Kreativität steigern

  • Ersteller elkloso
  • Erstellt am
E
elkloso
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.04.24
Registriert
20.11.07
Beiträge
354
Kekse
77
Hey Leute,

habt ihr Tipps wie man seine Kreativität steigern bzw. entfachen kann. Ich sitz' seit Wochen vor leeren Blättern und bekomm nichts brauchbares drauf. Ich hab' auch viele Aktivitäten gemacht, dass ich mich nicht darauf versteife, aber ich bekomme keine guten Ideen oder gute Reime raus. Ich hatte Zeiten, da habe ich 6 Songs in der Woche geschrieben, jetzt schaffe ich nichtmal einen im Monat.
Ständig lenkt mich auch irgendwas ab.

Ich setze mich vielleicht auch unbewusst unter Druck, da meine letzten Freetracks sehr gut ankamen, es kam nur positives Feedback, ich bekam einige Mails, Kooperationsanfragen von Producern, Artwork-Leuten,... Und ich habe jetzt das Gefühl, dass ich 100% abliefern will/muss und alles perfekt werden muss.


Wie handhabt ihr dieses Problem?

Gruß
 
Eigenschaft
 
Einfach mal abschalten für ein paar Tage, und versuche (das klingt ein bisschen kitschig) auf dein inneres zu hören und die Umwelt ein bisschen auszublenden. Neue Musik kann auch Helfen, genre ist erstmal wurscht. Einfach mal ein bisschen nach Musik stöbern. Was mich immer ermutigt ist andere Musiker beim Musik machen zu beobachten. Ob das jetzt die Favorite Band in nem Making of zu Album x/y ist oder ein Kollege ist wurscht. Das fällt mir so spontan erstmal ein.

Gruß Chris
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@ elkloso

Ich setze mich vielleicht auch unbewusst unter Druck, da meine letzten Freetracks sehr gut ankamen... Und ich habe jetzt das Gefühl, dass ich 100% abliefern will/muss und alles perfekt werden muss.

Versuche den schlechtesten Song aller Zeiten zu schreiben. Den du niemandem zeigen wirst, weil er ja schlecht ist.

Die Methode klingt jetzt zwar bescheuert, aber hat mich damals gerettet, als ich komplett verzweifelt über einem Drehbuch saß, nicht mehr weiter wusste und mein Geschäftspartner mich schon in der Donau ertränken wollte. Das löst nämlich den Knoten im Kopf, den der eigene Perfektionismus immer fester zusammenzurrt. ;)

Liebe Grüße, Annea
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht kannst du für eine weile mal was anderes machen, das aber auch kreativ ist; mit der kettensäge eisskulpturen schaffen, scherenschnitte, holzwerken, bilder malen etc. Wenn du glück hast, werden so ndere teile deines gehirns (re)aktiviert und auf diese weise deine muse wieder von hinten angeschoben?

Gruss, Ben
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
stress kills creativity

Abtauchen, in andere Welten eintauchen, abschalten, was anderes machen, die Sinne wieder frei machen etc. - kann alles helfen, kann ein Weg sein, kann funktionieren.

Die idee, absichtlich einen schlechten song zu schreiben, finde ich klasse - ist sehr ausprobierenswert.

Ich vermute mal, der kern dieses verdammten Pudels liegt in einem Druck, unter den Du Dich gestellt siehst. Nach dem, was Du beschreibst, scheint mir erstens dieser Druck selbstgemacht und zweitens hochgradig von Innen zu kommen. Um mit zweitens anzufangen: Ich habe nicht mitbekommen, dass Du konkret einen Auftrag hast, etwas fertig zu stellen. Kein Abgabetermin, kein finanzieller Verlust, wenn Du´s verreißt und nicht lieferst, keine Gemeinde, die sehnsüchtig auf die Fortsetzung eines Romans oder die Nachfolge-CD wartet. Kein Druck von Außen also, zumindest nicht in dieser konkreten Form. Womit das Hausgemachte um die Ecke lugt: Du hast ne Weile einen echten Lauf gehabt, es schoss aus Dir raus und kam offensichtlich an - es gab positives Feedback, Bestätigung, möglicherweise Leute, die Deine Ergebnisse verwenden und aufgreifen.

Und nun stellst Du Dich selbst unter Druck, liefern zu müssen - und es läuft nicht mehr.
Scheint mir logisch. Scheint mir damit zusammen zu hängen, dass Du ein Selbstbild von Dir aufgebaut hast, dem Du nicht mehr genügst und das blockiert Dich, bedroht Dich, sagt Dir: Was, wenn es so bleibt?
Kern des ganzen Geschehens, der Erwartung bist Du selbst. Was passiert, wenn Du Dich davon verabschiedest? Was sind die konkreten Folgen, wenn Du mal nicht lieferst? Was, wenn Du wieder da ansetzt, wo Du mal warst - Schreiben und Musik machen aus einem inneren Impuls heraus? Wenn Dich von Innen nichts drängt, sich Dir kein Thema aufdrängt, das Du beschreiben und musikalisch umsetzen willst, dann ist das erst mal so. So what?

Du kannst natürlich auch genau diese Erfahrung, die Du jetzt machst, zum Anlass nehmen, darüber zu schreiben, es Dir zugänglich zu machen. Kein schlechter Gedanke, um das, was Dich bewegt, zu be- und verarbeiten, um ihm Ausdruck zu verleihen, um an die Gefühle heranzukommen, die dich anspringen: Versagen, Trauer, Verlust, Angst, Wut, Verzweiflung. Möglicherweise kommst Du über das Beschreiben und Verarbeiten auf Ideen, wie es anders laufen könnte, was des Pudels Kern ist. Es ist egal, ob das, was entsteht, verwertbar ist. Es ist zunächst nur ein Weg. Wichtig ist, dass Du Dich dem stellst, was gerade in Dir abläuft. Und zwar, weil es für Dich wichtig ist, unabhängig davon, ob es für andere wichtig ist.

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich danke euch allen für die Tipps. Ich war jetzt paar Tage in "Urlaub", also einfach woanders und gestern Morgen habe ich ganz spontan angefangen zu schreiben und es hat wieder richtig geklappt. Ich glaube wirklich, dass da viel Psychologie dahinter steckt und man das richtige "Setting" brauch.

Das mit dem "Schlechtesten Song der WElt" teste ich aber auch nochmal ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi elkloso,

danke für die Rückmeldung - das sind ja mal gute Nachrichten - hold on und genieß den Lauf!

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Uh das gute Thema Kreativität.
Da gibt es 1000de Artikel aus der Psychologie - falls du da Interesse hast, rat ich dir das mal an zu lesen, ein wirklich dichtes Feld.

Aber was hier schon gesagt wird stimmt - Abstand nehmen. Es gibt einige Wissenschaftler die ihren Standpunkt da haben, dass Kreativität aus unkonzentrierten Gedanken kommt. Einfach mal Tagträumen und Quatsch machen - keinen Zwang setzen.
Es gibt ein paar Studien aus der Arbeitswelt und kreativen Problemlösungen, jüngere Arbeitnehmer sind da oft deutlich kreativer als die alteingesessenen (und das hängt nicht nur am kognitiven Altern) - je länger man in einem Aspekt tätig ist, desto gefestigter ist das Konzept was man hat (zB wie der Job gemacht werden soll) und kreative Alternativen kommen dann weniger in den Sinn.
Gibt da wirklich einiges - und ich bin mir sicher, dass da auch ein paar Studien über Kreativität bzgl Musik bestehen.

mfg KG
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben