Macbook Pro oder iPad Pro für Mehrspuraufnahmen

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Hallo zusammen,

für die Aufnahmen unserer Band (1x Gesang, 1x Gitarre, 1x Bass, 1x Drums) habe ich im Proberaum bisher mein altes Macbook zusammen mit einem Focusrite Liquid Saffire 56 genutzt. Die weitere Bearbeitung erfolgte immer Zuhause an meinem iMac.

Leider gibt mein Macbook nach nun fast 9 Jahren den Geist auf. Daher benötige ich eine mobile Neuanschaffung um weiterhin die erste Schmutzspur sowie das Schlagzeug im Proberaum aufnehmen zu können.

Auf diversen Internetseiten habe ich gelesen, dass man inzwischen auch das iPad in Verbindung mit einigen Interfaces (z.B. Focusrite Scarlett 18i20, siehe: http://auriaapp.com/Support/auria-audio-interfaces) für Aufnahmen nutzen kann. Daher erwäge ich, statt einem neuem Macbook Pro ein iPad Pro mit Focusrite Scarlett 18i20 zu kaufen.

Hintergrund für die Überlegung mir ein iPad statt neuem Macbook zu kaufen ist die handlichere Bedieung für die übliche Nutzung Zuhause.
Ich habe in den letzten Jahren das Macbook ausschließlich zum recorden im Proberaum genutzt, was vielleicht 3-4 mal im Jahr der Fall war. Dies würde sich mit einem neuen Macbook nicht ändern. Hierfür wäre mir allerdings das viele Geld zu schade, welches ich in ein Macbook Pro investieren würde, nur um es für die paar Aufnahmen zu verwenden.
Zuhause surfe ich, wenn ich auf dem Sofa liege nur noch mit meinem Handy, da es mir immer zu lästig ist das Macbook auszupacken und zu starten. Ich tendiere daher derzeit eher zum iPad.

Für mich stellen sich aber doch noch ein paar Fragen hierzu:

1. Würde das iPad es leistungstechnisch schaffen bis zu 16 Spuren simultan aufzunehmen?

2. Für die Nutzung der Aufnahmen wird häufig die App Auria empfohlen. Da ich mit dem iPad wirklich nur die Spuren aufnehmen würde und die weitere Bearbeitung Zuhause am iMac mit Logic erfolgt, stellt sich mir die Frage der Kompatibilität. Kann ich die Spuren von Auria (oder auch einer anderen Recording-App) irgendwie nach Logic übertragen?

3. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit Mehrspuraufnahmen am iPad gemacht und kann evtl. von diesen berichten?

Ich hoffe, die Fragen sind in diesem Forum an der richtigen Stelle platziert. Wenn nicht, entschuldige ich mich hierfür und bitte freundlichst um Verschiebung an die richtige Stelle durch einen Moderator.
 
Eigenschaft
 
@DibZ

Ich stelle mir gerade ähnliche Fragen, und kann leider noch keine Erfahrungswerte mit Dir teilen. Aber zumindest was den Import von Auria Projekten in eine andere DAW bin ich mit meinen Recherchen auf ein paar Antworten gestoßen:

1. Man kann umständlich jede einzelne Spur als WAV exportieren und dann in einer anderen DAW die WAVs in ein neues Projekt importieren.
2. Seit ein paar Versionen nun ein gesamtes Auria Projekt als Stems exportieren und je nach der Ziel-DAW mehr oder weniger komfortabel die Stems importieren. (Google Suche "Auria Stem export" und z.B. "Ardour stem import")

Ich habe selber noch gar keine Praxis mit DAWs, aber mir scheint es, daß so ein Vorgehen nur dann Sinn macht, wenn man den IPad nur für die Aufnahme benutzt und vor jeglicher weiteren Arbeit den Export / Import in die andere DAW setzt.
 
zunächst eine kleine Randbemerkung: 'inzwischen' geht seit dem iPad 1 ;)

ich nutze ein mini-Retina ständig für Mehrspuraufnahmen, allerdings halte ich den Ansatz von Cubase, Auria etc nicht für geschickt - letztlich sind das keine Tablet Anwendungen, sondern fakes von PC Bildschirmen... ich sag' mal 'unentspannend'

Multitrack DAW von Harmonic Dog dürfte der Anwendung perfekt entsprechen (nutze ich seit iPad 1)
per inter-App Audio lassen sich auch andere Apps (wie Drums, AmpSimulation etc) direkt in den Aufnahmeprozess einbinden
die Bedienung ist voll touch optimiert: will man zB Aufnahmekanäle zuordnen, ploppt der winzige Bereich des Hauptfensters vergrössert in die Bildschirmmitte, man macht die Einstellungen und nach 2 Sekunden nicht-Aktivität schliesst er sich automatisch wieder
während nach der Aufnahme die optimierte Darstellung der Wellenform berechnet wird, kann man bereits durch wischen in der timeline an andere Positionen gehen... dito während des Abspielens, sehr komfortabel
die App ist völlig unproblematisch bei Mehrkanal-Interfaces, selbst bei meinem Audient ID22 stehen auch die Adat Eingänge zur Verfügung obwohl das Teile keine offizielle IOS Unterstützung hat
(was halbwegs sauber 'class-compliant' ist, funktioniert

Multitrack DAW hat einen gut durchdachte Web-DAV Server an Bord: man kann per WLAN das ganze Projekt, die Rohaufnahmen oder einzelne Spuren auf den Rechner übertragen
Loop recording mit punch in-out steht ebenfalls zur Verfügung

cheers, Tom
 
Danke für eure Antworten!

Ich habe selber noch gar keine Praxis mit DAWs, aber mir scheint es, daß so ein Vorgehen nur dann Sinn macht, wenn man den IPad nur für die Aufnahme benutzt und vor jeglicher weiteren Arbeit den Export / Import in die andere DAW setzt.
Genau das habe ich auch vor. Die Rohaufnahmen möchte ich mit dem iPad machen und den Rest Zuhause am Mac. Der Ex- bzw. Import sollte ja recht einfach via AAF möglich sein.
 
@Telefunky
Vielen Dank, das wahr sehr hilfreich. Ich denke ich werde es mit dem Multitrack DAW versuchen. Das mit dem WiFi Server klingt sehr nützlich. Als Linux User wird mein Leben viel einfacher, wenn ich iTunes nicht für den Dateiaustausch brauche!


Ich habe zwei Anwendungsfälle:

1. Mit einer Band Schlagzeug, Gitarre, Bass und Gesang aufnehmen.
Zuerst als zwei Spuren, Klick und Bandsumme (über ein Analogmischpult)
Danach alle Instrumente einzeln in besserer Qualität einspielen.
Schließlich Overdubs aufnehmen.
Zum Bearbeiten dann auf dem PC in einer DAW bearbeiten-

2. Band mit drei Gesangspuren, 3 Gitarrenspuren, Bass und einer Zusatzspur live aufnehmen.
Hinterher auf PC in einer DAW bearbeiten.

Mein Plan ist mit einem Tascam US 16x08 Interface und dem IPad (Mini Retina) aufzunehmen, und dann mit einer Linux DAW (Ardour) nachzubearbeiten. Im 1. Anwendungsfall um Audioaufnahmen in brauchbarer Demoqualität zu bekommen, und im 2. Anwendungsfall um Livevideos mit klanglich nachbearbeiteter Audiospur zu produzieren.
 
kann man eigentlich mit dem kostenlosen garage band gleichzeitig mehrere spuren aufnehmen? früher ging das wohl nicht.
 
ich hab' das nie benutzt :gruebel:
(Software, die ein Drittel des Bildschirms mit idiotischen Bildchen pflastert....)

Das mit dem WiFi Server klingt sehr nützlich. Als Linux User wird mein Leben viel einfacher, wenn ich iTunes nicht für den Dateiaustausch brauche!
wenn du nur Rohaufnahmen überspielst, kannst du Zeit sparen, wenn die Projekte einem bestimmten System folgen und du die Spuren nicht zwischendurch bearbeitest/austauscht
das Programm legt die Daten als Recorded Audio 1...n ab und die lassen sich direkt übertragen
wählt man stattdessen die entsprechende Spur, wird sie gerendert auch wenn keine Bearbeitung drin ist

wenn die Wellenform erzeugt wird, ist das Programm übrigens nicht(!) blockiert
(das erinnert nur an den entsprechenden Mac Cursor)

cheers, Tom
 
kann multitrack daw auch midi daten aufzeichnen?
 
nein - da ist der Name möglicherweise irreführend, ist rein Audio
(zum Glück...)
ein Programm nach dem Dieter Rams Motto: weniger, aber besser
der Entwickler ist im Laufe der Zeit allerdings ein wenig vom Pfad der Tugend abgekommen
das Teil war in den frühen Versionen das perfekte Aufnahme-Tool
speziell wenn man eine Passage 'overdubben' oder eine zweite Stimme einspielen wollte:
Bereich auf der timeline wählen (loop), dann die beiden in/out Marken innerhalb der loop platzieren
Vor- und Nachlauf waren so bequem (und beliebig) gesetzt
nach dem Take automatischer Rücksprung auf loop-Anfang und Umschalten von Aufnahme auf Wiedergabe
man konnte die Passage kontrollieren
war's nicht gut, in der nächsten Vorlauflaufphase (loop lief ja noch) einfach den record-button antippen
und der nächste Take konnte beginnen... etc etc
wenn ich den Entwickler richtig verstanden habe, war das ursprünglich gar nicht so geplant...
dann hat er dran rumgepfuscht und jetzt lässt sich die Spur im loop Modus nicht mehr scharfschalten
man muss explizit stop drücken, dann aufnahmebereit und Start
(sind zwar nur 2 Tappser mehr, aber nervt... mich zumindest)

Audiobus-Kanäle und Inter-App-Audio als Quelle sind praktisch
Laufzeitdifferenzen werden dabei nicht kompensiert, die übliche Buffer Geschichte (stört mich nicht)
ordnende Vorarbeiten lassensich recht gut erledigen, für kompletten Schnitt ist es mir zu unhandlich
kA warum die Leute immer alles in eine Schublade quetschen müssen... :gruebel:
dem simplen tracking-part hätten (statt EQ, Kompressor, Master-Bus) Marker besser gestanden

so ist es halt der Einäugige unter den Blinden (es gibt keine zweite App mit dieser Funktionalität)

cheers, Tom
 
kann man eigentlich mit dem kostenlosen garage band gleichzeitig mehrere spuren aufnehmen? früher ging das wohl nicht.
Das ist wie bei Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber ...

Seit, ich glaube der 2011-er Version kann GarageBand auch Mehrspuraufnahmen machen. Das sollte im Aufnahme-Menü etwas versteckt sein - einfach aktivieren, und dann den Aufnahme-Knopf bei den Spuren drücken, die man aufnehmen möchte. Wenn man die Menüoption mal gefunden hat, ist das recht intuitiv zu benutzen.

Zwei Fallstricke habe ich aber dabei gefunden:

Erstens: wenn man "Undo" mache (Cmd-Z), schaltet sich der Aufnahmemodus für alle Spuren ausgenommen der aktuellen ab. Muss man dann nochmal aktivieren, was man natürlich meist erst bemerkt, nachdem man schon mitten in der Aufnahme ist...

Das zweite ist noch komischer: auf meinem alten (weißen) MacBook mit einer älteren Betriebssystem- und GarageBand-Version funktioniert das ganz wunderbar. Auf meinem schnieken neuen MacBook Pro mit jeweils der allerletzen MacOS- und GB-Version ist diese Funktion nicht aufzufinden.

Warum das so ist, konnte mir noch keiner erklären. Ist kein Problem, der alte Rechner ist meine Aufnahmemaschine und der neue wird danach zum Abmischen, etc. verwendet, aber etwas wundern tut es mich doch.

Übrigens ist GarageBand eine recht gute Anfänger-DAW, die für mich kaum Wünsche offen lässt. Man kann viel damit anstellen, bevor man das upgraden möchte - und dann ist Logic Pro der "natürliche" Upgrade-Pfad (das hat sich Apple gut ausgedacht, muss man anerkennen ;-)

Viel Spaß jedenfalls damit :)

/sascha
 
danke für die antwort... aber... es ging in dem dialog um garageband für ios, also fürs ipad...
 
Ups, sorry, das habe ich glatt überlesen...
 

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