Kurzgeschichte: Röhren vs Transistor

  • Ersteller Vicious6circle
  • Erstellt am
Vicious6circle
Vicious6circle
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.04.24
Registriert
01.09.08
Beiträge
631
Kekse
2.983
Ort
Olymp

Kurzgeschichte über den Kampf: Röhre vs. Transistor


Es sei direkt erwähnt dass der folgende Text niemanden persönlich angreifen soll. Dies ist lediglich eine evtl. überspitzte Darstellung meiner Erfahrungen bzgl. der ewigen Frage: Röhre oder Transistor. Eigentlich sollte es ein Review werden doch der Prolog zog sich länger und länger. Im Endeffekt entstand eine Art Kurzgeschichte die ich meinem geliebten Forum nicht vorenthalten möchte. Böse scherze sollten mit einem Augenzwinkern betrachtet werden. Und wer weder über einen gesunden Humor, noch über musikalisches Talent verfügt, hat in diesem Thread sowieso nichts verloren.;)




So wie die meisten Gitarristen die etwas auf sich halten war auch ich Jahrelang ein Röhrenspieler. Nachdem ich damals meinen ersten bandtauglichen Amp (Crate Flexwave <= Transe) gegen einen Peavey Valveking ausgetauscht hatte, wollte ich nie wieder zu diesen kreischenden Transistorverstärkern zurückkehren. Doch wie man so schön sagt.... man trifft sich immer zwei mal im Leben. Im Laufe der Zeit steigen ja bekanntlich die Ansprüche, sodass ich vom Valveking zum 6505 wechselte. Schönes Teil, doch i.wie war er mir immer zu harsch und kühl. Der Engl Fireball meines Rythmus-Legasthenikers gefiel mir da doch etwas besser. Mit der Zeit kamen dann noch einige Tretminen, Koffer, etc. dazu und plötzlich findet man sich mit >30 kg Equipment im Auto wieder. Daneben das >35 kg schwere Material deines Bassisten (welches dann sowieso nur dumpfes gebrummel ohne Töne von sich gibt) und hinter dir die Karren deiner restlichen Bandkollegen, die unter kreischendem Motoren-Gejaule ein Schlagzeug und weitere Elektronik mit sich führen. Endlich am Ort des geschehen eingetroffen wird dir klar dass der ganze Kram zur Bühne getragen werden muss. Schwitzend und Keuchend schleppt man es auch dort hin während der Drummer (bevorzugt als Trommler bezeichnet) vor der Location steht und genüsslich eine raucht. "Ey! Wie wärs wenn du auch mal was von deinem Misst auslädst !!?!!"..... "Jaja, bin doch gleich fertig." Das "fertig" dauert dann doch mal wieder bis die Fahrzeuge leer und die Stage voll ist.


In solchen Momenten würde man am liebsten etwas weniger Equipment haben. Und aus diesen Gründen habe ich mich dann für einen HK Tubemeister 36 entschieden. Zumindest ein erster Schritt Richtung "Downsizing". Trauriger weise war das Teil nie wirklich für modernen Metal geeignet. Trotzdem hab ich ihn behalten und auch ne gute Zeit damit gehabt. Als ich mich dann wieder auf der Bühne fand, einen Stepptanz mit alten ausgelatschten Chucks aufführend, wurde mir klar: "...das muss doch einfacher gehen...". Nach entsprechender Recherche kam ich dann auf die Idee meine Tretminen gegen eine Bohne namens POD zu tauschen. Genauer: einen POD HD 500. Diesen hab ich sehr günstig in der Bucht geschossen.

Die Idee dahinter: alle Effektgeräte gegen ein einziges Board zu tauschen mit dem ich den Tubemeister zusätzlich steuern (via Midi) und einen metallastigeren Ton zaubern kann.


Das Resultat war ein wunderbar zu steuerndes, leichtes Equipment mit dem ich zusätzlich sehr viel flexibler war als je zuvor. Wunder der Technik. Aus unerklärlichen Gründen konnte ich mich dennoch nie mit dem Tubemeister komplett anfreunden. Aus diesem Grund hab ich mich nach einem Ersatz umgesehen. Eine einfache Endstufe wär doch mal was. Allerdings waren die guten mit Röhren besetzten Gebiete etwas teuer. Urplötzlich schlug es mir mitten ins Gesicht... das große T... es schrie mich dabei an: "GPA400... tu es... tu es.... TU ES!" Es kam wie es kommen musste. Ehe ich mir weiter Gewalt antun ließ wollte ich diese Transe von Endstufe testen. Soviel zu "man sieht sich immer zwei mal im Leben". Trotz der tollen Bewertungen unter der Produktbeschreibung habe ich mir eigentlich nicht viel erhofft. So hab ich das Teil an meine 2x12er angeschlossen, den POD in die Transe eingeführt (hmm... klingt seltsam...) und meine Klampfe um die Schultern geworfen. Nach einer geschätzten Stunde der Soundbearbeitung bemerkte ich ein langsam stärker werdendes euphorisches Gefühl. Na was ist denn da los? Seit wann wecken Transen denn solche Gefühle bei mir? Nach weiteren 30 min. war ich vorsichtig optimistisch. Ich empfand den Sound schon jetzt i.wie besser als mit dem Tubemeister... Ja... sogar besser als den des 6505er?!? Ein moderner Metal-Sound wie er im Buche steht! "Aber halt! Da sind doch gar keine Röhren drin! Das kann doch gar nicht gut klingen! Vermutlich werd ich Krank und mein Gehör leidet schon darunter. Hmm... jap, DAS muss der Grund sein. Mal sehen wie die Probe nächste Woche läuft."


In den nächsten Tagen spielte ich mit dem POD zuhause am PC. Sounds erzeugen... tweaken (nicht mit Twerken zu verwechseln)... tweaken .... und wieder tweaken. Siehe da. Das Teil kann echt einiges. Dann kam der D-Day der GPA400. Die erste Bandprobe stand an. Selbes vorgehen wie im Absatz zuvor und auf go. "Na da brät mir doch einer nen Storch!" Das Teil macht dem Fireball meines Nachbarn ziemlich viel Konkurrenz! Man glaubt es kaum was aus meinem Equipment ertönt. Die Differenziertheit der Akkorde, der Druck, die Mitten... unglaublich Geil. Meine Bandkollegen schauten mich nach dem ersten Song Schräg an. Keiner konnte sich erklären wie aus der winzigen, super leichten Endstufe und dem POD als Preamp solch ein monströser Klang entstand. Die restliche Zeit der Probe verlief unerwartet. Gänsehaut-Feeling bei jedem Anschlag, Freude über jeden erzeugten Ton (egal wie schief er war) und eine unglaubliche Schadenfreude darüber den Röhren meines Nachbarn zu zeigen wo der Hammer hängt (genau... zwischen den Beinen der Transe...). Am Ende des Tages lief ich mit einem gigantischen Grinsen aus dem Proberaum wo die Dämmerung mich wie einen heimkehrenden Helden Empfang, der soeben mit <25 kg Equipment eine Armee aufhielt....



Um allen Übertreibungen im Text nun kurz Einhalt zu gebieten:

Ich spiele das Equipment nun seit ca. 4 Monaten und bin mir sicher den Sound gefunden zu haben der mich die nächsten Jahre begleiten wird. Im Proberaum bin ich äußerst durchsetzungsfähig. Auf Gigs habe ich weit weniger zu schleppen als zuvor. Sollte mich die Box oder die Endstufe spontan im Stich lassen, kann ich immer noch mit dem POD direkt ins Mischpult gehen und den Abend damit meistern. Zuhause macht der POD das aufnehmen von Songideen um vieles einfacher.

Nie hätte ich gedacht dass eine Transistorendstufe und ein Modeling-Preamp so gut klingen könnten. Ich bin jedenfalls froh mich darauf eingelassen zu haben und kann auch jedem Röhrenfetischisten raten sich das ganze einmal näher anzuschauen. Viele sagen man käme damit nicht an Röhrenamps heran (auch ich war einmal der Meinung). Heute weis ich es besser und ich bin sicher dass mir einige zustimmen werden.


Damit sich die Augen nun ausruhen können gibts noch was auf die Ohren:

https://soundcloud.com/orbscollide/orbs-collide


-Gitarren und Bass wurden mit dem POD direkt durch eine Focusrite in Cubase aufgenommen

-Drums mit Addictive Drums programmiert

-Mix: Selfmade



In diesem Sinne....


keep it bloody,

Vicious6circle

 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 13 Benutzer
guter Beitrag zu dem ewigen Streitthema unter Gitarristen. Du holst ja deinen Sound/ die Verzerrung aus den Effekten, oder? Damit ist wahrscheinlich Transistor tatsächlich die bessere Lösung.
und vom Scott Grove hat ja in seinem Youtube Channel mal das Thema erläutert - man muss mit ihm nicht unbedingt einer Meinung sein (und er hat sehr starke Meinungen), aber er kennt sich aus. Finde nur das Video grad nicht...
 
Ich spiele seit fünfzehn Jahren einen 75w Fender Hybrid-Amp aus den 90er Jahren.
Die Zerre läuft über eine echte Röhre, der clean Kanal über Transistor.
Das ist für mich wirklich die beste Lösung. Ich spiele diesen Amp live und mache alle
meine Aufnahmen damit.
Wenn man viele Effekte benutzt ist ein Transistor-Amp oft wirklich eine gute Lösung.
Ich kann den clean Kanal meines Fenders sehr weit aufreißen, ohne dass der Sound in die
Matsche kippt.
Er brüllt, aber er brüllt klar und perlig, wenn ich es will.
Will ich dreckigen Overdrive, dann benutze ich eben den Röhrenkanal.
So habe ich das beste aus beiden Welten.

Ende der 60er Jahre gab es sogar mal eine kurze Phase, in der Transistor-Amps eine
Blütezeit hatten.
Die Beatles und viele andere spielten diverse Vox Transistor-Amps, wie z.B. den "Superbeatle".
Von Rickenbacker und Fender gab es ebenfalls derartige Experimente mit der damals neuen Technik.
Jimmy Page spielte beispielsweise in der Led Zeppelin Frühzeit einen Rickenbacker-Amp mit Transistor Technik.
Auf dem Revolver- und Sgt. Pepper-Album der Beatles hörst Du auch fast nur Transistoren.
Soul- und Funk-Gitarristen steckten ihre Gitarren im Studio sogar oft direkt in das transistorbetriebene Mischpult,
weil sie einfach einen super cleanen Sound haben wollten, der mit Röhre nicht zu erreichen war.
In den 70ern kam dann der legendäre Roland Jazz-Chorus Amp, der auch heute noch beliebt und
teurer ist, als so mancher Röhrenamp.
Auch einige Hair Metal-Bands aus den 80ern spielten Transistor-Amps, weil die mit
aktiven Pickups sehr gut klingen und ganz andere Distortion-Sounds damit möglich sind, als mit Röhre.

Ich sage immer, erlaubt ist, was gut klingt.
Gerade in der heutigen Zeit, wo jeder Modeling-Amps, Pedale, Software-Emulationen usw. mit allen
möglichen Sounds und Presets benutzt, wird die "Röhre oder Transe?" Diskussion immer überflüssiger.

Außerdem:
Wir konsumieren Musik mit Hifi-Anlagen, mit Mp3 Playern, über Computer-Boxen, durch Surround-Anlagen, oder
durch PAs bei live Konzerten usw...
Womit werden die betrieben? Richtig, mit Transistoren undzwar ausnahmslos.
Den "reinen" Röhreklang hast Du also nur dann, wenn Du direkt vor dem Amp stehst. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wie ich einem anderem Thread schon schrieb, habe ich mit meinem Equipment (Soundverbesserer und Modeller) den für mich richtigen Kopfhörersound und somit auch Monitor und P.A. Sound gefunden. Das bleibt unangetastet.
Aber, mir fehlte noch was für die Hosenbeine.;)

Kürzlich habe ich einen Bekannten gebeten, ob ich dieses Setup mal in seine Tech21 PE (Transe) 60 Watt Celestion 70/80 stöpseln darf, bevor ich sie kaufe.
Klang sehr gut, nachdem ich etwas Höhen an dessen EQ dazugeregelt hatte.

So druckvoll, wenn nicht besser, wie ich das von meinen damaligen Marshall Röhrencombos in Erinnerung habe.;)
 
Ich bin mir da in letzter Zeit auch nicht mehr so sicher was das Thema angeht. Ich war eigentlich immer Verfechter von Röhren-Amps. Aber so ein paar Kombinationen die ich letzter Zeit gehört haben lassen mich langsam zweifeln.

Erst heute Mittag hab ich nen einfachen HoTone Nano (Plexi Copy) an einer großen 4x12 Marshall Anniversary Box gehört, das war nicht so übel. Mein Marshall hört sich mit ner Strat auch ziemlich gut an.

https://www.thomann.de/de/hotone_nano_legacy_purple_wind.htm

Auch die oft an Transen so verhassten Pedals sind nicht so schlecht wie man ihnen nachsagt. Schon an meinem Peavey VYPR 75 macht zb das Soul-Food Pedal einen außerordentlichen Dienst. An ner großen Box will ich das gar nicht hören...Oder über PA usw.

Ich bin wohl im Moment dabei umzudenken. Somit kann es sein das man Posts von mir findet die über Transen schimpfen :)

Aber es gibt halt auch solche Kommentare:

Zitat:

Auch mit altbekannten Zerr - und Boostpedalen davor kam keine rechte Freude auf. Das können andere (analoge Transistor-) Marshall Simulationen besser, z.B. sansamp british.
Ich hab nun knapp 80€ mehr in die Hand genommen und einen HK Tubemeister 5 für zuhause geholt, ein Miniröhrenamp in Reinkultur, der mich glücklich macht ;)



Und solche:

Ich spielte schon ein altes Original und liebe den Tone eines Plexi. Unfassbar was aus dieser kleinen Kiste hier rauskommt. Der Purple Wind verhält sich dabei sogar genau so wie sein Original. Sehr dynamisch spielbar und selbst mit Pedalen davor kommt er super zurecht.

Tja, Geschmäcker scheinen verschieden zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, Geschmäcker scheinen verschieden zu sein.

Hi Senchay,
ja, man kann dicke edle Havannas rauchen.
Man kann das Rauchen aber auch aufgeben.
Was ist jetzt besser? (Im übertragenen Sinne)

Jedem 'Tierchen' sein Pläsierchen.:)
 
Ich habe aber auch schon von Profis gehört, dass sie Transistor- oder Hybrid-Amps bevorzugen, weil diese
einfach verlässlicher sind.
Wenn Du Samstagsabends irgendwo 'nen Gig hast und eine Röhre gibt den Geist auf und reißt vielleicht
noch eine oder mehrere andere mit, dann kannst Du einpacken.
Auch zeigen Röhren teils empfindliche Reaktionen auf die Außentemperatur.
Wenn der Amp im Winter stundenlang in der Kälte stand, im Auto oder irgendwo hinter der Bühne, dann
kann es sein, dass er nicht in Fahrt kommt und es sehr bescheiden klingt.
Der Youtuber und Profimusiker Scott Grove sagte in einem seiner Videos zu diesem Thema, dass
er auf Knopfdruck seinen Sound haben möchte ohne irgendwelche Umwelteinflüsse fürchten zu
müssen und deshalb nimmt er lieber Transen mit auf Tour.


Ich habe vor einiger Zeit ein Video über mein "Wohnzimmer"-Rig gemacht, über das ich abends mit Kopfhörer spiele.
Theoretisch könnte ich das bei 'nem Gig direkt ans Mischpult anschließen und über die
PA Spielen. Ich denke, es würde keinen großen Unterschied machen.
Aufgenommen habe ich schon öfters damit.

Das bricht zumindest technisch mit allen Traditionen.
Aber Leute wie Hendrix & Co. hatten sowas einfach noch nicht.
Deshalb finde ich, dass man gutem Amp-Modeling ruhig eine Chance geben sollte.

Hier:

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe aber auch schon von Profis gehört, dass sie Transistor- oder Hybrid-Amps bevorzugen, weil diese
einfach verlässlicher sind.
Wenn Du Samstagsabends irgendwo 'nen Gig hast und eine Röhre gibt den Geist auf und reißt vielleicht
noch eine oder mehrere andere mit, dann kannst Du einpacken.
Auch zeigen Röhren teils empfindliche Reaktionen auf die Außentemperatur.
Wenn der Amp im Winter stundenlang in der Kälte stand, im Auto oder irgendwo hinter der Bühne, dann
kann es sein, dass er nicht in Fahrt kommt und es sehr bescheiden klingt.
Der Youtuber und Profimusiker Scott Grove sagte in einem seiner Videos zu diesem Thema, dass
er auf Knopfdruck seinen Sound haben möchte ohne irgendwelche Umwelteinflüsse fürchten zu
müssen und deshalb nimmt er lieber Transen mit auf Tour.

Ja, habe auch vieles erleben dürfen 90er ( und ich hatte doch so 2 schöne 1x12 Marshall Röhren Combos Stereo) mit AB-Box und FX-900 und Midi und Fussleiste usw.

Mann, oh man, dieser Kabelgedöns beim Aufbau, der noch hinzukam.

Allerdings war der Sound immer gut, weil ich sie pfleglich behandelt habe. (die Marshalls)
Noch mit Siemens El 34-Röhren gepimpt.

Puhh, lang ists her und bereue ein bischen, das ich nicht wenigstens einen von den Marshalls gerettet habe.:embarrassed:

Habe allerdings immer einen guten Preis bekommen.;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Puhh, lang ists her und bereue ein bischen, das ich nicht wenigstens einen von den Marshalls gerettet habe.

Mein JCM 800 (oder JVM, zu lange ists es her) samt Box ist in unserem Clubhaus damals verbrannt...meine US Strat wurde verkauft als ich in Thailand war und meine 2.te Strat musste ich unten lassen....Ob ich die noch mal wieder bekomm wenn ich wieder da bin ist auch noch ungewiss. Kann also Deinen Schmerz nachvollziehen.
 
Was ich mich bei den Power Amps immer frage: Muss ich die Stereo betreiben? Speziell jetzt das neue Teil von Thomann das der OP beschreibt.

Ich weiss das es immer heisst "mono bridged" möglich, aber selbst mono bridged hat 2 Ausgänge. Heisst das ich müsste dann an ne Stereo Box anschliessen (Zum Beispiel die Harley Benton 212V)???
 
**Edit by C_Lenny: Fullquote gelöscht, bitte die Zitat-Funktion sinnvoll nutzen **


Wie macht sich das Teil daheim bei höherer Zimmerlautstärke? Sieht echt interessant aus. Was mir bei sowas immer wichtig ist ist das man dan Amp nicht bis 5 aufdrehen muss um auch nur das geringste Gefühl von Wärme zu erzeugen.

Mein Peavey 75er ist der Hammer aber erst bei 4 oder so. Alles drunter ist einfach völlig Seelenloses Transen-Gedudel. Und den auf 4 im Wohnzimmer zu spielen ist nicht wirklich Gehörgangs-fördernd.
 
Guter Beitrag, vorallem schön unterhaltend geschrieben.:great:

Stehe momentan vor der Überlegung mir die GPA400 anzuschaffen und Zuhause mit ner Box zu verwenden. Mal schauen. Die Erfahrung hier stimmt mich positiv.
 
Dass ein Pod HD besser klingen kann als ein Valveking MKI (einer für meinen Geschmack am miesesten klingenen Röhrenamps), Tubemeister (Hybridamp, keine Vollröhre) oder 6505 (wahrscheinlich mit kaltem Bias) glaube ich sofort!
Daraus dann eine Erkenntnis in der Richtung "Transe ist ja doch besser als Röhre" abzuleiten, halte ich für fragwürdig.

Der Vergleich Gitarrenamps vs. Hifi-Anlagen ist auch sehr weit hergeholt. Das eine "erschafft" den Sound, das andere gibt ihn nur wieder.
Das sollte jedem auch klar sein, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt hat und den Unterschied zwischen einer Gitarrenbox und einer Hifi-Box kennt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
ich glaube er hat das mehr auf den praktischen Kontext bezogen - weniger auf das, was man so als 'Sound-Gourmet' konsumiert... ;)
(bei den üblichen live Beschallungen beisst die Maus da wirklich keinen Faden ab)

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich glaube er hat das mehr auf den praktischen Kontext bezogen - weniger auf das, was man so als 'Sound-Gourmet' konsumiert... ;)

Hm, liest sich für mich nicht so...


Ich empfand den Sound schon jetzt i.wie besser als mit dem Tubemeister... Ja... sogar besser als den des 6505er?!? Ein moderner Metal-Sound wie er im Buche steht! "Aber halt! Da sind doch gar keine Röhren drin! Das kann doch gar nicht gut klingen!

Man glaubt es kaum was aus meinem Equipment ertönt. Die Differenziertheit der Akkorde, der Druck, die Mitten... unglaublich Geil. Meine Bandkollegen schauten mich nach dem ersten Song Schräg an. Keiner konnte sich erklären wie aus der winzigen, super leichten Endstufe und dem POD als Preamp solch ein monströser Klang entstand. Die restliche Zeit der Probe verlief unerwartet. Gänsehaut-Feeling bei jedem Anschlag, Freude über jeden erzeugten Ton (egal wie schief er war) und eine unglaubliche Schadenfreude darüber den Röhren meines Nachbarn zu zeigen wo der Hammer hängt (genau... zwischen den Beinen der Transe...).

Nie hätte ich gedacht dass eine Transistorendstufe und ein Modeling-Preamp so gut klingen könnten. Ich bin jedenfalls froh mich darauf eingelassen zu haben und kann auch jedem Röhrenfetischisten raten sich das ganze einmal näher anzuschauen. Viele sagen man käme damit nicht an Röhrenamps heran (auch ich war einmal der Meinung). Heute weis ich es besser und ich bin sicher dass mir einige zustimmen werden.


Sicher geht es auch darum, dem Equipment ein "Downsizing" zu verpassen, hat er auch geschrieben.
Aber letztlich geht es doch um die Frage, ob man mit Pod HD plus Transenendstufe den Sound und das Spielgefühlt (guter) Röhrenamps bekommen kann.
Hat bei mir leider nicht funktioniert und ich warte immer noch darauf, dass von Line 6 mal etwas Neues kommt, das auf dem Level eines AxeFX II oder (noch besser) eines Kempers ist.
Scheint sich aber nichts zu tun, die verwursten lieber die alte Pod X3 Technik neu und bringen neue Produkte für Smartphone und Tablet Menschen raus. ^^
 
ich bin in der Hinsicht ja ein sehr glücklicher 'Tablet-Mensch' :D
(allerdings nicht durch L6 sondern die Leute von Positive Grid auf dem iPad)
für Kopfhörerbetrieb reicht ein Alesis Dock, ansonsten ein RA100 Telefunken hifi mit 2 Braun Boxen der 70er Jahre
das liefert exakt den Sound, der auf der Aufnahmespur landen würde und gefällt mir nahezu perfekt (auch mit Bass)

mit einem im Raum stehenden Verstärker ist das akustisch aber nur sehr begrenzt vergleichbar
ich setze mal hypothetisch irgendein kleines, wirklich gut klingendes Teil an
das kann für den Spieler ggf deutlich 'lebhafter', differenzierter rüberkommen - weil es eine ganz andere physikalische Quelle ist

einen TwinReverb oder Bassman kann ich aber nicht in der Hütte handlen
und da liefert mir der Modeller einen mehr als tragbaren Kompromiss - ich vermisse da nicht wirklich was

cheers, Tom
 
Ich muss auch einräumen, dass es bei den Clean Sounds und den leicht (!) angezerrten wirklich gute Modeling Sachen gibt (auch von Line 6).
Aber bei den Hi-Gain Sounds habe ich bei Line 6 leider noch nichts gefunden, was mich zufrieden stellen würde.

Zum Positive Grid kann ich nichts sagen, hab ich noch nie genutzt. Ich hab nichtmal ein Smartphone oder Tablet. ^^
Gegen Produktvielfalt und erweiterte Möglichkeiten möchte ich auch grundsätzlich nichts gesagt haben.
 
Zum Positive Grid kann ich nichts sagen, hab ich noch nie genutzt. Ich hab nichtmal ein Smartphone oder Tablet. ^^
ich ehrlich gesagt auch nicht...
natürlich gilt ein iPad als solches - aber auf meinem sind (praktisch) nur Musik-Anwendungen drauf - nicht mal die Mail Adresse ist eingetragen
ich starte AmpSim, Aufnahme-App, Effekte, Synths und mache was immer mir einfällt
effektiv ist es ein Paket Anwendungen und sonst gar nix - social bla bla interessiert mich eh nicht, alles deaktiviert, was nur geht
das liefert mir kein PC und kein Mac der Welt, und dafür liebe ich das Teil
wenn sie nur die shice System 'Updates' mal einstellen täten... aber wenigstens werden die Leute nur 1x im Jahr verrückt gemacht :D
(Positive Grid ist der Anbieter von BIAS und JamUp - müsstest du eigentlich schon mal gehört haben, soundmässig)

ich kenne reichlich Modeller, aber keinen, bei dem sich die einzelnen Modelle so grundlegend unterscheiden wie bei PG
Scuffham ist immer irgendwie Scuffham, egal ob er was Marshall oder Fender-artiges modelliert
dito die übrigen Verdächtigen von Amplitube über GR bis ReValver

diese Bandbreite ist imo das Kriterium eines guten Modells - sind ja in der Realität auch verschiedene Geräte

cheers, Tom
 
Guter Beitrag... ich finde nur der Titel des Threads sollter eher "Röhre vs. Modelling" heißen!
 
Ich habe letztens gelesen, dass Noel Gallagher auf dem 2000er Album von Oasis namens "Standing On The Shoulder of Giants",
einige Gitarrenparts mit Amp-Modeling Pedalen zuhause in seinem Schlafzimmer aufgenommen hat.

Hier, diesen Song hat er komplett mit einer japanischen Tokai-Strat und einem Tech21-Pedal eingespielt:


Keine Röhren, keine Amps, nur Pedal, Gitarre und DAW.

Ich finde, das klingt schon ganz schön amtlich, auch wenn natürlich das abschließende Mastering im Studio den Sound nochmal
nach vorne gebracht haben wird.
Wenn man jedoch bedenkt, dass im Jahr 2000 die meisten digitalen Amp-Simulationen noch wie Rasierapparate klangen,
finde ich den Sound des Tech21 schon beachtlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben