Röhren abgenutzt? Woran erkennt man das?

D-a-N
D-a-N
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
31.08.21
Registriert
14.10.06
Beiträge
834
Kekse
144
Ort
Berlin
Hallo,

Ich habe letztens 4 Sovtek EL84 Endstufenröhren von einem netten Herren bekommen. Er wusste selber auch nicht ob sie schon gebraucht sind.

Gibt es eine Möglichkeit zu erkenne ob die Röhren schon gebraucht sind? Sehen gebrauchte Röhren anders aus als neue? Ich kenne mich damit leider nicht aus.

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo,

optisch gibt es keinerlei Chancen den zustand abzuschätzen.
Mehr als "offensichtlich kaputt" und "sieht aus wie immer" kannst du nicht feststellen.

Grüße,
Schinkn
 
Einfach mal testen. Wenn der Saund schei****-piep ist,dann sind Sie wohl im Eimer bzw. zu alt :great:
 
Ist das auch keine Gefahr für den Amp, falls die durch wären, oder die Pärchen falsch eingesetzt sind oder sowas?
 
Hallo,

wenn die Pärchen in der Endstufe falsch eingesetz sind, dann stimmt der Bias nichtmehr, das kann schlecht sein, sodass dir die Röhre nach kürzester Zeit abraucht.
Ansonsten ist das meist wurscht, da kein Defekt vorliegt, sondern einfach die Emission der Kathode zurück geht.

Grüße,
Schinkn
 
Vorsicht. Alte, im Betrieb hochbelastete Röhren können auch hochlaufen, d.h. trotz passender Gittervorspannung steigt der Anodenstrom sehr weit an. Bei EL84 ist das seltener (kommt eher bei EL34, RL12P35 und P50 vor), aber nicht auszuschließen.
Inwieweit die Röhen noch in Ordnung sind (Emission, Steilheit, Vakuum,...), läßt sich nur auf einem Röhrenprüfgerät herausfinden.

MfG

Munzel
 
Mehr als "offensichtlich kaputt" und "sieht aus wie immer" kannst du nicht feststellen.

Ich weiß jetzt nicht, ob die Sovtek EL84 eine Ähnlichkeit mit den russischen 6P14P-EW (oder welches Suffix die hatten...) haben, aber bei denen ist es oft so, dass sie total kaputt aussehen, aber Messwerte haben, die denen neuer Röhren entsprechen.

Daher kann man ohne ein Röhrenprüf- oder Messgerät eigentlich gar nichts sagen. Man kann höchstens eine Messschaltung aufbauen, aber das wird der Threadersteller wohl auch nicht machen.
Kaputtgehen sollte bei den Pärchen nichts, aber ich würde eben schauen, ob die gleichmäßig Wärme abstrahlen. Das kann man mit der Hand in der NÄHE (! nicht ranfingern !) der Röhre abschätzen. Man kann auch den Ruhestrom mit einem Messadapter messen und das auf diese Weise nachprüfen. Aber was anderes wird einem da nicht übrig bleiben, so ohne Messgerät...

Vorsicht. Alte, im Betrieb hochbelastete Röhren können auch hochlaufen, d.h. trotz passender Gittervorspannung steigt der Anodenstrom sehr weit an. Bei EL84 ist das seltener (kommt eher bei EL34, RL12P35 und P50 vor), aber nicht auszuschließen.

Das ist ein Problem, diese Gitteremission, da hast du Recht. Aber bei der EL84 ist das, wenn sie innerhalb ihrer Grenzwerte betrieben wird, echt sehr selten.

Was ich lustig finde das ist, dass du RL12P35 und P50 (äquivalent zur LS50 bzw GU50 ?) nennst. Man könnte zuätzlich zu diesen wunderbaren Geschossen deutscher Wehrmachtstechnik vielleicht noch diverse andere Senderöhren nennen (RS291... :D), aber es ist klar: Umso steiler und "dicker" die Dinger werden, umso leichter gehen sie durch. E130L oder PL519 sind da auch nette Beispiele, die driften schon, wenn man sie schief anschaut. Aber gut, ich schweife ab...ich finde es nur mal bemerkenswert, hier mal was über Röhren jenseits der EL34/EL84/6L6/6V6/ECC83 und deren Derivate zu lesen :)

MfG OneStone
 
Und noch ein Tipp:

Das Leuchten einer Röhre sagt NICHTS aus, man hört oft das Vorurteil, dass ne intakte Röhre leuchtet und wenn sie kaputt ist, leuchtet sie nicht mehr. Vergiß das!
 
Gibt es eine Möglichkeit zu erkenne ob die Röhren schon gebraucht sind?

Da Du in Berlin wohnst, wird es dort sicher einige Ampreparaturwerkstätten geben, die über ein Röhrenprüfgerät verfügen. Ob sich die Fahrerei lohnt, ist eine andere Sache. Ansonsten tritt sie in die Tonne. Die Röhren gibt's ja neu schon für 10 Euro das Stück.
 
Also wenn Du die Röhren ohne Verpackung bekommen hast, dann vermute ich mal ganz stark, dass die entweder nach "Abnutzung" ausgetauscht wurden oder "besseren" Platz machen mußten in irgendeinem Amp.

Zur Abnutzung: Die meisten "Experten" tauschen Ihre Röhren in einer absolut unnötigen Frequenz aus. Da werden immer mal völlig intakte und einwandfreie Röhren ausgemustert. :eek:

Zum Austausch mit "besseren": Es gibt auch genügend Leute, die gleich nach dem Kauf eines Verstärkers unbedingt andere und edelste "Zündkerzen" einpflanzen müssen. So eine Sovtekröhre ist für manchen nur ein "schäbiges Massenprodukt" und er baut sich lieber auf die 5. Stelle nach dem Komma gematchte Röhren ein, die von irgendwelchen Heiligen in einer Edel-Boutique-Schmiede mundgeblasen wurden. :screwy:
Und zurück bleiben ein paar (so gut wie) unbenutze Sovteks...

Natürlich alles nur Mutmaßung, aber ist es nicht meistens wirklich eins von beidem ? :rolleyes:
 
Es gibt auch genügend Leute, die gleich nach dem Kauf eines Verstärkers unbedingt andere und edelste "Zündkerzen" einpflanzen müssen

Es gibt doch sowieso nur noch 1 oder 2 Röhrenwerke. Denkt ihr Mesa Bogie baut Röhren?
Im Endeffekt sind hat man da Sovteks mit nem Mesa Bogie Schriftzug...

Ich in der Schule nen Peavey Classic 30 (old). Der ist erst ca. 3-4 Jahre alt und wird nicht jeden Tag bespielt, und wenn dann auch nicht sehr lange. Trotzdem leuchtet keine der 3 Vorstufenröhrchen mehr, und der Amp macht Nebengeräusche. Die 4 Endsrtufen glühen alle noch.
Kann das daher kommen, da er in der Schule von den ganzen Kindern so hart behandelt wird, und auf den Boden "geschmissen" wird?

Viele Grüße :)
 
Na ja, irgendwas wird an den teuren Röhren schon anders sein. Ich habe letzte Woche mal die AX7-Sovtek-Röhre aus meinem Tonelab von einem Röhrenfreak ( ja, der Mann sammelt Röhren und hat ein Röhrentestgerät entwickelt und gebaut, mit dem er die Kennlinien von über 1000 verschiedenen Neu-Röhren mit den gebrauchten vergleichen kann!!) überprüfen lassen, weil mir der Klang einfach nicht gefiel. Vor allem die Fender-Modellings kamen nur kraftlos rüber. Soweit war mit der Röhre alles o.k., also Anstieg usw. Er hat mir dann aber eine alte ECC 83 von RFT (!) mitgegeben und siehe da, das Tonelab ist nicht mehr wiederzuerkennen, die blanke Sahne. Die Sounds kommen erheblich klarer und wärmer mit mächtig Druck im Bass, ohne jegliches Knistern oder Übersteuern. Es kann also echt viel bringen, mal andere Röhren als die russischen auszuprobiern.
 
Und noch ein Tipp:

Das Leuchten einer Röhre sagt NICHTS aus, man hört oft das Vorurteil, dass ne intakte Röhre leuchtet und wenn sie kaputt ist, leuchtet sie nicht mehr. Vergiß das!

Hm? :confused: Also meine intakten Röhren leuchten, und meine kaputten haben nicht mehr geleuchtet ... nachdem sie ein mal ganz hell geleuchtet haben.

Insofern sagt das schon was aus. Und man hört es auch, also indem man nichtsmehr hörte, wo vorher was war ;)

Natürlich gibt es bei Röhren viele Zustände zwischen Neu und R.I.P., falls Du das meinst hast Du natürlich recht. Und Röhren, die schon kaputt sind, können trotzdem noch leuchten, auch wahr. Aber Röhren, die das nicht mehr tun, waren bei mir immer wirklich und ehrlich kaputt.
 
Das Problem ist, dass man es oft nicht so richtig sieht, wenn die Heizungen leuchten, da meinen dann viele ihre Röhre sei kaputt.
Oder auch wenn die Intensitäten des Leuchtens unterschiedlich sind, meinen viele dass da was nicht stimmt, aber je nach Fabrikat/Typ/Material divergiert die Leuchtstärke.

Grüße,
Schinkn
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben