Langweilige Atlantic

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Hallo Boarder
bei meiner Suche nach "dem" Akkordeonklang lief mir eine Hohner - Atlantic IV über den Weg die, weil überholungsbedürftig, noch dazu preisgünstig und für mich erschwinglich war. Nach Jahren habe ich ihr dann eine Generalüberholung gegönnt und war der Meinung nun ganz was Tolles zu besitzen. Inzwischen beschäftige ich mich aber mit anderen Instrumenten ( VERDY V zum Beispiel) und finde die Atlantic schlicht langweilig! Sie ist im Diskant einfach nur laut und aufdringlich und die Bässe klingen öde. Da ich "Holzwurm" bin, habe ich mit sehr viel Mühe und Sorgfalt ein Holzverdeck mit einer Umlenkklappe gebaut, was den Klang tatsächlich etwas dämpft. Es sieht nebenbei auch garnicht schlecht aus. Die Jalousie ist dabei rausgeflogen, die hat garnichts gebracht. Vom Aufbau her ist ja die Atlantic eigentlich recht gut und zum in die Ecke stellen zu schade. Hat jemand Ideen, was man aus so einem Instrument machen könnte und wie?
Bin mal gespannt! akkotue
 
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Die Atlantic hat mich auch nie begeistert, obwohl ich vor ca. 30 Jahren ein fast neues Instrument hatte. Meine Vorschläge: Als Übungsinstrument verwenden - verleihen - midifizieren. Die Hohner VOX basierte ja auf der Atlantic, persönlich habe ich aber keine Erfahrungen mit elektronischen Akkordeons. Ich glaube, da gibt es Nachrüstsätze für die Tastenkontakte usw., und mit einem ordentlichen Midi-Expander bzw. Synthesizer solltest Du die Atlantic elektronisch nutzen können.
 
auch die Atlantiks klingen total unterschiedlich. So habe ich eine, die sehr weich und schön klingt, allerdings leider angerostete Stimmzungen hat (erstes und einziges Instrument bei Ebay ersteigert). Dagegen klingt die Atlantik einer Mitspielerin ganz anders, eher schrill und nicht so schön. Aber, wie man es nutzt und gerne hätte....Dann gibt es noch eine andere Atlantik im Chor, die wieder anders klingt. Für Midi muss man nochmal viel drauflegen.
 
Hi

auch wenn ich mich selber noch nicht so mit Akkordeon auskenne und natürlich mit der Erfahrung vieler User nicht mithalten kann, möchte ich doch gerne den folgenden Abschnitt "unterschreiben".

auch die Atlantiks klingen total unterschiedlich. So habe ich eine, die sehr weich und schön klingt, allerdings leider angerostete Stimmzungen hat (erstes und einziges Instrument bei Ebay ersteigert). Dagegen klingt die Atlantik einer Mitspielerin ganz anders, eher schrill und nicht so schön. Aber, wie man es nutzt und gerne hätte....
Ich denke, die Geschmäcker sind sehr verschieden, nicht jedes Instrument der gleichen Reihe klingt gleich und manches Instrument eignet sich für einen bestimmten Einsatzzweck besonders gut. Aber nur weil man selbst den Klang nicht mag oder ausgerechnet ein Instrument erwischt hat, das nicht so toll klingt, gleich alle diese Exemplare als "langweilig" abzustempeln finde ich schade.

Mein Mann hat seit 19 Jahren eine alte Atlantik, die ich ab und zu spiele damit sie nicht "einrostet" und ich mag ihren Klang sehr gerne und das obwohl wir zum Vergleich zwei alte Morinos im Haus haben, deren Klang auch schön ist, allerdings ganz anders. Auch die Aussage, dass die Jalousie nichts bringt, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, bei unserer Atlantik merkt man einen sehr deutlichen Unterschied.

Einen Tipp, der nicht schon von den vorigen Postern genannt wurde, kann ich dir allerdings nicht geben.

Grüßle
Sandra
 
Hallo Boarder
so ganz alleine bin ich ja mit der Erfahrung mit meiner Atlantic nicht. Es gibt aber scheinbar noch Hoffnung. Vielleicht schreibt ja noch jemand: Bring deine Kiste zu dem und dem zum Stimmen oder so und dann klingt sie wie eine Schmusekatze. Wer weiß?!
Gruß akkotue
 
Hallo akkotue,

das Problem ist, daß Du einen VW Passat nicht zu einer Mercedes S-Klasse aufmotzen kannst.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich halte die Atlantic für ein gutes Mittelklasse-Akkordeon. Aber wenn die Ansprüche steigen oder die Klangvorstellungen sich ändern, ist es wohl sinnvoller, sich ein passenderes Akkordeon auszusuchen. Du kannst noch so viel Geld in einen Umbau investieren und auch die Stimmung in gewissen Maßen anpassen lassen - aber Atlantic bleibt nun mal Atlantic (gilt analog auch für alle anderen Modelle).
 
Durch das Umstimmen des Tremolos kann schon einiges bewirkt werden - ebenso durch den Einbau des tonlageabhängigen Verdecks.

Aber wie Wil richtig sagt: Eine Atlantic bleibt eine Atlantic.

Wahrscheinlich suchst Du nach einem Cassotto-Akkordeon, da da nicht nur Tonhöhe sondern auch Klangcharakteristik in den Registern unterschiedlich ist.
 
Hohner selbst bewirbt die Atlantic als "Instrument für alle Fälle". Also Bühne & Kneipe:D: Laut und durchsetzungsfähig! Ein solides Instrument - aber eben nicht mehr. Ich schließe mich da gerne meinen Kollegen an: Wer mehr will, muß sich wohl ein anderes Akkordeon suchen...
 
Hallo Boarder
das lerne ich nun also dazu: Ein Ackergaul ist eben ein treues Arbeitstier, an das man durchaus auch sein Herz hängen kann, denn auch Ackergäule haben liebenswerte Eigenschaften. Bloß ein Rassepferd kann man nicht daraus machen. Auch ein begnadeter Akkordeonstimmer hilft hier nicht unbedingt weiter. Wäre vielleicht noch zu fragen, ob eine Muesettestimmung was bringen würde. Eine gute Basis für vorsichtige Umbauten wäre die Atlantic sicher auch, wenn man was ausprobieren möchte. Eine Begebenheit fällt mir dazu noch ein: Vor langen Jahren beschäftigte ich mich mal mit einer Geige. Auf meine Frage an einen guten Freund und Fachmann, ob das denn wohl ein wertvolles Instrument sei, hieß es, im Moment ist die Geige wertvoller als der Geiger. Na ja, kommt eben immer darauf an, wer dran sitzt.
Freudliche Grüße und danke. akkotue
 
Hi,

naajaaa also ich spiele persönlich sehr gerne auf den alten atlantics wären die nicht so schwer. Nur ich versteh gerade nicht du willst ein dumpfklingendes akkordeon bzw. gedämpfter da bewirkst du doch mit einer musette stimmung das komplette gegenteil.

mfg
 
Hi akkotue!

Wenn ich nach
"dem" Akkordeonklang
gesucht hätte, dann hätte ich nicht irgendein Instrument genommen, was mir gerade
gelaufen ist.

So ganz verstehe ich das jetzt nicht. Ich hätte mich zuvor ausführlich an deiner Stelle informiert und mir einige Akkordeons in Musikgeschäften vorgeknöpft. Beim Probespielen bekommt man schon eine grobe Vorstellung der verschiedenen Klänge etc...

Nun gut...dann war die Atlantic wohl "ein Fehlkauf". Geschmäcker sind ja auch verschieden. Ich selbst spiele auch eine Atlantic IV N de Luxe und wenn mein Kontostand besser wäre, dann hätte ich sicher auch keine Probleme mein Wunschinstrument zu kaufen. ;)

Ich habe nur beim Umbau deiner Atlantic etwas bedenken. Klar, du kannst das Akkordeon etwas anders stimmen lassen und am Tremolo rumfeilen, sowie an der Substanz arbeiten wo du ja schon einiges geändert hast. Aber im Grunde genommen wird es immer eine Atlantic bleiben.
Ich glaube kaum, dass man aus einer Atlantic ein Spitzeninstrument machen kann und wenn ja, dann nur mit einer Kernsanierung. Alles raus und erstklassige Materialien rein.

:gruebel:

Ein kostspieliges Unterfangen und im Endeffekt hättest du dann aber keine Atlantic mehr.

Merkwürdiger Gedanke...:D

LG Reija
 
Ich glaube kaum, dass man aus einer Atlantic ein Spitzeninstrument machen kann und wenn ja, dann nur mit einer Kernsanierung. Alles raus und erstklassige Materialien rein.


...auch selbst dann nicht- denn auch wenn du a- mano Platten einbaust klingt das Instrument dann nicht anders...
 
...auch selbst dann nicht- denn auch wenn du a- mano Platten einbaust klingt das Instrument dann nicht anders...

Na ja, in Nuancen schon, aber der charakter des Instruments der bleibt. Wenn du also für sehr viel Geld mit a Mano Stimmplatten "tunen" möchtest, dann vergiss bitte sofort jegliche Kosten Nutzen Relation, denn der Geldbetrag lässt sich nur mit reiner Liebhaberei begründen, denn für das Geld bekommst du wenn du etwas suchst auch schon ein komplettes Instrument der "besseren" Kategorie.

Aber versuch´s dich mal anders rum - wenn die Atlantik nicht so klingen mag, wie du es dir bei deiner Spielweise erwünschst, dann versuch doch mal so zu spielen, dass du mit deiner Spielweise dem Instrument entgegenkommst. Jedes Instrument hat seine Eigenheiten und wenn du deine Spielweise drauf einrichtest, ist die Kiste plötzlich gar nicht mehr so bockig und wird auf einmal auf die ihr eigene Weise geschmeidig und lebendig.

Ein Klavierspieler der Akkordeon spielt wie er Klavier spielt, wird das Instrument nie richtig zum klingen bringen, solage er es nicht wie ein Akkordeon spielt.

Gruß,
maxito
 
Hallo Boarder
Zu der Zeit, als ich die Atlantic kaufte habe ich mich von dem Können eines Berufsmusikers (ver) leiten lassen. Emotionen spielen in diesem Geschäft ja immer eine große Rolle. Wenn ich das Instrument heute langweilig finde liegt es sicher auch daran, dass ich inzwischen mehr gesehen und gehört habe. Eine etwas bedecktere Stimmung kann man ja, wie ich durch Eure Beiträge erfahre, schon durch Veränderungen am Verdeck erreichen. Wie gesagt, das habe ich schon durch den Bau eines Holzverdecks (in Mahagoni - sieht außerdem gut aus, wie ich finde. Zumindest ungewöhnlich) schon versucht. Zu Muesette: Ich meine damit, wenn schon schrill, dann gepflegt schrill. An einer Accodiola (die habe ich noch) und einer kleinen Beltune (die ist wieder verkauft) konnte ich schon nicht ganz so tolle Erfahrungen machen. "Den Muesetteklang" gibt es wohl auch nicht, immer nur Muesetteartig. Durch Zufall konnte ich in einem Notenladen eine alte Hohner Verdi V abstauben, die als Muesette angeboten wurde. Die klingt nun mit Abstand schöner als meine Atlantic.
Freundliche Grüße akkotue
 
Hallo Akkotue,

Ab Anfang der 60er Jahre haben "Atlantiks" die schlecht geführten, innen hohlen und schrecklich klappernden "Joghurtbecher" Tastaturen (die mit dem "Schnellverschluss).
Erkennbar ist diese Tastatur auch gerne an den "Schlaglöchern" hervorgerufen durch Fingernägel, was auch ein Problem an Morinos der Serien N und S sein kann.
Kleiner Tipp MIT GROßER WIRKUNG:

Mit Pinzette und Pattex bewaffnet und ohne Demontage, kleine dünne Bastelfilzreste
je an einer Seite der Taste anbringen. Hervorragend eignen sich dafür auch kleine
im Handel erhältliche Mini - Pads dieser Art. Das Zeug soll halt gradmal nicht blau,
grün,rot sein... Es genügen wenige Millimeter in der Größe !

Gilt übrigens auch für die sehr Morino ähnliche Imperator mit gleicher Mechanik !
Im Falle der Atlantik evtl. den Tastenhub noch auf etwa 5mm minimieren, was
ja ohne Cassotto wirklich keine Zauberei ist - und Deine Tastatur rennt wie Sau

ABER ES BLEIBT EINE ATLANTIK - wobei hier dringend angemerkt werden muss, dass
die älteren Modelle mit den schwarzen Registern was Stimmmaterial und Ansprache
betrifft um Welten besser dastehen - gerade dann wenn Du mal richtig Gas gibst, fällt
da einfach nichts um...


es grüßt
aporax
 
Hallo Akkotue,

ich glaube, daß viele von uns lange gesucht und mehrere Instrumente durchprobiert haben, bis sie ihr Instrument gefunden haben. Wenn Du also keine Freude mehr an der Atlantic hast, verkaufe sie, nachdem Du ein schöneres Instrument gefunden hast. - Ebenso bei der Verdi usw...

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Aporax
stimmt genau, die Tastatur hatte Spuren von Fingernägeln. Das habe ich mit superfeinem Sandpapier vorsichtig ausgeschliffen und danach mit Politur geglättet. Fällt garnicht mehr auf. Im Diskant ist das Stimmenmaterial natürlich nicht so schlecht und nach dem Einbau des Holzverdecks auch nicht mehr ganz so schrill. Die Bässe sind aber öde, vielleicht empfinde ich das Instrument deswegen als langweilig.
Hallo Ippenstein
Ohne eine Träne würde ich die Atlantic verkaufen. Nur habe ich alleine 700,00 Euro für die Überholung ausgegeben. (Damals hab ich noch nichts sebst gemacht, hatte zuviel Respekt davor). Otto Normalverbraucher glaubt aber, für 250.00 Euro bekommt man das Klasse Instrument und darf eventuelle Macken beanstanden. So steht mein einstiger Liebling weiter in der Ecke.
Viele Grüße akkotue
 
Holzverdeck? Klingt interessant...
Kannst du paar Fotos machen?
gruß t-tris
 
Die Atlantic-Bässe gehen ab Kontra-E los und belegen vier Oktaven (typisch für Hohners Mittelklasse, die fünfchörigen haben noch eine Oktave drüber). Standard bei den meisten Nichthohner sind vier Oktaven ab großem C (ein eventuell vorhandener fünfter Chor liegt dann genau in der Mitte ab kleinem fis, nicht obendrüber). Will man bei der Atlantic Akkorde mit halbwegs identifizierbarer Akkordstruktur hören, gibt es nur Tutti oder das zweichörige Oberregister. Letzteres ist dünn, ersteres halt nicht mehr steigerungsfähig.

Vergiß die 700EUR und die Ecke für Deinen "einstigen Liebling", Deine Erben nach Deinem Tod schlagen noch weniger raus. Und vom Rumstehen verfällt der Mehrwert der Überholung "vor einem Jahr gestimmt" und "vor vier Jahren gestimmt" macht da einen deutlichen Unterschied.

Setz das Ding halt mit sorgfältig gemachtem Klangproben-Video (Weihnachtslieder kommen grade an), einer Erläuterung der Überholung und deren Datum und Preis, dem Baujahr des Instruments und einem Mindestpreis von 400/600EUR (je nachdem, ob Standard oder de Luxe) in die Bucht, mit dem Hinweis, daß das Instrument zu schade für die Ecke ist.

Rauskriegen tust Du das Geld nicht mehr. Besser wird das Instrument nicht, ist vermutlich jetzt noch besser als Neuinstrumente. Gib der Musikwelt ein wenig Deutschland statt China zurück, wenn Du absehbar keine Verwendung mehr hast.

Statt versteigern geht auch Kleinanzeige bei diversen Märkten, aber das dauert dann halt länger.
 

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