PSR-E423 - Steuerung per MIDI vom PC

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Herby285
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ey Leute,
dies ist meine erste Frage hier in diesem Forum...

Mein neues Keyboard PSR-E423 habe ich soweit im Griff, was die im Handbuch definierte Funktion zum Transfer von Songs und Styles als auch das direkte Abspielen von MIDI-Dateien vom PC aus betrifft.
Für den Anfang habe ich die Einstellungen für bestimmte Liedgruppen in der Registrierung (2 x 8 Plätze) abgelegt. Nun stoße ich an die Grenze.
Der im Handbuch beschriebene Vorgang mit dem Backup (sichern der Einstellungen und der Usersongs) dauert viel zu lange, um eine flexible Anpassung in der Band zu erreichen.
Deshalb war ich der Auffassung, die aktuellen Einstellungen vom Keyboard per Midi auf den PC zu übertragen (die MIDI-Sequenz wird beim Aufruf eines Registrationsspeichers gesendet) und je Lied zu speichern. Kombiniert mit einem AUTOIT-Programm könnte ich die CHORD-pdf anzeigen und gleichzeitig die zugehörige MIDI-Sequenz an das Keyboard senden.

Zum Keyboard gibt es von Yamaha das MIDI-Datenformat als pdf, in dem Steuersequenzen (Systemexklusive Meldungen) angegeben sind.
z.B. "GM System ON"; "MIDI MASTER VOLUME"; "MIDI MASTER TUNE"; "REVERB TYPE"; "CHORUS TYPE"; "LOCAL ON/OFF"

Schicke ich diese Befehle mit einem MIDIMonitor vom PC zum Keyboard, so funktioniert nur "LOCAL ON/OFF".

Weil in dem Dokument keine weiteren Hinweise enthalten sind, hänge ich an diesem Punkt fest, bei dem das Keyboard die gesendeten MIDI-Sequenzen ignoriert.
ähhh... doch, da steht noch etwas:
<<<
Im Standardbetrieb ( Werkseinstellungen) funktioniert das Instrument als multi-timbraler 16-Kanal-Klangerzeuger, und eingehende Daten haben keinen Einfluß auf die Bedienfeld-Voices und die Bedienfeld-Einstellungen. Die im folgenden aufgeführten Befehle verändern jedoch diese Bedienfeld-Voices, die automatische Begleitung und die Songs.
- MIDI Master Tuning
- Systemexklusive Meldungen zum Umschalten von Halltyp und Chorustyp
>>>
...leider wars nicht so (bis auf die eine Ausnahme).

Und nun zu meiner Frage:
Muß ich zur Komunikation PC - Keyboard vor dem Senden der MIDI-Sequenz noch einen Befehl zum 'Aufwecken' senden?
Das Handbuch hält sich hierzu bedeckt...

Es wäre nett, wenn meine wochenlange Recherche im Internet zu diesem Thema hier eine Antwort finden würde.

Danke vorab

Herby286
 
Eigenschaft
 
Scheinbar bist Du an die Grenze des Keyboards gestoßen, die wirst Du mit externen Tools nicht wirklich erweitern können.

Empfehlen würde ich ein gebrauchtes PA500, dort kannst Du im "Songbook" 9.999 Einträge speichern und diese auch mit richtigen Namen (Titel, Interpret, Genre) versehen.
 
Solche Editoren gibts für das Yamaha meines Wissens nach nicht. Das E423 ist wirklich ein Einsteigergerät und für Band & Co nur bedingt geeignet. Das E423 kann man sich vorstellen wie einen Einblick in möglichst viel aus der "großen" Welt, die wenigen Registrierungen sind einfach Teil davon unter anderem um den Preis klein zu halten. Fehlende Midi Buchsen, kein getrennter Kopfhöhrer / LineOut, kein Expression Pedal und vieles anderes findet man erst in den größeren Modellen. Oder man greift direkt zu einem Synthesizer, wenn dir die Begleitautomatik nicht so wichtig ist. Willst du prinzipiell bei Yamaha und einem Arranger bleiben? Dann wäre vllt ein gebrauchtes Modell aus einer höheren Serie was für dich...
 
AT Alle:
danke für die Vorschläge.
Doch wie es scheint, habe ich meine Frage umständlich formuliert.

Also..
Yamaha sagt in dem Dokument MIDI-Datenformat.pdf, daß bestimmte MIDI-Sequenzen auf dem Keyboard eine Einstellungsänderung bewirken.
Yamaha sagt aber nicht, wie die vollständige Datenkommunikation stattfindet.

Tatsächlich möchte ich nicht mehr, als das Gerät kann...
 
Tatsächlich möchte ich nicht mehr, als das Gerät kann...
Das ist ja auch Dein gutes Recht ;)

Gerade mit Sysex-Befehlen ist das immer eine recht komplizierte Sache - wenn z.B. das Tempo zu schell ist, gerät die Leitung ins Stottern, man kann schwer kontrollieren, ob der Befwehl überhaupt angekommen ist etc.

Als einfachstes (weil am leichtesten kontrollierbar) Versuchsobjekt würde ich mal die Midi-Master-Volume nehmen.

Du erstellst also in Deiner Software (welche ist das eigentlich?) diese Hexadezimal-Strings:
- F0H, 7FH, 7FH, 04H, 01H, 00H, 7FH, F7H (das wäre volle Lautstärke)
- F0H, 7FH, 7FH, 04H, 01H, 00H, 40H, F7H (halbe Lautstärke)
- F0H, 7FH, 7FH, 04H, 01H, 00H, 20H, F7H (viertel Lautstärke)

Die fettgedruckten Werte sind die die verändert werden müssen. Das H bedeutet nur, dass es ein Hexadezimal-Wert ist und wird nicht mit eingetippt (Hängt aber von der Software ab).

Jetzt schmeisst Du z.B. die Begleitautomatik an, greifst einen Akkord und lässt das Keyboard vor sich hin dudeln.
Dann schickst Du der Reihe nach die Strings ab - hörst Du dann einen Lautstärkeunterschied?

Wenn nicht, gibt es folgende Checkpunkte:
1. Gibt es Einstellmöglichkeiten im Midi-Treiber? Kann der evtl. Sysex filtern?
2. Macht die Midi-Software genau das, was Du willst? Einstellmöglichkeiten, Midi-Ausgang richtig ausgewählt etc.

Viel Erfolg,

Clemens
 
AT Vill-Harmonix: danke für die Hinweise

zu Software: http://www.bome.com/products/sendsx zum Testen
zu Sysext: negativ
(im Send SX Übertragungsgeschwindigkeit minimiert)
zu Yamaha MIDI-Treiber: keine Einstellung möglich oder gefunden
zu MIDI-Software: Send SX -> Note On Note Off ok; Anvil Studio -> send + record Midifile ok

Mit dem Begriff Standardbetrieb im MIDI-Datenformat.pdf bin ich noch unklar. Bedeutet dies, daß es noch andere Betriebsarten gibt?

Gruß
Herb285
 
Das könnte sein - versuche vielleicht vorher mal, den GM-Modus-Befehl.

zu Sysext: negativ

Was meinst Du damit?

Noch eine Idee - lasse mal beim Anschalten sendsx auf dem Midiport des Yamaha "lauschen".

Vielleicht kannst Du auch den Wechsel des Hallprogrammes (kann man das am Gerät einstellen?) aufnehmen?

Clemens
 
AT Vill-Harmonix:
mit Sysext: negativ meine ich das Senden des MIDI-Master-Volume-Strings. Dies hatte keine Auswirkung auf dem Keyboard (alle drei Beispiele)

Das mit dem Lauschen beim Anschalten des Keyboards geht wegen dem USB-Treiber nicht.

Also die folgenden Befehle in dem MIDI-Datenformat.pdf habe ich getestet:
<GM System On> konnte keine Veränderung feststellen (offensichtlich ist das Keyboard in dem Modus gestartet)
<MIDI Master Volume> keine Änderung
<MIDI Master Tuning> nicht getestet
<Reverb Type> kann alle Modi einstellen
<Chorus Type> kann alle Modi einstellen
<Local On/Off> kann beide Modi einstellen

Das Keyboard verfügt über einen Befehl "InitSend", der die aktuellen Boardeinstellungen liefert.
Mit dem Programm MIDI-OX sind die wesentlichen MIDI-Befehle dokumentiert. Bei den Sysext habe ich die mir bekannten Befehle mit >>Bezeichnung<< dokumentiert.

Hier die Liste:
TIMESTAMP IN PORT STATUS DATA1 DATA2 CHAN NOTE EVENT
Opened MIDI Input
Opened MIDI Output
0000276A 1 2 F0 Buffer: 6 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 7E 7F 09 01 F7 >>GM System ON<<
00002831 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 00 00 7E 00 F7 >>???<<
000028F9 1 2 F0 Buffer: 11 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 27 30 00 00 08 00 00 F7 >>MIDI Master Tuning<<
000028F9 1 2 F0 Buffer: 10 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 02 01 00 01 00 F7 >>Reverb Type<<
000028F9 1 2 F0 Buffer: 10 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 02 01 20 41 02 F7 >>Chorus Type<<
00002A25 1 2 B0 00 00 1 --- CC: Bank MSB
00002A25 1 2 B0 20 70 1 --- CC: Bank LSB
00002A25 1 2 C0 00 -- 1 --- PC: Acc. Grand Piano
00002A25 1 2 B1 00 00 2 --- CC: Bank MSB
00002A25 1 2 B1 20 70 2 --- CC: Bank LSB
00002A25 1 2 C1 31 -- 2 --- PC: String Ens 2
00002A25 1 2 B2 00 00 3 --- CC: Bank MSB
00002A25 1 2 B2 20 70 3 --- CC: Bank LSB
00002A28 1 2 C2 21 -- 3 --- PC: Elec Bass-finger
00002A28 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 08 00 0C 40 F7 >>???<<
00002A28 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 08 01 0C 40 F7 >>???<<
00002A28 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 08 02 0C 40 F7 >>???<<
00002A28 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 08 00 0D 40 F7 >>???<<
00002A28 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 08 01 0D 40 F7 >>???<<
00002A2A 1 2 F0 Buffer: 9 Bytes System Exclusive
SYSX: F0 43 10 4C 08 02 0D 40 F7 >>???<<
00002A2A 1 2 B0 07 7A 1 --- CC: Volume
00002A2A 1 2 B1 07 2D 2 --- CC: Volume
00002A2A 1 2 B2 07 50 3 --- CC: Volume
00002A2A 1 2 B0 0A 40 1 --- CC: PAN
00002A2A 1 2 B1 0A 40 2 --- CC: PAN
00002A2A 1 2 B2 0A 40 3 --- CC: PAN
00002A2A 1 2 B0 5B 0C 1 --- CC: Reverb Depth
00002A2A 1 2 B1 5B 32 2 --- CC: Reverb Depth
00002A2A 1 2 B2 5B 08 3 --- CC: Reverb Depth
00002A2A 1 2 B0 5D 00 1 --- CC: Chorus Depth
00002A2A 1 2 B1 5D 00 2 --- CC: Chorus Depth
00002A2A 1 2 B2 5D 00 3 --- CC: Chorus Depth
00002A2A 1 2 B0 65 00 1 --- CC: RPN MSB
00002A2C 1 2 B0 64 00 1 --- CC: RPN LSB
00002A2C 1 2 B0 06 02 1 --- CC: Data Entry MSB
00002A2C 1 2 B1 65 00 2 --- CC: RPN MSB
00002A2C 1 2 B1 64 00 2 --- CC: RPN LSB
00002A2C 1 2 B1 06 02 2 --- CC: Data Entry MSB
00002A2C 1 2 B2 65 00 3 --- CC: RPN MSB
00002A2C 1 2 B2 64 00 3 --- CC: RPN LSB
00002A2C 1 2 B2 06 02 3 --- CC: Data Entry MSB
00002A2C 1 2 E0 00 40 1 --- Pitch Bend
00002A2C 1 2 E1 00 40 2 --- Pitch Bend
00002A2C 1 2 E2 00 40 3 --- Pitch Bend
00002A2C 1 2 B0 4A 40 1 --- CC: Brightness
00002A2C 1 2 B1 4A 40 2 --- CC: Brightness
00002A2C 1 2 B0 47 40 1 --- CC: Harmonic Content
00002A2C 1 2 B1 47 40 2 --- CC: Harmonic Content
00002A2C 1 2 B0 49 40 1 --- CC: Attack Time
00002A2D 1 2 B1 49 40 2 --- CC: Attack Time
00002A2D 1 2 B0 48 40 1 --- CC: Release Time
00002A2D 1 2 B1 48 40 2 --- CC: Release Time

Irgendwie ist das bei dem Gerät doch irre.
Vollkommen unbedeutende Befehle lassen sich ausführen. Und dort, wo es drauf ankommt, sperrt das Board.

Danke für Deine hilfreiche Unterstützung, Clemens. Schritt für Schritt...
Dies ist kein gordischer Knoten!!!

Gruß
Herby285
 
Vollkommen unbedeutende Befehle lassen sich ausführen. Und dort, wo es drauf ankommt, sperrt das Board.
Ich glaube, das schätzt Du falsch ein.

Die wirklich wichtigen und interessanten Befehle sind die, die CC bezeichnet sind. Das sind ControlChanges - damit kannst Du:

1. Jeden Klang (16 verschiedene sind möglich) auf jedem Midikanal individuell regeln.
2. Für jeden Klang Lautstärke, Panorama, Hallanteil (Reverb), Chorus, Filter-Cutoff-Frequenz (Brigthness), Filter-Resonanzfrequenz (Harmonic Content), sowie an der Lautstärkehüllkurve Attack und Release steuern.

Damit hast Du einen nachhaltigen Zugriff auf alle relevanten Parameter. In den Sequenzerprogrammen werden diese ControlChanges meistens mit dem Dezimalwert eingegeben - den findest Du z.B. in dieser Liste:
http://www.studio4all.de/htmlg/main91.html#xgprgsystem02

Dann sind noch drei RNP-Bytefolgen dabei - die kann ich nicht entziffern, die sind auch keyboardspezifisch (sollten aber eigentlich dokumentiert sein ...)

Der einzige Befehl, der nicht funktioniert ist also der Master-Volume-Befehl. Mastervolume stellst Du mit dem Drehregler am Gerät ein, die eigentliche Lautstärkeregelung passiert über CC 7. Das habe ich noch nie anders gemacht und dabei keine Nachteile festgestellt.

Ich würde sagen, sch**** auf den Mastervolume-Sysex und freue Dich an den ControlChanges.

Wenn Du zusätzlich noch ein bisschen gordischer Knoten spielen willst, rechne aus, welchen Dezimalwerten die RPN-CC's entsprechen erzeuge sie im Sequenzer und probiere aus was sie am Keyboard verändern.
Hilfestellung dazu:
00002A2A 1 2 B0 65 00 1 --- CC: RPN MSB
B0 ist das Byte, das angibt, dass es sich um einen Controlchange handelt - inclusive des Midikanals, also B0 = CC auf Kanal1, B1 = CC auf Kanal 2 etc.
65 ist die Controllernummer
00 ist der Datenwert.

Ich würde mir die Arbeit aber nicht machen.

Ich finde es toll, dass es einen Standard gibt, bei dem sogar Keyboards dieser Preisklasse so umfassend ferngesteuert werden können. Ich liebe Midi ;)

Clemens
 
Deshalb war ich der Auffassung, die aktuellen Einstellungen vom Keyboard per Midi auf den PC zu übertragen (die MIDI-Sequenz wird beim Aufruf eines Registrationsspeichers gesendet) und je Lied zu speichern. Kombiniert mit einem AUTOIT-Programm könnte ich die CHORD-pdf anzeigen und gleichzeitig die zugehörige MIDI-Sequenz an das Keyboard senden.

Das heisst, du willst offensichtlich die Bedienfeld-Voices R1/R2/L (evtl.andere Benennung: MainVoice/DualVoice/SplitVoice) per MIDI ändern, verstehe ich das richtig? Du kennst aber schon den Einwand von S.3 der PSR423-MIDI-Referenz? Voilà:

Im Standardbetrieb (Werkseinstellungen) funktioniert das Instrument gewöhnlich als multi-timbraler 16-Kanal-Klangerzeuger, und eingehende Daten haben keinen Einfluß auf die Bedienfeld-Voices und die Bedienfeld-Einstellungen.

Es gibt ein paar Ausnahmen für bestimmte Datenarten (einige Sysex-Befehle), aber speziell Program Changes gehen nur an die Multitimbrale Klangerzeugung und eben nicht an die Bedienfeld-Voices. Die multitimbrale 16-Kanal-Klangerzeugung und die 3 Bedienfeld-Voices liegen als logische Schicht über der echten Klangerzeugung und sind auf den meisten PSRs voneinander unabhängig. Die allermeisten MIDI-Daten, und vor allem PC und NoteOn/-Off gehen an die Multitimbrale Klangerzeugung. Erst bei den größeren Keyboards, z.B. Tyros1, kann man diese Schichten koppeln, und eingehende MIDI-Daten an eine Bedienfeld-Voice senden. Der Grund für die Existenz dieser Schichten liegt vermutlich im Feature, MIDI-Files abspielen zu können und gleichzeitig dazu spielen zu können.

Das heißt im Umkehrschluss, daß du die Bedienfeldvoices nicht über MIDI ansteuern kannst, zumindest nicht so, wie du es dir vorstellst. Also musst du die Multitimbrale Klangerzeugung nehmen. Das bedeutet widerum, daß du LOCAL OFF einstellen musst, und alle MIDI-Daten durchlaufen den Rechner (PSR MIDI OUT->Rechner MIDI IN, Rechner MIDI OUT->PSR MIDI IN, im Rechner werden alle eingehenden MIDI-Daten an MIDI IN empfangen und sofort auf MIDI OUT wieder gesendet, ggf. gefiltert oder verändert). Nur so könntest du dein Keyboard für deine Zwecke verwenden. Ich hab's nicht mit einem 423er ausprobiert, aber mit einem PSR-730 und mit meinem Tyros1 sowie diversen kleinen PSRs in der Musikschule.

Die Software im Rechner kann dann beliebige Program Changes senden (ggf. mit MSB/LSB davor, um alle XG-Sounds anzusteuern), und die eingehenden MIDI-Daten auf die entsprechenden Kanäle routen. Das Schöne ist, daß man dann auch bis zu 16 Sounds gleichzeitig spielen kann, d.h. die für Bandzwecke viel zu enge Beschränkung auf einen 2fach-Split (ein Sound links, einer rechts) ist damit auch aufgehoben, und man kann 16 Sounds auf der Tastatur verteilen. Allerdings musst du die Polyphonie im Auge behalten, sonst macht die Klangerzeugung schlapp. Ist das Teil eigentlich XG-fähig? Müsste eigentlich, aber der Handbuch-Download stockt gerade, ich kann das nicht nachprüfen.

Als Software kommt vor allem Brainspawn Forte oder Logic Mainstage in Frage, die sind ja genau für solche Live-Keyboardzwecke gedacht. Sounds wechselst du dann allerdings an der Software, nicht mehr am Keyboard. Du behandelst das PSR423 quasi als zwei einzelne Geräte: als "doofes" Masterkeyboard, das nur auf Kanal 1 sendet, sowie als Multitimbrale Klangerzeugung nach XG-Standard.

Wegen der zwei Schichten sind PSRs MIDI-mäßig immer schwierig in den Griff zu bekommen. Die Teile sind für ganz bestimmte Anwendungszwecke gebaut, und wer sie nicht wie vorgesehen verwendet, muss sich mit einigen Problemen rumschlagen. Für Live-Keyboard-Zwecke in einer Band ist ein PSR423 wirklich nicht gut geeignet.

Harald
 
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AT Vill-Harmonix: danke für Deine Hilfen. Damit konnte ich mein Wissen ganz erheblich erweitern!!!

AT HaraldS: BINGO
Dies war der Schlüssel.

Also was habe ich gemacht:
Keyboard auf LOCAL OFF
PC Programm SendSX auf Echo TRUE
Keyboard Register z.B. 1-1 gewählt -> Code in SendSX empfangen
PC Code kopiert und in Send Out bei SendSX eingetragen
Keyboard Grundeinstellung gewählt (Grand Piano)
PC Programm SendSX den eingetragenen Code gesendet
Voila --- die Einstellung entspricht den Werten des Registers 1-1
ich muß allerdings noch die Tasten DUAL, SPLIT manuell aktivieren (je nach Einstellung. Aber damit kann ich derzeit leben).

Diesen Ablauf kann ich nun automatisieren...

Danke an HaraldS und danke an das ausgezeichnete Forum.

Ich mache mich nun an die nächsten Schritte (AUTOIT-Programm, Songliste, Einstellungsdaten etc.)

Wenn da was brauchbares herauskommt, geht's ins Forum.

Gruß
Herby285
 
AT HaraldS: BINGO Dies war der Schlüssel.

Freut mich zu hören.

ich muß allerdings noch die Tasten DUAL, SPLIT manuell aktivieren (je nach Einstellung. Aber damit kann ich derzeit leben).

Die saubere und variable Lösung sähe so aus, daß deine Tastatur zwar immer auf MIDI-Kanal 1 sendet, aber der Rechner unterschiedliche Kanäle zurückschickt. Auf jedem Kanal kann man einen eigenen Sound ansteuern, also kann man dann 16 Sounds gleichzeitig spielen. Es hängt jetzt von der Logik der verwendeten Software ab und wie variabel man die einstellen kann, aber grundsätzlich wird hier der Begriff der Zone wichtig. Eine Zone ist ein Tastatur- und Anschlagstärken(=Velocity-)bereich. Also z.B. die Tasten 60-64 in der Velocity von 120-127 könnten so eine Zone bilden.

Wenn so eine Masterkeyboard-Software MIDI-Daten empfängt, durchläuft sie die Liste aller Zonen, die der Benutzer angelegt hat und prüft, ob die gerade empfangenen Daten zur Zone gehören. Findet sie einen Treffer, können die Daten z.B. auf einem anderen MIDI-Kanal ausgegeben werden (=z.B. anderer Sound), an ein VSTi gesendet werden, ein bestimmtes PDF könnte angezeigt werden, und, und, und...über solche Software haben wir hier im Board schon oft diskutiert. Aber wie gesagt, die gebräuchlichsten sind aktuell Forte und Mainstage.

Der entscheidende Punkt ist halt, daß es beliebig viele Zonen sind, und sie sich überlappen können. Also kannst du damit nicht nur Dual-Sounds konstruieren, wie beim PSR-423 intern üblich, sondern bis zu 16 Sounds übereinander. Oder bis zu 16 Sounds nebeneinander oder teilweise überlappend (für Strings-Sounds in einer Band ganz gut, wenn niedrige Velocities die SlowStrings ansteuern und hohe Velocities z.B. zwei harte Stringssounds im Oktavabstand). Damit werden dann wiederum ganz neue Spieltechniken möglich. Ab da wird Keyboardspielen IMHO erst interessant, denn da unterscheidet es sich technisch essentiell vom Klavierspielen. Aber das nur so als Perspektive.

Harald
 
Kleine Anmerkung: Die 400er Reihe ist XG lite fähig, das heißt ein paar Effekte fehlen, trotzdem klingen die meisten XG Files sehr gut darauf.
 
Danke, Leef. Da du hier schon mitliest, hier nochmal der Link auf Leefs MIDI-Software-Projekt, das ja evtl. auch für den Threadersteller interessant und hilfreich sein könnte: https://www.musiker-board.de/techni...eys/406768-midi-p-modular-midi-processor.html . Da geht es nicht direkt um Masterkeyboard-Fähigkeiten, sondern eher um das variable Erzeugen von Tonmustern auf der Basis bestimmter Eingaben, ähnlich eines Arpeggiators oder Korgs Karma-Funktionen.

Harald
 
AT HaraldS:
ich denke, durch Deine Erläuterung habe ich es nun kapiert...
MIDI_Conversion_to_PSR_E423.png
UUps: das Projekt von Leefs kann fantastisches. Das ist schon beeindruckend!!!
Ich habe mir für meine Anwendung dies in der Form angedacht, die einmal ermittelten Keyboard-Einstellungen für einen Song in die Tabellenform zu übertragen und dies dann Online zu bearbeiten und zum Keyboard auszugeben. Alle Song-Einstellungen auf Abruf gespeichert etc.
Mit der Info von Harald ist ja noch viel mehr möglich, doch ich denke, ich baue erst ein Fundament.
Und weil ich neugierig geworden bin, werde ich sicher noch viel experimentieren und mich vor allen Dingen in diese Materie einlesen.

Es gibt viel zu tun ...

Herby285
 
AT alle Helfer!
Tja.. da ich kein Schneller Brüter bin, hat's ein wenig gedauert.
Mein Prototyp von Programm steht und tut auch das, was es soll!
Die Hinweise von HaraldS habe ich umgesetzt - und das 'Spielzeug' entwickelt sich zu einer ausgewachsenen SoundMachine - WOUW.
Leef's Tips mit den RPN werde ich in einer nächsten Stufe ausprobieren.

Das Programm muß ich bei diversen Routinen noch optimieren und bedienerfreundlicher machen.
Und wenn ich zufrieden bin, melde ich mich wieder.
Sollte jemand Interesse am Testen haben, stelle ich das Programm hier ein. Die KeyboardVoices sind als csv-Datei austauschbar.
D. h. man muß die KeyboardVoices des betreffenden Gerätes nach dem vorliegenden Muster meiner PSR-E423.csv erzeugen.

Mann, macht das Spaß...

Gruß
Herby285
 

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