Lärm und Nachbarn

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Ist jetzt kein typisches Anfängerthema, aber ich weiss net wo ich es sonst unterbringe, im Zweifelsfall : Admin please verschieb me !

Ok, folgendes : Ich hab im Moment keinen Bock mehr mit Kopfhöhrern zu üben, das geht a) echt auf die Ohren und b) kjlingt das gemischte Zeug vom MP3 Player plus Gitarre einfach mies. So, aber ich will meinen Nachbarn auch nicht zumuten mich die ganze Zeit fiedeln zu hören. Jetzt hab ich mir überlegt wie ich den Amp (den kleinen Übungsamp, DA10) am besten aufstelle um die Wirkung nach unten zu minimieren. Hat das evtl mal wer getetset ? Ich frag mich halt wieviel der Schall ausmacht der durch die Luft geht, und wieviel der Schall der direkt durch das Material geht (also Gehäuse vom Amp auf Regal auf Boden). Lohnt es den Amp vom Boden wegzunehmen und z.B. ne Decke dazwischen zu legen , oder ist das was unten ankommt eh hauptsaechlich der Schall der durch die Luft, also das hörbare Gerausch kommt ? Gibts da Erfahrungswerte / Tips wie man die Belastung fuer die Nachbarn unten drunter minimiert ? Ich hab keine Lust auf Streitereien....und keinen Übungskeller. Tx, cheers,
L.
 
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So laut ist der Kleine ja nicht,
also ich würd ihn einfach nicht zu weit aufreisen und zu angemessenen Zeiten spielen,
dass sollte wohl in Ordnung gehn.
Mein Kumpel wohnte auch in einem Mehrfamilienhaus und hatte einen JTm 50Watt,
da hat sich niemand beschwert,
und das wurde auch mal lauter.
Wenn du den Amp auf einen Stuhl stellst trifft der Schall dich ehr und du brauchst nicht so aufzudrehn.
Ansonsten einfach spielen,
wenn sich wer beschwert kannste ja dein Zimmer immer noch abdämmen. *grins*

Gruß
Jonathan
 
Die beste Schalldämmung ist, weniger davon zu erzeugen und den dafür optimal zu nutzen.

Lautsprecher auf Kopfhöhe wirkt wunder!
 
Den Bass rauszudrehen könnte evtl auch was bringen.
 
Ich würde den amp auf kopfhöhe stellen, so kommt der sound direkt bei deinem ohren an und du kannst ihn etwas leiser stellen als normal. Wenn du in einer wohnung wohnst, können die 10 watt von dem kleinen schon zu laut sein, ein halb aufgerissener Micro Cube mit 2 watt ist schon extrem laut für eine wohnung. Ich würde erstmal so laut spielen wie es dir spass macht, natürlich ohne es zu übertreiben, wenn sich die nachbarn bei dir melden, kannst du ja leiser machen, vielleicht stört es sie ja garnicht oder sie sind nicht immer zu hause, usw...
 
Genau, der Bass ist das größte Problem. Diese tiefen Frequenzen durchdringen Wände und Zimmerdecken /-böden stärker als Höhen und Mitten. Und da ist die Aufstellung des Amps (ob er nun zur Wand des Nachbarn gerichtet ist oder nicht) weniger entscheidend, denn der Basston "steht" im Raum und dringt dann durch die Wände. Natürlich hilft es den Amp vom Boden zu nehmen, denn durch den direkten Kontakt übertragen sich Bässe doch ziemlich stark. Ich habe meinen Amp auf einem Stuhl und zwischen Stuhl und Amp ist ein Kissen. So dröhnt er wenigstens nicht direkt durchs Gemäuer.
Was wahre Wunder wirkt sind Absprachen mit den Nachbarn. Dann werden sie in der Regel friedlich und verständnisvoll. Frag doch einfach mal zu welcher Zeit sie unbedingt Ruhe wollen und zu welcher Zeit es sie wenig stören würde. Vielleicht läßt sich so ein Kompromiss schaffen. Bei mir hat's geholfen als die Nachbarn wußten, daß ich nach 20h leise bin. So konnten sie meinen "Krach" von 18-20h besser ertragen, weil sie wußten wann es ein Ende hat.
 
Also wegen den Lautstärken von wegen 2, 5 oder 10 watt : Der DA10 hat ne Absenkung auf ein halbes Watt. Wenn der Amp auf dem Schemel vor mir steht, dreh ich den (je nach Zerzerrung ) maximal 2/3 auf, mehr ist im geschlossenen Zimmer wirklich zum Üben nicht nötig, und das ist saulaut. Ich kann es kaum glauben, aber irgendwas ist bei Giatrrenamps und normalen HIFI sachen ganz grundsaetzlich anders. Mein HiFi Verstärker hat 100 watt, und den kann ich ganz ordentlich aufreissen, das macht dann Spass, nervt aber nicht. Meinen Cambridge mit den 2x10 Speakern kann ich definitiv nicht im Zimmer aufreissen, dann ertaube ich sofort. Weiss jemand was dahinter steckt ? Ich glaub, es hat was damit zu tun dass Watt ja nur sagt wieviel Leistung das Ding aufnimmt. Wenn davon 98% Waerme umgesetztt werden, kommt halt nix raus, oder? D.H soweit ich verstehe ist die Wattzahl kein Mass fuer den Lärm, sondern dient quasi nur dazu die Stromrechnung abschätzen zu können. Wenn man angeben wollte wie laut das Ding ist, muesste man das glaube ich in Dezibel angeben, oder? Wieso macht man das eigentlich nicht ?
 
Es gibt 2 Leistungsangaben:
1) Die maximale Leistungsaufnahme, die, wie du schon bemerkt hast nicht viel mit der erzielbaren Lautstärke zu tun hat.
2) Die maximale Leistungsabgabe an den Speaker. Die hat etwas mit der Lautstärke zu tun. Allerdings benötigt man für 3dB mehr die doppelte Leistung. Wichtig ist daher der Schalldruck eines Lautsprechers bei 1W in 1m Entfernung.
Für das Empfinden der Lautstärke ist allerdings auch noch zu großem Teil das Frequenzspektrum verantwortlich. Das Ohr ist nicht für alles Frequenzen gleich empfindlich, Stichwort Flechter-Munson-Kurve.

@Thema:
Also bei dem Amp hätte ich nun wirklich keine Sorgen die Nachbarn zu stören.
Haben sich die Nachbarn denn schon mal beschwert?
Oder weißt du, wie laut es unten überhaut ist, wenn du spielst?
Rede doch einfach erst einmal mit denen und probiere es selber aus.
 
Es gibt 2 Leistungsangaben:
1) Die maximale Leistungsaufnahme, die, wie du schon bemerkt hast nicht viel mit der erzielbaren Lautstärke zu tun hat.
2) Die maximale Leistungsabgabe an den Speaker. Die hat etwas mit der Lautstärke zu tun. Allerdings benötigt man für 3dB mehr die doppelte Leistung. Wichtig ist daher der Schalldruck eines Lautsprechers bei 1W in 1m Entfernung.
Für das Empfinden der Lautstärke ist allerdings auch noch zu großem Teil das Frequenzspektrum verantwortlich. Das Ohr ist nicht für alles Frequenzen gleich empfindlich, Stichwort Flechter-Munson-Kurve.

Zum einen das, und zum anderen ist ein "HiFi"-Verstärker auf maximale Linearität getrimmt
(ja, es gibt da auch Soundunterschiede und -verfälschungen, aber die sind im Vergleich zu einem Gitarrenamp,
bei dem das nunmal gewollt ist, minimalst)
und auf - der wichtigste Punkt - die Elimierung von Verzerrungen, die schon bei
ganz geringem Zerrgrad bei Musikwiedergabe einfach grauenhaft klingen,
da wird viel "Gain" eingespart, und wenn die Lautsprecher einen nicht allzu grottigen Wirkungsgrad haben,
reicht die Lautstärke auch voll aus, eine Hörschadenlautstärke wie bei einem 100W-Stack wäre bei Musik ja erst recht sinnlos.

@ Thema: Auf annähernd Ohrhöhe platzieren und auch mit den Nachbarn absprechen, ab wann es ihnen zu laut ist, wann sie da sind etc. pp...
 
Ich spiele ja auch erst seit ein paar Tagen, aber meine Nachbarn haben mich sicher schon hören können.

:D



Ich habe den Verstärker (40W) auch in der Wohnzimmerwand höher gestellt, also weg vom Boden das dröhnt nicht mehr ganz so schlimm, den Bass habe ich drin gelassen, man möchte ja auch einen gewissen Sound haben. Das Teil strahlt mich dann an und ich bekomme den vollen Sound ab.

Ansonsten vermeide ich auch zu "unchristlichen" Zeiten aufzudrehen, also nach 22 Uhr ist Schluss ohne Kopfhörer - wenn man schon einen Kopfhörer hat sollte man natürlich kein 30 Euro Billigteil dranstöpseln, der Sound macht natürlich keinen Spass.
 
1 bis 2 stunden ausserhalb der ruhezeiten, darfst den amp auch mal aufdrehen. Musizieren ist gesetzlich erlaubt, daß kann kein Mietvertrag verhindern.
 
Weiß jemand wie die rechtlichen Rahmenbedingungen en detail aussehen?
Ich habe auch schon öfter gehört, daß Hausmusik prinzipiell nicht verboten werden kann.
Aber wo sind die Limits?
Wie lange, wieviele Stunden pro Tag/Woche usw...
 
also zunächst einmal wird rehctlich zwischen stereoanlage und musizieren untershcieden. während bei der anlage zimmerlautstärke gilt, kann musizieren auch lauter sein.

Musizieren

Was den einen entspannt, bringt den anderen auf die Palme: Hausmusik. Dazu hat der Bundesgerichtshof festgelegt: Ein völliges Musizierverbot oder eine Ruhezeitregelung, die dem praktisch gleichkommt, ist unzulässig.

Musizieren sei Bestandteil eines sozial üblichen Verhaltens. Es darf beschränkt, aber nicht insgesamt verboten werden. Hintergrund ist der Beschluss einer Wohnungseigentümerversammlung, die eine ursprünglich für Mietverhältnisse entworfene Hausordnung für ihre Eigentumswohnanlage übernehmen wollte. "Das Singen und Musizieren ist nur von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 20 Uhr und nur in nicht belästigender Weise und Lautstärke gestattet", heißt es da unter anderem. "Rundfunk- und Fernsehgeräte, Plattenspieler usw. dürfen nur in der Lautstärke betrieben werden", die Mitbewohner nicht belästigt. Das mochte einer der Wohnungseigentümer nicht hinnehmen: Der Saxophonspieler beantragte, diesen Musizier-Paragrafen für nichtig zu erklären, weil er sich dadurch in seinen Freiheiten beeinträchtigt fühlte.

Der Bundesgerichtshof gab ihm Recht. Allerdings störten sich die Bundesrichter vorrangig an der Formulierung "in nicht belästigender Weise und Lautstärke". Dieser Ausdruck sei "nicht hinreichend" bestimmbar, denn "Belästigung" sei eine subjektive Wahrnehmung

Az. V ZB 11/98

bis zu 2 Stunden am Tag ist son Richtwert bezüglich Dauer:

Hier noch ein paar Aktenzeichen zu Thema musizieren.

1.

AZ.: BGH WM 89, 738 - Musik darf er ausüben, allerdings darf er Nachbarn nicht stören, Vor allem während der allgemeinen Ruhezeiten 13-15 Uhr und von 22 Uhr - 76/7 Uhr in der Frühe.
2.

OLG München WM 92, 238 es muss auf jeden Fall Zimmerlautstärke in den Ruhezeiten eingehalten werden.
3.

Anspruch mindestens 2 Stunden täglich ( BayObLG WM 86, 148 ) 3 Stunden BayObLG NJWE-MietR 96, 12 ).
4.

OLG Karlsruhe NJW-RR 89, 1179 - Einschränkung auf zwei Stunden, am Sonntag und an Feiertagen auf 1 Stunde
5.

Werktgas bis 20 Uhr, sonn- und feiertags bis 19 Uhr, einmal monatlich an Wochenenden, Sonn- oder Feiertagen bis 21.30 Uhr ( LG Düsseldorf DWW 90,87)
 
Da unser Junior zum Geburtstag ein Schlagzeug geschenkt bekam setzten wir uns sehr intensiv mit dem Thema "Lautstärke" auseinander. :D Zwar gibt es, wie oben angeführt, immer eine gesetzliche Grundlage, aber die bringt leider nix, wenn man trotz aller Argumentation die Nachbarschaft erzürnt . Die Regelungen schützen am Ende nur vor einem Bußgeld vom Ordnungsamt; nicht aber vor dem Streit. :rolleyes:

Der Schlüssel zur Lösung des Problems liegt darin, die Lautstärke auf eine "wirkliche" Zimmerlautstärke zu reduzieren (sofern das möglich ist). Man verschätzt sich sehr schnell in der Lautstärke, da man selten Orientierungswerte hat. Demnach schaften wir uns (für ein paar Euro) einen sog. "HearSafe" an, der die dB einer Geräuchquelle messen kann. Blinkt er grün, dann heißt dies, die Lautstärke liegt unter 60 dB und sollte außerhalb der Wohnung nicht als Störung wahrgenommen werden. Über diesem Wert kann die Lautstärke als "Dauergeräusch" schon schädlich wirken (ab 75 dB).

Gruß

Andreas
 
Herzlichen Dank Weilando!
Tatsächlich ist es in der Praxis schwierig festzulegen ob belästigender Lärm tatsächlich vorliegt, auch wenn sich ein Nachbar belästigt fühlt. Bei uns im Mietshaus ist es relativ hellhörig. D.h. man hört die direkt angrenzenden Wohnungsnachbarn beim Staubsaugen, Duschen, lautes Reden... natürlich hören die mich dann auch Gitarre spielen. Ein Nachbar von mir klopf dann sofort an die Wand, selbst wenn ich noch so leise bin. Der lauert da praktisch drauf... Aber wenn ich den TV so laut oder lauter stelle, sagt er nichts. Es scheint mir bei manchen Leuten so zu sein, daß TV akzeptiert ist, Musik machen aber grundsätzlich unterdrückbar und als quasi illegal empfunden wird. Aber man kann es auch nicht jedem Nachbarn recht machen. Solange man sich an 2 Studen täglich und die Ruhezieten hält und die andern Nachbarn das ok finden, kann der eine Nachbar ruhig seinen Ärger an die Wand klopfen... Blödmann, das.
 
Herzlichen Dank Weilando!
Tatsächlich ist es in der Praxis schwierig festzulegen ob belästigender Lärm tatsächlich vorliegt, auch wenn sich ein Nachbar belästigt fühlt. Bei uns im Mietshaus ist es relativ hellhörig. D.h. man hört die direkt angrenzenden Wohnungsnachbarn beim Staubsaugen, Duschen, lautes Reden... natürlich hören die mich dann auch Gitarre spielen. Ein Nachbar von mir klopf dann sofort an die Wand, selbst wenn ich noch so leise bin. Der lauert da praktisch drauf... Aber wenn ich den TV so laut oder lauter stelle, sagt er nichts. Es scheint mir bei manchen Leuten so zu sein, daß TV akzeptiert ist, Musik machen aber grundsätzlich unterdrückbar und als quasi illegal empfunden wird. Aber man kann es auch nicht jedem Nachbarn recht machen. Solange man sich an 2 Studen täglich und die Ruhezieten hält und die andern Nachbarn das ok finden, kann der eine Nachbar ruhig seinen Ärger an die Wand klopfen... Blödmann, das.

solang der nachbar im takt klopft ist doch super, hast gleich deinen Drummer dabei :great:
 
Mach es einfach so wie ich es gemacht habe.

Geh zu deinem Nachbarn und bitte ihn um einen Test. Du setzt dich mit ihm in seine Wohnung, und läßt währenddessen einen Kumpel deine Gitte bearbeiten. Alle 2 Minuten fährt der die Lautstärke etwas hoch. Und sobald der Nachbar sagt "bis hier ist o.k.", ist empty. Diesen Pegel muss man sich dann halt einigermaßen merken (oder messen).

Bei mir hat das gut funktioniert. Und sooo leise ist das dann gar nicht mal. Bis jetzt hat er jedenfalls nie wieder etwas dazu gesagt (und der ist über 70, nicht taub, und ehemaliger Polizist :D)
 
Wie war das noch gleich? Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn trotzdem :D

Also ich finde den Vorschlag von 3121funk sehr gut. Da erlebst du erstens aus erster Hand, wie laut du bei deinen Nachbarn ankommst und zweitens zeigt das dem Nachbarn, dass du daran interessiert bist, ihn nicht zu stören :great:
 
Der Vorschlag ist im Prinzip sehr gut. Ich fürchte nur das Verhältnis zu diesem speziellen Nachbarn ist so zerrüttet, der würde bei solch einem Test nicht mitmachen. Glaub ich jedenfalls realistischer Weise annehmen zu dürfen...

Aber ich behalte den Tipp im Hinterkopf und sowie ich den besagten Nachbarn mal gut gelaunt treffe und eine Chance auf Verständigung ausmache, werde ich ihm das Vorschlagen.
 
@CrazyJester: Dreh doch mal das Radio oder MTV voll auf. Klopft der Nachbar jetzt auch an die Wand, mag er wohl im Allgemeinen keine Musik (oder nur den Musikantenstadl :D). Klopft er allerdings nicht, liegt es vielleicht doch daran, dass deine Übungen noch mehr nach Störung, als nach Musik klingen ;) (bitte nur als Scherz werten).

Gruß

Andreas
 

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