Musik selber machen? Konzertbesuch oder Video Konserve? Warum selbst machen?

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Umfrage:

Seitdem Online Videos in rauhen Mengen zur Verfügung stehen, macht es für mich nur selten SinN, den Milliarden Produkten unbedingt noch etwas hinzuzufügen. Was motiviert den Künstler, kreAtiv zu sein?
Als Konsument verhält es sich kaum anders: Wenn ich Maria Kalaniemi nach ihrem Konzert auf Vimeo ganz groß und klar sehen kann, brauche ich nicht nach Karlsruhe ins Tollhaus fahren. Ich habe alles was ich brauche kostenlos in guter Qualität und ohne Aufwand im Wohnzimmer und finde es großaRtig, aber lähmend! Früher waren das noch Schätze - heute ist es sogaR zwecklos, die eigene Festplatte damit zu füllen. Es ist doch alles da!
Das "Kunstgeschäft" (irrwitzige Wortkombi) und die Kreativität gehen flöten.

Das einzige Mittel: Augen zu, Stecker raUs.
Seht ihr das nicht ähnlich?

p.s. verschiebt mich ruhig. Die einzig passende Rubrik wäre vielleicht Off-Topic. Aber immerhin beziehe mich auf ein hier gepostetes Akkordeonkonzert.
 
Eigenschaft
 
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Was motiviert den Künstler, kreAtiv zu sein?

Hunger, Spaß?

Ich bin weit davon entfernt ein Künstler zu sein und ich bin froh kein Berufskünstler sein zu müssen, aber wenn ich neben meinem Beruf etwas mache, dann nur, weil es mir Spaß, Freude, Wissen, Entspannung, Befriedigung bringt und neue Perspektiven. Mich muß keiner bei meinem Hobby sehen und ich muß es keinem zeigen. Es muß mir gefallen.

Wenn ich Maria Kalaniemi nach ihrem Konzert auf Vimeo ganz groß und klar sehen kann, brauche ich nicht nach Karlsruhe ins Tollhaus fahren.

Als Konsument sehe ich solche Videos als Ergänzung bzw. Erinnerung an etwas was ich live gesehen habe oder noch sehen möchte. Andere Blickwinkel, weitere Perspektiven, die ich vor Ort nicht sehen kann (da kein VIP). Das Gespräch mit den Künstlern danach (falls möglich) kann doch kein Video ersetzen. Sie war beim Spielen nur ca. vier bis fünf Meter von mir weg. Das ist doch kein Vergleich zu einem Video, so schön es auch sein mag.

Zudem, ich würde Dich auch lieber live erleben, als nur im Video! :D

Ein Video von einem tollen Schwimmbad ist sicherlich nicht so erfrischen als dort in echt einzutauchen.

Früher waren das noch Schätze - heute ist es sogaR zwecklos, die eigene Festplatte damit zu füllen.

Bist Du übersättigt? Das sind doch immer noch Schätze!

Bezüglich "Kunstgeschäft" bzw. "Unterhaltungsindrustrie", wie ich es nenne. Ich halte überhaupt nichts davon und von der Geldgier der "Verwerter", die dahinter stecken. Selber machen oder Leute unterstützen, die selber etwas machen wollen und sei es nur im Kleinen.

Gruss

WechselBalgOdo
 
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... Das einzige Mittel: Augen zu, Stecker raUs.
Seht ihr das nicht ähnlich? ...
Nicht nur ähnlich, sondern mit großer Konsequenz!!

Von den überreichlich vielen YT-Links, die es hier im Akkordeon-Forum gibt, hab ich max. 10 angeklickt, und keine 3 davon auch komplett angesehen.

Für mich (sehr persönlich) findet Live-Musik auch nur dort statt, wo sie gemacht wird. Es ist auch nur möglich, daß das "Ereignis" genau so entstanden ist wie es ist, weil die Menschen (Musiker wie Publikum) zu diesem Zeitpunkt an diesem Platz zusammengekommen sind. Das läßt sich nie und nirgends reproduzieren.
Was bei mir noch entscheidend dazu kommt, ich mag die visuelle "Anreicherung" zu Musik nicht, Show (auch, bzw. vor allem live) ist mir gänzlich entbehrlich. Musik, die der Show bedarf sollte gar nicht gemacht werden...

Aus diesem Grunde reichen mir CDs, Schallplatten, etc. als Konserve völlig aus, Musik-Videos sind mir in der Regel entbehrlich.
 
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Etwas live zu erleben, ist durch keine "Konserve" zu ersetzen. Aber gleichwohl gut zu ergänzen: Ich erlebe Musik, die ich live gehört habe, durch "nachhören" auf einem Video oder einer CD durch die Verknüpfung mit der Erinnerung an den Liveauftritt sehr viel lebendiger und intensiver, als wenn iich entweder eine Erinnerung ohne CD-Unterstützung aus dem Gedächtnis abrufe oder ohne das vorangegangene Livererlebnis auf einem Video sehe/einer CD höre. Beides zusammen ist eine tolle Kombination, die ich nicht missen möchte.

Ich schätze sehr wohl YT-Aufnahmen, wenngleich viele Selbstdarsteller dabei sind, die mich mit ihren Werken nicht erfreuen, sondern bei mir nur entsetztes Kopfschütteln hervorrufen. Aber ohne YT hätte ich so manchen guten Künstler gar nicht für mich entdeckt und mein eigenes Spiel/Repertoire ohne die eine oder andere Anregung nicht erweitern können. Ich besitze z.B. eine Reihe von Noten zu Stücken, auf die ich ohne YT nicht aufmerksam geworden wäre und die ich ohne diese Anregung nie selbst gespielt hätte. Und ich habe sogar persönliche Kontakte über YT aufgenommen und stehe in Mailverbindung mit Künstlern wie Zoltan Orosz, Cathie Travers und anderen, die ich sonst nie gefunden hätte (ich bin übrigens auch Zauberkünstler - dort gilt es gleichermaßen). Fazit: Trotz des zugegeben großen und manchmal nervtötenden Selektionsaufwandes ist YT für mich ein Medium, das mich bereichert.
 
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Für mich ist YT kein Ersatz für eine CD oder ein Live-Konzert. Über die Notebook-Lautsprecher geht's ja noch. Da "gucke" ich auch manchmal Musik um herauszufinden wie ein Stück so etwa tönen soll. - Aber diese schlechte Soundqualität (nicht die Interpretation) über meinen Receiver und die Boxen abzuspielen wäre schlichtweg eine Vergewaltigung der Musikanlage und meiner Ohren ;-)

Ich bin vielleicht etwas heikel was komprimierte Musik angeht, es gibt Kollegen die mich audiophil nennen. Anderen Leute fällt das gar nicht auf.

Ausserdem, finde ich, kann man die Atmosphäre eines Liveauftrittes zu Hause nicht reproduzieren.
 
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Bei so herrlichen Beiträgen weiß ich gar nicht mehr, was ich noch schreiben soll, denn unterm Strich ist ja schon alles gesagt.

Youtube ist eine ideale Anlaufstelle, um neue wie alte Künstler kennenzulernen. Aufgrund der Qualität ist es aber kein Ersatz für eine CD oder gar ein Liveerlebnis. Wie traurig bin ich immer, wenn ich etwas mit dem Akkordeon einspiele und mir es nachher abgemischt anhöre. Es klingt anders, ev. auch sehr gut, aber nicht wie live.

Zudem gibt es unterschiedliche Konsumenten. Die einen brauchen viel Brimbamborium, die anderen kriegen Glücksgefühle, wenn Reinhard Mey mit seiner Gitarre einen ganzen Abend bestreitet. Er bräuchte nicht mal einen Scheinwerfer, eine Kerze würde reichen.... Die großen Künstler sind die, bei denen Du einfach stehenbleibst und ihnen zuhörst, weil Du von ihrer Musik bewegt wirst. Und live ist nunmal live.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo Klangbutter,

verschiebt mich ruhig. Die einzig passende Rubrik wäre vielleicht Off-Topic. Aber immerhin beziehe mich auf ein hier gepostetes Akkordeonkonzert.

auch auf die Gefahr mich (noch) unbeliebt(er) zu machen: Hier ist die eigentliche Fragestellung ebenfalls Instrumenten-unabhängig und sicher auch für Musiker jenseits unseres Akkordeon-Dunstkreises interessant. Insofern würde ich dem Thread nach Absprache mit Dir und den zuständigen Mods gerne eine neue und passendere "Heimat" geben, OK?
 
Dann schreibe ich doch noch schnell etwas dazu, bevor ich es nicht wiederfinde.:D
In Bezug auf das Akkordeon schätze ich bei YT grade die kleine Amateure (im positiven Sinne, bin ich ja selber), die nach ihren Möglichkeiten ihr Schaffen zeigen.
Dadurch hatte ich die Möglichkeit bei meinem Wiedereinstieg (hab jahrelang nix gemacht) zu sehen welches Repertoire andere haben und habe schöne Stücke gefunden,
an denen ich mich auch versuchen konnte.
Da hört man prima wie die gleichen Stücke mit unterschiedlicher Balgführung unterschiedlich gut klingen usw..
Während ich bei virtuosen Akkogottheiten ersteinmal die nicht zu bewältigende Arbeit sehe, die noch vor mir liegt.:eek:
Obwohl man auch die dort gut bewundern kann(mit Abstrichen in der Klangqualität. Denn die wollen und sollen ja auch Geld verdienen)
Wenn man sich über YT präsentieren möchte, ist das ein ganz anderes Medium als ein professioneller Video-Clip, ein live Konzert ist es sowieso nicht,
aber das muß ja nicht schlecht sein.
Was für ein Tier z.B. Klangbutter ist hätte ich ohne YT in Oldenburg wohl nie erfahren, was doch schade wäre.
 
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Hallo hoybl und alle anderen,

Dann schreibe ich doch noch schnell etwas dazu, bevor ich es nicht wiederfinde.:D

wenn Du/Ihr die Möglichkeiten, die unsere Board-Software bietet, nutzt, kann dies nicht passieren. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, kann man Threads abonnieren und kann sich sogar darüber informieren lassen, sobald ein neuer Beitrag dort geschrieben wird. Dies und noch viel mehr ist in der Board-Hilfe erklärt - es lohnt sich wirklich, hin und wieder einen Blick dorthinein zu riskieren. Natürlich kann an bei Problemen mit bzw. Fragen zur Board-Bedienung auch gerne im entsprechenden Board-Bereich oder direkt bei einem Mod seines Vertrauens nachfragen.

Und nun bitte wieder zurück zum eigentlichen Diskussions-Thema...
 
Was bei mir noch entscheidend dazu kommt, ich mag die visuelle "Anreicherung" zu Musik nicht, Show (auch, bzw. vor allem live) ist mir gänzlich entbehrlich. Musik, die der Show bedarf sollte gar nicht gemacht werden...

Nichts gegen deinen persönlichen Geschmack, WilliamBasie, darüber lässt sich nicht diskutieren, aber findest Du nicht auch, daß visuelle Elemente ebenso wie die Musik bei Show´s wie "Lord of the Dance" unentbehrlich sind?! Und bei Pop-Musik mag ich die (gut gemachten) Video´s auch sehr gerne....


Aber was live-musik angeht, sind wir uns ja (fast) alle einig. Den Ton kann ich (einigermaßen) konservieren, das Bild sogar besser, aber die Chemie, die bei einem Konzert vorherrscht, kann niemand einfangen; da muß man einfach dabei sein!!! Und selbst eine sehr gut produzierte CD, gehört auf einer guten Anlage ( bin da ähnlich gestrickt wie neo83) können meiner Meinung nach nur Appetit auf ein Konzert machen!!!

Gruß Roland
 
Für die verschiedenen Bereiche kann ich für mich keine scharfe Abgrenzugn treffen.

Für mich sind alle Formen wichtig.

Am meisten schätze ich Musik selber machen, denn da kann ich (soweit es meine Fähigkeiten zulassen) genau das ausdrücken, was ich empfinde.

auch Musik im Konzert selbst live erlebt kann mir kein anderes Medium ähnlich nahe bringen oder gar ersetzen, denn wenn ich selbst dabei bin, nehme ich eine solche Unzahl an Eindrücken auf, die man niemals auf ein Viedeo, eine Platte oder sonstwas bringen kann.

Nur kann ich diese Eindrücke nicht alle in Erinnerung halten und da kommt dann das medium CD, DDVD, U-Tube oder ähnliches ins Spiel: Hiermit kann ich meine Erinnerung auffrischen, kann mir einzelne Sequenzen nochmals herauspicken um mir bestimmte Details nochmals genauer anzuhören, anzuschauen oder mir einzuprägen.

Das taugt auch gut zum Vergleich , wenn man selbst ein Stück spielt und irgendwo an einen Toten Punkt kommt und keine rechte Idee hat, wie man die Passage wirkungsvoller spielen kann. Da nutze ich gerne die vielen Veröffentlichungen auf allen möglichen Plattformen, um mir neue Anregungen zu holen.


Drum : für mich ist das nicht eine Frage von entweder oder, sondern sowohl als auch!:great:

gruß, maxito
 
...aber findest Du nicht auch, daß visuelle Elemente ebenso wie die Musik bei Show´s wie "Lord of the Dance" unentbehrlich sind?! ...
ich war da bei einem vergleichbaren deutschen (Klon-)Projekt selber beteiligt, habe bei den Aufnahmen zum Soundtrack mitgespielt - die Show habe ich nie angesehen, hat mich nicht interessiert.

...Und bei Pop-Musik mag ich die (gut gemachten) Video´s auch sehr gerne ...
Das sind halt wirklich Geschmacksachen... - ich habe bestimmt seit 30 Jahren keine Pop-Musik mehr gehört - angeschaut sowieso nicht.
 
Ich komme grad von einem klassischen Konzert. Ich habe wirklich schon sehr gute Anlagen gehört mit allem Drum und Dran, aber es geht nichts über den Sound eines Orchesters, wenn man direkt davor sitzt und es live mitbekommt. Vor meinem ersten Konzertbesuch (meine Eltern haben mich mehr oder weniger dazu überredet), war ich dermaßen skeptisch und voreingenommen. Aber als ich die ersten Klänge hörte, war ich wie verzaubert. Das ist heute noch genauso :)

Natürlich gibt es auch negative Liverlebnisse. Manchmal liegt´s an der Band, manchmal am Mischer, manchmal an der Anlage. Und wenn man Pech hat liegt´s an allen dreien, und man hat noch nicht einmal was zum gucken :rolleyes: Solche Sachen kann man sich auch auf YT anschauen. Ansosnten nutze ich persönlich YT wenig.
Live-DVDs schaue ich mir hingegen gerne an. Aus den hier schon genannten Gründen, aber auch weil teilweise die Bands nicht mehr existieren, oder wie z.B. im Falle von Frank Zappa, sie leider nicht mehr leben. Obwohl ich ihn auch noch live gesehen habe, was ein unglaubliches Erlebnis war.

Aber am liebsten mache ich selber Musik. Also auuch bei mir: Ein klares sowohl als auch :D
 
Hi Leute, schöne Antworten! Den eigentlichen Kern trifft bisher nur Odo's Antwort, die ich ähnlich formUlieren würde:

... dann nur, weil es mir Spaß, Freude, Wissen, Entspannung, Befriedigung bringt und neue Perspektiven. Mich muß keiner bei meinem Hobby sehen und ich muß es keinem zeigen. Es muß mir gefallen.

Bei mir hieß das: "Stecker raUs".

Seid ihr nicht satt von den Milliarden Beiträgen? Ich schaue eigentlich auch kaum YT. Aber wenn ich etwas suche, finde ich mühelos fast alles und in mehrfacher Ausführung. Wozu brauche ich dann eine eigene Sammlung? Alles wird wertlOs. Es kostet nichts und ist massenhaft verfügbar. Einige Ausnahmen wie z.B. Prince gibt es zwar. Aber er "verschenkt" seine CDs z.B über MusikmaGazine und verdient nur am Livekonzert, wo ich aber bestimmt nicht wieder hingehe, wenn es kein "privater Rahmen ist". Diese Massenveranstaltungen sind widerlich für mich als Besucher.

Das hier ist das Musiker Board. Ich gehe davon aus, dass alle hier irgendwie selbst MuSik machen.
Wie geht ihr damit um, dass es doch eigentlich schon alles gab?
Vor der Reproduktion durch Medien ist uns das nicht so bewußt geworden und die Einflüsse waren viel geringer. So konnte man sich auf sich selbst konzentrieren und lief eigentlich auch weniger Gefahr, VorbiLder zu imitieren.

Ich hasse die GEMA, aber sie hat - genügend Geiz vorausgesetzt - wenigstens den Vorteil, dass man nicht die Originale, sondern einigermaßen selbstständig bearbeitete PlaGiate spielt. Dieser Zwang ist also in gewisser Weise kreativitätsfördernd. Konserven und insbesondere YT wirken genau gegenteilig.

Wie man sieht, ist jeder Konsument etwas anders. Diese Diskussion wollte ich eigentlich nicht.
Videos und Konzerte sind so vielfältig! Ein DVD Bonustrack IntervieW bekommst Du unter Umständen live nicht. Wenn Du NICHT 5 Meter vor dem Künstler sitzt, sondern wie so oFt 200 Meter weg ... was dann? Und wenn Reihard Mey dann nur ne Kerze angezündet hat? ;) Da ist mir die Kamera wesentlich liebEr!
Mich stört das Publikum beim genauem Hinsehen und Hinhören. Andererseits gibt es fantastische Live CDs, die die Atmo so gut rüBerbringen ... (Horowitz in Moskau z.B.) dass man nicht weiß, was mehr beeindruckt, Künstler oder Publikum!
Glenn Gould war ein Meister der Kamera und des Mikrophons. Ich bin überzeugt, dass ich aus seinen Konzerten nicht halb so viel mitgenommen hätte, wie aus seinen Aufnahmen. (Ippi...) Aufnahmen können mich oft viel mehr überzeugen!
Es hängt natürlich wesentlich von der Musik und der Gestaltung der Konzerte ab. ACDC muß in große Hallen - klar.
(Vielleicht wären wir zum diskutieren doch besser im Akkordeonforum aufgehoben, sonst schweift das hier völlig ab)

... Aber eigentlich ging es mir nicht um Vergleiche dieser Art aus Sicht der Konsumenten sondern um künstlerische KonseQuenzen durch die erschlagende VielfaLt von Onlineinhalten!

William: "Live Musik findet nur dort statt, wo sie gemacht wird."
OK klar. Folglich sind also Live-Mitschnitte für Dich unmöglich, da sie etwas Undokumentierbares dokumenTieren?

Um noch Off-Topicer zu werden: Ich nehme an, es ist für Dich auch verwerflich, Musik und Video zu konstruieren? Wo fängt für Dich eine akzepTable konservierte Musikproduktion an?

Klangbutter alias Ove Balgstrøm
 
William: "Live Musik findet nur dort statt, wo sie gemacht wird."
OK klar. Folglich sind also Live-Mitschnitte für Dich unmöglich, da sie etwas Undokumentierbares dokumenTieren?

Du nimmst Williams Aussage viel zu krumm. Klar kann/darf man Live Sachen mitschneiden. Aber du wirst von einem guten Live Konzert 100% der Atmosphäre miteinfangen können. Dokumentieren kann man es schon. Ist halt nciht das gleiche. Genau wie ich mir eine Doku über den Mt Everest angucken kann. Aber selber da oben stehen ist halt auch was anderes.
 
Dann hörst du entweder die "falsche" Musik oder du warst noch nie auf einem Konzert. Da bebt die Erde, der Klang ist einfach geil und du darfst, jedenfalls bei Kleinen, ein paar Meter vom Künstler weg sein. In der Jazz-Szene spielen die wirklich großen auch oft in kleineren Kneipen, auch in "kleineren" Städten wie Ingolstadt (Ok, da is Audi, aber trotzdem). Die haben ein Wahnsinnsequipment, von dem ich nur träumen kann und allein deswegen lohnt es sich schon, da hinzugehen.

Es kann sein, dass das in der Popmusik nicht so ist, das würde ich auch verstehen. Die Jazz-Künstler motiviert es wohl, mit anderen zu spielen und jedes mal das Stück noch besser und mit mehr Qualität zu spielen. Und damit ist nicht gemeint: Je mehr es an die Studioaufnahme rangeht, desto besser.
Die Leben einfach in der Musik und können alle ihre Gefühle einbringen. Klar, dass das bei Lady Gaga oder sonst wem nicht funktioniert, weil die ganzen *** im Publikum erwarten, dass es auf dem Konzert genauso ist, wie es im MP3-Player "klingt".

Selbst Schuld, das macht keinen Spaß. Es war aber eigentlich zu erwarten, dass das langweilig wird :gruebel:.
 
William: "Live Musik findet nur dort statt, wo sie gemacht wird."
OK klar. Folglich sind also Live-Mitschnitte für Dich unmöglich, da sie etwas Undokumentierbares dokumenTieren?

Doch, sicher kann man das mitschneiden, aber es ist danach was anderes, als wenn man es selber vor Ort gehört und gesehen hat. Das fängt schon damit an, dass man die Umgebung und den Zustand indem man sich vor Ort befindet nicht konservieren kann. Man erhält somit also einen Abdruck des Eindrucks, aber nicht mehr den Eindruck selbst.
Womit ich aber den Aufnahmen nicht die Berechtigung entziehen möchte - die haben schon auch ihre Berechtigung, nur sind sie kein gleichwertiger Ersatz. Es ist ja so, dass das Live konzert nur im "jetzt" entsteht undwenn es vorbei ist, ist es nicht mehr real existent, sondern nur noch in unserem Kopf. Somit ist der Besuch eines Live-Konzertes etwas sehr emotionales., ganz persönliches, das demzufolge auch jeder auf seine ganz persönliche Art mitnimmt.
Im Gegensatz hierzu sind CD Aufnahmen ein wiederholbares Ereignis und wenn ich kann es oft wiederholen. Aus dem Grund sind die Aufnahmen von künstleren oft wesentlich präziser und genauer, als die Live Aufführung. Arthur Rubinnstein hat diesen Unterschied mal dahingehend kommentiert, dass er sich erst im Zuge der Schallplattenaufnahmen um ein präziseres Notentextspiel gekümmert hat. Davor hat er sich um Fehler im Konzert nich so sehr gekümmert, solange die Grundstimmung, die er vermitteln wollte nicht gestört war.

Und die U-Tube Aufnahmen oder ähnliches - die höre ich mir nur an, wenn ich nach was Bestimmtem suche, also wenn ich auf der Suchen nach einer bbesonderen Phrasierung, oder einen bestimmten interpretation des Stücks bin, oder auch wenn ich mir einen kurzen Eindruck über mir bis dato unbekannte Künstler machen möchte und einen ungefähren Eindruck haben möchte, ob die mich ansprechen oder mir zusagen. Das geschieht bei mir z.B. oft auf Empfehlung aus dem Bekanntenkreis hin.

Mich stört das Publikum beim genauem Hinsehen und Hinhören. Andererseits gibt es fantastische Live CDs, die die Atmo so gut rüBerbringen ... (Horowitz in Moskau z.B.) dass man nicht weiß, was mehr beeindruckt, Künstler oder Publikum!
Glenn Gould war ein Meister der Kamera und des Mikrophons. Ich bin überzeugt, dass ich aus seinen Konzerten nicht halb so viel mitgenommen hätte, wie aus seinen Aufnahmen. (Ippi...) Aufnahmen können mich oft viel mehr überzeugen!

Für mich ist das eine nicht durch das andere zu ersetzen und wie oben schon beschreiben ist es auch nicht das gleiche. Die Stimmung eines Live Konzertes egal welcher Art hat für mich was faszinierendes, das ich mit keiner Aufnahme wieder bekomme. Andererseits genieße ich auch gut gemachte Aufnahmen unter anderm auch deswegen, da ich die, wie Klangbutter für mich in meiner optimalen Umgebung hören kann, ohne durch irgendwelche Leute vor, hinter oder neben mir gestört zu sein.

Die U-Tube Konserven sind für mich hingegen nicht mit guten Aufnahen oder Kozertbesuchen vergleichbar, da hier oftmals noch nicht mal halbwegs die Qualität stimmt, von der Übertragung durch das U-Tube Protololl ganz zu schweigen. Die sind für mich wie schon oben gesagt von rein informativem Charakter. Vom künstlerischen Ganzen kann ich mit denen herzlich wenig anfangen, die können mich vielleich in bestimmten Punkten faszinieren, aber nicht als Ganzes mitreißen.

Gruß, maxito
 
Trotzdem spiegelt die Konserve (über deren Qualität im Vergleich zum Konzert man lange diskutieren kann) fast die gesamte Musikgeschichte wieder und ich frage mich, was ich als Musiker für einen Sinn habe.

Die Improvisierenden meinen, Notenspiel sei im Wesentlichen Reproduktion geistigem Materials anderer, lediglich die Interpretation sei persönlich. Aber auch Improvisierende eignen sich musikalisches Material an, das sie nicht selbst erfunden haben. Immerhin gehen sie in einer etwas freieren Weise mit den Einflüssen um. Mit Youtube kann man schnell die Interpretationen von 20 Dirigenten von nur einem Werk vergleichen oder die Licks von Jazzmusikern der ganzen Welt kennenlernen, ohne sie je live gesehen zu haben oder auch nur einen Pfennig zu bezahlen.

Bei mir killt das Bewußtsein, dass allen (Produzenten wie Konsumenten) die unglaublichen Massen an Konserven zur Verfügung stehen, jegliche Motivation, noch etwas neues zu erfinden. Man begriff sich früher als Lokalmusiker, der seine Berechtigung für ein bestimmtes und begrenzt gebildetes Publikum hatte. Heute ist es aber für jeden die ganze Welt, mit der man in Konkurrenz steht. Das einzige Wertekriterium scheint mir noch Originalität zu sein. Handwerk wird immer wertloser.

Ist das kein Problem für Euch?

Kleines Beispiel: Als Zuhörer gehe vielleicht irgendwo ins Konzert und höre einen begabte Band oder einen Sänger und stecke ihn sofort in Schubladen: Aha, das kenne ich von ... das hat er von ... oh .. und hier muß er noch üben, das habe ich schon von ... besser gehört. Am Ende bin ich zwar nicht unzufrieden, aber diese bedingungslose Begeisterung, die man ohne die vielen Hörerfahrungen hätte, kommt nur noch ganz selten auf. Höre ich dagegen die gr0ßen Originale von einer Konserve, ist meine jungfräuliche Begeisterung auch sofort wieder da!

Als Konsument ein Luxusproblem ... das gebe ich zu. Aber als Künstler hat die Problematik für mich nochmal ein ganz anderes Gewicht!
 
Ich versteh dein Problem nicht. Wie T. M. Stevens sagt:
Denk nicht, Spiel! Kann einem doch egal sein, wofür und was, wenns einem Spaß macht, dann soll mans spielen. Wenns einen Spaß macht, den besten Sound und das Anspruchsvollste aus allem rauszuholen, dann soll er's machen und es ist gut so. Wenn es den Zuhörern Spaß macht, dann sollen Sies anhören, wenn sie dann noch zahlen, umso besser.
 
Hi Leute,

ich muss jetz auch mal was posten, lese hier jetzt seit Thread-Erstellen mit.^^

Ist das kein Problem für Euch?
Ich lese hier in den Posts immer wieder die Worte "Material", "Kram", "Reproduktion". Ich bin da ja eher Vertreter einer krasseren Ansicht: Wer sich mit dem zufrieden gibt, was gerade existiert, der ist bereits tot.
Eine auf der Vorstellung der Wertlosigkeit des eigenen Schaffens basierende Kreativität muss erfolglos bleiben. Begeisterung für Kunst bzw. in unserem Unterfalle Musik entsteht nicht durch Zuordnung des Werkes sondern der Faszination an sich:
Denn weder steht man mit dem Schaffen von Musik in Konkurrenz zu anderen, noch begründet die (subjektive) Annahme, man habe bereits "alles schon einmal gehört", eine allgemeine Motivationslosigkeit. Denn sollte man nicht eben dadurch den Ansporn haben, etwas neues zu schaffen? Gerade Musik bietet ein Feld, in der man nie völlige kreative Erschöpfung finden wird, ganz ähnlich ist es meinetwegen mit der Malerei oder Bildhauerei.

Der Unterschied zwischen Musik und den sonstigen Aktivitäten besteht ja darin, dass sie nicht auf gesellschaftlichen Normen oder Regeln folgt bzw. ihnen nicht folgen muss. Die Musiktheorie sei einmal dahingestellt, aber trotzdem bleibt ja diese Nicht-Erreichbarkeit des Zustandes, in dem man "alles komponiert" hat.
Minimalistisch gesprochen könnte man sogar sagen, in dem Moment, wo man selbst ein anderen Stück covert und eigene Ideen zur Interpretation findet, sei es bei der Instrumentierung, der (Live-)Darbietung oder der eigenen Spielweise - in dem Moment hat man ja bereits ein kleines Stück für sich selbst über das hinaus gefunden, was der Originalinterpret in der Form nicht präsentiert hat. Ich bin der Ansicht gerade für Coverbands bietet sich hier ein Feld ungemein vieler Möglichkeiten und Aussichten.

Persönlich ziehe ich meine Begeisterung daraus, dass Musik sich nie in einer Alltäglichkeit erschöpfen kann und auch nicht wird. Sogar das alltägliche Radio-Einerlei unterliegt ja stilistischen Schwankungen, die sicherlich auf Konsum ausgerichtet sind, nichtsdestotrotz findet hier nach wie vor Veränderung statt. Und Kunst lebt von Veränderung und Neuschaffungen, denn wo man stehen bleibt, da ist man Tod. (Boar wasn Ende:rock::mampf:)

Zum Thema "Live oder Platte" meine ich, es muss jeder für sich selbst entscheiden. Das heimelige Anhören einer CD kann ebenso große Wirkung auf den eigenen Geisteszustand haben wie die Atmosphäre auf einem Konzert, vielleicht weniger intensiv aber es bleibt dennoch die Konzentration auf Musik als solche. Jeder hat andere Ansprüche, ich höre mir gerne Live-Konzerte auf Youtube an uund schraub Sonntags (ja heute zB höhö^^) die Quali auf 240p runter, weil mein Dorf-DSL zu langsam ist, ich aber das (verdammte) Lied in einer zumindest im Entferntesten live-ähnlichen Situation erleben will und keine Geduld habe, das Video auf HD laden zu lassen. Weil ich den Drang habe, die Musiker das Lied spielen zu sehen und es nicht nur im CD Laufwerk liegen zu haben und die Noten zu vernehmen.

So long, gute Nacht...
Esp-hansi
 

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