Yamaha stellt neue TF Serie vor

Dudais
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Yamaha hat auch dieses Jahr wieder neue Mischpulte auf der Prolight+Sound in Frankfurt vorgestellt.
Gerade für die User hier im Board dürfte die TF Serie durchaus interessant sein, will sie doch in einer ähnlichen Liga wie A&H Qu, Soundcraft Si Expression und Konsortien spielen.

http://www.yamahaproaudio.com/global/en/products/mixers/tf/

Das man die Software parallel zur CL/QL entwickelt ist mit Sicherheit eine Chance - und in Zeiten von iPad und Co ist eine Multitouch Bedienung gewollt und gefordert. Wenn man sich da mal eine Marktforschungsanalyse eines Pulsherstellers anschaut, wird ein solche Bedienung explizit von Kunden gewünscht. Wer Hardwarefeedback will hat immer noch den Touch&Turn Knob.

Cheers
 
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Oh, mal gucken, dann gehen meine beiden LS9 wohl bald (endlich) mal in Rente...

Hatte eigentlich damit gerechnet das Yamaha schon etwas früher in diesem Bereich etwas bringen würde, dafür ist ja das Dickschiff PM10 angekündigt worden. In diesem Bereicht ist ja heftig Konkurenz...
 
Zwei Worte: Latenz und Touch (inkl. Latenz).

Eine gute Idee ist es, die Produktpalette um günstigere und abgespeckte Pulte nach unten zu erweitern. Eine schlechte Idee ist es allerdings, dies mit den auf der Messe gezeigten Pulten zu tun. Layerwechsel genehmigen sich eine Sekunde, bis die Fader das Fahren anfangen, die Bedienung erfolgt zu 90% über den Touchscreen und Touch&Turn. Auch die Touchbedienung ist hakelig und langsam. Die Drehencoder unter dem Haupt-Display sind unabhängig und nicht zum Steuern von Funktionen der gerade aufgerufenen Seite, sondern gehören eigentlich zur User-Defined-Controlls-Section und können auf eine Funktion programmiert werden. Wenn man das X32/M32 oder die Expression kennt, ist das sehr ungewohnt.
Das komplette Menü ist in Grautönen gestaltet; Farben findet man nur selten. Die Bedienung des EQs bspw. läuft entweder direkt über den Touchscreen (ruckelnd und unpräzise) oder indem man mit dem Finger ein Frequenzband auswählt und danach über den Touch&Turn-Encoder den Wert einstellt. Ein Druck auf den Encoder oder den daneben liegenden Shift-Taster wechselt zwischen Frequenz und Gain, die Güte lässt sich nur durch einen Druck auf die in hellgrau auf einer dunkelgrauen Leiste angezeigten Fließtext-Werte ändern. Das ist nicht sehr intuitiv, geschweige den übersichtlich.
Positiv sind mir die zwei Stereoeingänge und die beiden Effektwege im Direktzugriff aufgefallen. Auch die Kanaldisplays sind gut ablesbar und übersichtlich (wahrscheinlich Oleds). Die Monochromität dieser Displays wird durch einen farblichen Balken ergänzt.
Leider spiegeln aber sowohl die Kanaldisplays als auch das Hauptdisplay und vor allem die Einfassungen dieser stark (siehe Bild). Die Klavierlackoptik sieht billig und schmierig aus und wird einem professionellem Gerät nicht gerecht.

Ich hatte mir den Nachfolger der 01v(96(i)) jetzt irgendwie etwas anders vorgestellt. Das Messepult ist kein Gerät für Jobs, bei denen man schnell arbeiten muss, noch ist es sehr intuitiv zu bedienen. Besonders nervig ist die langsame Reaktion der Bedienoberfläche; dagegen ist jedes 100-Euro-Smartphone eine Rakete und so etwas sollte es im Jahre 2015 nicht mehr geben. Das ist leider das genaue Gegenteil von dem, was das Einführungsvideo verspricht. Wenn sich daran nichts ändert, kriegt das Pult von mir ein :bad:. Man kauft sich ja kein Pult, um dann über Apps damit herumzuspielen, sondern um direkt daran zu arbeiten. Insgesamt ist das Workflowkonzept im Vergleich zu Konkurrenten wie der Expression von Soundcraft umständlich und unintuitiv.
 

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Das tönt aber gar nicht gut. Das war ja meiner Ansicht nach das Problem mit den LS9, die haben mich in der Arbeit immer ausgebremst, viel Pult wenig GUI. Nun denn.

Gruss
 
Das Hauptproblem vom LS9 Userinterface war das es für das M7CL konzipiert war und das hatte einen Touchscreen. Die Navigation im LS9 zum gewünschten Parameter war aufwendig. Touch und turn ist etwas das ich letztens beim QSC kennenlernen durfte. Für einen Vollzeit Tonmenschen ist das ja noch vertretbar. Hat man ein Instrument auch zu bedienen wirds anstrengend.
Andererseits finde ich die Fatchannels links vom Display als Rechtshänder auch dämlich. Aber vielleicht hat eine Marktforschung ergeben das der gemeine Tontechniker Linkshänder ist und ich eine Ausnahme darstelle.
 
Man sollte zunächst einmal klar Stellen: die Kiste ist kein 01V96i Nachfolger!
Es wird das 01V nach wie vor weiter geben und es hat auch durchaus seine Daseinsberechtigung (96kHz, Adat, MY-Slot ...).

Die TF-Serie soll die QL/CL-Serie nach unten hin abgrenzen. Insofern ist der Zeitpunkt der Vorstellung aus wirtschaftlicher Sicht durchaus sinnvoll gewählt, da bei einer Präsentation gleichzeitig oder gar vor dem QL vielleicht der eine oder andere QL-Käufer statt des QLs ein TF gekauft hätte.

Ich finde das TF für den angepeilten Markt Klasse gemacht. Das Gehäuse ist aus Metall, die Fader fühlen sich gut an. Die OLEDs sind wirklich super und sollten auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar bleiben.

Das durch den Hochglanz des Screens erzeugte Spiegeln ist nicht von der Hand zu weisen, vielleicht findet Yamaha da noch einen Weg das zu verbessern, ansonsten habe ich gute Erfahrungen mit entsprechenden Entspiegelfolien gemacht.

Die GUI Inhalte finde ich gelungen, gerade da sie einen anderen Weg als bei QL/CL gehen. Alles dezent, die Informationen stets farblich dargestellt. Die von HenrySalayne propagierten fehlenden Farben kann ich nicht nachvollziehen.
Ebenso habe ich die Bedienung weder als hackelig noch als besonders langsam empfunden. Von "umständlich und unintuitiv" zu sprechen halte ich für übertrieben.
Hierzu ist noch zu erwähnen, dass Yamaha noch an der Optimierung der Software arbeitet und deshalb noch nicht alles zu 100% flüssig läuft.

Ganz gut dargestellt ist dies alles in diesem Video



Cheers
 
Das Video zeigt meine Erfahrung ab 1:00 sehr gut. Die Channelübersicht ist ein gutes Beispiel für den Farbmangel und es ruckelt stark. Kein Vergleich gegenüber der QL-Serie.



Ein Metallgehäuse ist jetzt nichts, was ich positiv bei einen Mischpult erwähnen würde, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Es stimmt aber, dass dieses Pult nicht die 01V96 ersetzt. Es ist aber eine moderne Variante eines Digitalpultes in der gleichen Preisklasse. Apropos Preis: Die TF1 hat einen Listenpreis von 2500 Euro, die TF3 von 3000 und die TF5 von 3500 Euro. Die Ausstattung ist bei allen Modellen gleich, einziger Unterschied ist die Anzahl der AD- und DA-Wandler und der Fader. Über Audio-Netzwerkkarten, wie bspw. Dante, lassen sich die kleineren Modelle auf die vollen 32-Kanäle erweitern. Die TF1 ist 19"-fähig und es gibt auch eine Fernsteuerungssoftware für Windows (auf dem Macbook zu sehen ;)).
Die Helligkeiten einzelner Bereiche lassen sich einstellen (siehe Bild), waren aber auch im Messebetrieb schon auf Maximum aufgerissen. Die Spiegelungen mit mehr Licht zu übertünchen, funktioniert also nicht.
Solche Sachen wie der 1-Knob-EQ mit fertigen Presets für Mikrofone und der 1-Knob-Kompressor zeigen aber eindeutig, für welchen Markt dieses Pult gedacht ist.
 

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Der Vollständigkeit halber: Es wird einen Editor sowohl für Windows als auch Mac geben. Außerdem eine iPad Remote à la StagMix und eine MonitorApp für Personal-Monitoring.
Metallgehäuse halte ich durchaus für erwähnenswert - es ist eben leider nicht selbstverständlich.

Ansonsten kann ich dein Problem nach wie vor in der Drastik nicht erkennen, HenrySalayne. Aber ist ja total in Ordnung - schließlich zwingt dich keiner die Kiste zu kaufen ;)
 
Man nenne mir doch mal ein aktuelles Digital-Pult von namhaften Herstellern ohne Metallgehäuse. Ich kenne keins.

Yamaha hat über die Jahre viele gute Pulte auf den Markt gebracht. In Anbetracht dessen sollte man Kritik an der TF-Serie als durchaus angebracht ansehen. Ein Yamaha-Digitalpult aus dem späten 20. Jahrhundert leistet bei mir immer noch seine Dienste. Im Vergleich zur TF1 fehlen zwar die heutigen Effekte und es hat auch ein paar Aux-Wege weniger, vom sonstigen Funktionsumfang ist es aber vergleichbar. Trotz der nicht mehr zeitgemäßen Bedienung des 02r ist man damit schneller; wichtige Funktionen sind flotter zu erreichen und die Oberfläche reagiert verzögerungsfrei. Daher kann ich mich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, dass eine Neuerscheinung bei der Bedienung schlechter abschneidet, als ein Museumsstück. Mit der QL-Serie zeigt ja Yamaha selbst, dass es auch anders geht.
Erstaunlicherweise läuft die Windows-App deutlich flotter und das Pult daneben arbeitet fast verzögerungsfrei mit. Wie bereits gesagt: Apps sind toll, aber in erster Linie dient bei einer Desktop-Konsole sie selbst als Eingabegerät. Wenn man nicht an dem Gerät direkt arbeiten soll, hätte auch eine Mixrack-Version gereicht. Man kann festhalten, dass die technische Umsetzung der Bedienung des Pultes (unbetrachtet des Bedienkonzeptes) miserabel ist.
 
Ich spiele gerade mit dem TF Editor herum. Kann ich da keine Output Delays erreichen oder haben die Omni Outs keine ?
 
Nachgefragt:

Hallo Martin,
derzeit sind Output Delays lediglich über einen Workaround zu realisieren.
Unter nachfolgendem Link muß man runter scrollen und dann 4 x auf „Load more“ klicken, um sich diesen Tip anzuschauen:

http://www.yamahaproaudio.com/europe/en_gb/products/mixers/tf/index.jsp
Im angehängten Screenshot ist der Tip zusehen, den ich meine.
Viele Grüße
Stefan Zeiger (YAMAHA)


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