selbst die frühen Rompler und Workstations gelten inzwischen auf ihre Art als vintage, und einige davon haben Features, die heute noch für den Fortgeschrittenen interessant sind. Halbwegs aktuelle samplebasierte Sounds in einem dann auch noch komplett programmierbaren Synthesizer (und genau darum kauft man einen Synthesizer, weil man irgendwann mal in der Lage sein will, an den Sounds rumzubasteln) für einen zweistelligen Preis wird es nie geben, dafür ist bei Synths der Preisverfall nicht stark genug. Noch viel mehr gilt dies für eine Workstation, denn auch die letzte und vorletzte Generation sowohl von Profiworkstations als auch von Einsteigerworkstations ist jeweils immer noch gefragt genug, um nicht für so billig verkl{a|o}ppt zu werden.

Der Extremfall ist ja Piano. Da braucht es zum einen eine hochwertige 88-Tasten-Klaviatur mit Hammermechanik. Zwingend. Und die sind immer teuer. Immer. Egal wie alt. Wenn sie noch gut spielbar ist, ist sie teuer. Zum anderen braucht es gute Pianosounds, sonst kommt ganz schnell der Frust. Also kann man da auch kein Uraltgerät nehmen. Das elektronische Piano für, sagen wir, 80 € ist also Utopie. Selbst für 200 € noch. Es sei denn, das Gerät ist zur Unspielbarkeit zerrockt.


Martman
 
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Anfägerinstrumente sind also zu teuer? Im Vergleich wozu?
Eishockey, Tennis, Golf, Modellbau, Computer da musst du teilweise deutlich mehr zahlen für was Taugliches.
Eine Tankfüllung für ein Auto kostet schon fast 100,- Euro
Kabelfernsehen monatlich 25,- Euro
Internet / Telefon monatlich 30,- Euro
Smartphones, Handyverträge, Zigaretten, Solarium, Sauna, Markenklamotten, Schwimmbad, Kneipentouren, Disco, Zeitschriften, Konzerte, Fußball, Essen gehen, etc.
Wenn man will, findet man genug Möglichkeiten zum sparen und wenn man dann noch nicht mal 200 - 300 Euro übrig hat für eine einmalige Anschaffung für ein ordentliches Instrument mit Zubehör, sollte man es lieber gleich lassen oder entsprechend die Ansprüche an das erste Instrument zurückschrauben und sich *****-Müll holen, den man aber garnicht mehr losbekommt wenn es einem keinen Spaß mehr macht.
 
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