Mikrofonierung einer Geige

Harry
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Ich habe die Diskussion zu diesem Thema aus diesem Thread hier überführt:
https://www.musiker-board.de/pa-anl...t-akustischen-instrumenten-2.html#post6662683



Mikrofonierung einer Geige ist zumindest nicht ganz trivial, vor allem das EQing :D.

Ich hab das immer mit einem Standard Kondensator Overhead-Mikrofon gemacht. Da gibt es die üblichen verdächtigen Kandidaten von 100 Euro (AKG Perception, MXL 603) über AKG, Beyerdynamic, Sennheiser, Shure (200 bis 500 Euro Klasse) bis zu den Neumännern dieser Welt (xxxx Klasse :D).
Auf ein Stativ - Mikro auf den Geigenkorpus richten - fertig - klingt.

Weil du dich vermutlich im LowBudget-Bereich bewegst und was zum Anclipsen suchst würde ich es mal mit dem Ovid-System versuchen:


Manche Streicher mögen jedoch das Angeclipse nicht, da gäbs dann z.B. von AKG was zum Aufkleben (wird auch gerne für Kontrabaß benutzt):

aber Achtung: da brauchst du noch einen Adapterstecker auf normales XLR
(Achtung: dieser AKG-Adapter ist schweineteuer, aber ich weiß dass es da auch was kompatibles gibt, finde bloß den Link nicht :redface:)

Etwas höherwertiges zum Anclipsen wäre z.B. das hier:

aber auch hier brauchst du den Adapterstecker auf normales XLR

Für den Live-Einsatz empfiehlt sich aber auch ein sehr gutes und vor allem relativ einfach zu handhabendes dynamisches Instrumentalklassikermikrofon:
(das geht natürlich nur mit Mikroständer, klar - ne?)
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Mikrofonierung einer Geige kann man generell auf 3 Arten machen:
1. Kleinmembraner auf Stativ und die Geige wusselt in direkter Nähe da rum.
2. Headset mit Kugelcharakteristik oder Niere, wenn's ein wenig färben soll.
3. So etwas hier: http://www.beyerdynamic.de/shop/mp/.../strings/wired-microphones/tg-i55c-helix.html
Vor allem die Halterung finde ich sehr gut gelöst. Da kann man auch jedes andere Lavalier dran machen.

Es gibt eine ganz einfache Regel bei der Mikrofonierung und Beschallerei:
1. Je natürlicher das Mikro das Instrument abbildet, desto besser.
2. Je linearer und verfarbungsfreier ein LS ist, desto besser.

Durch diese 2 einfache Grundregeln kann man den Klang am Mischpult frei generieren. Sind bei 1. oder 2. signifikante Schwächen vorhanden, dann biegt man am Mischpult immer mehr das zurecht was bei 1. und 2. fehlerbehaftet ist.
 
Ich würde hier gerne auch die Möglichkeit mit Headset zu arbeiten anbringen. Vorteil ist, dass nichts an der Geige rumhängt.

Falls man doch etwas an die Geige pfremeln möchte, dann hat beyerdynamic eine sogenannte Helixhalterung auf den Markt gebracht. Findet sich im oben verlinkten Thread.

Solche Trancducermikros finde ich persönlich nicht so toll.
 
Hallo,

ich spiele selbst in einer Folklore-Formation mit Geige, und wir haben einige verschiedene Möglichkeiten durchprobiert. Ein Headset war dabei leider die praxisuntauglichste Lösung. Ein Modell mit Kugelcharakteristik ist hinsichtlich der Ausrichtung sicher am unproblematischsten, dafür fängt es auf lauten Bühnen jede Menge "Dreck" ein, was es eigentlich für den Einsatz disqualifiziert - von der erhöhten Feedback-Neigung mal abgesehen. Nieren-Headsets wären bezüglich des letzten Punkts besser geeignet, haben aber den Nachteil, dass sie exakter justiert werden müssen bzw. bei nicht so bewegungsdisziplinierten Spielern nachjustiert werden bzw. verrutschen. Mal von dem generellen Problem, dass so etwas unprofessionell aussieht und Kapsel und Kapselarm irgendwie immer im Weg sind.

Sehr gut funktionieren hingegen Körperschall- bzw. Transducer-Mikros wie das von Harry genannte C 411 L. Zum Testen hatte ich vor einiger Zeit ein ähnliches System wie das oben verzinkte Ovid da, das JTS CX-500, bei dem mich allerdings die Halterung der Kapsel, die von unten in die Saiten eingehängt wird, nicht vollends überzeugt hat. Außerdem auch wieder eine Kugelkapsel...

Ggf. auch mal im Streicher-Forum bei den Spielern dieses Instruments stöbern:
https://www.musiker-board.de/f464-mikros-tonabnehmer-effekte-verstaerkung-strings/
 
Das kann ich leider so nicht bestätigen.
Bei mir funktionieren alle Varianten und gerade Headsetabnahme mit Kugel ist mehr als nur fein. Kein Feedback, keine Klangfärbungen, auch wenn die Geige mal bewegt wird.
Wir hatten letztes Jahr eine mehr als prof. Irish-Folk Gruppe in einem Gewölbekeller mit 280 PAX. Die Jungs waren mehr als begeistert und das Publikum auch.
 
Ich würde das Ovid-System zumindest mal versuchen. Wir haben es gelegendlich am Cello und sind eigentlich recht zufrieden.
Das ist zwar nicht direkt übertragbar. Aber auffällig war am Cello hauptsächlich ene Überbetonung der tieferen Frequenzen. Das dürfte an der Geige nicht so das Problem sein. Höhen und Mitten machten einen guten Eindruck.
 

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