Neue Herausforderungen im Gitarrenspiel

SADIC
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Schwierig zu so einem Thema eine passende Einleitung zu bringen. Naja, also: Ich spiele jetzt seit 14 Jahren Gitarre. Davon 6 E-Gitarre. Die E-Gitarre ist das Instrument, was ich immer spielen wollte seitdem ich zum ersten mal im Radio ein Lied mit verzerrtem Gitarrensound gehört hab. Über die Jahre hab ich mir so ziemlich alle gebräuchlichen Techniken angeeignet, hab in 5 Bands gespielt (davon im Moment 2 parallel) und schon einige Auftritte hinter mir. Mittlerweile hab ich hier den Ruf als bester Gitarrist, wobei ich da nicht viel darauf gebe, da wohl niemand das Können ALLER Gitarristen im Umkreis genau kennen kann. (Z.B. kenn ich 2 Gitarristen die von der Downstroke-Technik viel besser sind als ich und einen den man in Sachen Rock Sound locker auf die Bühne neben die Großen wie Angus Young stellen könnte.)
Was ist nun also mein Problem? Ziemlich einfach: Ich hab mittlerweile keine Ahnung mehr, welche Musik ich machen möchte und was irgendwo mein Ziel als Gitarrist sein soll. Ursprünglich war meine Welt Metal & Hardcore. Allerdings nervt mich diese Musik (vom Spielen, nicht vom Hören) so langsam, weil sie einfach zu einförmig ist. Powerchords, ein paar Solo-Techniken und größtenteils einfach alles auf Geschwindigkeit getrimmt. Ich bin nicht der schnellste, das geb ich gerne zu. Aber ich weiß auch nicht warum ich, bildlich gesprochen, 100 Meter in 10 Sekunden rennen soll. Immerhin gibt es in anderen Musikrichtungen Musiker, die mit einem Ton mehr ausdrücken als mancher Metaller mit einer ganzen Shredorgie.
Als Ergebnis davon hab ich einiges durchprobiert. Blues, Reggea, Ska, Jazz, Funk und wie die Richtungen alle heißen. Es macht Spaß zu spielen, aber nichts hebt mich mehr wirklich an. Auch klassische Stücke hab ich gelernt, die sind zwar interesssant komponiert und nicht so einfach zu spielen, aber wiederrum fehlt mir da etwas. Der Groove. Ich liebe einfach den treibenden Groove von Rock und Metal, aber ich möchte weder das einfache Gestanze der meisten Bands nachmachen, aber auch nicht in das, zwar interessante aber mir zu verquere, technische (Death-)Metal-Universum abtauchen.
Nun hab ich schon lange diese Hintergedanken und hab einiges durchprobiert, was ich vorher nicht hatte. Z.B. hab ich Schlagzeug und Bass angefangen, einfach um meine Sicht auf die Musik zu vergrößern. Ich hab mir unterschiedliche Gitarrentypen zugelegt, um die Unterschiede zu erforschen (LP, 7-Saiter, Standard-Strat, usw.). Alles interessant, aber bringt mich nicht weiter. In meinem Augen ist alles nur noch eine Gewöhnungs- und Übungssache. Das Gefühl einfach nur spielen zu wollen und am Ende zu merken das man seit 2 Stunden über den gleichen Riff drüberimprovisiert, und es trotzdem toll findet, fehlt.

Ich muss meinen eigen Sound nicht mehr suchen, den bekomme ich mittlerweile aus fast jeden Setup raus. Einen eigenen Stil hab ich, den erkennt man egal welches Genre ich spiele. Ich brauch keine besseren Gitarren, da ich mir meine Schätzchen angepasst hab wie ich sie möchte. Die perfekte Technik ist einfach nur eine Frage der Zeit und das spielen in der Band ist zwar spaßig, aber auch nicht mehr als ein Zeitvertreib. Für Erfolg braucht man entweder viel Glück oder muss so sehr ranklotzen das alles andere auf der Strecke bleibt. (Und da warte ich lieber auf das Glück.)

Nun, die meisten werden jetzt denken: Deine Probleme hätte ich gerne. Und es stimmt. Im Grund jammere ich auf hohem Niveau, weil mir ganz einfach der Ansporn und die Motivation fehlt. Es ist, als wenn ich bei einem Rollenspiel alle guten Quests durch hab und nun die Frage ist, fange ich neu an oder renn ich nur rum und erfreue mich an der Grafik.

Was erwarte ich jetzt von euch? Keine Ahnung. Im Grunde musste ich mir das nur mal von der Seele schreiben und ich kann mir nicht vorstellen, was irgendjemand auf dieses egomane Gezetere antworten sollte.

In diesem Sinne beende ich hier meinen Vortrag.
 
Eigenschaft
 
Was erwarte ich jetzt von euch? Keine Ahnung. Im Grunde musste ich mir das nur mal von der Seele schreiben und ich kann mir nicht vorstellen, was irgendjemand auf dieses egomane Gezetere antworten sollte.

z.b.: denk nicht soviel und mach einfach ! hör auf in stilrichtungen zu denken. spiel einfach das, was in Dir steckt, ohne Dir den kopf zu zerbrechen, wie das später einzuordnen ist. wenn Du dann willst, daß es hinterher z.b. nach metal klingen soll, kann man sehr viel über den sound machen. in der regel hat man auch noch bass und schlagzeug dabei, die das ganze auch noch in eine richtung drücken können. unabhängig von der gitarre. dieses genredenken schränkt einen nur in der kreativität ein. warum selbst limitieren ?

außerdem sind solche tiefs normal und wird wohl jeder kennen, der künstlerisch und kreativ tätig ist. man muß halt lernen damit umzugehen und sie richtig einzuschätzen. manchmal kann eine pause helfen. spiel mal ein paar tage, wochen, monate gar nicht. beschäftige Dich mit etwas anderem. vergiss, wie geil es ist gitarre zu spielen und nehm dann mal wieder eine in die hand. das kann sehr erfrischend wirken...

gruß
 

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