Mieten oder Kaufen beim Kinderinstrument

  • Ersteller Amateurdiva
  • Erstellt am
A
Amateurdiva
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.04.24
Registriert
04.06.13
Beiträge
480
Kekse
1.648
Hier steht der Wechsel von viertel auf halbe Größe beim Cello an und ich bin unschlüssig ob Mieten oder Kaufen. Kind ist gut zwei Jahre dabei, weiß also, dass "ich will Cello spielen" mit täglicher Arbeit und regelmäßigem Unterricht verbunden ist. Insofern ok. Das Kapital wäre auch nicht das Problem, Großeltern wollen ja eh immer was Sinnvolles finanzieren. Nur: das ist ja noch nichts Ausgewachsenes. Bist zur 4/4-Größe liegt noch was dazwischen und ich sehe mich nicht als Instrumentenhändler. Gibt es dazu Meinungen im Forum? Was ist wirtschaftlicher? Existiert ein Markt für abgelegte Kinderinstrumente?
 
Eigenschaft
 
Was ist wirtschaftlicher? Existiert ein Markt für abgelegte Kinderinstrumente?

Das weiß ich nicht.
Ich kann dir nur schildern, wie ich es mit den Geigen meiner Tochter gehandhabt habe. Alle kleinen Größen habe ich gemietet, erst die ganze Geige war ein eigenes Instrument.
 
Ich würde mit der Lehrerin sprechen. Bei uns war das seinerzeit so, dass da früher oder später immer jemand nachkam, und die Lehrerin hat gute/geeignete Instrumente bereitwillig weitervermittelt. Sie hatte ja auch Interesse, dass die Kids halbwegs ordentliches Material haben, und für die Eltern war es unkomplizierter, sich auf ihr Urteil zu verlassen als allein auf die Suche zu gehen. Den Preis hat auch sie vorgeschlagen, zu beiderlei Gunsten - Ihrer Meinung nach hatte ein gebraucht gekauftes Instrument in 2 Jahren pfleglicher Behandlung nicht wirklich einen Wertverlust, solange man nicht gerade Kasten oder Bogen kaputt gemacht hat. War eine klassische Win-Win-Situation.
Was ich noch beachten würde:
Richtig teure Instrumente sind vermutlich schwieriger wieder loszuwerden als gut spielbare günstige, einfach deshalb, weil es mehr Eltern gibt, die mal eben 500 Euro für ein Instrument hinblättern können als 1500.
Falls alle anderen Kinder auf Leihinstrumenten spielen, würde ich nicht kaufen: Bei uns hat die Musikschule die kleinen Größen verliehen, und nur ganz vereinzelte "elitäre Angeber mit ehrgeiziger Mutter" (und teils die wirklich hochbegabten) hatten vor der Dreiviertel eigenes Material ;-)
 
Erstmal Danke für das Update ;)

:cool:, dass du eine musikalische Familie hast, die dran bleibt :great:

Ich würde bei einem halben Cello wahrscheinlich mieten, es sei denn, mir läuft ein günstiges Gebrauchtinstrument über den Weg. Ein Markt für "kleine Instrumente" exisitert - z.b. ebay und kleinanzeigen beobachten...
 
Danke für Eure Meinungen, jeder von Euch trifft es ein bischen und ich versuche mal auf alle einzugehen

Prinzipiell sehe ich es wie robbert. Ernsthaft über Kauf mag ich erst nachdenken, wenn eine volle Größe ansteht. Dennoch ist ein Größenwechsel ja immer Anlass, die aktuelle Situation nochmal zu überdenken.

Wir mieten derzeit von einem der hiesigen Geigenbauer. Zu einem Online-Vermieter möchte ich aus prinzipiellen Gründen nicht wechseln, auch wenn dieser vielleicht ein paar EUR im Monat günstiger sein könnte. Die räumliche Nähe und der persönliche Kontakt sind mir da wichtiger.

Über die Lehrerin / andere Schüler ergibt sich derzeit nichts. Eventuell im Bekanntenkreis allerdings nicht ohne zeitlichen und logistischen Aufwand: Eine gute Stunde Autofahrt entfernt, Ausprobieren ohne direkte Vergleichsmöglichkeit. Das Instrument ist mehrere Jahre nicht gespielt worden, ich würde es also auch erstmal zum Geigenbauer bringen wollen. Das dann lieber zu meinem vor Ort als zu dem des Verkäufers. Die Preisvorstellung liegt um 1500 EUR. Finanziell ist das sicher angemessen, entspricht etwa dem Neupreis abzüglich zwei Jahren Mietkosten. Nur: was mache ich in zwei Jahren mit dem Instrument? Halbe Größe ist für viele noch die absolute Einstiegsgröße zum allerersten Anfang. Die gesichteten Kleinanzeigen-Angebote liegen deutlich unter 1000EUR und für einen High-Potential ist das zu wenig, denke ich mal...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
^^ Gibst du grade die Antwort selbst?! :great: ;)
 
^^ Gibst du grade die Antwort selbst?! :great: ;)

Aufschreiben hilft ja ganz oft um sich den eigenen Standpunkt klarzumachen - sorry wenn ich die Forengemeinde als Theapeuten missbaruche :engel:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
:cool:, dass du eine musikalische Familie hast, die dran bleibt :great:

Danke für das Kompliment! Ganz ehrlich: es ist Müh' und Arbeit. Und selber würde ich auch gerne mehr machen als derzeit zeitlich drin ist. Aber wenn die Helden eines Tages mal sagen können, sie haben ein schönes Hobby, dann ist es den Aufwand wert gewesen.
 
Gute Berater geben keine Ratschläge sondern helfen, dass der Ratsuchende in sich selbst die Lösung findet... In so fern Dankeschön
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Wir haben das Halbe beim Geigenbauer gekauft (weil wir Macken und sonstige Schäden auch beim Mieten selbst zahlen mussten), und der nimmt die alten Instrumente dann auch wieder in Zahlung. Wir zahlen halt den Verschleiß, und wenn was kaputt geht.
Jetzt hat sie es ca. 1,5 Jahre, und wir warten gerade auf das 3/4 Cello.
Beim halben fand ich, es lohnt sich, weil wir ca. 1500 EUR fürs Kaufen gezahlt haben - fürs Mieten wären es auch 360 EUR im Jahr gewesen. Da lohnt sich auch ein Preisabschlag, wenn er es wieder in Zahlung nimmt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... da muss ich ja gleich mal den Mietvertrag raussuchen und die AGBs durchforsten.
Darf ich fragen, welcher Art die Macken / Schäden waren, ihr zusätzlich übernehmen musstet? Gerne per PN, wenn dir das hier zu öffentlich ist.
 
Es war nicht so viel - aber bei einem Instrument, das von einem Kind immer mal rumgetragen wird und in der Schule abgestellt wird etc., gibt es halt mal eine kleine Macke im Lack oder so.
Da haben wir beim Mieten halt beim Wechsel aufs nächste Instrument pauschal nochmal einen Fuffi gezahlt oder so. Ich fand das jetzt nicht übertrieben, kam aber eben auf die Miete nochmal obendrauf. Da finde ich für uns jetzt den Kauf beim Instrumentenbauer (gebraucht, aber das ist beim Streicher ja kein Unterschied) auch finanziell günstiger. (Und ich halt mich nicht für eine überehrgeizige Eislaufmutter oder so :))
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hiho alle,

da ich täglich mit solchen Sachen zu tun habe, könnte ich etwas erläutern zu: "Macken und Schäden"

Es gibt normale Abnutzungserscheinungen, wie z.B. Handstellen (Lack wird abgegriffen) bis zu
Kerben imGriffbrett von zu langen Fingernägeln (wobei ich hier zu gerne den Lehrern die Ohren lang ziehen wollte..)
Auch Lackabnutzungen vom Abstellen auf die Zargen (Decken und Bodenränder) sind Abnutzungen.

Schäden sind Folgen, wenn ein Instrument umfällt, oder umkippt, weil z.B. jemand dagehen stößt.
Also, deutliche Macken im Holz/Lack.
Das zählt zu unsachgemäßer Lagerung, oder Handhabung. (Hier beginnt die Grauzone des Versicherungsschutzes.)
Auch wenn man mit Schwung mit dem Bogenfrosch, oder -spitze in die Decke rammt ist, genaugenommen,
eine unsachgemäße Handhabung, aber hier fängt auch die Grauzone an, wenn ein Anfänger am Instrument ist.

Es gibt viele Macken, bei denen wir uns oft fragen: geht das noch als Gebrauchsspuren durch, oder ist das schon ein Schaden?

Fakt ist: 80% aller Macken, Schrammen, Lackplatzer usw. sind zeitaufwändig, dieses einigermaßen wieder hinzubekommen.
2 Stunden für eine vermeintlich kleine Macke gehen schnell vorbei.

Ich finde es fair, Überholungsarbeiten aus einem Mietvertrag optional auszuschließen, oder halt eine Pauschale
zusätzlich zum Mietpreis anzubieten - dabei sind aber echte Schäden ausgeschlossen.

Wenn ein Kind den richtigen Umgang mit dem Instrument gelehrt bekommt und sich auch daran hält, fährt man mit
Variante a) finaziell besser. Wenn Kinder von Eltern, die (Eltern und Kind) keinen Respekt vor Streichinstrumenten haben,
und/oder der Lehrer eine Pfeiffe ist, dann ist Variante b) die bessere. Es ist nur fraglich, ob man dann vom Geigenbauer
wieder ein Instrument zur Miete angeboten bekommt, wenn man ein total verranztes Instrument zurückgibt..

Ich kann mir nicht vorstellen, daß in irgendeinem Mietvertrag eine präzise Auflistung aller Schäden und Abnutzungen
aufgelistet ist - dieses Gebiet ist einfach viel zu komplex, als daß man das alles aufschreiben könnte.
Zu einer Beurteilung benötigt man immer einen Fachmann, der den Schaden, oder die Abnutzung einstufen kann.


cheers, fiddle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
hey, danke auch an Freilandrose und fiddel!

Ein Fuffi hört sich jetzt nicht dramatisch an und natürlich gibt es im Mietvertrag keine präzises Auflistung von aufpreispflichtigem Verschleiß. Mit meinem Laienblick möchte ich behaupten, dass das Instrument bei Übernahme ziemlich neu aussah. Heute würde ich sagen, es gibt einen kleinen Lackschaden an der vorderen Zargenkante (könnte mit dem Metallteil des Froschs geschrammt sein). Da würde ich gar nichts sagen, wenn eine Ausgleichszahlung fällig wäre. Der Rest dürfte mit einer Runde passender (!) Lackpflege zu erledigen sein. Incl. der Klebepunkte auf dem Griffbrett.

Beim Bogen würde ich sagen, dass vor der nächsten Runde eine Neubespannung sinnvoll ist. Sofern das bei Schülerbögen überhaupt wirtschaftlich ist. Nach 2 1/2 Jahren täglicher Benutzung finde ich das aber nicht weiter verwunderlich. Und: nein, ich erwarte jetzt ausdrücklich keine Ferndiagnose von mitlesenden Geigenbauern!

Wie bekommt man denn Rillen von den Fingernägeln ins Griffbrett? Das muss ja schon ziemlich wehtun, bevor man in Hartholz Spuren hinterlässt. Und den Dreck unter den langen Dingern mag ich mir als Elternteil - auch ohne Streich- oder Zupfinstrument - schon gar nicht anschauen müssen. :igitt:
 
Extra Herausforderung: Beim Wechsel auf das nächstgrößere Instrument die Rechnung vom letzten finden! (Daran scheitere ich gerade. :rolleyes:)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Übrigens kann ich heute ganz aktuell Zahlen nennen:

Wir hatten das halbe Cello für 20 Monate. In der Zeit hätten wir 600 Eur Miete gezahlt. Wert des Instruments waren ca. 1400 Euro brutto.
Abzüglich der Reparaturen (Lackschäden, Bogenbespannung, Saite) und der Umsatzsteuer blieben davon knapp 1000 Eur übrig, die aufs neue Instrument angerechnet wurden.
In Anbetracht dessen, dass wir bestimmt 50-100 Eur an Verschleiß auch bei Miete gezahlt hätten, war das für uns so deutlich günstiger. Lohnt sich aber nur bei zu erwartender Nutzungsdauer über einem guten Jahr, sonst ist Miete besser.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es hat jetzt doch noch länger bis zum Wechsel gedauert, lt. Lehrerin war die Größe aber bislang nach wie vor ausreichend.

Gestern war Tauschtag. Ein neuer Bogenbezug ist fällig, das hatte ich auch so erwartet. Normalerweise wohl auch noch einige Lackretuschen im Kantenbereich. Diese dürften aber vermutlich im Grundrauschen eines sich frisch ereigneten Transportschadens untergegangen sein. Drückt mir die Daumen für den bevorstehenden Versicherungshickhack :mad:.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben