Radial StageBug SB-1 Acoustic DI-Box

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Bei einem Werksbesuch bei Shure in Eppingen konnten wir auch einen Blick ins Lager werfen. Dort fiel mir eine hübsche kleine DI-Box auf, die auf der Packung den kleinen Aufdruck Acoustic DI trägt. Da mich so etwas immer interessiert, schließlich bin ich ja ein Soundfreak und weiß, dass akusitische Gitarren auf der Bühne nie gut genug klingen können, habe ich die Leute von Shure gefragt, ob ich die kleine DI-Box nicht mal zum Testen mitnehmen könnte.

Während ich selbst seit Jahren meine beiden 12-String-Gitarren (ich brauche zwei wegen unterschiedlicher Stimmungen) über das durchaus bewährte und empfehlenswerte Zoom A 2.1u Acoustic Guitar FX verstärke benutzt unser Chef-Gitarrist für seine Breedlove Acoustic in der Regel eine DI-Box des PA-Verleihers vor Ort, und da gibt es immer mal wieder Probleme...

Bei unserem A/B-Vergleich hatten wir neben der Radial Engineering SB-1
eine BSS AR-133 Aktive DI-Box zur Hand.
Der Test bestand im Umstecken der Kabel und Hören, wie es klingt.

Die BSS AR133 ist so eine Art Referenz-DI Box. Mit aktuell 125€ ist sie auch nicht gerade billig. Professionelle Verleihfirmen wissen aber, warum sie sich diese DI Boxen leisten, gelten sie doch klanglich und im Hinblick auf Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit als das Maß aller Dinge!

Die gerade einmal halb so große Radial SB-1 (passt in jeden Gitarrenkoffer noch mit rein!) bietet im Vergleich nur einen Schalter für eine Abschwächung des Signals um -15 dB, während die BSS -20 oder sogar -40 dB abschwächen kann. Sie ist in erster Linie für hochohmige Signale, wie die von akustischen Gitarren und anderen Instrumenten ausgelegt.

Die DI-Box wandelt dieses Hi-Z - Signal in eine niederohmiges Signal für XLR-Kabel um, die ein nebengeräuscharmes Signal auch bei längeren Kabelverbindungen (z.B. zum FoH-Mischpult) gewährleisten. Auffällig auch, dass der Groundlift-Schalter versteckt angebracht ist und sich nur mit einem spitzen Gegenstand schalten lässt. Dies mag ein Indiz dafür sein, dass man sich bei Radial eher an Musiker richtet, die sich selbst eine DI-Box anschaffen wollen, während die BSS AR133 für den Multi-Purpose Einsatz von Profis angeschafft wird! Die aktive SB-1 muss über 48V Phantompower mit Strom versorgt werden. Es gibt kein Batteriefach, was mMn auch nicht nötig ist.

Klanglich waren die beiden DI-Boxen sehr nahe beieinander - ich persönlich hatte in meinem InEar-Hörer den Eindruck, dass die Radial DI-Box minimal fetter klang, was aber durchaus mit jedem EQ auszugleichen wäre - also gleichwertig auf höchstem Niveau - und das zum halben Preis!

Die Radial DI-Box, die übrigens in Kanada hergestellt wird, bietet zusätzlich noch einen Phase-Reverse Schalter, den die BSS nicht hat. Damit kann man manchmal bei ungünstigen Bühnenpositionen die Rückkopplungsempfindlichkeit deutlich reduzieren - ausprobieren hilft da. Klanglich ändert sich da nichts.

Fazit

Test bestanden! Super Haptik. Klare Kaufempfehlung!
 
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Während ich selbst seit Jahren meine beiden 12-String-Gitarren (ich brauche zwei wegen unterschiedlicher Stimmungen) über das durchaus bewährte und empfehlenswerte Zoom A 2.1u Acoustic Guitar FX verstärke benutzt unser Chef-Gitarrist für seine Breedlove Acoustic in der Regel eine DI-Box des PA-Verleihers vor Ort, und da gibt es immer mal wieder Probleme...
Das ist mMn aber auch kein ganz so fairer Vergleich:
Du konntest mit den Zoom A2.1u natürlich üppig Klanganpassungen machen, während die Breedlove einfach nur über eine (vermutlich sogar passive) DI-Box lief.

Mag aber nicht glauben, dass die Klangprobleme so sehr an den DI-Boxen (der PA-Verleiher) liegen, die reichten eigentlich für ein aktives Pickup-System, außer das klingt von sich aus halt nicht so toll (und wird zudem an der PA schlecht eingeEQt).
Ich schreib das auch, damit jetzt nicht alle denken, eine aktives DI wäre unbedingt nötig.
Das Signal eines A-Gitarrenpreamps mit Batterie ist ja gar nicht so extrem hochohmig, da geht mehr um die Symmetrierung, die (falls passive DI) halt etwas zu Lasten des Pegels geht, stört aber bei aktiven Systemen nicht so.
Eine aktive DI-Box empfehle ich eigentlich nur bei passiven Piezos.

Trotzdem, die beiden vorgestellen DI-Boxen sind sicher gut. :)
So ein aktives System führt machmal aber auch zu wilden Fuchteleien auf der Bühne, wenn der Kerl am Mischpult die Phantomspannung nicht einschaltet oder bei kleinen Gigs keine mehr hat.
Da ist das BSS AR-133 dann im Vorteil, weil du da noch eine Batterie mit reinstecken kannst, damit hast du keine Ausfallzeiten.

Ich besitze selber dieses Luxus-Gerät L.R.Baggs Para DI, was ich ursprünglich mal für passive Instrument angeschafft habe.
Aber glaub mir, seit ich das Gerät habe, will ich kein Zoom A2.1u mehr an ein Instrument stöpseln (ich weiß, preislich auch kein fairer Vergleich)
Wer wirklich einen guten Sound einstellen will, sollte mal ein Blick drauf werfen. Ist DI-Box, Preamp, Insert (für Tuner oder Effekt), EQ, etc. Da ist der sehr hochohmige Eingang auch regelbar.
Also wenn ihr ein Geschenk für den nächsten "Rungen" eures Breedlove-Gitarristen braucht ... ;)
 
Du hast vermutlich recht, dass die Klangprobleme, die wir gelegentlich hatten, nicht unbedingt nur an den DI-Boxen der Verleiher lagen, vielmehr kam es eben relativ häufig vor, dass fremdes Equipment nicht so funktioniert hatte, wie erwartet. Das war der Grund für mich, die SB-1 zu testen, um sie eventuell zu kaufen, damit man eben weiß, worauf man sich verlässt - das spart einfach Zeit auf der Bühne!

Das mit der Phantompower sehe ich übrigens nicht als Nachteil an, und ich finde es gut, dass man konsequent auf ein Batteriefach verzichtet hat: inzwischen hat jedes Pult Phantompower!
 
Das mit der Phantompower sehe ich übrigens nicht als Nachteil an, und ich finde es gut, dass man konsequent auf ein Batteriefach verzichtet hat: inzwischen hat jedes Pult Phantompower!
Naja, die Batterie ist bei den Geräten ja optional, Phantom haben die auch und sollte auch bevorzugt eingesetzt werden.
Ich hab das nur auch schon erlebt, dass bei mir vergessen wurde die Phantomspeisung einzuschalten, ich seh das am Para DI am grünen Lichtchen.
Das kannst du ja fett auf den Belegungsplan schreiben und zusätzlich vorher sagen und dann wird es doch vergessen, gerade bei Veranstaltungen mit mehreren Gruppen.
Mit Batterie hast du wenigstens schonmal Ton.

Ich versuch mir das gerade klebhaft auszumalen:
Der A-Gitarrist hat seinen ersten Kurzgig auf einer Veranstaltung und hat sich seine eigene aktiv DI-Box (ohne Batterie) angeschafft.
Der unerfahrene Techniker schließt ihn erstmal am Multicore auf einem Kanal an, wo es gar keine Phantomspeisung gibt ...
Dann gibt es erstmal lebhafte Diskussionen mit dem am Pult ...


Grundsätzlich stimm ich dir aber schon zu, Batterien sind Mist.
 
die Klangprobleme

Was sind denn diese nebulösen Klangprobleme?
Im Grunde macht ne DI-Box jetzt ja nicht wirklich was am Sound.. bzw bis man da live wirklich was hört, muss der Rest des Equipments ja exorbitant gut sein..

Ich hatte jetzt persönlich eigentlich noch nie Probleme, was DI-Boxen angeht. Nehme, wenn schon auf der Bühne, das was da ist, habe aber auch selbst ne Radial Pro DI..
..in meinem Notfallkoffer.
Das dürfte quasi der große Bruder der Stagebug sein.
Ich weiß, dass einige größere Profifirmen die Radials einsetzen, aber der Hauptgrund für mich, mir ne eigene DI zu kaufen war eher "einmal machen, nie wieder drüber nachdenken".
Hauptaugenmerk liegt mMn bei ner DI eh auf "unkaputtbar".

Ob man nun etwas mit aktiver Klangregelung braucht, etc pp.. ich persönlich wüsste nicht wofür. Vertraue da den Leuten am Mischpult soweit, dass sie ihren Job machen, letztlich sitzen die am längeren Ende des Hebels.. ;-)
Von daher reicht mir völlig die passive Variante. Gut zu haben, für Notfälle. Man kommt aber auch ohne recht weit.
 
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Klangprobleme ist vielleicht der falsche Ausdruck.

Mal sind die Muttern von den Klinkenbuchsen verlorengegangen, was zu einem Wackelkontakt geführt hat, mal war der Phantompower-Schalter defekt, mal das Kabel... wenn man immer unterschiedliches Equipment nutzt weiß man nicht immer gleich, woran es liegt... Ich wollte einfach wissen, warum auf der Verpackung des SB-1 draufsteht: Acoustic DI. Ein wesentliches Merkmal neben der Qualität ist, dass die SB-1 extrem kompakt ist und wirklich in jeden Koffer/Tasche reinpasst, auch wenn man bereits Saiten, Gurt etc. verstaut hat
 
Ich wollte einfach wissen, warum auf der Verpackung des SB-1 draufsteht: Acoustic DI.
Das frage ich mich auch ein bisschen? :confused:
Heute liegen in den Gitarren nur noch aktive Preamps vor, da brauch ich keine aktive DI-Box und würde auch lieber (wie der Kollege Disgracer) zu so was wie der Radial Engineering Pro DI greifen.

Ein wesentliches Merkmal neben der Qualität ist, dass die SB-1 extrem kompakt ist und wirklich in jeden Koffer/Tasche reinpasst, auch wenn man bereits Saiten, Gurt etc. verstaut hat
Eben gesehenn, es gibt in kompakter Form auch noch:

Der SB4 ist auch aktiv und wohl speziell für passive Piezo-Systeme (von orchestralen Instrumenten). Würde ich mir aber auch bei einer Gitarre mit so einem passiven System überlegen.
Der SB2 ist passiv und für Bässe und Keyboards - mMn dann aber auch für aktive Pickupsysteme von A-Gitarren geeignet.

Naja, ich müsste mal ausprobieren.
 
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Ich hab mal versucht die Unterschiede zu erraten.

Die grüne für Keyboards ist passiv und kann wohl Stereo-nach-Mono Summierung (vermutlich Widerstände an Input und Through), so dass dort passiv summiert werden kann.
Die braune für Piezos hat eine sehr hohe Eingangsimpedanz von 5 MOhm.
Die blaue ... immerhin 220kOhm Eingangsimpedanz.

Ganz grundsätzlich ist natürlich der kleine Formfaktor super. Ich habe eine ählich kleine passive selbst gebaute. Die hat einen recht hochwertigen Beyerdynamic Übertrager drin, den ich aus einem alten Rörenverstärker ausgeschlachtet habe. Und das Beste ist tatsächlich die Größe, weil die überall noch in einen Gigbag oder Koofer passt.

Gruß
Christoph
 
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