Noten vom Blatt spielen

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Hi,
Ich bin seit Weihnachten stolzer Besitzer eines Buches mit verschiedenen Jazz - comping - Figuren.
Leider sind diese in der Notenschrift gedruckt (wie auch sonst;-)), welche ich nur mit Mühe beherrsche. Das heißt, ich kann zwar nach gehör spielen und mich mit ein bisschen Zeit und Raterei auch in ein Notenblatt einanrbeiten, aber vom Blatt spielen (außer Drums) gelingt mir nicht. Hat jemand eine Idee, wie ich das trainieren kann?

Viele Grüße

Jerry
 
Eigenschaft
 
Meiner Erfahrung nach sind ausnotierte Jazz-Comping-Figuren meist total unübersichtlich notiert (weil z.B. eine geswingte Line mit herkömmlichen Mitteln eben nicht korrekt dargestellt werden kann) . Das ist nach meinem Ermessen so nicht zielführend. Besser find ich es, wenn ein Tonbeispiel (Midi oder CD oÄ) dabei sind. Dann kommt man über den kombinierten Weg viel einfacher an die Inhalte..
Aber wenn es eben Old-School sein soll:
Manche sagen erst recht, dann links, dann zusammen. Andere sagen direkt zusammen aber erstlangsam, dann schneller..Ich bevorzuge Version 1...
Noch ein Extratip: Versuch erstmal den den Comping und Harmoniekontext als Ganzes zu verstehen, bevor Du einzelne Elemente rauspickst und unreflektiert auswendig lernst. So kann (und sollte) man die Rythmik und Harmonien auch in anderen Songst und Tonarten nutzen..

Grüsse
Benjamin
 
In dem
JerrytheB schrieb:
Hi,
Ich bin seit Weihnachten stolzer Besitzer eines Buches mit verschiedenen Jazz - comping - Figuren.
Leider sind diese in der Notenschrift gedruckt (wie auch sonst;-)), welche ich nur mit Mühe beherrsche. Das heißt, ich kann zwar nach gehör spielen und mich mit ein bisschen Zeit und Raterei auch in ein Notenblatt einanrbeiten, aber vom Blatt spielen (außer Drums) gelingt mir nicht. Hat jemand eine Idee, wie ich das trainieren kann?

Viele Grüße

Jerry
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Hallo Jerry,

in dem Du erst mal Notenlesen übst??


Ich kann Dir aber sagen, dass es z.B. meine Lehrerin für utopisch hält vom Blatt zu spielen (als wir das Thema mal hatten hielt sie mir aber auch irgendwas von Brahms oder Schubert oder wem auch immer unter die Nase - das Blatt war eigentlich schwarz vor lauter Noten, da erschien mir die Vorstellung vom Blatt zu spielen auch eigenartig :D)

LG
 
Hallo,

Vielen Dank für die Antworten.
Ich hatte nie Unterricht und improvisiere hauptsächlich, habe mich aber nie großartig mit Noten beschäftigt:)
Ich werde mich mit euren Tipps etwas in die Marterie einarbeiten, ist ja ne Übunggsache.
Wird ein Swing in den Noten nicht normal notiert, sodass man sich den Swing 'dazudenken' muss?
Viele Grüße

Jerry
 
Hallo,

die Beste Möglichkeit ist natürlich mit einem Lehrer, der das Stück kennt. Man kann natürlich versuchen, die Noten in ein Notationsprogramm oder Sequenzer einzugeben. Improvisationen sind zwar nix für einen Computer, aber immerhin bekommt man eine "grobe" Idee, was gemeint sein könnte. Es gibt ja auch Scan-Programme, die so was einlesen und "spielen" können - naja, was der Computer halt daraus macht. Eine andere Idee wäre es, nach einem Tonträger oder entsprechendem Midi-File zu suchen und dieses über den Computer wiedergeben zu lassen. Auch hier bekommt man schon eine grobe Idee, was gemeint sein könnte. Leider ist die "Interpretationsfähigkeit" von Notationssoftware "begrenzt" - gelinde gesagt - aber es ging ja nur darum, erst einmal eine Idee zu bekommen, was gemeint ist. Tipp -> Bei virtuellen Instrumenten kann man auch eine Tastatur einblenden lassen und "sieht" dann, welche Tasten gespielt werden. Es gibt sogar "Lernprogramme", mit denen man üben kann. Aber bevor man sich was Falsches antrainiert, würde ich dann doch den Lehrer aus Fleisch und Blut empfehlen. Die Lernprogramme "sehen" nämlich nicht, ob jemand z.B. die Finger völlig verkehrt setzt oder die Haltung falsch ist oder die Akzentuierung oder sonstwas.

Gruss
Thorsten
 
Hallo Thorsten,
vielen Dank für die Antwort.
Gute Idee mit dem Scanner und dem Sequencer, das könnte ich probieren.
Das Problem ist halt, ich kann mir eine noch so komplizierte Figur auf YouTube anschauen und diese nach einer halben Stunde nachspielen und in eine Impro einbauen, die Noten sind das einzige Problem. Midis gibt es ja zu so gut wie jedem Stück, aber ich habe noch keine Midi- Sammlung mit verschiedenen Techniken gefunden.

Hab mich eben nochmal dran gesetzt und festgestellt, dass es mir überhaupt keinen Spaß macht nach Noten zu spielen, ich schweife immer ab und Improvisiere. Das macht einfach mehr Spaß:)


Viele Grüße

Jerry
 
Ich kann nur empfehlen, das Notenlesen zu lernen. Es ist einfach eine verdammt gute Investition in die Zukunft, wenn Du das lernst. Und je früher, desto besser. Irgendwann spielst Du z.B. in einer Band und jemand legt Dir ein Notenblatt hin und sagt: Spiel dieses Riff in 3. Takt nach dem Refrain, und Du sagst: Äh, hm, kannst Du mir das mal vorspielen? Gerade, wenn Du Dich für Jazz interessierst, kann es sein, daß Du mal in einer Bigband spielen kannst. Dann mußt Du Noten lesen können. Es lohnt sich wirklich, wenn man beides kann: Improvisieren und Noten lesen. In einer Bigband braucht man z.B. beides.

Noten sind einfach die übliche Methode, solche Dinge in Schriftform festzuhalten, so wie wir hier im Forum z.B. Buchstaben benutzen, um unsere Gedanken festzuhalten und anderen mitzuteilen. (Ohne die Buchstaben würden wir jetzt alle zusammen am Telefon hängen und quasseln. :rofl:)

Setz Dich auf Deinen Axxxx und lerne es. Wenn man es dann kann, macht es auch Spaß. Man lernt es am besten durch Übung: Irgendein Anfängerbuch nehmen und jeden Tag ein Stück durchspielen. Am Anfang ganz einfaches Zeug, nicht mit den schwierigen Sachen anfangen. Rhythmen kannst Du ja offenbar schon vom Schlagzeug lesen, das ist schon mal die halbe Miete.

Vom Blatt spielen lernt man nur, indem man vom Blatt spielt. Wie gesagt: Einfache Stücke und laaaaaaaangsam. Keinen Ton wiederholen, Rhythmus erst mal außen vor lassen. Jeden Ton erst dann spielen, wenn man absolut sicher ist, welcher es ist und welche Bewegung man machen muß, um ihn zu spielen. Jedes Stück nur einmal spielen, beim zweiten mal ist es ja nicht mehr von Blatt. Das braucht etwas Geduld und viel Konzentration, aber es geht und es lohnt sich.

Kyoto schrieb:
Ich kann Dir aber sagen, dass es z.B. meine Lehrerin für utopisch hält vom Blatt zu spielen
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Natürlich geht das. Eine Schubertsonate spielt man nicht konzertreif vom Blatt, aber irgendwie kriegt ein fortgeschrittener Spieler es immer hin.

Wieder das Beispiel Bigband: Der Bandleader bringt ein neues Stück in die Probe und verteilt die Noten. Dann zählt er ein und die ganze Band spielt das Stück prima Vista vom Blatt. Wer rausfliegt, zählt weiter mit und schaut, daß er wieder reinkommt. Am Ende hat man einen ersten Eindruck, wie das Stück klingt. Danach geht es in die Details.

Einen guten Artikel zum Thema findet man hier:
http://www.nmz.de/artikel/wie-vom-blatt-spielen-selbstverstaendlich-wird

Jerry, Du bist 14, lerne es JETZT! Wenn Dir mit 30 einfällt, daß Du doch noch Noten lesen lernen willst, wird alles noch schwieriger.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Vielen Dank für die Ratschläge. Gleich Morgen hab ich wieder für 1 Stunde ein Klavier zur Verfügung, dann werde ich loslegen und Üben:)
Gute Nacht und nochmals vielen Dank

Jerry
 
Hallo JerrytheB
hier kannst Du Noten mit einem Spiel im Internet lernen.
Bitte klicken

Viele Grüße
Regenbogenfarben
 
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Haha, das hat Nico programmiert, ein Freiburger Kollege von mir ... :)

Das mache ich auch ab und zu mit meinen Schülern.
 
Zuletzt bearbeitet:
:) Werde ich ausprobieren, danke;-)

Gruß

Jerry
 
McCoy schrieb:
Ich nehm halt einfache Stücke. Habe ja ein gut ausgestattetes Notenregal, da findet sich immer etwas.
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Genau das hat mein Lehrer mir auch empfohlen. Zum Anfang ganz einfaches Zeug ohne Vorzeichen ab c' max. 5 Töne hoch für die rechte und 5 runter für die linke Pfote. Beide (F & G) Schlüssel immer gleichzeitig lernen und immer versuchen beide Hände gleichmäßig zu beanspruchen.

Immer versuchen durchzuspielen, bis es letztendlich flüssig läuft. Im Netz hat es genügend einfaches Notenmaterial. z.B. das von Gedan:

http://www.pian-e-forte.de/noten/pdf/kvschule_Ia.pdf
http://www.pian-e-forte.de/noten/pdf/kvschule_Ib.pdf
http://www.pian-e-forte.de/noten/pdf/kvschule_II.pdf
 
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McCoy schrieb:
Natürlich geht das. Eine Schubertsonate spielt man nicht konzertreif vom Blatt, aber irgendwie kriegt ein fortgeschrittener Spieler es immer hin.

Jerry, Du bist 14, lerne es JETZT! Wenn Dir mit 30 einfällt, daß Du doch noch Noten lesen lernen willst, wird alles noch schwieriger.

Viele Grüße,
McCoy
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Zu eins: ja, es gibt ja Leute die vom Blatt spielen können - meine Lehrerin ist SEEEEHR klassisch ausgelegt und ja auch schon über 70, da finden glaube ich Ideen wie vom Blatt spielen vermutlich seltener statt.

Und zum Zweiten: dass ist für die "Alten" hier im Forum echt unsensibel :D


LG
Kyoto
 
Kyoto schrieb:
Und zum Zweiten: dass ist für die "Alten" hier im Forum echt unsensibel :D
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Da hast Du wohl recht ... :D Aber umgekehrt ist es genauso. Wer in der Jugend nur klassischen Unterricht hatte, tut sich später schwer mit dem Improvisieren. Und das ist der weitaus häufigere Fall ...

Exordium schrieb:
z.B. das von Gedan:
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Ganz genau das verwende ich auch immer wieder. Die ganze Seite von Gedan ist überhaupt ein Glücksfall!
http://www.pian-e-forte.de

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo JerryTheB,

ich habe Noten auch autodidaktisch gelernt. Als Kind hatte ich zwar etwas Unterricht, hab aber nach dem Violinschlüssel das Lernen aufgegeben. :D Inzwischen kann ich Violin- und Bassschlüssel.

Meine Methode: Auswendig lernen!

Mal dir die Notenskala auf (oder druck sie aus) und beschrifte die Noten mit den Namen. Ich hab das teilwiese auch mit Farben gemacht. Vorder Seite V-Schlüssel, Rückseite B-Schlüssel.

Ich hab immer wieder drauf geguckt: beim Kochen, beim Fernsehen, hab mir das Ding vor die Couch auf den Boden gelegt und immer beim Aufstehen ein Mal durchgenommen. Ging so gut wie nebenbei.

Wenn du dir so weit sicher bist, fang mit einfachen Stücken das Spielen an. Geht natürlich erst langsam, aber es wird funktionieren - und mit der Zeit immer schneller gehen. ;)

Vielleicht hilf dir das ja weiter. :great:

LG
harpy
 
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@harpy Vielen Dank, sehr gute Idee.
Ansonsten vielen Dank für die zahlreichen Antworten, das hilft mir wirklich weiter:)

Gruß

Jerry
 
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