Nach Gehör spielen lernen ?

Mahone
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Hi,

also ich spiele jetzt seit ein paar Jahren Bass und Keyboard rein autodidaktisch,
also auch ohne irgendwelchen Büchern, spiel halt zu CDs und denk mir kleine Grooves und Melodien aus.

Jetzt wollt ich es halt mal ernsthaft anpacken, und Keyboard-Unterricht nehmen.

Die Sache ist halt die dass mich dieses Noten-Lesen richtig hart abturnt.

Ich denke das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen so an,
als ob ich halt zu faul wäre es richtig zu lernen, aber das ist es nicht wirklich.

ich beiss mir auch jetzt schon immer wieder die Zähne um irgendwelche Sachen
flüssig spielen zu können, oder mir zu mir rauszuhören was Bily Preston da gerade genau spielt.

Und ich hab schon auch richtig Bock auf Harmonielehre und so.

Ich hätte jetzt auch nichts dagegen so bisschen Basismässig Noten zu lernen,
hab ich auch schon gemacht,
aber die Sache ist ja die dass wenn ich halt zu nem Lehrer gehe dessen Konzept
auf Noten basiert dann hört dass ja nie auf.
Die ganzen nächsten Jahre bei jedem Stück wieder Noten, Noten, Noten. :eek:

Und ich denke auch echt nicht dass ich dass brauche für dass was ich machen will.
Ich hab gar keinen Bock auf Klassik oder so abstraktes Fusion-Zeug was man sich echt nicht merken kann.

Naja,
die Frage wäre halt ob das manche Lehrer so machen,
halt Unterricht ohne Noten, nur mit CD's und Zetteln mit Akkorden.

Danke im voraus.
 
Eigenschaft
 
Diese "Sollte man Noten lesen können?"-Diskussion ist vermutlich so alt wie das Instrument selbst. Wenn du derzeit keine Noten lernen willst, ist das ein Standpunkt und mit Sicherheit kein Hindernis bei dem, was du vorhast.

Bei mir ist es so, dass ich wirklich armselig vom Blatt spiele (wenn "armselig" denn mal reicht :redface:), dafür aber mittlerweile ein sehr gutes Ohr hab und fast ausschließlich nach Gehör spiele.

Angefangen hat's bei mir mit Rock, was im Normalfall zumindest harmonisch recht einfach ist (da war ich 14). Dann irgendwann mit 18 kam Prog-Rock, da eignete man sich dann irgendwelche Läufe nach Gehör an und verbesserte automatisch auch seine Rhythmik. Mit 22 bin ich dann "zufällig" in einer Funk-Band eingestiegen. Komplett andere Welt, harmonisch klang vieles fremd. Da die Band 9 Leute hatte, fiel das nicht auf, dass ich mehr oder weniger nichts in der Richtung drauf hatte. Irgendwann gewöhnte man sich dran, erkannte harmonische Muster. Zwei Jahre später war aus der 9-Mann-Band ein Quartett (p, git, b, dr) geworden - man verstand sich einfach zu gut. :redface: Dadurch wurde ich automatisch wieder mehr gefordert. Irgendwann kam die Lust auf das von dir beschriebene "abstrakte Fusion-Zeug" und Jazz, also musste man wieder zulegen, was wieder viel Zeit braucht (vor allem, wenn man einen regulären Job hat).

Um ein bisschen nebenher zu verdienen, hab ich während der Schulzeit auch Unterricht gegeben, eben so wie du geschrieben hast: der Schüler hat sich ein Stück gewünscht, wir haben es gemeinsam rausgehört, Akkorde notiert, Tonart bestimmt und dann verinnerlicht. Alles auf einem sehr einfach Niveau, aber die anfangs doch sehr bornierten Kids ("scheiß Klavierunterricht") hatten nachher Spaß.

Laber laber. Was ich sagen will: fang einfach an, aber fordere dich immer wieder neu. Eigne dir auf jeden Fall Harmonielehre an, auch da fängt man ganz unten an. Da gibt's gute Bücher, gute Websites und dafür gibt's mit Sicherheit auch gute Lehrer, auch für deine Ansprüche. Software kann dich beim Raushören unterstützten, für die ganz harten Fälle hab ich mir Transcribe! zugelegt. Aber das Wichtigste meiner Meinung nach: spielen, raushören, spielen, korrigieren, spielen, können.

Viel Spaß,
Tim
 
Notenschrift und Harmonielehre gehen doch Hand in Hand! Fürs musikalische "Gesamtverständnis" ist beides unverzichtbar!
Man muss ja nicht gleich das "vom Blatt spielen" drauf haben, aber fehlende Notenschrift-Grundkenntnisse verlangsamen nur das "besser werden".

Übrigens, es gibt Musiker die Noten lesen und nach Gehör spielen können...:)
Das eine schliesst das andere ja nicht aus...
 
Notenschrift und Harmonielehre gehen doch Hand in Hand! Fürs musikalische "Gesamtverständnis" ist beides unverzichtbar!
Man muss ja nicht gleich das "vom Blatt spielen" drauf haben, aber fehlende Notenschrift-Grundkenntnisse verlangsamen nur das "besser werden".

Das sehe ich ganz genauso, weil ich die Erfahrung auch gemacht habe.

Übrigens, es gibt Musiker die Noten lesen und nach Gehör spielen können...:)
Das eine schliesst das andere ja nicht aus...

Ich habe lange fast nur nach Gehör gespielt, was mir auch sehr gut liegt und konnte nur sehr schlecht Noten lesen, aber wenn's eben mal nichts zum Hören gibt, sind Noten unverzichtbar. Und wenn man beides verbindet geht's insgesamt sehr viel schneller und man bekommt auch ein besseres Verständnis dafür, was man da eigentlich tut.
 
Entscheidend ist immer, was der Schüler lernen will. Deinen Standpunkt hast du im Titel klargestellt: nach Gehör spielen lernen. Such dir einen Lehrer, der da mitmacht, und die Sache ist geritzt. Du solltest halt von vorneherein klarstellen, was du willst - und dann die Kompromißbereitschaft mitbringen, dieses Ziel vielleicht auch auf anderen Wegen als den von dir vielleicht anvisierten zu erreichen.

Denn: wenn dein Ziel wirklich ist, nach Gehör zu spielen, dann sollte dich doch das Notenlernen nicht abschrecken: das ist eine rein formale Angelegenheit, die dein inhaltliches Ziel nicht direkt betrifft, aber die Kommunikation zwischen Musikern erleichtert. Noten sind nie ein Selbstzweck, sondern immer nur ein Mittel, um besser Musik machen zu können bzw. es zu lernen.

Harald
 
Also ich spiele schon etwas länger Klavier nach Noten, und mittlerweiler macht mir das spielen nach Noten nicht mehr so viel Spass.

Das liegt auch daran, das die "offiziellen Noten" von z.b. Pop Songs und aktuellen Lieder oft nicht so toll sind, meistens sind das ja einfach ganz simple Piano/Voice/Guitar Arrangement...

Auch wenn ich mal gut arrangierte Noten von Liedern finde, gefallen mir machmal einige Stellen nicht, oder ich finde auf YOUTUBE ein Video, wo ein anderer Klavierspieler eine viel bessere Version spielt (nach Gehör).

Deshalb will ich auch lernen nach Gehör zu Spielen, und einfach Lieder die ich höre selbst zu arrangieren und dazu zu improvisieren.

Kennt jemand ein gutes Buch oder irgendwelche Links die einem da weiterhelfen?
Und was braucht man eingentlich dazu um frei nach Gehör spielen zu können, z.b wie viel Musik Theorie ist da nötig?

Hier sind ein paar gute Beispiele von anderen Pianisten, die nach Gehör spielen. Solche Piano Solos klingen einfach klasse und sehr schön, Noten zu solchen klasse Arrangements findet man in keinem offiziellen Notenbuch!


Steve Siu
Viva La Vida - Coldplay - Piano Cover
Beyonce - If I Were A Boy
Rihanna -Take A Bow


David Sides
Rihanna - Live Your Life
Akon - Don't Matter


Kyle Landry
Yiruma - River Flows In You
Pachabel's Canon
Pirates of the Caribbean Piano Medley


So würde ich auch gerne mal nach Gehör spielen können :great:
Einfach frei spielen können...
 
Und schwupps sind wir ganz schnell wieder bei Harmonielehre und zwar sowas von!!!! Nach "Gehör" spielen ist eine Sache aber ich behaupte ganz dreist ohne tiefgreifende Harmonielehrekenntnisse ist sowas was du hier verlnikst schlichtweg unmöglich...

Du glaubst doch nicht allen ernstes diese Leute setzen sich dahin klimpern bisschen rum und sowas kommt dabei raus ohne Grundelgende Kenntnisse in Sachen Musiktheorie - belehrt mich eines besseren wenn ich falsch liege... aber Kyle Landry studiert sogar "Klavier".... solche Improvisationen fallen nicht grad so vom Himmel runter... äääh und ich seh grad Steve Siu hat auch an einer Musikuniversität studiert... ich denke ich brauch nichts wieter zu sagen...
 
Zuletzt bearbeitet:
hmm, ja David Sides, Kyle Landry und Steve Sui sind ja auch geniale Musiker :p

aber willst du damit sagen, das man erst musik studieren muss, um nach Gehör spielen zu können? :(

Man muss ja nicht gleich so gut spielen können wie die oben genannten Pianisten, ich will ja einfach nur nach Gehör spielen können und einfache/simple Piano Solos arrangieren.

Abgesehen von musikalischem Talent, braucht man denn wirklich so viel Musik Theorie um nach Gehör spielen zu können?
 
Nein natürlich nicht, ich wollte nur aufzeigen, dass eben solche Geschichten die du hier ausschließlich verlinkt hast nicht mal eben aus dem Ärmel geschüttelt werden und es VIEL Übung und musikalisches Verständnis bedarf um an ein solches Niveau heranzukommen.

Ich weiß nur das mich perönlich die Harmonielehre sehr viel weiter gebracht hat und mir gezeigt hat was klingt und was überhaupt in einer Tonart möglich ist, da ich das so nur mit Gehör nie hingekriegt hätte. Vor allem wenn man das Schema einmal für C-Dur geblickt hat, dann man das sofort auf sämtliche anderen Tonarten übertragen. Als ich dann endlich da mal dahintergestiegen bin wollte ich garnichtmehr aufhören zu Improvisieren. Zum spielen nur nach Gehör kann ich dir überhaupt nicht viel sagen, da ich seit ich denken kann notenlesen kann... und es, gerade wenns um Klavier geht, das Notenlesen unabdingbar ist - aber das ist nur meine Meinung.
 
1. Spielen nach Gehör funktioniert - aber ohne Harmonielehre nur sehr mühsam.
2. Wenn man die Harmonielehre drauf hat, funktioniert das viiiiieeeell schneller.
3. Wenn man Noten zumindest kennt, kann man die Grundlagen der Harmonielehre besser verstehen.

Ich persönlich bin ein eher schlechter Blatt-Spieler, kenn mich aber ganz gut in der Harmonielehere aus.
Wenn man an neue Stücke mit dem Hintergrund der Harmonielehre im Kopf dran geht, kann man bei einfachen Songs sofort mitspielen, nachdem man die Tonart herausgefunden hat.
Das sollte man dann lange üben. z.B. Radio anschalten und bei allem mitspielen was so kommt. Das fördert das Harmonie-Verständnis und bringt auch eine Gewisse Breite an Stilen und Spielweisen.
Somit steht einem sehr viel offen.

Ich würde also auf jeden Fall einen geeigneten Lehrer suchen, der einem zumindest die Grundlagen beibringt. Das andere schafft man, mit genügend Fleiß und Talent, dann selbst.

ciao

bluebox
 
Ich würde gerne die Frage von ZenToR noch mal aufgreifen:
Kennt jemand ein gutes Buch oder irgendwelche Links die einem da weiterhelfen?

Leider kenne ich kein gutes Buch sondern such eben auch genau dieses (bzw. generell einen guten autodidaktischen Ansatz). Ich hatte ein paar Jahre Keyboard-Unterricht (oder besser Klavierunterricht auf einem Keyboard) auf Grundlage von einfach Jazz-Standards. Ich habe das Ganze damals gehasst und bereue es heute, dass ich nicht a) mehr geübt und mir b) die Theorie nicht mehr angeeignet habe. Ich komme einigermaßen mit Noten klar, war aber nie so richtig in der Lage nach Gehör zu spielen. Und gerade Letzteres möchte ich gerne können. Eben genau einfach einen Song hören und ziemlich schnell die Harmonien aufnehmen und mitspielen können. Aktuell klappt das nur bei Rock'n'Roll oder einfachen Pop-Songs :redface:

Wäre also auch an Input interessiert wie man hier eingermaßen strukturiert heran gehen kann (viel hören & üben ist zwar sicherlich auch wichtig und wahr, aber ich bin eigentlich eher so ein Bücher-Typ der gerne einen Leitfaden in irgendeiner Form zu Hand hat).
 
Leider kenne ich kein gutes Buch sondern such eben auch genau dieses (bzw. generell einen guten autodidaktischen Ansatz).

Warum autodidaktisch? Damit verkomplizierst du die Sache nur; ein Lehrer kann dir schneller den Weg von A nach B zeigen. Wenn du dich schon auf so ein relativ komplexes Lernziel wie "nach Gehör spielen" wirfst, mach's dir doch nicht schwerer als es sowieso schon ist.

Ich habe selbst einen ähnlichen Weg autodidaktisch beschritten. Mit 15 habe ich in einer Gegend gewohnt, wo niemand so spielte wie ich es wollte. Habe mich daraufhin phasenweise immer wieder wochenlang am Klavier eingegraben und experimentiert, bin aber in viele Sackgassen gelaufen - sowohl was den Umgang mit der Theorie angeht, als auch vor allem die Spieltechnik. Das wäre mit Unterricht besser gegangen. Es hat zwar geklappt und ich lebe mittlerweile vom Klavierspielen, kann aber niemandem raten, selbst schwerpunktmäßig autodidaktisch zu lernen. Eine ernsthafte Suche nach einem guten Lehrer ist heutzutage fast immer erfolgversprechend.

Harald
 
Warum autodidaktisch? Damit verkomplizierst du die Sache nur

Das ist sicherlich wahr. Ich habe einfach die Hoffnung, dass in meinem Fall der Weg nicht ganz so weit ist. Ich hatte Unterricht, verstehe die Notwendigkeit vernünftiger Fingersätze, habe denke schon ein gutes Verständnis von Harmonielehre etc. Was mir einfach fehlt ist etwas gehörtes Wiedergeben zu können (bei Akkordfolgen geht das noch halbwegs, aber bei Melodien fällt es mir echt schwer). Und da hatte ich auf einen Ratgeber gehofft mit dem ich das bei freier Zeiteinteilung ein bisschen verbessern kann. Ich habe auch keine Ambitionen in kurzer Zeit besonders gut darin zu sein, aber einfach besser als heute.

Ganz abgesehen vom zeitlichen Aspekt scheue ich ehrlich gesagt auch etwas die Kosten :redface:
 
B
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