Metal Sound mittig oder nicht?

  • Ersteller Gast 2415
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Kenn zwar keinen direkt-vergleich, aber zweifel daran dass ich Abstriche gegenüber dem original mach.
Was für Abstriche? Der Tubescreamer besteht aus total billigen Bauteilen und eigentlich ist der Bad Monkey sogar eine verbesserte Version davon.

Aber ist billig, das kann ja nix taugen.
 
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Ich stimme sonicwarrior voll zu. Habe den Bad Monkey seit einem Jahr im Dauereinsatz (jeden Tag mindestens ne Stunde).
Super Sound, bessere Feineinstellung als der Tubescreamer (den hatte ich auch mal...) und das zum unschlagbaren Preis
 
Ich habe den Bad Monkey super lange benutzt um meinen 2203 anzupusten, der ist super! Ich bin nur günstig an einen Boss SD-1 gekommen, daher hab ich den Bad Monkey jetzt zuhause vorm Valvestate.

Um mal auf die Ausgangsfrage des Threads einzugehen: Ich persönlich spiele meine Amps im Metal sehr mittig, sehr wenig Bass und moderate Höhen. Damit bekomme ich so Alexi Laiho Zeug hier zum Beispiel ganz gut hin:



Ich finde, gerade für solche melodischen Geschichten eignet sich ein sehr mittiger Sound. Also diese Badewannenstellung da, wie sie im Metal oft gefahren wird, taugt da garnicht. Kommt natürlich auch auf den Amp an.

Zakk Wylde z.B. hat auch einen sehr mittigen Sound, der auch eher bassarm ist...dieses Fette bei dem guten Mann kommt eher davon, dass der Amp aufgerissen ist ohne Ende (und ja, wenn man den JCM 800 aufreisst, wird der definitiv richtig dick untenrum, sogar mit niedrig eingestellen Bass-Poti...) und natürlich aus den dicken Wurstfingern gepaart mit Drahtseilen auf der Gitarre :D

Ich hab auch ne Zeit lang immer viel Bass und wenige Mitten gespielt...mittlerweile macht mir das kein Spaß mehr, da es mir anders besser gefällt. Mal abgesehen davon, dass sich die Gitarre dann eh viel besser ins Bandgefüge einbringt.
 
Mal abgesehen davon, dass sich die Gitarre dann eh viel besser ins Bandgefüge einbringt.
Ja...das ist immer so das Image, das die Mitten haben. Das erzählt man sich so.

Ich mach mal ein Beispiel:

in unserer Band spielen beide Gitarristen unsere Peavy 6505er auf
(zur Info: 6505 Regler gehen von 0 bis 10)
Low- 8
Mid - 3
High - 6
resonance - 10
presence- 7
Tuning: Drop A
Mit einem Tubescreamer davor


Das sieht jetzt auf den ersten Blick wie ein sehr mittenarmer Sound aus.
Da der 6505 aber von Haus aus schon sehr mittenlastig ist, ist der sound ziemlich ausgeglichen.
Dieser Sound passt sich ganz hervorragend ins Bandgefüge ein.
Gitarre macht richtig Dampf, die Bassgitarre verschmilzt schön mit der Gitarre,
es matscht kein Stück, und der Gesang ist auch bei moderater Lautstärke gut zu hören. Auch das Schlagzeug geht nicht unter.

Dann haben wir irgendwann mal rumrobiert, sowas wie:

Low- 4
Mid - 7
High - 6
resonance - 6
presence- 7

Das Resultat war verheerend. Ziemlich matschig das Ganze, wenig Druck, Bassgitarre klang irgendwie losgelöst von den Gitarren,
Gesang musste megalaut gedreht werden, um überhaupt irgendwie gehört zu werden. Ganz furchtbar.

...am Ende sind wir wieder zurück zu den ursprünglichen Settings und alles war wieder in Ordnung.
Was ich damit sagen will:
Diese Du-musst-Mitten-haben-damit-es-nichts-matscht-Attitüde, die man im Internet so häufig liest, ist nicht immer die ultimative Wahrheit.
Nur...manchmal halt doch. Kommt ja auch immer auf die Musik drauf an. Oder auch ganz wichtig: Was der Basser für einen Sound fährt.
Eine Leadgitarre profitiert von so vielen Mitten schon eher, solange man es nicht übertreibt.
Und bei anderen Verstärkern kann es ja noch mal wieder anders aussehen.
Deswegen kommt man am Ende um das Ausprobieren nicht drumherum.
Nur sollte man die "Nee...die Mitten müsen auf 7, das haben die Typen im Musiker-Board gesagt!"-Haltung beim Ausprobieren aussen vor lassen.

Nur mal so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich spiele meinen 2203 mit folgender Einstellung in der Band:

Bass - 9 Uhr
Mitten - 16 Uhr
Höhen - 11 Uhr
Presence - 10 Uhr
Gain - fast auf Maximum
Volume - irgendwo zwischen 0 und 0,5 :D

Mit einem Boss SD1.

Und der Sound ist super direkt, matscht überhaupt nicht, und hat trotz der scheinbar niedrigen Bässe ein gutes Fundament untenrum, da da ja auch wieder Tiefmitten mit rein kommen. Nicht zuletzt kann das dann auch noch an den 6550 in der Endstufe liegen.
Zakk Wylde z.B. hat auch den 2203 in Verwendung und der ist extreeem mittig. Dadurch kommt aber auch untenrum nochmal was dazu.

Sicherlich hast du aber Recht mit der Aussage, dass man das nicht verallgemeinern kann im Sinne von "der Regler muss auf 7", denn da gibts ja kein richtig oder falsch. Es gibt ja auch Amps, die von Haus aus viele Mitten haben. Wobei der 2203 deinen 6505 da nochmal übertrumpfen dürfte...jedenfalls liegt der Matsch weniger an den Mitten, sondern dann eher am Gain. Wenn der Sound weniger Bass und mehr Mitten hat, darf man da natürlich nicht noch Gain ohne Ende reinpumpen. Ein mittenstarker Sound lebt eher von weniger Gain, der sägt auch so schon genug. Ich mag quasi dieses 80er/90er-Jahre "HiGain", das ist ja für heutige Verhältnisse schon fast Clean...viele mitten und halt ein gutes Stück mehr Gain als Crunch, aber halt nicht dieses extreme HiGain. Das verlinkte Video in meinem Beitrag vornedran ist ein gutes Beispiel dafür.
Für micht heißt Metal halt nicht zwangsläufig, dass man den Gainregler ohne Ende aufreißt und die Mitten rausdreht. Ich mag es halt eher ein Stück weit anders herum. Mit vielen modernen Metalsounds kann ich aber ohnehin nicht ganz so viel anfangen, von daher fehlt uns darüber sowieso die gemeinsame Diskussionsgrundlage. Ist halt auch irgendwo ne Geschmackssache :)

Gain braucht man ja zwangsläufig, wenn man verzerrt spielen möchte, das ist klar. Aber ich finde, die Mitten geben mir vielmehr dieses "in die Fresse"-Gefühl, als es Verzerrung jemals könnte.
 
Ja. Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass es halt auch ganz stark auf die Musik drauf ankommt.
Kann gut sein, dass so 80er Metal diesen mittenbetonten Crunchsound gut gebrauchen kann.
Ich versteh da nicht viel von, ist nicht so meine Welt.
 
Wie gesagt, schon mehr Gain als Crunch ;)
Ist halt einfach Geschmackssache. Ich bin aber auch allgemein ein eher altmodischer Typ. Nur diese Badewannen-EQ Geschichte ist halt echt nicht meins. Die modernen Metalsounds klingen sowieso alle ziemlich gleich in meinen Ohren, ich mach da halt einfach mein eigenes Ding :)
Aber wie gesagt, das schöne ist da ja, dass es kein richtig oder falsch gibt.
 
Das Ohr hat im Mittenbereich um 1kHz seine größte Empfindlichkeit, deshalb setzt sich gleichlauter Marshall auch immer gegen einen gleichlauten Mesa durch, und das bei gleicher Einstellung der Regler weil die EL34 Amps einfach mittiger sind.

Ihr müsst immer dran denken, das zwischen den Liveeinstellungen und dem was von CD kommt riesige Unterschiede bestehen können. Auf CD kommt durchs abmischen bedingt auch ein extrem gescoopter Sound gut rüber. Ob man live davon noch etwas hört wage ich zu bezweifeln.

Ansonsten sollte man ruhig an den Reglern drehen, dafür sind sie da. Nicht jede Lokation klingt gleich, manchmal brauchts etwas mehr Bässe, dann wieder Mitten oder Höhen.
 
Natürlich sollte man das tun. Und dass sich der Sound direkt aus dem Amp nicht mit einer fertig produzierten CD nicht vergleichen lässt ist ja auch logisch. Oder sollte es zumidest sein.

Was ich damit eher sagen wollte ist: Für einen Metal Sound muss es nicht immer EMG, Engl/Peavey 5150, Badewannen-EQ und mindestens Drop Z sein. Einer Gitarre kann man nunmal nicht absprechen, dass sie nicht die Aufgabe des Basses übernehmen soll. Sicher ist das alles Geschmackssache, aber wenn jemand sagt, dass eine Gitarre nicht klingt oder dass es matscht, sobald man die Mitten reindreht? Ich bin da super offen und finde das auch voll okay, wenn jemand mit wenig Mitten spielt. Hab ich selbst lange gemacht.
Dabei nimmt nur momentan so der Gain-Wahn überhand. Wenn ich weniger Mitten hab, krieg ich weniger vom Gain mit und dreh entsprechend mehr rein. Bei mehr Mitten knallts auch schon mit weniger. Klar, das matschen wird bei einem mittigen Sound eher am Gain liegen.

Gutes Beispiel:


Der Sound ist mittig und hat für heutige Verhältnisse nicht übermäßig viel Verzerrung (damals war das ja HiGain. Heute höchstens Crunch :D).
Ich bin da vielleicht auch innerhalb des Metals zu klassisch orientiert. Aber ein großteil der heutigen Metalsounds klingt für mich einfach gleich. Und durch die Badewanne einfach so "Substanzlos".
Sorry, falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, das war nicht die Absicht. Letztendlich ist ja doch alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.
 
"Badewanne" ist doch auch schon wieder "sooo 90er" (bis Anfang dieses Jahrtausends). ;) Inzwischen werden für die tiefen Tunings Bässe "gecuttet" (EMGs sind da auch eher stramm ;)) und dann noch ein ordentlicher Schwung Hochmitten oder so druff und am Ende klingts eher etwas "gnarlig", find ich. :tongue:
Hab "damals" eine Zeit lang "Bulb" (Misha Mansoor) bzw. Periphery verfolgt und als das Debut erschien war ich schon etwas irritiert vom Gitarrensound. Klang noch etwas "knarziger" als die Demos und für mich nur noch entfernt nach dem was ich an Gitarrensounds gewohnt war... :redface:

 
Das erinnert mich irgendwie direkt an die eher elektronische Richtung...find ich aber auf den ersten Hörer garnicht mal so uninteressant...:)
 

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