Live Mischen ohne Ausbildung???

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Hi Leute!

Ich hab keine Ahnung ob das hier so reinpasst, falls nicht bitte entsprechend verschieben.

Vorgeschichte:
Ich habe ab und zu kleine Konzerte als Notlösung abgemischt und auch immer relativ gute Resonsnzen von Bands und Publikum vernommen. Beim Letzten mal war Veranstalter war ein Kumpel, wo die ursprüngliche Location abgesagt hatte und der eigentliche Mischer somit auch aus dem Rennen war, für die Suche zur neuen Location und Techniker etc. waren es nur 3 Tage, da hatte ich mich dann halt im Freundschaftsdienst angeboten.

Nach dem Konzert kamen fremde Leute auf mich zu mit der Frage ob ich ne Visitenkarte dabei habe, andere haben mir gesagt, dass der Sound überaus gut war, diverse Wochenendbekanntschaften haben mich gefragt seit wann ich als Mischer arbeite. Kurz nach dem Konzert kamen dann über FB sogar Job-Anfragen mit Bezahlung rein. Alles halt kleine Sachen mit ca. 200 Gästen (da kann man halt aufgrund vom Budget vermutlich kenen Profi holen) aber immerhin. Naja da ich keine Ausbildung zum Tontechniker habe wusste ich nicht ob eine Bezahlung gerechtfertigt ist und für Lau kann ich das auch nicht so oft machen habe ichimmer abgelehnt.

Jetzt ist die Sache die: An sich macht mir das Ganze schon Spaß, allerdings habe ich das bisher halt echt immer als Freundschaftsdienst bei guten Bekannten oder halt als Notlösung für Lau gemacht. Interesse ist von vielen Seiten da. In Localen Jugendzentren und Kunstvereinen werden häufig Mischer beauftragt die dann zwischen 50 und 150 Euro für den Abend nehmen, so wie ich das sehe ist ein Großteil dieser Leute nicht ausgebildet, weil mit möglichst viel Dröhnen, Bass und Lautstärke einen vermeintlich fetten Sound zu machen steht glaub ich so nicht im Lehrbuch :D

Die Frage: Darf man als ungelernter Mischer arbeiten?
Kennt ihr Mischer ohne Ausbildung die als Freiberufler arbeiten aber auch offiziell angemeldet sind? Auch wenn das so gesehen keine finanziell lohnenswerte Arbeit sein wird, interesse hätte ich schon, da ich dann zum einen Musikequipment wie Mixerkonsole/Mikrofone mit dem Hobby finanzieren könnte und zum anderen mein Netzwerk in der Musikszene erweitern kann.

Danke und Beste Grüße Sebi
 
Eigenschaft
 
Darf man als ungelernter Mischer arbeiten?
Eindeutig ja.
Auch wenn das so gesehen keine finanziell lohnenswerte Arbeit sein wird, interesse hätte ich schon,
Man sollte sich aber auch nicht unter Wert verkaufen.
und zum anderen mein Netzwerk in der Musikszene erweitern kann.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt,Netzwerk ist nicht zu unterschätzen ,das meiste läuft nur darüber.
 
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Hallo,

Als ich mit der Live Geschichte angefangen habe (Professionell in dem Sinne, dass ich damit Geld verdient habe) gab es so etwas wie ein Ausbildung gar nicht. Das war so Ende 70 Jahre. Wichtig ist nur, dass du selbst lernbegierig/fähig ist und seriös (und einem Teil Leidenschaft) an die Sache herangehst. Also auf jeden Fall ran an die Sache :). Und die Tipps von Rockopa sind auch vernünftig.

Gruss
 
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Kann man dann auch so Sachen wie Mischpult, Mikrofone, Kabel, etc. von der Steuer absetzen und darf man die Gegenstände dann trotzdem auch Privat verwenden?
 
Ich bin Schweizer und kann zur Situation in D leider nichts konkretes beitragen...
 
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Oh je - jetzt driftet es wieder in Rechts- und Steuerberatung ab.
Die Diskussion dazu muss ich leider unterbinden.

Aber um überhaupt was von der Steuer abzusetzen musst du 1.ein Gewerbe anmelden, 2.überhaupt Steuern bezahlen und 3.entsprechende Einnahmen vorweisen um Ausgabenrechnungen und Anschaffungen abzuschreiben und dagegenzusetzen. Dann geht das natürlich. Und für was das Equipment verwendet wird ist dem Finanzamt wurscht.
Soviel an der Stelle und damit bitte: Ende oder hier weiter
 
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Da hat wohl jemand Angst vor dem eigenen Talent und drückt sich vor seiner Berufung!

Es gibt keine Ausbildung zum "Mischer," und auch der Begriff "Tontechniker" ist nicht geschützt. Jeder darf sich Tontechniker schimpfen, sogar Du und ich :)
Ich bin da letztlich auch nur reingerutscht, weil sich keiner aus meiner damaligen Band dafür interessierte, und dann habe ich gemerkt, das macht mir Spass und liegt mir, und dann hat das ganze irgendwie eine Eigendynamik bekommen und sich verselbstständigt. Seit ca. acht Jahren ist es ein Nebenberuf, und jedes Jahr freut sich das Finanzamt ein klein wenig darüber. Wenn man dafür ein Zertifikat bräuchte, würde ich in den Knast gehören.

Tu' es einfach. Du musst ja nicht gleich alles machen - so eine dreizehnköpfige Soulband ist schon ein Brett, dagegen ist eine vier- bis sechsköpfige Rockband recht leicht zu mischen. Auch musst Du Dich nicht von Anfang an an die Dickschiffe unter den Digitalkonsolen stellen, sondern mische auf Pulten, die Du kennst und magst. Übertreib es nicht mit dem Equipment, wenn Du nicht sicher bist, wie man ein Gate einstellt, dann benutze halt keins. Genauso beim Kompressor, es geht nämlich auch ohne. Wenn Du mit dem Pult-EQ und einem Hallgerät klarkommst, sind das schonmal die Basics. Alles andere ist Zuckerguss. Falls Du natürlich 200 EUR oder mehr für einen Kofferjob verlangst, gehören auch Gates und Kompressoren dazu. Aber solange Du das nur auf Anfrage machst und wenig Geld dafür nimmst, kann sich da keiner beschweren.

Such Dir doch entweder eine Location, in der Du fest mixt, oder eine Band, die Du fest betreust. In beiden Fällen wird es Dir leicht fallen, etwas Routine aufzubauen, weil immer etwas Bekanntes dabei ist. Dann kannst Du anfangen, schrittweise mal neue Geräte anzutesten. Du machst den Soundcheck halt immer etwas länger, wenn Du mit einem neuen Spielzeug kommst. So hab ich das früher gemacht, und die Bands sind einem meist dankbar dafür, wenn man ihnen das vorher passend verkauft.

Gruß,
Jo
 
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Oh je - jetzt driftet es wieder in Rechts- und Steuerberatung ab.
Die Diskussion dazu muss ich leider unterbinden.

sorry, wollte ich nicht.

hab jetzt nebenher selber auch nochmal recherchiert und meine Infos gefunden, danke ;-)
 
Für den Anfang solltest du erst einmal schauen, wie sich das ganze entwickelt. Ansonsten stehen dir Steuerberater, das Finanzamt und das Gewerbeamt deiner Stadt sicher mit Rat und Tat zur Seite.
 
Prominenter User: ja schon wieder, unser ex Mod Tobse. Ist leider hier nicht mehr aktiv. Er kommt aus dem Elektro Bereich und ist dann zum ton gewechselt. Oben Ausbildung als Toner. Und er hat sehr prominente evente und Bands gemischt. Sowohl als FOH und Monitor Tech.
Wenn du den PA Stammtisch mal durchwühlst, kannst du da einiges lesen. Nur am Rande.

Ich selber bin durch die Schule dazugekommen, und dann hat es sich mit der Zeit entwickelt.

Du hast die Chance, ergreife sie. Was sonst zu beachten ist, wurde gesagt. Wenn den Leuten dein Mix gefällt, war er gut. Und das ist dein Ticket nach oben , wenn du das willst.
 
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Bin auch genau auf die Art in die "Branche" reingeschlittert. Erst für Freunde und Bekannte in's örtliche Jugendzentrum mitgekommen als Freundschaftsdienst und später sogar vom JUZ immer wieder als Mischer gebucht worden. Ich hatte dann das Glück, dass mich ein Verleiher, den ich durch die JUZ-Konzerte kennenglernt hab gefragt, hat, ob ich mir vorstellen könnte, hier und da auch mal nen Job für ihn zu machen.
Ab dem Zeitpunkt hab ich das Ganze dann auch mal als Kleinunternehmer angemeldet, um ordentliche Rechnungen schreiben zu dürfen.
Seitdem und vorallem durch neue Kontakte bei Jobs für erwähnten Verleiher hat sich mein Netzwerk ordentlich erweitert, so dass ich mittlerweile auch einigermaßen regelmässig für diverse Clubs und auch Open Air (PAX ca. 250-1000) in der Umgebung, teilweise auch direkt von Bands gebucht werde.

Wenn du also Bock drauf hast und ein gewisses Talent dafür mitbringst, spricht nichts dagegen. Du solltest halt nur schauen, dass du das evtl bei der Gemeindeverwaltung und beim Finanzamt als Kleinunternehmer anmeldest.
 
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